Autorengemeinschaft Aussagekräftig - Geschichten von A bis Z

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Wenn aus Buchstaben Worte, aus Worten Sätze, aus Sätzen Geschichten entstehen.
23 Autoren haben sich aufgemacht, um jedem Buchstaben im Alphabet eine Geschichte zu widmen.
Alltägliches, Kriminelles, Fantastisches, Exotisches, Geschichtliches und vieles mehr wurde aus den ihnen zugewiesenen Buchstaben gezaubert. Manches verführt zum Lachen, manches führt in andere Welten, manches rührt zu Tränen.

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»Lass den Schlüssel hier«, höre ich das Erbarmungslose in ihrer Stimme. Wo, verdammt noch mal, sind mein Stiefvater und mein Bruder? Was für Feiglinge. Wieso halten sie sie nicht auf? Eigentlich weiß ich die Antwort: Ich bin nur ihre Tochter.

»Mischt euch da nicht ein! Das geht nur uns beide etwas an.« Ihre Wut in jedes Wort gebrannt.

Vor Schreck lasse ich den Schlüssel fallen, bücke mich und strecke die Hand aus, um ihn ihr zu geben. Bis zum Schluss hoffe ich auf etwas Wärmeres. Auf ihr Einlenken. Doch sie nimmt den Schlüssel und dreht sich weg, als würde sie sich vor mir ekeln.

Langsam glaube ich, was gerade passiert. Gedemütigt und verletzt, aber auch mit wilder Entschlossenheit verlasse ich mein Elternhaus und ahne nicht, dass ich es mehr als zehn Jahre nicht wieder betreten werde.

Vor der Tür spüre ich die Hitze des Augusttages. Obwohl es noch früh am Morgen ist, zeigt die Sonne volle Power. Genau diese Power brauche ich und erinnere mich, im Sternzeichen des Löwen geboren zu sein. Unmissverständlich rüttle ich die Löwin in mir wach, denn wir brauchen einen Plan. Allein schaff ich das nicht. Ohne mich noch einmal umzudrehen, laufe ich los.

Wie ein gut eingestellter Roboter führen mich meine Beine zu einem bestimmten Haus im Ort. Fünfzehn Minuten später drücke ich auf den Klingelknopf meiner Großmutter, der Mutter meines schlechten Vaters. Meine Oma, die mich nie treffen durfte, weil meine Mutter es nicht wollte.

Bereits als kleines Mädchen, wenn ich im Dorf allein Brötchen kaufen gegangen bin, streichelte mir eine fremde Frau über den Kopf, weinte und wiederholte ständig: »Meine Kleine. Meine Kleine.« Erst viele Jahre später erfuhr ich, dass die Frau, die immer Tränen vergoss, wenn sie mich sah, meine Oma ist.

Nach dem dritten Klingeln öffnet sie die Tür und weint sofort, als sie mich mit der Reisetasche vor sich stehen sieht. »Kathi. Was ist passiert? Ich habe immer gewusst, dass das nicht gut geht. Komm rein, mein Mädchen. Komm rein.« Sie zieht mich in die kleine Wohnung und ich erzähle ihr, was passiert ist.

Meine kleine Oma, sie ist untröstlich. »Du hättest damals bei uns bleiben sollen. Aber deine Mutter wollte nichts mehr mit uns zu tun haben, seit sie den neuen Mann kennengelernt hatte.« Oma schnieft in ihr Taschentuch und stopft es sich dann umständlich in die Schürzentasche.

»Sei nicht traurig, Omilein. Ich will mich von dir verabschieden. Ich gehe nach Berlin, suche mir ein Zimmer und mache meine Ausbildung zu Ende.«

»Aber hast du denn genug Geld für ein Zimmer in der Hauptstadt? Ist doch alles so teuer. Hier …« Sie schiebt mir einen Hunderter in die Hand.

»Danke, Oma. Ich verdiene doch Geld in meiner Ausbildung und in sechs Wochen ist sie zu Ende, danach verdiene ich mehr.« Wir umarmen uns und ich registriere, dass sie schon wieder kleiner geworden ist. »Ich pass auf mich auf. Versprochen! Aber ich muss weg hier.«

Sie schluchzt und weint, hält meine Hand. »Willst du einen Kaffee? Hast du überhaupt gefrühstückt?«

Meine Oma, der einzige Mensch auf dieser Welt, der mich von Anfang an bedingungslos geliebt hat. Einfach so, weil ich geboren wurde. Sie versucht, meinen Abschied hinauszuzögern, aber ich will weg. Weg aus dem Dorf. Keinen Kaffee mehr, Hunger habe ich auch nicht. »Ich muss los, Omi.«

Ich versuche, tapferer zu sein, als ich bin. Eigentlich ist mir nach Heulen zumute. Doch das geht jetzt nicht, ich muss mir ein Bett für die nächsten Tage organisieren. Ein letzter Kuss, ein letztes Umarmen und dann los.

Die fünfzig Kilometer fahre ich mit dem Zug in die große Stadt, wie sonst auch. Quetsche meine Reisetasche in ein Schließfach am Alexanderplatz und treffe mich wie jeden Morgen mit Andreas, meinem aktuellen Freund.

»Kathi, was ist los?« Er beäugt mich vorsichtig, spürt, dass etwas nicht stimmt. Dann nimmt er mich in den Arm. »Egal, was es ist. Erst mal herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, meine Schöne.« Er überreicht mir eine große Sonnenblume und ein kleines eingepacktes Geschenk.

Für einen Atemzug lasse ich mich in seine Umarmung fallen. Noch immer habe ich keine Träne vergossen und mir ist schleierhaft, wo sie feststecken. »Meine Mutter hat mich heute Morgen rausgeschmissen. Das ist los, und ich brauche einen Schlafplatz. Ich gehe nicht mehr zurück.«

Er schaut mich entgeistert an. »Spinnt die? Für ein paar Nächte kannst du mit zu mir kommen. Aber weißt ja, ich wohne auch noch zu Hause, und meine Eltern werden nicht begeistert sein.«

Ich weiß, er hat auch nur ein schmales Bett und ein kleines Zimmer in der elterlichen Wohnung. Da ich noch keine Alternative habe, willige ich ein, später mit zu ihm zu kommen. Doch zuerst laufen wir in das Gebäude, in das Büro, in dem wir beide als Lehrlinge arbeiten.

Er nimmt meine Hand. »Wir finden eine Lösung.« Ich nicke, aber alles in mir ist taub.

Auf meinem Platz im Büro stehen achtzehn rote Rosen, ein Kuchen und viele bunte Kerzen. Ein rosa Luftballon schmückt meinen Computer. Unvermittelt breche ich nun doch in Tränen aus und habe Angst, alle zu erschrecken.

Rosi, meine Chefin, nimmt mich zur Seite. »Alles in Ordnung, Kathi?« Sie schaut mich prüfend an.

»Alles in Ordnung«, antworte ich. »Ich bin nur so gerührt, dass ihr daran gedacht habt.« Wie meine Oma vorhin schniefe ich in mein Taschentuch und schaffe es kaum, mich zu beruhigen.

»Ach, Kathi. Klar denken wir an deinen Geburtstag, der achtzehnte ist doch immer etwas Besonderes im Leben.« Sie streicht ganz selbstverständlich die Tränen aus meinem Gesicht. »Ich habe noch eine Überraschung für dich. In sechs Wochen bist du mit deiner Ausbildung fertig … und … tata … wir wollen dich gern übernehmen.« Sie überreicht mir einen Arbeitsvertrag und schaut mich an. Abwartend, eine schwarze Augenbraue hochgezogen. »Kathi?«

Ich muss schon wieder weinen und erneut fehlen mir die Worte.

»Bist du schwanger?«, fragt sie, nun beide Augenbrauen hochgezogen.

Meine Hand wandert zum Bauch. »Nein! Nein, oh Gott, nein! Auf keinen Fall.« Das würde mir gerade noch fehlen. Ich schaffe es, mich zu beruhigen, adäquat zu antworten und so etwas wie Freude zu zeigen. Sie weiß noch nicht, dass es nicht der Beruf ist, der mich glücklich macht. Eins nach dem anderen flüstert mir meine innere Löwin zu. Du brauchst das Geld. Sag ja!

Nach der Arbeit holen Andi und ich meine Reisetasche aus dem Schließfach und fahren zu ihm. Andi erklärt seinen Eltern etwas kleinlaut und beschämt, was bei mir zu Hause los ist. Seine Eltern zeigen sich geschockt und sind betont freundlich zu mir, doch ich höre die darunter liegende Botschaft: Niste dich nicht bei uns ein! Für unseren Sohn haben wir an jemand anderen gedacht. Niemand aus solchen Verhältnissen, wo die Mutter die eigene Tochter …

Hier bleiben wir auf keinen Fall länger, entscheidet die Löwin in mir. Ich weihe meine Freundinnen Birgit und Anna in die Situation ein und übernachte abwechselnd bei einer von ihnen. Meine Tasche bleibt im Schließfach, bis ich eine längerfristige Lösung gefunden habe. Ich möchte niemandem zur Last fallen.

Andi fragt, warum ich nicht mehr bei ihm schlafe.

»Lass mal, Andi. Das funktioniert nicht mit deinen Eltern und ich sehe, wie du dich mir zuliebe verbiegst. Das passt nicht.« Meine Antwort ist diplomatisch, aber insgeheim nehme ich ihm übel, dass er nicht mehr für mich kämpft. Sich auch mal gegen seine Eltern stellt und deutlicher an meiner Seite steht. Er ist feige. Wie mein Bruder und mein Stiefvater. Immerhin bin ich in einer Notlage. Ich ahne, dass unsere Geschichte zu Ende ist. Mein Rückzug hat schon begonnen. Unmerklich für ihn, aber mehr als deutlich für mich.

Am Samstagabend gehen wir alle zusammen in unseren Club. Birgit, Andi, Hannes, Anna und ich. Ich trinke von Anfang an zu viel, tanze losgelöst von meinen Problemen und will einfach nur abschalten.

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