D. Lawrence - Der Zigeuner und die Jungfrau

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Der Zigeuner und die Jungfrau: краткое содержание, описание и аннотация

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"Der Zigeuner und die Jungfrau" handelt von zwei Schwestern, den Töchtern eines anglikanischen Vikars. Die beiden kehren von der Schule in ein tristes Leben zurück, nicht lange nach dem Ersten Weltkrieg. Einmal begegnet Yvette einem Zigeuner und seiner Familie. Doch als ihr Vater von dieser Freundschaft erfährt, lehnt er sie ab. Im Laufe des Romans verändern sich Yvettes Gefühle und ihr Verständnis für das Leben.
Diese Sammlung umfasst auch die Novellen:
Die Tochter des Pferdehändlers
Die Hauptmanns-Puppe
Zwei blaue Vögel
Lächeln

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Der Zigeuner sah Yvette gerade in die Augen, und ein kaum merkliches Lächeln kräuselte seine Lippen. Seine Augen lächelten nicht mit: der Ausdruck des Begehrens in ihnen härtete sich zu starrem Glanz.

»Es geht ihr gut. Wann kommen Sie wieder zu uns herauf?« sagte er leise in einem vertraulichen Ton, der wie ein Streicheln war.

»Oh, ich weiß nicht«, sagte Yvette gedankenlos.

»Sie kommen Freitags, wenn ich da bin«, sagte er.

Yvette sah über seine Schulter hinweg ins Leere, als hätte sie nichts gehört. Tante Cissie kam zurück, in der Hand den Leuchter und das Geld, mit dem sie ihn bezahlen wollte. Yvette wandte sich gleichgültig ab, trällerte eine ihrer bruchstückhaften Melodieen und zog sich mit der ihr eigenen Rücksichtslosigkeit von der ganzen Sache zurück.

Dennoch stellte sie sich an das Treppenfenster, um ihn fortgehen zu sehen; und diesmal verbarg sie sich. Sie wollte wissen, ob der Mann wirklich irgendwelche Macht über sie hatte. Aber sehen sollte er sie jetzt nicht.

Sie sah ihm nach, wie er zum Heckentor hinab und dann zu seinem Wagen ging, mit seinen Besen und Pfannen. Er verstaute die Pfannen und Besen sorgsam im Karren und zog das Verdeck darüber. Dann, mit einem langsamen mühelosen Schwung seiner geschmeidigen Lenden, war er auf dem Karren und ließ die Zügel leicht auf den Rücken des Pferdes niederwippen. Schon hatte der Rotschimmel den Wagen hinweggezogen, die Räder ächzten bergan, und der Zigeuner war fort, ohne sich noch einmal umzusehen. War dahin wie ein Traum, der nichts als ein Traum war und doch ein Bann, den sie nicht abschütteln konnte.

›Nein, er hat keine Macht über mich, gar keine‹, sagte sie zu sich selbst: und sie sagte es ehrlich enttäuscht, denn es war ihr Wunsch, daß Irgendwer oder Irgendetwas Macht über sie gewinnen möchte.

Dann ging sie nach oben, um mit der bleichen und überreizten Lucille zu reden und sie zu schelten, weil sie sich durch nichts und wieder nichts dermaßen hatte aus der Fassung bringen lassen.

»Was erreichst du denn damit, daß du der Mater sagst, sie soll den Mund halten!« meinte sie lehrhaft. »Natürlich, Jedem soll man das ins Gesicht sagen, wenn er gemein wird. Aber sie meinte es wirklich nicht böse. Nein, das tat sie nicht . Und es tut ihr richtig leid, daß sie so was gesagt hat. Du hast gar keinen Grund, die Geschichte dermaßen aufzupusten. Komm, wir wollen über alle Toppen flaggen und zum Essen hinuntersegeln wie die Herzoginnen. Dann sehen sie, daß wir uns nichts draus machen. Los, komm, Lucille!«

Yvettes ziellos schweifende Lustigkeit, ihre wunderliche, ungreifbar entgleitende Art, einem unangenehmen Erlebnis auszuweichen, hatte etwas Seltsames und Verwirrendes; das war, als legten sich Einem Spinnweben übers Gesicht. Gewiß, die Heiterkeit steckte an. Aber es war dem Anderen dabei zumute, als wanderte er durch Herbstnebel, und der Wind triebe ihm Altweibersommer ins Gesicht. Man wußte nie so recht, woran man mit ihr war.

Aber sie brachte es fertig, Lucille zu überreden, und die Beiden zogen ihre besten Gesellschaftskleider an: Lucille ein grünsilbernes, Yvette ein blaßveilchenfarbenes mit türkisblauem Chenillebesatz. Ein bißchen Rot und Puder, dazu die besten Abendschuhe – und die Gärten des Paradieses begannen zu blühen. Yvette summte vor sich hin und betrachtete sich im Spiegel und setzte das unbefangenste Gesicht auf, das sie zustande brachte – was sie ›wie eine von den jungen Gräfinnen aussehen‹ nannte. Sie hatte eine ganz eigene Art, die Augenbrauen schräg nach oben zu ziehen und die Lippen zu spitzen und scheinbar die Beachtung alles Irdischen gänzlich von sich abzutun und durch die perlfarbenen Wolken ihrer ganz eigenen abgelegenen Welt zu schweben. Es war belustigend und nicht völlig überzeugend.

»Ich bin natürlich schön, Lucille«, sagte sie sanft. »Und du bist ganz einfach entzückend, wenn du ein bißchen vorwurfsvoll aussiehst, so wie jetzt. Du wirkst natürlich viel aristokratischer als ich, mit deiner Nase! Und wenn du diesen vorwurfsvollen Ausdruck in den Augen hast, dann siehst du noch besonders anziehend aus, und dann bist du wunderhübsch – ganz einfach wunderhübsch. Aber ich habe mehr Gewinnendes, auf meine Art, glaub ich. Meinst du nicht auch?« Und sie wandte sich der Schwester zu, völlig unbefangen, schalkhaft und doch undurchschaubar.

Was sie sagte, war durchaus aufrichtig und ehrlich. Sie sprach eben nur aus, was sie dachte. Neben diesen Gedanken aber war ein gänzlich anders geartetes Empfinden in ihr, das nicht minder mächtig war, und das ihre Worte nicht einmal andeuteten: das Empfinden nämlich, daß ein fremder Blick sie betrachtet hatte; nicht ihr Äußeres, sondern ihr Inneres, ihr verborgenes weibliches Selbst. Wenn sie jetzt ihren besten Staat anlegte und so verführerisch wie nur möglich aussehen wollte, so tat sie das alles nur, um die Macht unwirksam zu machen, die der Zigeuner über sie gewonnen hatte, als er sie ansah und sein Blick nicht ihr hübsches Gesicht, nicht ihre Anmut traf, sondern das dunkle bebende mächtige Geheimnis ihrer Unberührtheit.

Als der Gong zum Essen rief, gingen die Beiden aufgeregt zur Treppe; aber sie warteten, bis sie die Stimmen der Herren hörten. Dann ›segelten‹ sie hinunter und ins Eßzimmer: Yvette, mit sorgsamer Hand ihr Kleid glättend, freundlich und ein wenig geistesabwesend lächelnd, in ihrer ungreifbar schweifenden Art; Lucille, scheu und bereit, beim geringsten Anlaß in Tränen auszubrechen.

»Grundgütiger Himmel!« rief Tante Cissie, die ihre dunkelbraune gestrickte Sportjacke auch jetzt keineswegs abgelegt hatte. »Wie seht ihr denn aus? Was habt ihr denn vor?«

»Wir haben vor, mit der Familie zu speisen,« sagte Yvette unbefangen, »und wir haben unsere besten Fahnen gehißt, um den Anlaß würdig zu feiern.«

Der Pfarrer lachte laut, und Onkel Fred sagte:

»Die Familie weiß die hohe Ehre zu schätzen.«

Aber die beiden ältlichen Herren benahmen sich ganz ritterlich, und eben das war es, was Yvette wollte.

»Kommt mal her, laßt mich mal eure Kleider fühlen!« sagte die Mater. »Sind das eure besten? Es ist wirklich ein Jammer, daß ich sie nicht sehen kann!«

»Heute abend, Mater,« sagte Onkel Fred, »müssen wir die beiden jungen Damen zu Tisch führen, um uns der Ehre würdig zu erweisen. Willst du mit Cissie zu Tisch gehen?«

»Natürlich will ich«, sagte Großmuttchen. »Jugend und Schönheit haben den Vortritt.«

»Jedenfalls heute Abend, Mater«, sagte der Pfarrer wohlgelaunt.

Und er bot Lucille den Arm, während Onkel Fred Yvette führte.

Dennoch schleppte die Mahlzeit sich lustlos und langweilig hin. Lucille gab sich Mühe, eine heitere und ungezwungene Unterhaltung zu führen, und Yvette war so liebenswürdig wie nur möglich (in ihrer ungreifbar schweifenden Art, bei der man an Spinnweben denken mußte). In ihrem Unterbewußtsein aber, undeutlich, saß die Frage: Warum kommt es mir vor, als wären wir alle nur vergängliche Einrichtungsstücke? Warum ist nichts wichtig ?

Dies war immer der geheime Kehrreim ihrer Gedanken: Warum ist nichts wichtig? Ob sie in der Kirche saß, ob eine Gesellschaft jungen Volkes sie umgab, ob sie in einem der Stadthotels tanzte – immer wieder stieg das Fragenbläschen an die Oberfläche ihres Bewußtseins: Warum ist nichts wichtig?

Es waren genug junge Leute da, die ihr den Hof machten; manche taten es sogar mit Leidenschaft. Aber sie schüttelte alle ungeduldig ab; sie konnte einfach nicht anders. Warum waren sie so belanglos? so aufreizend belanglos?

Sie dachte nicht an den Zigeuner; mit keinem Gedanken. Er war ein völlig bedeutungsloser Zwischenfall. Aber es kam ihr vor, als wäre der kommende Freitag sonderbar wichtig. »Was haben wir für Freitag vor?« fragte sie Lucille. Worauf Lucille antwortete, sie hätten für Freitag gar nichts vor. Und Yvette ärgerte sich.

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