D. Lawrence - Der Zigeuner und die Jungfrau

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"Der Zigeuner und die Jungfrau" handelt von zwei Schwestern, den Töchtern eines anglikanischen Vikars. Die beiden kehren von der Schule in ein tristes Leben zurück, nicht lange nach dem Ersten Weltkrieg. Einmal begegnet Yvette einem Zigeuner und seiner Familie. Doch als ihr Vater von dieser Freundschaft erfährt, lehnt er sie ab. Im Laufe des Romans verändern sich Yvettes Gefühle und ihr Verständnis für das Leben.
Diese Sammlung umfasst auch die Novellen:
Die Tochter des Pferdehändlers
Die Hauptmanns-Puppe
Zwei blaue Vögel
Lächeln

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Er sah, daß Yvette zurückwich, und sogleich wandelte sich sein Wesen. Er schlüpfte wieder in die Maske des weltläufigen, immer gutgelaunten alten Spötters.

»Na schön«, sagte er. »Du mußt es eben zurückzahlen, verehrte Tochter, und damit holla. Ich will dir die Summe auf dein Taschengeld vorschießen. Aber ich werde dir vier Prozent Monatszinsen berechnen. Sogar der Teufel persönlich muß seine Schulden verzinsen. Und wenn es mal wieder vorkommt, daß dir die Pferde durchgehen, dann vergreif dich nicht an Geld, das dir nicht gehört. Unehrenhaftigkeit steht nicht gut zu Gesicht.«

Auch jetzt noch fühlte Yvette sich zermalmt, geschändet, erniedrigt. Sie schlich durchs Haus, und ihr Stolz ließ die zerzausten Flügel hängen. Ja, sie verstand sich selbst nicht mehr. Oh, warum nur hatte sie das schmutzige Geld angerührt! Sie spürte einen zuckenden Schauder wie von einer körperlichen Besudelung. Warum nur war das so? Warum, warum war das so?

Sie gestand sich ein, daß es unrecht von ihr gewesen war, das Geld auszugeben. ›Natürlich hätte ich es nicht tun sollen. Sie haben ganz recht, wenn sie sich darüber aufregen‹, sagte sie sich.

Woher aber kam dieser furchtbare zuckende körperliche Schauder? Warum war ihr zumute, als hätte etwas mit widerlicher Ansteckung ihre Haut berührt?

»Was ich so schrecklich dumm von dir finde,« sagte Lucille in ihrer Strafpredigt (die arme Lucille ärgerte sich sehr), »ist, daß du dich ihnen allen so richtig ausgeliefert hast. Du hättest doch wissen müssen, daß sie es herauskriegen würden! Ich hätte das Geld für dich aufgetrieben, und dann wäre uns der ganze Krach erspart geblieben! Es ist ganz einfach scheußlich! Daß du dir auch niemals vorher klarmachst, wie sehr du dich in die Patsche bringen kannst! Man muß sich nur mal vorstellen, was Tante Cissie dir da für Sachen gesagt hat! Scheußlich ! Was hätte Mama wohl gesagt, wenn sie das hätte mit anhören müssen?«

Wenn es ihnen in irgendeiner Hinsicht sehr schlimm erging, dachten sie an ihre Mutter und verachteten ihren Vater und die ganze minderwertige Sippe der Saywells. Ihre Mutter hatte natürlich einer höheren, wenn auch gefährlicheren und ›verderbten‹ Welt angehört. Sicherlich auch einer selbstsüchtigeren. Aber einer Welt, in der man mehr Sinn für Glanz und Anmut hatte. In der man bedenkenloser und leichter zur Verachtung geneigt war: in der es aber nicht solche Demütigungen gab.

Yvette war von jeher der Meinung gewesen, daß sie ihre zarte Haut und die Schlankheit ihres Körpers von der Mutter geerbt habe. Die Saywells sahen alle ein bißchen wie Leder aus und waren alle irgendwo ein bißchen wurmstichig. Freilich – die Saywells ließen Einen nicht im Stich. ›Sie, die einst Cynthia war‹ dagegen, die Schöne, die Feine, hatte den Pfarrer mir nichts, dir nichts im Stich gelassen, und mit ihm seine kleinen Kinder. Ihre kleinen Kinder! Das konnten sie ihr niemals ganz verzeihen.

Nach der großen Auseinandersetzung begann Yvette, undeutlich noch, ihre anders geartete Reinheit und Unberührbarkeit zu begreifen – die Unberührbarkeit ihres feinnervigen und edlen Fleisches und Blutes, die von den Saywells mit ihrer sogenannten Sittlichkeit besudelt werden sollte. Immer trachteten sie danach, sie zu besudeln. Sie waren die Ungläubigen, die nicht an das Leben glaubten. ›Sie, die einst Cynthia war‹ dagegen hatte vielleicht nur an die landläufige Sittlichkeit nicht geglaubt.

Yvette ging betäubt und blaß und verwirrt durchs Haus. Der Pfarrer gab Tante Cissie das Geld, sehr zum Ärger dieser würdigen Dame. Das Krebsgeschwür ihrer ohnmächtigen Wut eiterte noch immer. Am liebsten hätte sie die Untat ihrer Nichte gedruckt im Kirchspielblatt gelesen. Es war für das zerstörte alte Mädchen ein wahrer Schmerz, daß sie die Geschichte nicht aller Welt mitteilen konnte. Die Selbstsucht! Die Selbstsucht! Die Selbstsucht!

Dann überreichte der Pfarrer seiner Tochter eine kleine Rechnungsaufstellung: Das Geld, das sie ihm schuldete, zuzüglich Zinsen, war gegen ihr kleines Taschengeld aufgerechnet. Aber er hatte ihr eine Guinee gutgeschrieben: das war der Betrag, den er selbst für seine Mitschuld zu zahlen hatte.

»Als Vater der Verbrecherin«, sagte er wohlgelaunt, »werde ich zu einer Geldstrafe von einer Guinee verurteilt. Und damit wasche ich mir nun die Asche wieder aus dem Haar.«

In Gelddingen war er immer großzügig. Aber es war ihm zuzutrauen, daß er sich überhaupt für hochherzig glaubte halten zu dürfen, wenn er freigebig mit Geld war. Während ihm in Wahrheit das Geld und sogar seine Großmut nur ein Mittel war, sie unter seiner Fuchtel zu halten.

Aber er ließ die Sache völlig fallen. Er war, wenn man aus seiner Miene schließen durfte, damals eher belustigt als beunruhigt. Er hielt sich damals noch für sicher.

Tante Cissie dagegen wurde mit ihrer krampfigen Wut nicht so leicht fertig. Eines Abends war Yvette ziemlich früh und in elender Stimmung zu Bett gegangen und lag wach, eine kranke, schmerzende Schwäche in allen Gliedern, ein Gefühl von Dumpfheit und Besudeltsein. Lucille hatte eine Abendeinladung. Plötzlich öffnete sich leise die Tür; da stand Tante Cissie und schob ihr graugrünes Gesicht durch den Türspalt. Yvette fuhr entsetzt auf.

»Lügnerin! Diebin! Selbstsüchtiges kleines Biest!« zischte das wahnsinnige Gesicht, das zu Tante Cissie gehörte.»Du kleine Heuchlerin! Du Lügnerin! Du selbstsüchtiges Biest! Du gieriges kleines Biest!«

Die graugrüne Maske und die wahnwitzigen Worte flammten von einem so schrankenlosen und unpersönlichen Haß, daß Yvette den Mund auftat, um vor wahnsinniger Angst zu schreien. Aber Tante Cissie machte die Tür ebenso plötzlich wieder zu, wie sie sie geöffnet hatte, und verschwand. Yvette sprang aus dem Bett und drehte den Schlüssel um. Dann kroch sie wieder unter die Decke, halb von Sinnen vor Angst vor diesem widernatürlichen und schmutzigen Haß, halb betäubt von dem lähmenden Gefühl verletzten Stolzes. Und mitten in alledem stieg, wie eine Blase, eine kitzelnde wahnsinnige Lachlust auf. Das alles war von einer so hundsgemeinen Lächerlichkeit!

Yvette fühlte sich durch Tante Cissies Benehmen gar nicht einmal so sehr getroffen. Das alles war doch eigentlich ein bißchen überspannt. Und doch war sie getroffen – in ihren Gliedern, in ihrem Körper, in ihrem Geschlecht; ja, getroffen. Getroffen, betäubt und halb zerstört, nun ihre Nerven zitterten und schrillten. Und da sie noch so jung war, vermochte sie nicht zu begreifen, was vorging.

Da lag sie nun und wünschte, sie wäre eine Zigeunerin. Das hieß: in einem Lager leben, in einem Wohnwagen, nie ein Haus betreten, nichts vom Vorhandensein eines Kirchspiels wissen, nie eine Kirche auch nur ansehen. Ihr Herz wurde hart vor Widerwillen gegen das Pfarrhaus. Sie haßte diese Häuser mit ihren eingebauten ›gesundheitlichen Einrichtungen‹, ihren Badezimmern und ihrer unübertrefflichen Widerlichkeit. Sie haßte das Pfarrhaus und alles, was darin war. Wie ekelerregend war dieses ganze stockige, kanalisierte Dahinleben, in dem die Kanalisation nie erwähnt wurde, in dem man aber ihren Geruch aus den Tiefen des Hauses bis zu allen zweibeinigen Bewohnern, von der Mater bis zu den Dienstboten zu spüren meinte! Mochten die Zigeuner keine Badezimmer haben – sie hatten wenigstens keine Kanalisation. Bei ihnen gab es frische Luft. Am Pfarrhaus gab es niemals frische Luft. Und in den Seelen der Menschen stockte die Luft, bis sie stank.

Haß entbrannte in ihrem Herzen, indessen sie mit tauben Gliedern dalag. Und sie dachte an die Worte der Zigeunerin: »Ich sehe einen Mann mit schwarzem Haar, der nie gewohnt hat in einem Hause. Er liebt Sie. Die anderen Leute treten mit Füßen auf Ihr Herz. Sie werden treten mit Füßen auf Ihr Herz, bis Sie glauben, es ist tot. Aber der Mann mit schwarzem Haar wird wieder anblasen den letzten Funken, bis er Feuer ist – gutes Feuer. Sie werden sehen, was für gutes Feuer.«

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