Sabine Adatepe - Lichtblau

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Istanbul 2013: Die Studentin Lea stolpert mitten in die Gezi-Proteste hinein, verliebt sich in einen Sprayer und arbeitet an einer Doku mit. Ist der Mann in dem Video tatsächlich ihr Vater, der kurdische Flüchtling, der vor vielen Jahren verschwand? Sie macht sich auf die Suche …
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Imke, Anfang siebzig, kommt nicht über den Kontaktabbruch der Tochter hinweg. Gelingt es ihr, im Garten und auf Reisen Trost zu finden?
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»Willst du die Tomaten ausgeizen, bevor ich sie hochbinde?«

Die Sonne stand schon tief, Imke krümmte sich über die Löwenmäulchen, zupfte Blättchen, schnitt verwelkte Blüten heraus, rupfte schon wieder Lichtnelken, Giersch und Ackerwinden und wollte jetzt nicht an Tomaten denken. Der Tag war so gut wie herum und sie hatte kaum etwas geschafft.

»Imme? Hörst du?«

Schmerz verzerrte ihr Gesicht, als sie sich mühsam aufrichtete. Immer musste er sie aus dem Rhythmus bringen. Konnte er nicht einmal die Tomatentriebe selbst ausbrechen?

»Ist es wieder der Rücken? Du sollst doch den Schemel benutzen.«

»Ach, geht schon.« Nur nicht jammern. Sie schaffte alles noch selbst. Die Jahrzehnte auf dem Buckel spürte sie kaum. Oder doch selten, wenn auch zunehmend. Fühl dich jung, dann bist du es auch.

Dieter stellte ihr den Schemel hin.

»Jetzt setz dich darauf. Um die Tomaten kümmere ich mich schon.«

Sie lächelte ihn dankbar an, und verzog erneut das Gesicht, als sie sich wieder zu den Löwenmäulchen beugte. Aber das sah er nicht mehr.

*

»Ich hol noch rasch den Schredder von drüben, damit wir den Kompost nicht überfordern«, rief Dieter nach der Tagesschau aus dem Flur.

»Hat das nicht bis morgen Zeit?«

Doch er war schon aus der Tür. Mit seinen Spontanentscheidungen hatte sie sich nie anfreunden können.

Sie blätterte durch die Post, sortierte uralte Zeitschriften aus dem Stapel, legte die Bügelwäsche heraus, morgen war auch noch ein Tag. Sie war hundemüde, vielleicht lief etwas Leichtes im Fernsehen, kaum saß sie davor, nahm sie den Reiseführer Damaskus zur Hand, bestellt, bevor Dieter die Reise storniert hatte, der arabische Frühling hatte nirgendwo sehr lange vorgehalten, sicher würden sie bald nach Syrien fahren können, und die Schirn plante Géricault für den Spätherbst, das würde sich lohnen, wo steckte denn nur das Herbstprogramm der Freunde der Kunsthalle, eben hatte sie es noch in der Hand, ah, das Ikebana-Magazin war auch schon da, aber wo war die neue Landlust?

*

Anderthalb Stunden später, als Dieter den Kopf durch die Stubentür steckte, »bin wieder da«, nachdem er den Schredder in der Garage untergestellt hatte, startklar für den nächsten Morgen, fand er Imke vor dem laufenden Fernsehapparat, in die Lektüre der Landlust versunken. Er stutzte. Damals bei Rudi Carrell hätte er geschworen, dass seine Frau niemals zugleich lesen und fernsehen würde. Obacht, da stimmte etwas nicht.

»Für dich auch einen Chantré?« Die Flasche war noch gut halb voll, so selten, wie er sich mal einen genehmigte. Keine Antwort.

»Immchen?«

»Mhm. Mhm.«

»Hm ja, oder …«

Da stand sie schon neben ihm. »Nimm bitte die Schwenker.« Kein Streit um Gläser jetzt, bitte. »Wie du magst.« Er schenkte ein, sie holte die Untersetzer aus der Anrichte.

»Läuft was Nettes?«

»Hast du nach dem Frosch geschaut?«

Hatte sie ihn nicht gehört? Wollte sie nicht antworten? Wie kam sie denn jetzt auf den Teichfrosch? Er tippte auf die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Sie griff nach Ikenobo Ikebana. Seit Jahren beschäftigte sie sich nicht mehr mit der Blumensteckkunst, aber als er das Abo kündigen wollte, hatte es einen handfesten Streit gegeben.

»Ich hab’s gleich«, sie blätterte fahrig. »Warte, hier, nein, wo war das nur …«

»Was denn?«

»Hier stand ein schöner Artikel über Teichfrösche, da dachte ich …« Ein Text über Frösche im Ikebana-Magazin? Was um Himmels willen war mit ihr los?

Dieter langte nach der Landlust, Inhaltsverzeichnis, hundertzweiundfünfzig. »Froschkonzert am Gartenteich«, las er halblaut. Er mochte den Artikel jetzt nicht lesen.

»Ah, hast du ihn gefunden?«

»Ja, ich schau bei Gelegenheit rein, unser Fröschli habe ich noch nicht entdeckt.« Er nippte am Glas. War doch alles wie immer? Oder war sie einfach nur verstimmt, weil er so spät noch zum Nachbarn gegangen war?

»Hast du die Bilder schon in Auftrag gegeben?«

Hatte er natürlich nicht. Wie denn auch, er hatte den Rechner ja noch gar nicht eingeschaltet, das hatte doch alles Zeit. Erstmal Haus und Garten.

»Die Damenrunde ist am Donnerstagmorgen bei mir.«

Daher wehte also der Wind. Sie wollte Fotos zeigen. Er sollte ihr die schönsten Bilder sortiert und ausgedruckt vorbereiten, damit sie ihren Reisebericht vor den Nachbarinnen ausschmücken konnte.

»Das wird aber knapp.«

Sie brach in Tränen aus. Nanu? Sie war nie weinerlich gewesen, ganz am Anfang, als sie noch verlobt waren, hatte es ein paar Mal Tränen gegeben, bis der Beziehungsraum abgesteckt war. Auch hin und wieder in den letzten Jahren, seit die Kinder ihre sehr eigenen Wege gingen und sie wohl das Gefühl hatte, aus deren Leben immer weiter ausgeschlossen zu werden. Aber wegen verspäteter Urlaubsfotos schien ihm Geflenne nun doch übertrieben. Obendrein hatte er ihr gar nicht die ganze Wahrheit gesagt. Knapp war euphemistisch. Bis Donnerstag früh wären die Fotos nie und nimmer fertig. Es war zu spät, jetzt noch in die Werkstatt im Keller zu flüchten, und zu früh, um sich ins Bett zu verziehen. Er hatte noch keinen Blick in die Zeitung geworfen. Ein Friedensangebot musste her.

»Also, ich könnte morgen zur Drogerie fahren und ein paar Bilder ausdrucken, dann hast du was in der Hand.«

»Christel hat nach ihr gefragt.«

Es ging also gar nicht um die Reisebilder?

»Ich hatte erzählt, dass wir bei deiner Schwester vorbeifahren in Frankfurt. Aber sie dachte, wir besuchen die Tochter.«

»Oh …« Das war es also. Dieter schwenkte das Glas. Lass sie reden. Sag mal gar nichts jetzt.

»Sie hat gar nicht auf meine Karte reagiert.«

»Hab ich dir gleich gesagt.«

»Aber man kann doch wenigstens danke sagen.«

»Sie will keinen Kontakt. Wir können froh sein, dass wir wissen, wo sie lebt, dass sie arbeitet, dass es ihr gut geht.« Das hätte er nicht sagen dürfen. Schon flossen wieder Tränen.

»Aber das wissen wir doch gar nicht. Ihr Bruder sagte neulich, es geht ihr nicht so gut. Sie hat uns nicht mal gesagt, dass sie ihre letzte Stelle verloren hat. Und dann ist sie einfach in Barcelona geblieben!« Gut, sie wurde wütend. Wut tut gut. Immer.

»Lass sie doch. Du hast oft genug versucht, wieder Kontakt herzustellen. Damals schon …«

»Damals warst du es, der den Kontakt abbrechen wollte.«

»Aber du hast dafür gesorgt, dass er nicht abgebrochen ist. Und das war auch gut so.«

»Aber jetzt …«

»Jeder muss sein Leben leben.«

»Du mit deinen Sprüchen! Genau das ist der Grund, deshalb ist sie gegangen!«

»Hör auf. Das stimmt ja nicht, das weißt du doch selber.«

»Ich weiß nur, dass sie nicht mehr mit uns redet. Und wir wissen nicht, warum eigentlich. Was haben wir ihr denn getan? Habe ich denn alles falsch gemacht?«

Das Lied wieder.

»Nein. Hast du nicht. Mach dir keine Vorwürfe. Du …«

»Wenn ich sie wenigstens anrufen könnte …«

»Hast du vergessen, wie’s gekracht hat bei euren letzten Telefonaten?«

»Aber sie könnte ja auf meine Briefe antworten.«

»Sie schreibt wohl lieber Mails.«

»Sei nicht gemein. Du weißt, dass ich das nicht kann.«

»War doch nicht so gemeint.«

»Aber wenn ich wenigstens wüsste, was sie uns vorwirft …«

Es war spät, das Glas war leer und diese Diskussion hatten sie endlos geführt, immer und immer wieder, ergebnislos. Was nützten all die Mutmaßungen, wenn die Tochter einfach schwieg, sich entzog, nicht mehr reagierte, den Kontakt abgebrochen hatte? Dem Bruder hatte sie gesagt, sie hätte oft genug versucht, etwas zu sagen, sei aber entweder mit Sprüchen abgebügelt worden oder mit: So redest du nicht mit deinen Eltern! »Versucht es mal mit Familientherapie«, hatte der Bruder halbherzig vorgeschlagen. Dazu war Dieter nicht bereit, er hatte sich nichts vorzuwerfen und schon gar nicht irgendwelche Wäsche, ob nun schmutzig oder nicht, vor anderen zu waschen. »Wenn es hilft, mach ich das«, hatte Imke gesagt, auch wenn sie ebenso wenig daran glaubte wie er. Sie hätte es auch allein gemacht, eine Mutter-Tochter-Therapie. Doch die Tochter lehnte auch das ab. Inzwischen sprach sie nicht einmal mehr mit dem Bruder.

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