Johanna Vocht - Onettis Santa María(s) - Machträumliche Spannungsfelder zwischen biologischer Reproduktion und künstlerischer Produktion

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Onettis Santa María(s): Machträumliche Spannungsfelder zwischen biologischer Reproduktion und künstlerischer Produktion: краткое содержание, описание и аннотация

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Juan Carlos Onetti (1909-1994), eine der prägendsten Autorenfiguren der lateinamerikanischen Moderne, schuf über einen Zeitraum von 60 Jahren ein selbstbezügliches literarisches Gesamtwerk, das fast gänzlich in der fiktiven Stadt Santa María verortet ist. Im Prozess der literarischen Stadtgründung, deren Verfall und Neugründung, entsteht ein machträumliches Spannungsfeld zwischen biologischer Reproduktion und künstlerischer Produktion.
Onettis Erzählkosmos ist von einer patriarchalen Ordnung strukturiert. Die hegemoniale Männlichkeit, die diese Ordnung stützt, definiert sich über künstlerische Schöpfungspotenz und die Unterordnung der Frau. Die Publikation zeichnet die verschiedenen Strategien nach, durch die sich Frauenfiguren in Onettis Texten dieser Unterordnung erwehren und zeigt damit, dass das patriarchale System in eine sanmarianische Dystopie der kurzen Leben mündet.

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Die Forschungsarbeiten, die sich bislang unter dezidiert genderspezifischen Fragestellungen mit Onettis Texten auseinandergesetzt haben, reproduzieren einen heteronormativen Machtdiskurs, der Männern Handlungsmacht zugesteht und Frauen als Katalysatoren dieser Handlungen begreift. So beschreibt etwa Elena M. Martínez den narrativen ‚Wert‘ der Frau hauptsächlich über deren Nutzen für die männlichen Figuren, sei es „en términos de la producción narrativa [o de] la gratificación sexual“25. Die vorliegende Arbeit weist, wie bereits die oben formulierten Forschungsfragen verdeutlichen, weit über diesen Forschungsdiskurs hinaus, indem sie die Frauenfiguren in ein Macht verhältnis zu den Männerfiguren setzt und damit das bisherige Subjekt (männlich)-Objekt (weiblich)-Schema aufbricht.26 Diese explizit feministische Lektüre will sich damit auch als Gegengewicht zu einem Forschungsdiskurs verstanden wissen, dessen Interesse überproportional auf die Analyse der männlichen Figuren gerichtet ist und Frauenfiguren allein in Bezug auf ihre Objekthaftigkeit, in eindimensionaler Abhängigkeit zu den dargestellten Männerfiguren liest. So geht die vorliegende Untersuchung zwar auch davon aus, dass Onettis Erzählwelt klar androzentrisch markiert und patriarchal strukturiert ist, verweigert sich jedoch der im Forschungsdiskurs bislang daraus abgeleiteten Schlussfolgerung, dass weibliche Figuren per se einen passiven und alle männlichen Figuren einen aktiven Part besetzen. Die vorliegende Arbeit basiert vielmehr auf einem pluralistischen Patriarchatsbegriff, d.h. sie geht von einer grundsätzlichen Pluralität unterschiedlich organisierter patriarchaler Systeme aus, deren terminologisch verbindendes Merkmal auf der Tatsache beruht, dass die Systeme von Männern dominiert werden und Frauen darin eine untergeordnete Position zugewiesen ist. Patriarchal ist an dieser Stelle deskriptiv, als Ausdruck feministischer Systemkritik zu verstehen. Das heißt im Umkehrschluss, dass sich ein pluralistischer Patriarchatsbegriff von der Denkschule des radikalen Feminismus distanziert, nach der ‚Männer‘ ‚Frauen‘ unterdrücken und nicht ein kulturell etabliertes System Machtasymmetrien und Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern reproduziert.

In dieser Arbeit soll somit herausgearbeitet werden, dass Frauen in Onettis Texten, trotz systematischer männlicher Dominanz innerhalb des Diskursraums Santa María, im Bereich der Sexualität und Reproduktion Strategien der Verweigerung und Selbstermächtigung aufweisen, welche die in den ausgewählten Texten dargestellten patriarchalen Logiken aktiv zu unterlaufen vermögen.

1.1 Aufbau der Forschungsarbeit

Die vorliegende Arbeit ist folgendermaßen aufgebaut:27 Das nachfolgende Unterkapitel (1.2.) gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Onetti und verortet sein Werk im literaturhistorischen Kontext. Aufgezeigt werden mögliche Anknüpfungspunkte und nötige Abgrenzungen der vorliegenden Arbeit von bisherigen Forschungsarbeiten, auf die auch im Laufe der Untersuchungen immer wieder verwiesen wird.

Kapitel 2 stellt den theoretischen Zugriff dieser Arbeit vor, der bereits teilweise angerissen wurde und der für die anschließende Textanalyse in den Kapiteln 3–5 grundlegend sein wird. So erläutert Kapitel 2.1 zunächst die geschlechterabhängigen, machträumlichen Implikationen von Sprache nach Mary Beard. In Kapitel 2.2 folgen Michel Foucaults Überlegungen zu Raum (insbesondere sein Heterotopie-Begriff) und Macht, außerdem sein theoretischer Zugang zu den Begriffen Diskurs, Biomacht respektive Biopolitik und Gouvernementalität. Kapitel 2.3 schlägt durch die Darstellung eines feministischen Anschlusses an Foucault die Brücke zu R.W. Connells gendertheoretischem Konzept der hegemonialen Männlichkeit. Letzteres wird in Kapitel 2.4 ausgeführt. Eine kulturräumliche Spezifizierung der hegemonialen Männlichkeit, sprich der Versuch, eine spezifisch lateinamerikanische hegemoniale Männlichkeit zu definieren, erfolgt in Kapitel 2.5. Mit Blick auf den Namen Santa María als Referenz auf den christlichen Marienmythos, wird dessen Niederschlag im Männlichkeitskonzept des Machismo sowie in dem komplementären Weiblichkeitskonzept des Marianismo beleuchtet und in den Analysekapiteln 4 und 5 mit der Darstellung spezifischer Männlichkeiten respektive Weiblichkeiten innerhalb des ausgewählten Textkorpus abgeglichen.

Im Zentrum des dritten Kapitels steht das Textkorpus dieser Arbeit und insbesondere das Stadtbild Santa Marías. Da sich Onettis Erzählungen, so eine Grundannahme der vorliegenden Untersuchung, weniger über ihre Handlung als über ihre diskursive Ausgestaltung konstituieren, erscheint eine Inhaltsangabe, die allein die (mitunter fragmentierte) Handlung der einzelnen Texte wiedergibt, nur bedingt aufschlussreich. Die einzelnen Texte sollen daher über Santa María in ihrer Funktion als narratives Verbindungselement vorgestellt werden. Das schließt bereits eine Analyse spezifischer gesellschaftlicher Konfliktfelder und Machtdiskurse mit ein. Das Kapitel zeichnet nach, wie diese innerhalb des Gesamtwerks verortet werden und sich in dessen Verlauf auch verändern. Die ausführliche Untersuchung der diskursiven Ausgestaltung Santa Marías ist bereits als Hinführung auf die Analysen spezifischer Männlichkeiten und Weiblichkeiten in den Kapiteln 4 und 5 zu verstehen. Nachgezeichnet wird darin die poetologische Funktion Santa Marías zwischen selbstreferentiellem Imaginationsraum und christlich-männlich hegemonialem Diskursraum. Neben der Analyse der diskursiven Ausgestaltung Santa Marías nach Andreas Mahler ist hier Foucaults Diskursbegriff untersuchungsleitend.

Während Kapitel 3 also Santa María als veränderlichen kulturellen Bedeutungsträger betrachtet, untersucht Kapitel 4 mithilfe von Connells Theorie der hegemonialen Männlichkeit die Struktur und Wirkweise der patriarchalen Ordnung in Santa María. Es wird analysiert, wie sich Androzentrismus und Phallogozentrismus in Onettis Erzählwerk sowohl über die Ebene des Diskurses als auch über die der Diegese generieren und gegenseitig verstärken. Das Unterkapitel 4.1 analysiert die poetologischen Mechanismen, die der Autofiktionserzeugung in La vida breve (1950) als Ausgangspunkt zugrunde liegen, und geht insbesondere auf die künstlerische Produktivität der metafiktionalen Erzählerfiguren ein. Um die außergewöhnliche Komplexität und werkimmanente Verknüpfung der Erzählerfiguren offenzulegen und deren Geschlechterspezifik herauszuarbeiten, werden in Kapitel 4.2 anhand der Erzählanalyse nach Gérard Genette die unterschiedlichen Erzählhaltungen innerhalb des Analysekorpus aufgeführt.28 Spezifische Männlichkeiten bei Onetti bilden den Untersuchungsgegenstand von Kapitel 4.3. Entscheidend dabei ist die Unterscheidung der beiden Fiktionsebenen, d.h. in Abstimmung mit dem Forschungsdiskurs zu Männlichkeiten in Lateinamerika, und insbesondere in der La-Plata-Region, wird untersucht, wie sich eine ‚präsanmarianische‘ hegemoniale Männlichkeit (Ursprungsfiktion) zu einer sanmarianischen hegemonialen Männlichkeit (Metafiktion) verhält.

Unter der Prämisse, dass Frauen innerhalb der patriarchalen Ordnung Santa Marías räumlichen Disziplinierungsmaßnahmen sowie verschiedenen Mechanismen gesellschaftlicher Ausgrenzung ausgesetzt sind, analysiert Kapitel 5 weibliche Formen von Widerständigkeit und Selbstermächtigung und rückt dabei das Feld der Reproduktion als Aushandlungsort genderspezifischer Raum-Machtrelationen in den Fokus. Kapitel 5.1 behandelt den Frauenkörper als Kapital weiblicher Macht und Selbstbestimmung innerhalb einer männlichen Ökonomie des Begehrens. Kapitel 5.2 fokussiert auf Strategien weiblicher Widerständigkeit im privaten Raum des Hauses, der mit Foucault als Abweichungsheterotopie innerhalb des männlich dominierten öffentlichen Raumes gefasst wird. Weibliche Sprachmacht und die Artikulation der eigenen Bedürfnisse im Verhältnis zu räumlichen Parametern stehen in Kapitel 5.3 im Zentrum der Untersuchung.

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