Franz-Alois Fischer - Promenade der Fremden

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Das hypermoderne China trifft auf das Land der Dichter und Denker: Ein deutscher Professor verbringt einen Sommer in Shanghai – mit Kant, Fichte und Hegel im Gepäck. 13 Geschichten erzählen von diesem Abenteuer in der Fremde, in dem Kulturen aufeinandertreffen, die auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein können. Vor der berauschenden Skyline Pudongs wird Vertrautes fremd, Fremdes kommt einem erstaunlich nah. Sowohl China, konfrontiert mit den Ideen der Aufklärung, als auch unsere alten Philosophen erscheinen nach dieser Reise in einem neuen Licht.

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Im Grunde hatte ich ihn nur einmal ähnlich euphorisch erlebt: Bei unserem allerersten Weinabend, als wir eine Trockenbeerenauslese aus Escherndorf getrunken hatten, die ich ihm als »etwas Besonderes aus der fränkischen Heimat« angekündigt hatte. Damals war es die Überraschung darüber gewesen, dass ein Wein von Weltformat ebenso gut aus einem kleinen fränkischen Bauerndorf wie aus dem Burgund oder dem Bordeaux stammen konnte. Im Fall von China war ich mir über die Gründe seiner Begeisterung nicht ganz im Klaren. Die Begeisterung war zweifellos groß und echt und ihr mussten ganz besondere Erfahrungen zugrunde liegen. Aber ich konnte jenseits der konkreten Einzelheiten, die er mir erzählt hatte und die sicherlich faszinierend waren, dieses Mehr noch nicht genau identifizieren, welches das Interesse für die Teile zur Begeisterung fürs Ganze erheben könnte.

Am meisten hatte mich an seinen Erzählungen überrascht, wie sehr er betont hatte, dass die Chinesen durchaus an der Sache interessiert seien – wobei er vor allem den Gegensatz zu den USA vor Augen gehabt hatte, wohin ja doch immer noch die meisten Akademiker zum weiteren Karriereschliff gingen. Zwar seien die Chinesen im Zweifel noch kapitalistischer als die Amerikaner und man wisse als aufmerksamer, aus dem Ausland eingekaufter Philosoph jederzeit genau, dass man eben das sei: eingekauft. Aber im Unterschied zu den Amerikanern seien ihnen die Äußerlichkeiten von Journal-Rankings, Connections und aufgeplusterten Lebensläufen nicht allzu wichtig. Nein, da sei ihnen die Sache wichtiger, denn schließlich wolle man ja wissen, was genau man eingekauft hat. Das war sicherlich ein ambivalentes Kompliment gewesen. Aber ist es letztlich denn so wichtig, woher das Interesse an der Sache kommt? Hauptsache, ein Interesse ist vorhanden.

Den übrigen Abend hatten wir, wie stets an den Weinabenden, vor allem über Kulinarisches gesprochen. Ich hatte erfahren, dass die Chinesen gern auf knorpligem Zeug herumkauen – für uns ungewohnt, aber doch lohnend, weil es den Raum der Texturen erweitert. Außerdem hatte mir mein Doktorvater erzählt, dass es in China im Prinzip keine gehobene Küche gebe, die man mit der europäischen Sterneküche vergleichen könne. Zwar erschlössen sich mittlerweile auch europäische Gastronomen den chinesischen Markt und eröffneten Sternetempel – die zielten aber letztlich nur auf Touristen und Businessfritzen. Demgegenüber sei die Qualität einfacher Restaurants um ein Vielfaches höher als in Europa, insbesondere in Deutschland. Und die regionalen Unterschiede seien beachtlich: In Shanghai etwa gebe es vor allem Fisch und Meeresfrüchte, alles in allem eine eher leichte, nahezu mediterrane Küche. Er hatte mich außerdem ermutigt, auch das verrückte Zeug mal zu probieren. Am Ende des Abends hatte er mich dann noch einmal gefragt, ob ich wirklich nach Shanghai zur Summer School möchte. Da ich die Jahre zuvor auf die allgemeinen Ankündigungen hin stets Interesse bekundet hatte, den Abend über nun seine begeisternden Erzählungen gehört hatte und überdies in jener weinseligen Stimmung gewesen war, die sich aus einem schönen Weinabend zwangsläufig ergibt, hatte ich, ohne zu zögern, ja gesagt.

Erst nachdem mein Doktorvater gegangen war, dämmerte mir, worauf ich mich eigentlich eingelassen hatte: der Flug, das Wetter, vor allem aber Vorlesungen auf Englisch an einer äußerst renommierten Universität für chinesische Studenten. »Elite-Studenten aus ganz China«, um genau zu sein, denn so wurde es mir mitgeteilt in einer Mail von Shuangli, der Organisatorin der Summer School in Shanghai. Wie ich bald erfuhr, hatten die Verantwortlichen in Fudan monatelang nicht auf Mails aus Deutschland geantwortet, sodass die ganze Zeit über unsicher war, ob die angedachte Summer School überhaupt würde stattfinden können. Die erste Mail aus Fudan beinhaltete dann jedoch gleich ein fertiges Programm und die höfliche, aber bestimmte Bitte, sich doch jetzt ganz schnell, ohne weitere Verzögerungen, um alles zu kümmern. Die chinesischen Gastgeber wollten gern alles bezahlen, im Gegenzug erwarteten sie allerdings auch Sofortzusagen, Vorlesungsthemen, Literaturlisten, Skripte – alles am besten schon am gleichen Tag.

Die weitere Planung ergab, dass wir insgesamt drei Dozenten fürs Team Alt-Europa zur Summer School senden würden. Daniel, ein Münchner Kollege, den ich bereits flüchtig kannte, sollte über Kant lehren; Roland, ein österreichischer Kollege, über Fichte und ich selbst über Hegel. In der Themenwahl waren wir frei: Daniel entschied sich für die Freiheit, Roland für das Selbstbewusstsein und ich mich für den Staat. »Das ist ein tolles Programm für China!«, dachte ich und wurde gleich unsicher, ob man »das machen kann«. Doch mein Doktorvater winkte es durch. Es könne schon sein, dass da ein paar von der Partei zuschauten, aber die Chinesen wollten deutsche Philosophen, die klassische deutsche Philosophie unterrichten – und sie wüssten auch, was sie dann bekommen. Was sie anschließend daraus machten, sei ja nicht unser Problem.

In den Folgewochen hatte ich gesundheitliche Probleme, musste sogar eine Woche ins Krankenhaus, und als es gerade wieder bergauf zu gehen schien, bekam ich eine äußerst schmerzhafte Fußentzündung, wegen der ich einige Zeit gar nicht mehr laufen konnte. Je näher Shanghai rückte, desto schlechter wurde mein Zustand. Eine Woche vor dem Abflugtermin musste ich ernsthaft überlegen, meine Teilnahme an der Summer School abzusagen. Ich ging die möglichen Konsequenzen durch, um zu dem Ergebnis zu gelangen, dass eine Absage schon möglich wäre. Ich habe ohnehin nie eine Karriere machen wollen und habe dementsprechend auch nichts zu verlieren. Aber irgendetwas sträubte sich in mir gegen die Absage. Einige Tage vor dem Abflug beklebte dann mein Physiotherapeut mein gesamtes linkes Bein mit langen blauen Kinesio-Tapes und ich erinnerte mich daran, dass ich noch während der Zeit meines Studiums davon ausging, »Kinesiologie« bedeute so viel wie chinesische Heilkunde. Die Bedenken, die ich gegenüber der Reise nach China vorbrachte, wischte der Physiotherapeut rasch beiseite: »Notfalls kommst am Tag vorm Abflug nochmal her, dann mach ich dir ne Schiene dran.« Nach einer kurzen Pause stellte er klar: »Du fährst nach Shanghai!«

Und so bin ich zusammen mit Daniel, anderthalb Stunden vor unserem Flug, im Airbräu im Münchner Flughafen gesessen beim letzten Weißwurstfrühstück für die nächsten drei Wochen. Der Kollege hat so nervös gewirkt, wie ich mich gefühlt habe, was gut war, weil ich dann im Vergleich zu ihm den Ruhigen spielen konnte. Ich habe so getan, als sei ich Vielflieger, irgendwie ein Mann von Welt, obwohl ich natürlich – über mein Wikipedia- Wissen hinaus – auch keine Ahnung hatte, was uns erwartet. Ich kann wieder laufen, habe aber zur Sicherheit meine Krücken mitgebracht. Ein sehr zu empfehlender Trick, denn wir durften an allen Schlangen vorbei direkt nach vorn gehen.

So kurz vor dem Abflug haben wir das Gefühl gehabt, als müssten wir Weißbier und Weißwurst jetzt noch einmal so richtig genießen, weil wir sie für Münchner Verhältnisse äußerst lange entbehren müssten. Aber irgendwie wollte mir das schon nicht mehr recht gelingen: Die Wurst weich, der Senf weich, die Brezn weich, das Bier weich – ich kann nicht sagen, es hätte geschmeckt.

Was sich trotzdem eingestellt hat, wie stets beim Weißwurstfrühstück, ist die namensgebende Wurstigkeit. Nachdem man bei den ersten Schlucken noch aufstoßen muss, legt sich das Bier wie ein sanfter, leicht prickelnder Schleier über das Gemüt. Die Last des Gedankens nimmt ab. Das ist, was die Bayern Gemütlichkeit nennen: Ein Zustand des Wohlvertrauten, aber auch der Langeweile. Dieser Zustand sollte sich in den kommenden Wochen tatsächlich grundlegend ändern.

Zwei

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