Sophia Mott - Dem Paradies so fern. Martha Liebermann

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Dem Paradies so fern. Martha Liebermann: краткое содержание, описание и аннотация

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Das bewegende Leben der Martha Liebermann als Roman.
Berlin 1941: Martha Liebermann, die Witwe des Malers Max Liebermann, kämpft, von zahlreichen einflussreichen Freunden unterstützt, um ihre Ausreise aus Nazi-Deutschland. Von ihrem Paradies am Wannsee hat sie schon lange Abschied nehmen müssen, ebenso wie von ihrer Tochter Käthe und von Enkelin Maria, die in die USA emigriert sind. Nun droht ihr die Deportation. Ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit beginnt … Mit eindringlicher Erzählkraft entfaltet Sophia Mott Martha Liebermanns bewegende Lebensgeschichte und zeichnet in Rückblenden zugleich die Familiengeschichte der Liebermanns nach.
»So lange die Werke nicht zerstört werden, bleibt die Hoffnung auf künftige andere Zeiten bestehen.« Martha Liebermann

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Der Motor in seinem Rücken tuckert gleichmäßig. Uexküll biegt in die Matthäi-Straße ein. Auf dem Platz vor der Kirche wartet seine Droschke. Der Fahrer stochert mit dem Schürhaken im Holzvergaser. Er hat gerade ein paar neue Holzwürfel aufgelegt, und aus dem Fülldeckel qualmt es rußig.

»Det is eenfach zu frisch«, flucht er und wirft den Deckel zu. Dann wischt er sich die Ascheflocken von den Schultern und nimmt auf dem Fahrersitz Platz. Uexküll setzt sich in den Fond. »Det Problem mit die Badeöfen is, man kann jut heizen mit die Dinger, aber nich fahrn.«

Begleitet von Gasverpuffungen, setzt sich der Wagen ruckhaft in Bewegung. Als sie den Landwehrkanal überquert haben und in die Potsdamer Straße einbiegen, dreht sich Uexküll noch einmal um und sieht die Limousine, die ihnen in kurzem Abstand folgt. Er bittet den Fahrer, in die Kurfürstenstraße abzubiegen, dann in die Nettelbeckstraße. Sie fahren den Tauentzien hinunter bis zum Auguste-Viktoria-Platz und umrunden die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche. Die Limousine klebt an ihnen wie Pech.

Der Taxifahrer wirft einen Blick in den Rückspiegel und sagt: »Wenn Se ne Stadtrundfahrt machen wollen, Meester, denn mach ick Sie ‘n Pauschalpreis.«

»Fahren wir zum Potsdamer Platz zurück.«

Es ist ein prachtvoller Tag, morgens hat er kühl und herbstlich feucht begonnen, dann aber hat die Sonne die Luft sommerlich erwärmt. Am Potsdamer Platz herrscht beinahe so viel Betrieb wie zu Friedenszeiten. Die Gehsteige sind gefüllt mit jungen Frauen in hübschen, leichten Kleidern, ihre Beine sind gebräunt vom Sommer am Wannsee. Im Gleichschritt, eingehakt bei der Kollegin oder der Freundin, bummeln sie an den Schaufenstern vorbei, während die wenigen jungen Männer in Uniform und vom Krieg beschwert wie Holz im Gedränge treiben. Aus den Seitenstraßen fließen stetig neue Rinnsale von Menschen zu. An Hindernissen wie Litfaßsäulen und den Masten der Bogenlampen teilt sich die Flut, beschleunigt sich in Strudeln vor den Abgängen zur U-Bahn und spült zugleich neue Pulks von Büromädchen nach oben. Militärisches dominiert auf der Fahrbahn, dazwischen überfüllte Straßenbahnen, wenige Busse. Die meisten Berliner radeln, solange es das Wetter zulässt.

»Halten Sie hier!«

Der Droschkenkutscher sagt: »Lassen Se uns noch hundert Meter weiterfahrn, Meester, inne Leipzijer. Da is die Haltestelle vonne Tram. Wenn wa die überholen, bevor die Türen uffjehn, denn muss die Limousine hinter uns stehn bleiben. Denn können Se sich verkrümeln.«

Die Droschke passiert die Torhäuser am Leipziger Platz und schiebt sich am Wertheim vorbei. An der Haltestelle stoppt die Bahn. Der Taxifahrer gibt Gas. Uexküll hört das mahnende Bimmeln des Straßenbahnfahrers. Als er sich umdreht, sieht er, dass die Tram ihren menschlichen Inhalt ausschüttet, der sich kreuz und quer über die Fahrbahnen ergießt. Die dunkle Limousine ist zurückgeblieben.

Der Droschkenfahrer biegt in die Wilhelmstraße ab, hält. Baron Uexküll schiebt ihm einen größeren Geldschein zu, springt aus dem Wagen und drückt sich in einen Hauseingang. Die Taxe rollt in dem Moment zurück auf die Fahrbahn, als die schwarze Limousine um die Ecke biegt. Sie haben nicht bemerkt, dass er ausgestiegen ist, denkt Uexküll erleichtert, während der Wagen an ihm vorüberzieht.

Er beschließt, mit der U-Bahn zur Friedrichstraße zu fahren und dort in die S-Bahn umzusteigen. Die Droschkenfahrt ist ein Vorkriegsreflex gewesen. Am besten wäre er den Weg durch den Tiergarten zu Fuß gegangen. Zwischen Kaiserhof und der Reichskanzlei viel SS und Leute vom SD. Sie schwirren wie Wespen um ihr Nest. Dahinter reihen sich in schnurgerader Flucht die neuen Zentren der Macht, immer größere und glattere Steinberge, einschüchternd, die Vorbeihuschenden auf das Maß von Mäuschen reduzierend.

Uexküll beschleunigt seine Schritte. Wenige Meter, dann ist die Treppe zur Station Kaiserhof erreicht. Er springt die Stufen hinunter. Auf dem Perron steht eine dunkle Masse von Menschen, die Einfahrt einer Bahn muss kurz bevorstehen. Um Treibstoff für das Militär zu sparen, sind viele Buslinien eingestellt, die Fahrzeuge an die Front geschafft worden. Man hat dafür den Takt der U-Bahnen erhöht und sie sind jetzt voller als jemals zu Friedenszeiten.

Ein warmer Luftzug mit dem typischen Geruch von Gummi und Metall quillt aus dem Tunnelloch. Das Quietschen der Bremsen begleitet die Einfahrt der Bahn, die Menge schiebt in Richtung der Gleise. »Von der Bahnsteigkante zurückbleiben!«, krächzt der Lautsprecher. Die Türen öffnen sich, Aussteigende drängen durch das Spalier derer, die zusteigen wollen. Uexküll schiebt mit, macht ein, zwei Reihen gut, Schulter an Schulter gepresst, fühlt er fremde Wärme, riecht Gerüche fremder Wohnungen. »He, nich drängeln, det jilt ooch für de besseren Herrschaften«, wer will schon des anderen Nächster sein, dann flutet die Menge in den Waggon und nimmt ihn mit.

Edgar Baron von Uexküll ist Spross einer weit verzweigten, in Deutschland, Schweden und Estland angesiedelten Adelsfamilie. Die estländischen Uexkülls gehörten der dortigen deutschen Minderheit an und waren, vor der Revolution und der Unabhängigkeit Estlands, russische Staatsbürger. So trat der in Reval geborene, vielsprachige junge Mann in den russischen diplomatischen Dienst ein. Mit der Revolution verlor er seinen Arbeitgeber und seine Heimat und suchte sich in Berlin eine neue. Uexküll hat erst bei einer Bank und dann bei der Allianz in der Presseabteilung Karriere gemacht. Sehr spät hat er geheiratet und noch später, als er schon glaubte, es werde nichts mehr damit, einen Sohn bekommen. Der ist jetzt drei Jahre alt. Uex, wie seine Freunde den Baron nennen, führt ein großbürgerliches Leben, er bewohnt eine Wohnung im Tiergartenviertel und gehört dem deutschen Herrenclub an. Die Beziehungen aus seiner Zeit als Diplomat pflegt er, soweit sie ihm nicht ins feindliche Lager entglitten sind. Die Zugänge zur eigentlichen Macht, die Verbindungen in die Ämter der Wilhelmstraße sind weitgehend verloren gegangen. Ein nie zuvor erlebter Wechsel der Vorzeichen hat stattgefunden. Statt Sommernachtstraum Götterdämmerung.

Zu End’ ewiges Wissen! Der Welt melden

Weise nichts mehr.

Andere haben sich anpassungsfähiger gezeigt. Uexküll erlebt gerade zum zweiten Mal, dass ihm eine Heimat fremd wird. Er ist entschlossen, diesmal um seinen Platz zu kämpfen.

Am Lehrter Bahnhof steigt er aus der S-Bahn. Von hier sind es nur wenige Schritte über die Spree, dann ist er im Alsenviertel, bis vor Kurzem gediegene Adresse vieler Botschaften in der direkten Nachbarschaft zum Reichstag. Die Planungen des Generalbauinspektors Speer für eine Nord-Süd-Achse quer durch den Tiergarten, an deren einem Ende eine monströse Halle stehen soll, die das ganze Alsenviertel unter sich begraben wird, hat dem Quartier inzwischen die Anmutung einer halb ausgeräumten Wohnung gegeben. Die gepackten Kisten stehen bereits in der Ecke, Vertrautes, lieb Gewordenes betrachtet man mit wachsender Wehmut und dem sicheren Wissen, dass man es bald hinter sich lassen muss. Die Siegessäule ist schon weg, zum großen Stern geschleppt. Zwischen Reichstag und Alsenstraße klafft eine Brache.

In der Alsenstraße wohnt aber noch immer Hanna Solf, Witwe des ehemaligen Botschafters in Samoa und Japan. Eine Frau von natürlicher Autorität. Ihr Mann hat sie gern mit den Worten vorgestellt: »Die schießt Löwen.« Das war auch wörtlich zu verstehen. Aus ihrem schöngeistigen Nachmittagstee hat sich ein Kreis entwickelt, der längst um Handfesteres kämpft. Sie kennt viele, die vom Regime bedroht sind.

Hanna Solf empfängt Uexküll mit Erleichterung. Sie habe sich Sorgen gemacht, sein Ausbleiben befürchtet. Er schildert sein Abenteuer mit der vermeintlichen Gestapo-Limousine und versucht, die Sache herunterzuspielen. »Ich weiß ja nicht einmal, ob das tatsächlich Gestapo war.«

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