Mareike König - WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII

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WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwischen 1870/71 und 1918 spannt sich das Panorama des Bandes. Während Frankreich und das Reich kulturell wie wirtschaftlich kooperierten, konnten die politischen Differenzen nach der französischen Niederlage 1871 nicht überbrückt werden. Diesen oft stark betonten deutsch-französischen Antagonismus will die Darstellung hinterfragen und auch die Verbindungen und den Austausch zwischen beiden Ländern in den Blick rücken. Beide waren in dieser Zeit mit vergleichbaren Herausforderungen der Moderne konfrontiert, auf die sie zum Teil ähnlich, zum Teil unterschiedlich reagierten, und der I. Weltkrieg brachte gemeinsame schmerzliche Erfahrungen. Aber auch die Verschiedenheit der Erlebnisse wie der Interpretation der deutsch-französischen Konflikte links und rechts des Rheins werden deutlich. Schwerpunkte des Bandes sind neben den beiden Kriegen die Besonderheit Elsass-Lothringens als Grenzraum, die Erfahrung mit den Kolonialimperien und der aufkommende Antisemitismus beiderseits des Rheins.

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Diese integrative Schwäche ist zweifellos auch eine der Ursachen für die politische Gewalt, obwohl die großen Parteien mit ihren privaten Schutzmilizen sicherlich ebenso an ihr teilhatten. Die politische Gewalt kulminierte 1918 bis 1924, blieb aber eine Konstante im politischen und sozialen Leben der Weimarer Republik. Während in Frankreich das Kriegsende durch eine Rhetorik des Bürgerkriegs gekennzeichnet war, blieb diese in Deutschland nicht auf dem Niveau von Worten, sondern nahm verschiedene Formen an, die sich in sieben große, sich bisweilen überlagernde Typen einteilen lassen:

– die revolutionären Aufstände gefolgt von ihrer Niederschlagung durch Regierungs- oder Hilfskräfte (Freikorps),

– die Streiks mit Aufstandscharakter,

– die Putschversuche der extremen Rechten (Kapp-Lüttwitz-Putsch, die Schwarze Armee von Küstrin bis hin zum Putsch im Bürgerbräukeller durch Hitler und die Nationalsozialisten),

– die Straßenkämpfe zwischen den politischen Kräften,

– der Terrorismus, die politischen Morde und Attentate von allen Seiten (aber zahlenmäßig ganz klar dominiert von denen der extremen Rechten),

– der regionale und regionalistische Separatismus,

– die Konflikte zwischen Berlin und der Provinz, vor allem Bayern (bis 1924), dem Rheinland, Preußen.

Walther Rathenau verkörperte in gewisser Weise die gespaltene Persönlichkeit der Gesellschaft. Er weckte auf der einen Seite Erwartungen und Hoffnungen – allerdings gegensätzliche 188: auf Frieden, auf wirtschaftliche Gesundung, auf die Rückkehr Deutschlands in den ersten Rang der Nationen –, und auf der anderen Seite kristallisierte sich um ihn herum ein vielgestaltiger Hass heraus: Ihm wurde wild durcheinander vorgeworfen, ein vaterlandsloser Jude zu sein, ein Industrieller, der nur seinen eigenen Interessen dient, oder gar darin gescheitert zu sein, den deutschen Sieg sicherzustellen. Der junge nationalistische Intellektuelle Ernst von Salomon, der an der Ermordung Rathenaus am 14. Juni 1922 beteiligt war, bezeugte in seinem Roman Die Geächteten diese Mischung aus Hass und Hoffnungen, die ihn zu Verschwörung und terroristischer Handlung führte. Das Beispiel der Ermordung Rathenaus war in Deutschland bei weitem kein Einzelfall. Es fügte sich in einen Kontext der politischen Gewalt ein, die sich erst zwischen 1925 und 1928 etwas beruhigte, um dann nach dem 1. „blutigen Mai“ 1928 in Berlin wieder richtig aufzuleben.

Während die konservativen Veteranenvereinigungen in Frankreich weiterhin von einem diffusen Pazifismus erfüllt sein konnten, war dies in Deutschland undenkbar. Am Ende der zwanziger Jahre zählte die größte dieser Veteranenvereinigungen, die bereits vor dem Ersten Weltkrieg existierte, der überaus konservative Kyffhäuserbund, 29.000 Vereine und mehr als zwei Millionen Mitglieder 189, der anti-republikanische Stahlhelm ungefähr 400.000 bis 500.000 190. Beide befanden sich über den Sinn des Krieges unwiderruflich im Kampf mit dem aus der KPD hervorgegangenen Rotfrontkämpferbund mit etwa 100.000 Mitgliedern und dem SPD-nahen Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold (ungefähr eine Million Mitglieder), das den Bund republikanischer Kriegsteilnehmer 191beherbergte, ohne dass sie ein „pazifistischer und patriotischer“ Konsens einte. Selbst wenn sie sich bisweilen, wie in Frankreich, darauf einigen konnten, dass die Soldaten gleichzeitig Helden und Opfer waren, blieb dennoch offen, wessen Opfer sie gewesen sind: des Krieges, des blinden Imperialismus der alten Eliten, des vermuteten Verrats der neuen republikanischen Eliten. Hier konnte es keine Übereinstimmung geben, nicht einmal über ein vorsichtig zu bewahrendes Schweigen über diese Verantwortung, denn das hätte als einvernehmliche Geste des Gedenkens wahrgenommen werden können. Dieser Zeitabschnitt, in dem sich die Interpretationen des Krieges durch jene, die ihn erlebt hatten, herauskristallisierten oder durch jene, die daraus einen politischen Hebel machen wollten, fiel mit einer besonders gespannten internationalen und vor allem deutsch-französischen Lage zusammen, die sich erst 1924–1925 entspannte, indem sie andere Alternativen anbot, sich den Krieg und die Nachkriegszeit vorzustellen.

4.2. Eskalation und Deeskalation in den deutsch-französischen Beziehungen: Von der Ruhr zum Dawes-Plan

Die französischen Pläne reichten nicht nur über die Notwendigkeit hinaus, die ungezahlten Reparationen einzutreiben, sondern auch über das Gebot der Sicherheit. Dennoch wollte Poincaré zur gleichen Zeit keinen definitiven Bruch mit seinen ehemaligen Alliierten riskieren, um an seine Ziele zu gelangen 192.Man darf nicht vergessen, dass die Hypothese einer ersten Ruhrbesetzung, zeitgleich zur Affäre um Oberschlesien, die französisch-britischen Beziehungen überschattet hatte und selbst die guten Beziehungen zu den USA bedrohte.

Ausgehend von den zwei kategorischen Imperativen der französischen Außenpolitik dieser Zeit – Sicherheit und Reparationen 193– blieb Poincaré letztlich nur ein begrenzter Manövrierraum zwischen einer Verhärtung seiner Politik gegenüber Deutschland und seinem Verhältnis zu den Alliierten. Seit dem Donnerschlag von Rapallo am 16. April 1922 und der gegenseitigen deutsch-sowjetischen Anerkennung 194hatte sich allerdings die harte Linie gegenüber Deutschland durchgesetzt – verkörpert vor allem von Paul Tirard, dem Interalliierten Hauptkommissar in den rheinischen Provinzen, und General Degoutte, dem Oberbefehlshaber der Interalliierten Besatzungstruppen 195. Dies geschah ohne größere Probleme, denn diese wurde als einzige Möglichkeit angesehen, Sicherheit und Reparationszahlungen zu „garantieren“ – ein anderer Schlüsselbegriff der französischen Außenpolitik. Außerdem fügte sich diese harte Linie auch in einen größeren französischen Planungskontext für Europa ein, weil die innenpolitische Opposition im Land aufgrund eines starken, anhaltenden antideutschen Gefühls der öffentlichen Meinung geschwächt war, und schließlich fügte sie sich auch in eine Dynamik der Spannungen und Eskalation gegenüber Deutschland ein.

Das deutsche Problem war für die Franzosen nicht das einzige, dem sie sich stellen mussten, zusammen mit der durch die Russische Revolution hervorgerufenen Beunruhigung blieb es jedoch ein zentrales. Man kann demnach die französische Verblüffung und die Sorge angesichts des Abkommens zwischen Deutschland und der Sowjetunion verstehen, den zwei größten Gefahren auf internationaler Ebene für Frankreich. Aus deutscher Sicht war die Politik hinsichtlich Westeuropas und Sowjetrusslands eng verflochten. Die eine wirkte sich jeweils auf die andere aus mit dem Ziel, in eine Art Win-Win-Spiel einzutreten, im Osten wie im Westen zu gewinnen.

Aber Frankreich hatte auch nicht Rapallo abgewartet, um seine Ambitionen in Europa bekannt zu machen. Diese Ambitionen wurden zum Teil durch die Notwendigkeit diktiert, die Aufgabe seiner rheinischen Ambitionen angesichts der Anglo-Amerikaner während der Verhandlungen in Versailles zu kompensieren. Daher verstärkt Frankreich seine Freundschaften, indem es die belgischluxemburgische Wirtschaftsunion akzeptiert und indem es eine Militärkonvention mit Belgien abschließt. Im Osten unterstützt es das tschechische Projekt einer „Kleinen Entente“, um sich, gemäß der Ansicht von Beneš, „einer eventuellen österreichisch-ungarischen Restauration zu widersetzen“ 196. Das Projekt kam 1921 zustande und wurde drei Jahre später von einer Schutzgarantie von Seiten Frankreichs gekrönt. Diese unterstützt auch Polen in der Angelegenheit Oberschlesiens. Obgleich es dieser Serie von Abkommen von vornherein an Kohärenz zu mangeln scheint, bilden sie doch in ihrer Gesamtheit eine Form von containment gegenüber Deutschland 197, das sich in wirtschaftlicher Hinsicht noch steigert, was sich durch die Ansiedlung und Investitionen in den Ländern Osteuropas zeigt, mit denen Frankreich politische oder militärische Abkommen unterzeichnet hat. Diese Unternehmensniederlassungen schließen sich an die Ausbeutung des saarländischen Erzes im Westen an. Die Stahlgruppe Schneider ist somit sehr verankert in Polen und der Tschechoslowakei, und die Pariser Banken (Paribas, Banque de L’Union Parisienne) übernehmen wichtige Anteile, sogar die Mehrheit in den von Schwierigkeiten betroffenen ungarischen und österreichischen Banken. Im Ölgeschäft bleibt sich Frankreich ebenfalls nichts schuldig, als es 1920 den Anteil der Deutschen Bank an der Turkish Petroleum Company erhält.

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