Martina E. Siems-Dahle - Briefe lügen nicht - Wie wir wirklich waren

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Zeitreise in die nahe und ferne Vergangenheit
Oldenburg, 2008: Martina Siems-Dahle traut nach dem Tod ihrer Mutter bei der Nachlass-Sichtung kaum ihren Augen. Sie stößt auf Hunderte Briefe, Gedichte, Notizzettel, akribisch abgeheftet zwischen alten Akten. Die Dokumente umfassen eine Zeitspanne von beinahe 100 Jahren und beginnen am Anfang des 20. Jahrhunderts. Diese Korrespondenz dreier Generationen spiegelt wider, wie ihre Eltern und Großeltern wirklich waren, wie sie dachten und fühlten, politisch und menschlich.
Die Autorin bricht in den 1970er-Jahren, wie viele Heranwachsende ihrer Generation, mit den Werten und Tugenden ihrer Eltern. Eine Tatsache, aus der heraus sich in jener Zeit ein zum Teil demütigender Briefwechsel zwischen der Autorin und ihren Eltern entwickelte. Auch diese oft ergreifende Korrespondenz ist erhalten. Erst beim Sichten und Auswerten der vielen Briefe und Aufzeichnungen begreift die Tochter, warum die Eltern so waren, wie sie waren.
In einer gelungenen Mischung aus Anekdoten und Original-Briefen eröffnet sie den Lesern einen ungewöhnlichen und authentischen Blick in das Leben und Fühlen der Menschen des 20. Jahrhunderts. Dabei offenbart sie eine Gabe, die auch die anderen Familienmitglieder in der Korrespondenz unter Beweis stellen: Humor.
"Briefe lügen nicht ist ein anrührender biografischer Roman, der unsentimental und präzise deutsche Geschichte erzählt und von menschlichen Unzulänglichkeiten, von Wünschen, Träumen und Sehnsüchten handelt. Ohne Pathos, ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit einer kräftigen Portion Humor. Sehr empfehlenswert für jede Altersgruppe."
Renate Naber, WDR5 Literaturkritikerin

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Wehnen, Dienstag, den 4.November 1941

Mein lieber Hans-Jürgen!

(…) Meine weiteren Sorgen verursachen mir die Anstalt. Du kannst mir glauben, mein lieber Hans-Jürgen, es ist heute sehr schwer, einen solch umfangreichen Betrieb, der mit rund 900 Menschen versorgt sein will, verantwortlich zu leiten. Hinzu kommt, daß Anstalten unserer Art sowieso erst in jeder Hinsicht zuletzt kommen, was übrigens durchaus richtig ist. Aber für den, der trotzdem den Betrieb durchbringen soll, ist das eine undankbare Sache. (…) Dein Vater

Sonntag, den 20.8.44

Mein lieber Hans-Jürgen!

(…) Immer wieder werde ich von dem Chefarzt oder von anderer Seite in Anspruch genommen. Durch die Hierherverlegung von 300 lazarettkranken Soldaten aus dem Osten gibt es doch eine Menge Mehrarbeit für mich. Trotzdem freue ich mich, demnächst etwas für unsere Verwundeten tun zu können. Was mich betrifft, sollen die Soldaten es in Wehnen gut haben, das kannst Du mir glauben. Ich habe immerhin einen entscheidenden Einfluß auf die Verpflegung. Außerdem habe ich gestern zur Sprache gebracht, den Soldaten die modernen F=Häuser zur Verfügung zu stellen, die ja eine moderne Warmwasserversorgung haben. Der Chefarzt des Lazaretts war schon einige Male bei mir. Er ist Ob. Stabsarzt Dr. Ochs. Außer ihm kommen noch zwei Militärärzte, 20 Rote Kreuz Schwestern und 20 Mann Sanitätspersonal. Die Sache wird also ziemlich groß. Die Versorgung mit allen Lebensnotwendigkeiten außer den Medikamenten und den ärztlichen Apparaten habe ich für das Lazarett z u s ä t z l i c h zu übernehmen. Ich tue es sehr gerne, und wenn ich soviel zu tun kriege, daß auch ich von einem totalen Kriegseinsatz sprechen kann.

(…) Es fehlt uns an nichts. Daß Mutti immer alle Hände voll zu tun hat, brauche ich Dir nicht extra mitzuteilen. Immer sorgt sie dafür, daß wir so gerne nach Hause gehen; immer weiß sie etwas Neues auf den Tisch zu stellen, was auch ein Leckermaul ergötzen könnte. Dein Vater

Und so hat es mein Vater, der spätere Lehrer, in einem Brief an seinen jüngeren Bruder formuliert:

Freitag, den 25.8.44

Lieber Enno,

Ich kann mir gut vorstellen, dass es mit dem Anstaltsbetrieb mehr als genug zu tun gibt, besonders wenn die Nächte noch mit Fliegeralarm ausgefüllt sind. Deshalb kann ich mir kaum denken, dass man Vati nach anderswo einsetzen sollte, - es sei denn, dass alle Idioten aus der Welt geschafft würden. – Und dann würde wahrscheinlich aus Wehnen ein Lazarett werden und Vati braucht nicht den Beruf, sondern höchstens die Uniform wechseln. – Noch totaler als total geht’s ja schliesslich nicht. (…) Hans-Jürgen

Einen Mann in der Position meines Großvaters, der deswegen nicht eingezogen wurde, der, wie er nach Kriegsende schrieb, gezwungenermaßen in die N.S.D.A.P. eintreten und Ortsgruppenpropagandaleiter werden musste und gegen Ende auch dem Volkssturm dienen musste, unterwarfen die englischen Alliierten einer sieben Monate dauernden Entnazifizierung in Esterwegen[4]. Offensichtlich war ihm eine Kontaktaufnahme mit seiner Familie untersagt. Es ist mir nicht bekannt, ob ihn nachstehender Brief von meiner Omi erreichte.

Wehnen, den 16.11.45

Mein lieber Heinrich!

(…) Ich möchte so gerne, daß Du wenigstens ein Lebenszeichen von uns erhältst, damit Du weißt, daß es uns gut geht und daß Du Dir unseretwegen keine Sorgen machen brauchst. – Enno ist am 1.Juli, an seinem Geburtstage, zurückgekommen. Er hat noch nördlich Berlin mitgekämpft. Deine Vermutung damals war also richtig. Am 23.April ist er leicht verwundet worden, Granatsplitter im rechten Unterschenkel, ist dann nach Flensburg ins Lazarett gekommen und von dort entlassen worden. (…) Jetzt besucht er wieder die Schule, um im Frühjahr sein Abitur zu machen, da das Notabitur nicht angerechnet wird. Auch Lore geht wieder zur Schule. Beide, Enno und Lore, sind mir in dieser schweren Zeit ein großer Trost und eine gute Stütze gewesen. Von Hans-Jürgen weiß ich, daß er in Riga in einem Kriegsgefangenenlager ist. Ein Soldat aus Petersfehn, der dort mit ihm zusammen war, brachte mir am 27. August die Nachricht. Wenn ich doch nur wüßte, wie es Dir geht? Meine Gedanken sind immer nur bei Dir. Du fehlst mir überall. Nur die Hoffnung, daß wir uns bald wiedersehen, gibt mir immer wieder Mut und Kraft. (…) von Deiner Leni.

Kaiserlicher Bordfotograf: Großvater Heinrich Siems

Schwalben aus Perlmutt verzieren dieses Fotoalbum

Auf einem kleinen, runden Wohnzimmertisch von Oma und Opa Siems, vor dem Blumenfenster, lagen dekorativ zwei wunderschöne große Fotoalben. Ich hielt sie im Herbst 2011 seit langer Zeit wieder in den Händen. Ihretwegen war ich zu Heiner nach Bayreuth gefahren, der die Kostbarkeiten sein Eigen nennen durfte. Obwohl ich schon seit ewigen Zeiten wusste, dass darin Heinrich Siems seine fast dreijährige Schiffsfahrt als Marinesoldat bildlich und textlich festgehalten hatte, und obwohl ich wusste, dass unser Großvater der Bordfotograf während der Ostasienreise des Prinzen Eitel Friedrich von Preußen, dem zweitältesten Sohn Kaiser Wilhelm II., war, hatte ich sie noch nie genau betrachtet, geschweige denn die handschriftlichen, akkurat auf dünnen Bleistiftlinien festgehaltenen Beschreibungen gelesen.

SMS Gneisenau Das Schiff mit dem der Kronprinz einen Teil seiner Weltreise - фото 4

SMS Gneisenau

Das Schiff, mit dem der Kronprinz einen Teil seiner Weltreise unternahm, war die S.M.S. Gneisenau [‚Seiner Majestät Schiff‘, Anm. d. Autorin], das zum deutschen Ostasiengeschwader mit Stützpunkt in Tsingtau gehörte. Die Ostasienreise startete für den 20jährigen Heinrich Siems am 10.November 1910. Heinrich durfte am 7.Januar 1913 von Bord gehen, als die Gneisenau sich auf den Weg machen musste, um über Südamerika nach Deutschland zurückzukehren. Sie sollte als Kriegsschiff im Ersten Weltkrieg eingesetzt werden. Doch schon bei den Falklandinseln wurde sie von den Briten beschossen. Schließlich versenkte sich die Besatzung in aussichtsloser Lage selbst.

Würdenträger und die Elite aus Bombay empfangen Kronprinz Eitel Friedrich von - фото 5

Würdenträger und die Elite aus Bombay empfangen Kronprinz Eitel Friedrich von Preußen, unten auf der Treppe stehend.

Heinrichs begleitender Text:

Unsere eigentliche Aufgabe, den Kronprinzen auf seiner sensationellen Weltreise zu begleiten, begann am Sonntag, 11.XII.10, sich abzuwickeln. An diesem Tage kamen im Hafen von Colombo die hohen Herrschaften zu uns an Bord. Ein blitzblankes Schiff. Paradefieber bis zum letzten Heizer. Das Achterschiff gleicht einem streng bewachten Heiligtum. Auch mir war beim Photographieren unbehaglich zu Mute. Vorgesetzte, nichts als Vorgesetzte! Der Kronprinz zeigt sich leger, nennt mich: ‚Mein Sohn!‘ Die Kronprinzessin [5] geht abends zum Antritt der Heimreise auf Dampfer „Lützow“. Wir fahren mit dem Kronprinzen nach Bombay.

Wenn man durch die Straßen von Port Aid wandert, dann sieht man Menschen aus allen möglichen Ländern. Hierauf ist alles eingestellt. Die Schwarzen sprechen einige Brocken Deutsch. Deutsches Geld wird gerne genommen. Schuhputzende Neger überall. Wenn der Fuss nicht gerade in Bewegung ist, kauert der Neger am Boden. Unversehens beginnt das Putzen. Auch in Lokalen. Die Händler treiben großen Schwindel. Nicht mehr als 30% des Preises zahlen!

Peststation

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