Sonja Reineke - Die Vigilantin

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Niemand hätte das der angepassten und unauffällig lebenden Hausfrau Miriam Darlan zugetraut: Sie ist eine Serienmörderin.
Zuerst tötet sie einen Kinderschänder und zwei gewaltbereite Jugendliche. Aber dort hört Miriams mörderische Wut nicht auf…
Die Journalistin Ruth Welter ist die Einzige, die Miriams Geschichte aus ihrem eigenen Mund zu hören bekommt. Sie ist zugleich fasziniert und abgestossen, denn Miriam Darlan nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie warnt vor der Verrohung unserer Gesellschaft und den laschen Gerichtsurteilen für Kinderschänder und Schläger.
Bald, so Darlan, werden die Bürger das Recht in die eigene Hand nehmen, so wie sie …
Ruth wittert die Chance, die Karriereleiter ihrer Zeitung wieder ein Stück höher zu klettern, aber ihr Kollege Ingo wirft ihr wo er nur kann einen Knüppel zwischen die Beine.

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Ich ging nach Hause. Wie im Traum. Alles um mich herum war so … so surreal. Und ich hielt den Kopf krampfhaft geradeaus, als ich an dem Gebüsch vorbeikam. Aber an der Stelle, wo er lag, konnte ich nicht anders und wandte den Kopf. Mein Herz blieb einen Augenblick stehen, als ich einen Zipfel seines Ärmels sah. Ein kleiner Fleck Blau in all dem dunklen Grün und Braun der Zweige. Mein Herz blieb zwar stehen, ich aber nicht. Meine Füße trugen mich automatisch weiter. Eine alte Dame kam mir entgegen. Sie war auf dem Friedhof gewesen, hatte sich aber so sehr mit dem Gießen der Blumen beschäftigt, dass sie mich gar nicht gesehen hatte. Mein Herz schlug jetzt wie wild. Was, wenn sie etwas sah? Wenn sie den Ärmel im Gebüsch entdeckte? Es war nur ein kleiner Fetzen. Man musste schon genau wissen, wonach man suchte, um ihn zu sehen. Und so viel Müll lag überall herum, auch im Gebüsch: leere Bierflaschen, kaputt oder intakt, Getränkekartons, Eispapier. Wieso sollte jemand ihn bemerken?

Ich ging an der alten Dame vorbei, die nur kurz lächelte und ihren Weg fortsetzte. Ich konnte nicht anders, ich musste mich umdrehen und sie beobachten. Sie ging schnurstracks an der Stelle vorbei. Sie sah nicht mal hin.

Mir war schwindelig und ich ging weiter. Eierte weiter. Ich bin mir sicher, wer mich an dem Tag sah, hätte mich für betrunken halten müssen. Ich hatte jemanden ermordet. Ich war eine Mörderin. Man würde ihn finden und dann mich. Ich sehe oft genug Krimis wie CSI und dergleichen. Es scheint so, dass es heutzutage schon reicht, in der Nähe des Opfers einen fahren zu lassen, um gefunden zu werden. Bestimmt hatte ich Haare an ihm hinterlassen. Faserspuren, als ich ihn schleifte, Schweiß. Wimpern. Es war nur eine Frage der Zeit. Auch wenn ich damals noch nicht aktenkundig war: Ich war mir sicher, dass mich jemand gesehen hatte, auch wenn ich ihn nicht gesehen hatte. Vielleicht war die Polizei schon auf dem Weg.

Erschöpft kam ich zu Hause an und servierte Felix später sein völlig angebranntes und versalzenes Gulasch. Er war erstaunt. Noch nie hatte ich sein Essen versaut. Aber ich konnte an nichts anderes denken als an diesen schlaffen, schweren Körper und welche Geräusche seine Turnschuhe machten, als sie über die Blätter und durch den Matsch im Gebüsch schleiften. Alles andere lief nebenher ab. Ich konnte mich auf nichts konzentrieren. Ich stand völlig neben mir. Sie denken an mich als ein kaltblütiges Monster, das nachts gut schlief nach den Morden. Aber das kam erst später. Und selbst da erwartete ich, jeden Moment festgenommen zu werden.“

„Ist das nicht ein furchtbares Gefühl?“

„Nein. Oh nein! Zuerst ja. Bei den ersten drei … Burschen schon. Aber später war es anders … wie ein Bungeesprung, der nie aufhört. Ein ständiger Fluss von Adrenalin. Immer dann, wenn ich daran dachte, jedenfalls. Denn selbst solche Dinge geraten irgendwann in den Hintergrund. Dann lebt man sein Leben normal weiter. Aber mehrfach am Tag kommen wieder die Gedanken, und dann schießt das Adrenalin in einem hoch … kocht sich durch die Venen … und man spürt, dass man lebt.“ Sie sieht verträumt aus dem Fenster, als ob sie in Erinnerungen an ihre Hochzeitsreise schwelgen würde und nicht in denen an Blut und Schreie.

„Deswegen haben Sie es getan? Um sich lebendig zu fühlen?“ Sie dreht den Kopf zu mir und sieht mich amüsiert an.

„Sind Sie psychologisch geschult, Ruth?“

„Nein. Leider nicht. Um ehrlich zu sein, ist meine Menschenkenntnis nicht der Rede wert.“

„Sagen Sie nicht ‚leider.’ Wenn Sie Psychologin wären, säßen Sie jetzt nicht hier. Ich habe diese Arschgeigen mit ihren sezierenden Blicken satt. Niemand hört mir wirklich zu. Alle suchen nur nach Symptomen für irgendwelche psychischen Erkrankungen und wollen mich in eine ihrer Schubladen zwängen. Sie haben mich entmenschlicht. Also tun Sie mir einen Gefallen und versuchen Sie nicht, mich zu analysieren!“ Eine steile Falte erscheint auf ihrer Stirn. Ihre Augen bekommen etwas Stechendes. Ich schlucke. Das Klicken in meinem Hals ist deutlich in der folgenden Stille zu hören. Ich erinnere mich an die sechs Wochen Wartezeit. Sie kann einfach nach der Wache rufen, rausgehen und für immer verschwinden. Und sie kann die einzige Chance mitnehmen, einen Blick in ihr Innenleben zu werfen. Sie sitzt am längeren Hebel. Sie hat es mir ja schon einmal klargemacht.

„Ich wollte Sie nicht analysieren. Ich versuche nur, Sie zu verstehen.“

„Versuchen Sie das nicht. Hören Sie mir einfach zu. Ich suche nicht unbedingt nach Verständnis, auch wenn es so aussehen mag. Ich will nur sichergehen, dass … dass meine Seite der Geschichte an die Öffentlichkeit kommt. Verstehen werden es die Wenigsten. Viele tun so, aber im Grunde sind das nur Idioten, die ein Idol suchen. Ich bin kein Idol. Wollte ich niemals sein.“

Ich muss an ihre selbstherrlichen Sprüche denken. Sie will Bewunderung, sie liebt ihre Fanbriefe. Will sie mich jetzt vollends verulken? Da sitzt die andere Miriam vor mir. Die Kühle, die Selbstbewusste, ist gerade nicht anwesend. Es scheint so, als ob sie sich, sobald sie von den Anfängen ihrer mörderischen Karriere erzählt, wieder in die ruhige, angepasste und beinahe schüchterne Hausfrau verwandelt, die sie einmal war.

Ich bin froh, dass die andere Darlan zurzeit abwesend ist. Deren Ego ist so groß wie das Empire State Building.

„Gut, dann machen wir weiter. Sie standen also total neben sich. Wie ging es weiter?“ Sie seufzt und legt die Hände in den Schoss.

„Ich wusste, dass ich bei Einbruch der Dunkelheit noch einmal zum Friedhof musste. Ich konnte die Leiche nicht einfach liegen lassen. Er musste irgendwie verschwinden. Und auch dabei half mir der Zufall. Beim Spaziergang über den Friedhof hatte ich das Grab gesehen, das frisch ausgehoben worden war. Am nächsten Tag sollte wohl eine Beerdigung stattfinden. Ich wusste, ich hatte nur eine Chance, die Leiche zu entsorgen. Und besser ging es ja nicht, oder? Die meisten kaufen sich ein Grab für mindestens zwanzig Jahre. Bis dahin … was hätte bis dahin nicht alles passieren können. Ich wartete also, bis Felix ein Nickerchen machte und ging in den Keller. Ich war mehr als nur ein bisschen entsetzt, als ich feststellen musste, dass es in unserem Keller keine Schaufel gab. Nichts. Und dabei war ich mir sicher gewesen, dass wir so etwas haben. Immerhin haben wir allen möglichen Scheiß da unten.

Ratlos und vor allem ruhelos räumte ich die Küche auf und hörte dabei Radio. Ich rechnete damit, dass jeden Moment das laufende Programm unterbrochen wurde, um von dem Mord zu berichten. Dass irgendein spielendes Kind eine Leiche im Gebüsch entdeckt hatte. Ich brachte den Müll herunter, und das war meine Rettung, denn dabei kam ich an den Garagen vorbei und sah, dass einer der Nachbarn seine offen gelassen hatte. Und da an der Wand, ordentlich an einem Nagel, was hing da? Eine Hacke und eine Schaufel.

Es war noch hell, also konnte ich schlecht hingehen und einfach das Werkzeug schnappen. Auch den Nachbarn fragen wollte ich nicht. Das hätte er sich womöglich gemerkt. Wozu hätte ich die Sachen auch brauchen sollen? Wir hatten ja keinen Garten, nur einen Balkon. Mir fiel keine passende Ausrede ein. Also schwitzte ich noch mehr Blut und Wasser bei dem Gedanken, dass der Nachbar vielleicht seine Garage zur Nacht abschloss. Ich war mir nicht sicher, ob er ein Auto hatte oder nicht, aber wenn er eins besaß und abends nach Hause kam, würde er die Garage mit Sicherheit abschließen. Also saß ich völlig verkrampft neben Felix vor dem Fernseher und wartete, dass es endlich dunkel wurde.

Ungefähr um acht, als alle Nachbarn zu Hause waren, ging ich noch einmal runter und näherte mich zitternd den Garagen. Ich war erleichtert, dass die mit dem Werkzeug noch offen stand. Ich ging schnell hin und zerrte die Schaufel von der Wand. Dann hastete ich davon und betete, dass mich niemand mit der Schaufel durch die Gegend laufen sah.

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