Sonja Reineke
Hungerkur und Gänseblümchen
Die Fortsetzung zu Johanniskraut und Schokolade
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Sonja Reineke Hungerkur und Gänseblümchen Die Fortsetzung zu Johanniskraut und Schokolade Dieses ebook wurde erstellt bei
Rechtliche Hinweise Rechtliche Hinweise Copyright: Sonja Reineke/M. Buchheim. Alle Rechte vorbehalten. Die Weiterverbreitung ist auch in Auszügen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Rechteinhaber gestattet. Keine der hier benutzten Namen oder Personen die haben einen realen Bezug. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sowie ähnlich klingende oder existierende Namen sind rein zufällig. Auch die Handlung ist nur ein Produkt meiner Phantasie. S. Reineke
Das Richtige
Cecilia: Die zweite Chance
Lorena: Vorbereitungen
Maja: Der ewige Hunger
Lorena: (Un)happy Birthday
Cecilia: Hemmungen
Sabine
Lorena: Ein schwarzer Tag
Maja bekommt Prügel
Unterschlupf bei Cecilia
Abschied von Sascha
Lorena: Abgeschoben
Cecilia: Das Besäufnis
Sabine und Herr Madsen
Maja: Heimatlos
Cecilia: Gestörte Zweisamkeit
Lorena: Im Ganymed
Sabines Entscheidung
Maja: Klotz am Bein
Lorena: Der Lügner
Sabine: Einkäufe
Lorenas Abgang
Cecilia und Maja: Dreck
Sabines Versprechen
Lorena: Reisepläne
Maja: PRT tut nicht weh.
Sabine: Die Hungerkur
Mit Werner im Ganymed
Impressum neobooks
Copyright: Sonja Reineke/M. Buchheim. Alle Rechte vorbehalten. Die Weiterverbreitung ist auch in Auszügen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Rechteinhaber gestattet.
Keine der hier benutzten Namen oder Personen die haben einen realen Bezug. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sowie ähnlich klingende oder existierende Namen sind rein zufällig. Auch die Handlung ist nur ein Produkt meiner Phantasie.
S. Reineke
„Beeil dich, Ceci, wir hätten schon vor zwanzig Minuten losfahren sollen!“, rief Lorena und sah wieder vorwurfsvoll auf die Uhr, was aber keinerlei Effekt auf die völlig abgehetzte Cecilia hatte, da die schon seit Längerem stöhnend auf der Toilette hockte.
„Ich komme ja gleich“, erklang matt ihre Stimme durch die geschlossene Tür.
„Was hat sie denn nur“, fragte Maja besorgt.
„Entsetzlichen Durchfall hat sie“, erwiderte Lorena sachlich, aber nicht sachlich genug. Maja fuhr erschrocken zurück, als ein dumpfer Knall kundtat, dass Cecilia ihre Haarbürste gegen die Tür geworfen hatte. Lorena kicherte boshaft.
„Steh dazu, das passiert bestimmt jeder Braut. Andere kriegen kalte Füße, du kriegst eben
` nen heißen Arsch. Mach dir nichts draus, außer uns weiß es ja niemand. Aber wenn du dich weiter so aufführst, setze ich es noch nachträglich in die Hochzeitszeitung.“
„Wage es nur! Dann reiße ich das Mikro an mich und rappe spontan über dich und deine Liebschaften!“ Das Rattern der Klorolle in der Halterung nahm dem Vortrag viel von seiner Wirkung.
„Mach ruhig! Niemanden wir das schockieren. Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter. Jetzt sieh endlich zu, dass du deinen Darm unter Kontrolle bekommst, wir müssen los! Flori wird noch denken, dass du ihn doch nicht willst. Und dann nehme ich ihn mir mal so richtig vor. Danach ist er nie mehr derselbe.“
Maja, die noch einmal ihre komplizierte Hochsteckfrisur vor Cecilias Flurspiegel kontrollierte, brach in Gelächter aus. Das Telefon schrillte durch das Haus. „Ich gehe schon“, rief Maja und stöckelte die Treppe hinunter, weil das Telefon mal wieder im Wohnzimmer herumlag. Bald darauf kam sie an den Fuß der Treppe und erklärte: „Florian ist dran. Er ist in Panik und verlangt zu wissen, warum noch niemand von uns da ist. Cecilia scheint er dabei am meisten zu vermissen. Wenn wir nicht bald losfahren, wird aus der Hochzeit wohl nichts mehr.“ Lorena nickte zu ihr herunter und klopfte noch einmal an die Badezimmertür.
„Ja, ja, JA! Ich bin ja schon fertig! Fahrt schon mal den Wagen aus der Einfahrt und stellt ihn vors Haus!“, schrie Cecilia entnervt. Gleich darauf erklang die Klospülung. Dann noch einmal. Bald darauf öffnete sich die Badezimmertür, und Cecilia stürmte auf Lorena zu, die schon seit geraumer Zeit den Schleier hielt.
Lorena verkniff sich noch eine Stichelei und sah Cecilia wehmütig an. Noch nie hatte sie eine hübschere Braut gesehen. Cecilia hatte das weite Tüllkleid mit beiden Händen gerafft und sah erhitzt und gestresst aus. Trotzdem glich sie einer Prinzessin aus einem Märchen, die gleich ihren Prinzen heiratete. Ihr Kleid zeugte von einem guten, aber auch romantischen Geschmack. Das Mieder war eng und presste den Busen nach oben und stauchte die Taille zusammen. Die Ärmel waren aus weißer Spitze. Schultern und Dekolletee blieben unbedeckt und gaben den Blick auf ihre perfekte, milchige Haut frei.
Das Haar hatte eine Friseuse kunstvoll auf dem Kopf festgesteckt. Es wartete nur noch auf den Schleier.
„Oh, Ceci…“, seufzte Lorena und warf sich der völlig genervten Freundin an den Hals, „du siehst so schön aus!“
Cecilia lächelte dünn. „Ja, schon gut. Danke. Lass uns jetzt losfahren, sonst müssen wir wohl in Dänemark heiraten.“
„Das tun doch viele. Was hättest du dagegen? Sabine und Anders würden dir da sicher helfen“, schnaufte Maja, die mit dem Telefon in der Hand die Treppen heraufkam.
„Ich hätte dagegen, dass ich schon ein Vermögen für die Feier ausgegeben habe. Wenn sich schon seine und meine Familie, nebst Freunden und anderen Parasiten ...“, Lorena schubste sie ein Stück auf die Treppe zu. „Aua! Ist doch wahr … also, wenn die sich schon auf meine Kosten durchfressen, dann aber nicht ohne Grund. Also müssen wir vorher noch heiraten.“ Cecilia legte eine Hand auf den Knauf des Treppengeländers, die andere presste sie plötzlich auf ihren Magen. „Oh! Mein Bauch! Ich muss schon wieder!“ Sie drehte sich auf dem Absatz um und stürzte an Lorena vorbei zurück ins Bad.
„Oh nein!“, jaulte Maja. Lorena presste die Lippen zusammen, rannte die Treppen herunter, und die irritierte Maja hörte bald darauf einen Motor anspringen und einen Wagen wegfahren.
„Cecilia? Beeil dich lieber. Ich glaube, Lorena ist losgefahren, um sich den Bräutigam zu schnappen, weil er wie bestellt und nicht abgeholt vor dem Standesamt steht.“
„Das soll sie nur wagen“, keuchte Cecilia dumpf hinter der geschlossenen Tür, „dann zwinge ich sie beim nächsten Durchfall, hier mit mir auszuharren. Das überlebt niemand.“ Maja verzog das Gesicht.
„Ich gehe mal eben runter, okay?“, rief sie angewidert und wartete die Antwort gar nicht erst ab. Unten setzte sie sich in das kleinere Wohnzimmer und wartete. Bald darauf kam Lorena zurück, hielt mit quietschenden Reifen vor dem Haus, sprang aus dem Auto und rannte auf das Haus zu. In ihrer Hand hielt sie eine kleine Plastiktüte mit dem vertrauten roten Apothekensymbol. Maja atmete erleichtert auf. Lorena fegte zur Tür herein und jagte die Treppe hoch. Oben angekommen klopfte sie ungeduldig an die Tür.
„Ceci? Ich habe eine Packung Durchfalltabletten gekauft. Du nimmst jetzt sofort zwei Stück mit reichlich Wasser ein, ist das klar?“
„Zwei Stück? Ist das nicht ein bisschen viel?“, klagte Cecilia.
„Dann kannst du eben erst in Dänemark wieder kacken, wen interessiert das? Was ist dir wichtiger, eine Verdauung wie ein Uhrwerk oder die Liebe deines Lebens?“
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