Sonja Reineke - Die Vigilantin

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Niemand hätte das der angepassten und unauffällig lebenden Hausfrau Miriam Darlan zugetraut: Sie ist eine Serienmörderin.
Zuerst tötet sie einen Kinderschänder und zwei gewaltbereite Jugendliche. Aber dort hört Miriams mörderische Wut nicht auf…
Die Journalistin Ruth Welter ist die Einzige, die Miriams Geschichte aus ihrem eigenen Mund zu hören bekommt. Sie ist zugleich fasziniert und abgestossen, denn Miriam Darlan nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie warnt vor der Verrohung unserer Gesellschaft und den laschen Gerichtsurteilen für Kinderschänder und Schläger.
Bald, so Darlan, werden die Bürger das Recht in die eigene Hand nehmen, so wie sie …
Ruth wittert die Chance, die Karriereleiter ihrer Zeitung wieder ein Stück höher zu klettern, aber ihr Kollege Ingo wirft ihr wo er nur kann einen Knüppel zwischen die Beine.

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Ich kann mir denken, dass sie meinen, die Darlan, die Mörderin, schlug sofort zu. Aber die gab es damals noch nicht. Ich wollte das tun, was ein aufrechter Bürger in dieser Situation wohl macht: Das Handy zücken und die Polizei rufen. Aber das Schicksal entschied es anders. Sehen Sie, ich hatte immer, immer mein Handy dabei. Egal ob ich weit wegfuhr oder nur zum Mülleimer ging: Ich nahm mein Handy immer mit. Das war so ein Tick von mir. Aber an diesem Tag, zum ersten Mal, hatte ich es zu Hause gelassen. Der Akku war leer, und so schloss ich es an das Ladegerät an, als ich zum Einkaufen ging, und dachte noch dabei: Lass es doch ruhig hier, der Marktkauf ist nur `ne Viertelstunde weg, du wirst es eh nicht brauchen.

Da stand ich also nun hinter dem Gebüsch und konnte niemanden holen. Und da war da noch eine kleine, sachliche Stimme in meinem Kopf, die mir zuflüsterte, dass sie schon oft genug im Fernsehen davon gehört hatte, dass diese Arschlöcher, die sich an Kindern aufgeilen, nicht mal bestraft werden. Wenn ich die Polizei geholt hätte, der Kerl hätte einfach die Hände schnell aus der Hose genommen und behauptet, er hätte doch nichts gemacht. Und am nächsten Tag hätte er wieder dort gesessen und auf die Kleine gewartet … oder auf eine andere, die von der Schule nach Hause geht. Das sagte mir also diese Stimme, und sie hatte recht. Ich war auch wütend: Warum war die Kleine allein unterwegs? Warum holte sie niemand ab? Oder war diese Sau am Ende tatsächlich der Vater? Oder eher Erzeuger; kein Vater würde so etwas tun.“ Sie knetet sich die Stirn. „Ich war sehr durcheinander. Ich wusste nur eins: Ich musste etwas tun. Niemand sonst war im Park, vielleicht weiter hinten, in Richtung Obersee, aber nicht hier. Und weggehen und eine Telefonzelle suchen wollte ich auch nicht. Er hätte sich die Kleine ja schnappen und verschwinden können. Außerdem gibt es ja fast nirgendwo mehr Telefonzellen. Und wenn man mal eine findet, ist sie kaputt.

Wie ich noch da stand und überlegte, was ich tun sollte, stand das Mädchen schnell auf, griff sich ihren Ranzen und ging den Weg weiter entlang, in meine Richtung. Wahrscheinlich fühlte sie sich sicher, weil ich an ihr vorbeigegangen war, und wollte in meiner Nähe bleiben. Bestimmt wohnte sie Richtung Pfarracker. Ich warf ihr einen Blick zu, als sie an mir vorbeiging, und sie starrte mich einen Augenblick lang erschrocken an, als sie an dem Gebüsch vorbeikam und mich dahinter stehen sah. Dann ging sie schneller und sah noch einmal furchtsam zurück. Aber nicht auf mich, sondern in Richtung Spielplatz. Sie rannte. Und ich drehte den Kopf und sah den Mann, der von der Bank aufstand, hastig seinen Hosenstall richtete, und auf den Weg zuging, der an mir vorbeiführte. Er kam auf mich zu, ohne zu wissen, dass ich da stand. Und da holte ich das aus meinem Einkaufsbeutel, was ich unten in dem Sportfachgeschäft gekauft hatte.“

3

„Denken Sie, dass auch das Schicksal war?“, frage ich kritisch. Sie will mir hoffentlich nicht weismachen, dass ihre mörderische Karriere ein Fingerzeig Gottes war.

Sie lacht wieder kurz, beinahe mitleidig, auf. „Nein, es war nicht Schicksal … aber ein netter Zufall. Ich wollte abnehmen. Wieder so ein Phänomen unserer verrückten Gesellschaft. Da haben wir um die zwanzig verschiedene Joghurtsorten im Regal, riesige Truhen mit Fisch, Fleisch und Sahnetorten, auf der anderen Seite der Welt verhungern die Menschen im Sekundentakt, und wir, die wir vor Überfluss nicht wissen wohin, werden immer fetter und bekommen von den Medien gleichzeitig eingebläut, dass nur ein extrem schlanker Mensch schön und erfolgreich ist. Also geht man an all dem Überfluss vorbei und gönnt sich nur noch light Produkte und klagt jedem traurig: Nein, bitte keinen Kuchen für mich, ich bin auf Diät. Und woanders verhungern die Kinder. Aber ich schweife ab. Ich wollte also abnehmen, und weil ich aber gleichzeitig unmöglich auf mein leckeres Essen verzichten mochte, dachte ich, ich versuche es mal mit Muskelaufbau. Deswegen hatte ich die Hanteln gekauft.

Ich kann nicht sagen, dass ich in dem Augenblick, als er auf das Gebüsch zueilte, um das Mädchen nicht aus den Augen zu verlieren, einen Plan fasste. Oder, dass mir irgendeine Stimme etwas zuflüsterte. Ich reagierte einfach. Ich zog eine von den Hanteln aus dem Leinenbeutel. Sie war klein und mit blauem Plastik überzogen. Er kam weiter auf mich zu. Ich bin Linkshänder, also nahm ich die Hantel in die linke Hand und hielt den Einkaufsbeutel in der Rechten. Es ging alles so schnell … Er kam auf mich zu, die Augen weit aufgerissen, er ging immer schneller, weil er das Mädchen zu verlieren drohte … ich erinnere mich genau an ihn. Er trug eine blaue Jacke und Jeans, auf dem Kopf eine Baseballkappe … ich glaube, er war nicht älter als Mitte dreißig. Eigentlich sah er sympathisch aus, wie jemand, den man nach der Uhrzeit fragt oder wie man am besten zum Hauptbahnhof kommt. Ich warf einen Blick auf seine Jeans. Da war eine Beule nahe seiner linken Hosentasche. Und ein kleiner feuchter Fleck. Wenn ich vorher noch gezögert hätte, jetzt nicht mehr. Er kam an mir vorbei, sah mich da stehen, erschrak – und ich schlug zu. Ich war damals alles andere als ein Profi. Ich hätte ihn besser an der Schläfe getroffen, aber die Hantel erwischte ihn etwas dahinter, mehr schon am Hinterkopf. Er keuchte kurz etwas, das wie ein überraschtes „Öhh?“, klang, und wich instinktiv nach rechts aus, weg von mir, und hob gleichzeitig den Arm vors Gesicht. Da schlug ich noch mal zu. Und da ging er zu Boden. Und ich dachte den einzigen klaren Gedanken, den ich während der ganzen Sache hatte: Ich will nicht, dass er wieder aufsteht.

Ich sah mich um, aber der Park war noch immer leer. Und da war das Gebüsch. Nicht nur neben mir, auch hinter mir. Denn dahinter fängt gleich der Schildescher Friedhof an. Und das war natürlich ungeheuer passend.

Erstaunt stellte ich fest, dass ich immer noch die Einkaufstasche umklammert hielt, und ließ sie fallen. Dann nahm ich seine Füße und zog. Er war ein ziemlich schlanker Mann, aber so leblos war er schwer wie ein Sack voll Blei. Vielleicht war er auch schon tot von dem zweiten Schlag, dachte ich. Jedenfalls zerrte ich ihn in das Gebüsch hinter mir und zog ihm das T-Shirt aus, denn das war weiß und leuchtete förmlich durch die Zweige. Und das Risiko war groß, dass ihn jemand fand. Der Park war zwar momentan relativ leer, aber der Friedhof war gut besucht. Wenn der Frühling kommt, kommen auch all die Witwen und bepflanzen die Gräber neu, stellen frische Kerzen auf und gießen und jäten und machen und tun. Ein weiteres Problem tat sich auf: Da war ein rostiger Maschendrahtzaun mitten im Gebüsch. Und die Bäume und Sträucher blühten alles andere als üppig. Wenn ich ihn hier liegen ließ, wurde er in null Komma nichts gefunden. Also ging ich auf den Friedhof und sah mich in den Kompostbehältern zu. Zum Glück hatten schon einige Omis diese Grababdeckungen für den Winter, Tannenzweige und dergleichen, da hineingeworfen. Ich nahm mir also zwei Armvoll und schlich zurück zum Gebüsch. Da hätte man mich leicht entdecken können … ich musste durch den Eingang zum Friedhof, da ist ein gusseisernes Tor, und durch das musste ich auch wieder zurück … die Arme voll mit vertrockneten Tannenzweigen. Ich war überzeigt, dass das irgendwem aufgefallen war. Aber bis heute hat sich kein Augenzeuge gemeldet. Das ist der Vorteil, wenn die Gesellschaft einen zum Wegsehen erzieht.

Ich bedeckte die Leiche mit den Tannenzweigen, vor allem die Teile, die einem ins Auge fallen konnten: Das Gesicht, die Hände … sie waren so schon hell, und ein Leichnam wird mit der Zeit noch blasser. Zudem wusste ich nicht, ob er sich irgendwie komisch verfärben würde, falls er tot war. Woher hätte ich das auch wissen sollen? Jedenfalls ging ich kein Risiko ein. Als er komplett bedeckt war, schlich ich aus dem Gebüsch heraus. Aber weiter hinten, wo ich ihn auch niedergeschlagen hatte. Da ist ja noch der große Strauch, der mich vor ihm verborgen hatte. Der schützte mich auch jetzt vor Blicken, die von weiter oben kommen konnten. Da führte ja noch ein weiterer Weg lang, und ein paar Häuser und Gärten sind da auch. Ich kam also hinter dem großen Strauch hervor, als hätte ich nichts weiter getan, als auf dem Spielplatz auf der Bank zu sitzen. Und ich hatte meinen Einkaufsbeutel wieder. Mit dem Gulasch. Und den Hanteln.

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