Andreas Milanowski
Sinja und die Zaubergeige
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Inhaltsverzeichnis
Titel Andreas Milanowski Sinja und die Zaubergeige Dieses ebook wurde erstellt bei
1 Geigenzauber und drei zickige Elfen
2 Eine unfreiwillige Reise
3 In einer anderen Welt
4 Sinja und `Allegro´ - ein Ausflug
5 Ein Streit und eine Entscheidung
6 Sinjas peinliche Vorstellung
7 Ein gefährlicher Weg ins Tal und ein `Galadinner´
8 `Leggiero´ - die Ebene
9 Angriff der Drachenreiter
10 Nach dem Kampf - Emelda ringt um ihr Leben
11 `Adagio´ - der Zauberwald
12 Emelda und Amandra
13 Sinja und Gamanziel - Party in der Baumhöhle
14 Ein Brief von `Seriosa´ - Vorsicht, Falle!
15 Ranguun - Spione in der Dunkelheit
16 Ein kurzer Kampf - seltsame Freunde
17 Myriana - eine Botschaft aus dem Wasser
18 `Jambus´, der Einsiedler
19 Eine schlechte Nachricht
20 Die Steinkreise und der blinde König
21 Meister Banglim und Fürst Bengali
22 Das Elfenknäuel - ein Wiedersehen
23 Der `Große Rat´
24 Tengwar - flammende Zeichen
25 Die Botschaft der Könige
26 Abschied von der `Fermata´
27 Durch die Auen - verlorene Freunde
28 In Nswns Turm - das Gdnk mit Grk
29 `Lento´ - Banglim in Gefahr
30 `Morendo´: das `Schwarze Tor´ und Sinjas Nachricht
31 Aufmarsch der Morok-Armee
32 `Ritenuto´, die Pfahlstadt im Sumpf
33 Durch die Sümpfe - Zeitsysteme und Trugbilder
34 Fasolânda - die Regierung ihrer Majestät
35 Frische Luft im Hochmoor
36 Königin Myriana und ihre Beraterin
37 Der Verrat
38 Auf dem Weg ins Gebirge - Kampf in der Berghütte
39 Im Turm - der `Herrscher aller Lautlosen´
40 Dragûn - Der schwarze Wald
41 Auf der Spur - Kang, der Màkámà
42 Gefangene der Quamguls und eine Rettungsaktion
43 Kang geht
44 Wiedersehen macht Freunde
45 In der Berghütte
46 Der nächste Sonnentanz
47 Der steinige Weg nach `Andante´
48 Semgala
49 Die Kathedrale von `Giusto´
50 Die Karte des Königs
51 Lexananda
52 Abschied von der Felsenstadt
53 Die Macht des Kristalls
54 Auf der Suche
55 Ein Alleingang zu dritt
56 Ein Eingang, der kein Eingang ist und zwei Helfer nicht helfen wollen
57 Das Portal
58 In der Halle des Bergkönigs
59 Der `Nabel´ der Welt
60 Am Hof der Königin
61 Auf dem Weg nach Fasolânda
62 Seriosas gefährliches Spiel
63 Unter der Erde
64 Ein Hindernis
65 Angekommen
66 Königin Myriana
67 Fasolânda in Not
68 Im Palast – Myrianas Geständnis
69 Eine nächtliche Untersuchung
70 To-Toon-Ka
71 Die Schlacht beginnt
72 ‚Seriosas' Tod
73 Sinja und die Königin
74 Sinjas Melodie
75 Ein Drachenkampf und die ‚Schlacht der vier Heere‘
76 Das Medaillon der Königin (Nachtrag)
77 Etwas später
Impressum neobooks
1 Geigenzauber und drei zickige Elfen
Es war ein öder, trüber Tag. Ein Nachmittag zum Vergessen.
Der Himmel war mit dicken, dunklen Wolken verhangen, es regnete Bindfäden.
Sinja schaute müde ihre Geige an und hatte keine, aber wirklich überhaupt keine Lust, auf ihrem Instrument zu üben. Den ganzen Tag bis eben hatte sie, vom frühen Morgen an in ihrer langweiligen Schule in der Titusstrasse verbracht, erst im Unterricht, dann beim Mittagessen und in der Hausaufgabenbetreuung. Danach war dann noch etwas Zeit geblieben zum Relaxen und für ihre Lieblingsbeschäftigung, Bücher lesen. Es gab eine Schulbibliothek und das war an diesem Ort der einzige Lichtblick. Sinja hatte den Ehrgeiz, alle Bücher, die dort standen gelesen zu haben, bevor sie am Ende des Schuljahres die Schule wechseln musste.
Der Unterricht an der Titusschule war eigentlich okay und machte Spaß, außer Mathe und Sport.
Zahlen und Rechnen waren einfach nicht ihr Ding.
Trotzdem bekam sie es hin, bei den Klassenarbeiten gute Noten zu schreiben.
Sport dagegen war ihr absolutes Hassfach.
Das gab blaue Flecken, weil man ständig von Bällen getroffen wurde und da die Jungs beschlossen hatten, darauf keine Rücksicht zu nehmen, hatte Sinja bald keine Lust mehr auf diese Spiele.
Sie hatte einige Regeländerungen vorgeschlagen, die aber leider alle abgelehnt wurden.
„Brennball ist Brennball!“, hieß es. „Da gibt's keine Extraregeln für Mädchen!“
Also ließ sie sich am Anfang des Spiels abwerfen und verbrachte so den größten Teil des Sportunterrichtes auf der Bank. Beim letzten Mal hatte sie deswegen als einzige in der Klasse eine drei in Sport. Peinlich!
Ansonsten war sie aber eine sehr gute Schülerin und hatte ein Superzeugnis.
Von den zwölf Mädchen in der Klasse war sie mit fünfen gut befreundet.
Mit Pauline, einer von den fünfen hätte sie am liebsten Tag und Nacht verbracht. Weil die beiden sich so ähnlich sahen, hatte man sie des Öfteren für Zwillinge gehalten und sie hatten damit ihre Späße getrieben. So war die Schule erträglich.
Es war aber eben auch verdammt anstrengend und das wollten ihre Eltern manchmal nicht sehen. Nach der Ganztagsbetreuung war sie oft einfach k.o. und hatte keine Nerven mehr, sich noch mit Achtel-, Viertel- und Halben Noten, mit Pausen und Taktstrichen zu befassen, mit der richtigen Hand- und Bogenhaltung, Auf- und Abstrich und was man sonst noch alles lernen musste, wenn man Geige spielen wollte.
„Nein, ich habe heute keiiiiiine Lust!“, grummelte sie vor sich hin und stampfte zornig mit dem Fuß auf.
„Das hab‘ ich gehört, auch wenn du es in dich hineinbrummst“, kam es streng aus der Küche zurück, „ich hab' immer noch gute Ohren!“
„Jaaaaa, Mama! Ist ja gut!“, sagte Sinja genervt, mehr zu sich selbst als zu ihrer Mutter und rollte die Augen.
Hätte sie nur einige wenige Minuten weit in die Zukunft blicken können, so hätte sie gesehen, dass dieser trübe Tag einen komplett anderen Verlauf nehmen sollte, als all die anderen Tage ihres bislang neunjährigen Lebens. Vielleicht hätte sie sehen können, dass sich heute dieses, ihr Leben auf geheimnisvolle Weise für immer verändern würde. Sicher hätte sie über diesen Tag ganz anders gedacht. Aber so….
Um nicht schon wieder Stress zu bekommen, war jetzt Üben angesagt.
Sie nahm also missmutig das Stück Holz mit den vier Saiten darauf und den Bogen zur Hand, spannte die Schulterstütze ein und strich lustlos über die unterste Saite, um sie zu stimmen.
Es quietschte, brummte, jammerte und kratzte, als hätte ihr Vater den Werkzeugkasten aufgemacht und begonnen, ein Metallteil zu feilen.
Sinja erschrak fürchterlich über das Geräusch, das sie da gerade produziert hatte.
„Oh je!“, dachte sie, „meine arme Geige!“
Ich wusste doch, dass das heute nichts wird. Ich bin viel zu müde!“
Je mehr sie sich in diesen Gedanken hineinsteigerte, desto übellauniger wurde sie.
„Ach, wär´ das schön, jetzt auf dem Sofa zu liegen und noch ein wenig in meinem Buch zu lesen“, dachte sie, „ich will unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht.“
Kaum war ihr diese Idee gekommen, verwarf sie sie auch schon wieder, weil sie an den Vortrag denken musste, den sie dann von ihren Eltern zu hören bekam.
„Was das alles kostet mit der Geige, der Unterricht, die Instrumentenmiete und das alles, abgesehen von den Nerven und der Zeit....., blah, blah.....und hab auch keine Lust mehr, dich jeden Tag zu erinnern und und und......“.
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