Dieser Unfall war nicht gut für uns beide. Hätte ich sie einfach nur weiter beobachtet, dann hätte ich es geschafft, mich von ihr fernzuhalten. Aber nur der Hauch ihres Dufts in meiner Nase und meine ohnehin schon gefährliche Fixierung auf sie hat sich vertausendfacht. Ich versuche mir einzureden, dass der Grund für diese Besessenheit nur Richard ist, aber das ist nicht wahr. Richard war nur der Beginn. Er ist das Bindeglied, das mich zu ihr geführt hat. Sie fasziniert mich einfach. Schon die ganze Zeit. Da ist diese Sorgfalt, mit der sie alles erledigt. Die Perfektion, die sich nicht nur in ihrem Äußeren widerspiegelt, sondern auch darin, wie sie an jedem Wochentag immer genau die gleichen Wege erledigt, so als wäre sie darauf programmiert. Sie scheint jede Minute ihres Lebens dringend unter Kontrolle halten zu wollen. So als ob ihr Leben davon abhängen würde. Und ich habe es geliebt, sie dabei zu beobachten, wie sie die Kontrolle über alles behält und ich die Kontrolle mehr und mehr verliere, je mehr ich mich mit ihr beschäftigt habe.
Unser kleines Date heute steht nicht in ihrem Kalender und deswegen schnürt es mir mit jeder Minute, die verstreicht, mehr die Kehle zu, weil ich Angst habe, sie kommt nicht. Weil es bedeuten würde, die müsse von ihrem Plan abweichen. Und es würde bedeuten, sie würde ihren Mann betrügen. Noch mehr Kontrollverlust. Dabei wäre es so schön zu sehen, wie sie unter mir die Kontrolle verliert.
Als es leise an der Tür klopft, zucke ich mit hämmerndem Herz zusammen. Das hier ist ein Fehler, zu viel hängt davon ab, dass ich meinen Auftrag hier nicht versaue, und ich sollte die Tür nicht aufmachen, aber ich bin zu schwach. Ich öffne und sie steht tatsächlich vor mir: gekleidet in ein Kostüm, als wäre sie nur auf dem Weg ins Büro.
»Hallo Jax«, sagt sie und ihre Stimme verrät, wie nervös sie ist. Sie sieht ängstlich zu mir auf und dieser Blick ist so heiß, dass ich nur allein für die Erinnerung tausend Tode sterben würde. »Ich komme nur, um …«
»Nein«, sage ich herrisch, schüttle den Kopf, packe ihren Oberarm und ziehe sie in mein schäbiges Hotelzimmer. Ich will ihre Ausflüchte nicht hören. Will nicht hören, dass sie mir sagt, sie gehört einem anderen Mann. Ihm. Meine Zweifel an dem, was zwischen uns ist, sind auch ohne sie schon groß genug. Aber ich kann sie nicht aufgeben. Nur ein einziges Mal von ihr kosten, dieses Verlangen nach ihr besiegen und dann weitermachen wie bisher.
»Du wirst keinen Rückzieher machen.« Ich werfe die Tür zu und stoße sie grob dagegen. Dann küsse ich sie einfach. Und es fühlt sich an, als würden meine Lichter ausgehen: berauschend, erregend, unfassbar aufregend.
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