Martin Geiser - Beethoven in Sneakers
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Führt das Schicksal die beiden Brüder wieder zusammen…?
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Seit seinem Selbstmordversuch ist Schorschs Wahrnehmung leider etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Außerirdische und Verschwörungstheorien gehören zu seinem täglichen Brot.
Er weist den Schäferhund an aufzustehen, verabschiedet sich von mir – »Ich habe noch wichtige Termine.« – und schreitet mit raschen Schritten Richtung Rathaus.
Ich blicke ihm lächelnd nach und nehme dann den Rest meines Weges unter die Beine. Nach ein paar Schritten stehe ich vor dem Stübli, dem öffentlichen Wohnzimmer der Stadt Bern.
Hier, in dieser Oase der menschlichen Wärme, wo nach emotionalen Graden gemessen wird, ist jeder willkommen. Keiner braucht sich zu schämen, man darf sich selbst sein, ohne eine Maske aufsetzen zu müssen. Der Alkoholiker sitzt neben dem Bauarbeiter, der Junkie unterhält sich mit dem Straßenmusiker, die Pensionäre diskutieren mit den Arbeitslosen über die aktuelle politische Lage; alle sind eine große Familie.
Vor der Eingangstüre sitzt Oma Kurti auf der morschen Holzbank und beugt sich über den daneben stehenden Kinderwagen. Die blonde und zerzauste Perücke sitzt schief auf seinem Haupt und würde wohl auseinanderfallen, wenn sie nicht von einem Kopftuch zusammengehalten würde, dessen Farbe unmöglich zu bestimmen ist. Die Essensreste im struppigen Bart zeugen von seiner letzten Mahlzeit, und das geblümte, blaue Kleid hat auch schon bessere Tage gesehen. Darunter trägt er graue Leggins, und seine Füße stecken in knallgelben Gummistiefeln, die so hell leuchten, als seien sie erst gerade geputzt oder neu gekauft worden.
Ich nicke ihm freundlich zu, und er hält sofort den Zeigefinger vor den Mund, um mich zur Ruhe zu mahnen. Er winkt mich zu sich und deutet dann in den Kinderwagen, wo unter der Decke ein verfilzter Teddybär mit nur noch einem Auge liegt. Oma Kurti streichelt ihm zärtlich über den Kopf und flüstert mir dann mit seiner tiefen und scheppernden Bassstimme zu:
»Der Bub ist endlich eingeschlafen. Wir wollen ihn nicht aufwecken. Ist er nicht süß?« Eine gewaltige Alkoholfahne weht mir entgegen, und ich widerstehe erfolgreich dem Reflex mich abzuwenden.
»Allerliebst«, säusle ich zurück. »Wie heißt der Kleine denn?«
»Das ist das Jakobeli«, antwortet Oma Kurti und wirft mir dann einen kritischen Blick zu. Seine Augen flackern unruhig, und der fährt sich mit der Zunge nervös über die kümmerlich geschminkten Lippen. »Bist einer aus dem großen Kanton, gell? Ein Gummihals?« Der Alte lässt seinen kichernden Laut ertönen, der in einen wilden Hustenanfall gipfelt, von dem er sich beinahe nicht erholen kann. Ich klopfe ihm auf den Rücken und merke, wie er sich dabei verkrampft und meiner Hilfe ausweicht.
Unter den zottigen, blonden Stirnfransen, die beinahe bis zur Spitze seiner Hakennase reichen, erkenne ich einen ängstlichen Blick, und so trete ich einen Schritt zurück und ziehe zur Begrüßung meinen Hut.
»Ich bin der Gregor aus Bayern.«
Wie häufig habe ich ihm wohl schon meinen Namen genannt? Oma Kurtis Gedächtnis mit einem Löchersieb zu vergleichen wäre wohl beinahe eine Beleidigung für das Küchenutensil. Ich weiß nicht, wie lange er schon auf der Straße lebt, man munkelt von über dreißig Jahren. Eine lange Zeit, die zusammen mit Unmengen von Alkohol ihre Wirkung hinterlassen hat. Eine gescheiterte Existenz auf der Schattenseite des Lebens. Aber eine Seele von Mensch, in ganz Bern bekannt und beachtet. Wenn er mit seinem Kinderwagen durch die Gassen zieht oder am Bahnhof um ein Almosen bettelt, so zieht er alle Blicke auf sich, und seine Erscheinung lässt keinen kalt.
»Ein Gentleman der alten Schule. Wo gibt es so was heute noch?« Oma Kurti hat sich wieder erholt und nickt mir anerkennend zu. Dann fällt sein Blick in den Kinderwagen und seine Augen verengen sich. »Ach nein, jetzt haben wir das Jakobeli aufgeweckt. Ganz ruhig, mein Schatz.«
Er steht auf und beugt sich tief in den Kinderwagen hinein. Mit leiser und beruhigender Stimme spricht er auf den Teddybären ein und lässt seinen Worten ein Wiegenlied folgen.
Guten Abend, gut’ Nacht, mit Rosen bedacht ...
Er nimmt mich nicht mehr wahr, ist ganz auf den Kinderwagen fokussiert, und ich staune, mit welch heller und klarer Stimme er das Lied von Brahms intoniert.
Ich glaube mich zu erinnern, dass beim letzten Zusammentreffen mit Oma Kurti eine Stoffpuppe mit blonden Zöpfen im Wagen gelegen hat, welche auf den Namen Vreneli getauft war. Vorsichtshalber verkneife ich mir aber die Frage nach ihrem Verbleib, um den Alten nicht aus der Fassung zu bringen.
Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt ...
Mit einem zärtlichen Kuss verabschiedet Oma Kurti den Stoffbären in den Schlaf und streichelt ihm über die pelzige Wange. Als er wieder aufschaut, sind seine Augen wässerig, und eine Träne sitzt im Augenwinkel. Als hätte er meine vorherigen Gedanken gelesen, beginnt er stammelnd:
»Das Vreneli ... nun sind wir zwei halt alleine. Sie hat uns verlassen, war eines Tages plötzlich weg, ist einfach gestorben. Dabei war sie noch so klein.«
Verständnisvoll nickend höre ich ihm zu und frage mich insgeheim, wie eine Puppe wohl gestorben sein kann. War sie kaputt, auseinandergefallen? Oder wurde sie gar von jemandem aus dem Kinderwagen gestohlen? Unvorstellbar für mich, wie man dies einem alten, hilfsbedürftigen Mann antun kann.
»Wir sind immer noch sehr traurig, wir beide«, fährt Oma Kurti fort. »Vor allem das Jakobeli, es geht ihm gar nicht gut. Er vermisst seine kleine Schwester furchtbar. Ich muss ihn ständig trösten, dabei kann ich es selber noch gar nicht fassen.«
Er wischt die Träne weg und zieht die Nase hoch. Ich greife nach seiner Hand, doch erschrocken weicht er mir aus. Verschwommen glaube ich mich zu erinnern, dass er sonst für Berührungen sehr empfänglich ist.
»Kommst du mit hinein?«, frage ich und deute mit dem Kopf gegen die Türe des Stüblis.
»Ach nein, das ist lieb von dir ...« Er scheint erfolglos nach meinem Namen zu suchen. »... du Mann aus dem großen Kanton. Aber mir ist im Moment nicht nach Gesellschaft. Jakobeli und ich brauchen uns nun gegenseitig. Es wird schon wieder besser werden.«
Ich nicke Oma Kurti zu und tippe zum Abschied gegen meinen Filzhut.
Gespannt, wen ich im Stübli alles antreffen werde, trete ich ein und bleibe, nachdem ich die Tür leise geschlossen habe, einen Moment stehen, um die Atmosphäre tief in mir drin aufzunehmen.
Die gewölbte Decke, die weißgetäferten Wände mit den kleinen, gerahmten Bildern – ich kann die wohlige Aufregung in meinem ganzen Körper fühlen. Es ist wie ein Nachhausekommen für mich
Die Tische sind gut besetzt, leises Gemurmel dringt an meine Ohren, und es duftet nach frischem Filterkaffee und warmem Gebäck.
Regula, eine der guten Seelen des Stüblis, hat mich bereits entdeckt und winkt mir zu.
»Du kommst genau richtig!«, ruft sie. »Rate mal, was ich heute für euch gebacken habe.«
»Es riecht verführerisch gut«, gebe ich zur Antwort und hebe demonstrativ meine Nase in die Höhe. »In einem solch exklusiven und edlen Lokal kann es sich nur um Sachertorte und Rumpralinen handeln.«
»Witzbold«, lacht sie und wendet sich wieder ihrer Arbeit zu.
»Beethoven! Ich glaub’s ja nicht!« Der Aufschrei kommt von ganz hinten, und als ich den Kopf in diese Richtung drehe, sehe ich gerade, wie ein Hüne sich von seinem Stuhl erhebt und die Jasskarten auf den Tisch fallen lässt – sehr zum Ärger seiner Mitspieler. »Ta – ta – ta – taaaaa!« Er schmettert das Motiv aus Beethovens Fünfter durch den ganzen Raum und kommt mit ausgestreckten Armen auf mich zu. Als er mich mit seinen Pranken umarmt, bleibt mir beinahe die Luft weg, und gleichzeitig fällt mein Blick auf die Nische hinten im Raum, wo ein Porzellanengel mir seine Flügel entgegenstreckt. Mein ganzer Körper versteift sich, anstatt die kameradschaftliche Umarmung zu erwidern. Die Arme werden schwer, mein Puls beginnt zu rasen, und meine Erinnerungen kreisen wild und ungestüm um einen imaginären Punkt, dem ich mich verzweifelt anzunähern versuche, jedoch nicht zu fassen kriege.
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