Paul Scheerbart - Immer mutig

Здесь есть возможность читать онлайн «Paul Scheerbart - Immer mutig» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Immer mutig: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Immer mutig»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein phantastischer Nilpferdroman mit dreiundachtzig merkwürdigen Geschichten.
Paul Scheerbart ist eine der interessantesten Figuren der Berliner Bohème um 1900. Sein ganzes Leben lang war er praktisch pleite, was ihn nicht daran hinderte, ein paar der interessantesten und einflussreichsten Texte – tja, wie soll man es nennen? – expressionistischer Phantastik jeglicher Couleur zu schreiben. Seine Romane sind meistens kurz, er hat einiges an Gedichten und kurzen Erzählungen hinterlassen, aber auch Sachtexte, etwa über die Konstruktion eines Perpetuum mobile, über Glasarchitektur oder auch eine satirisch-pazifistische Schrift über den Luftmilitarismus.
"Immer Mutig" ist eine Art Erzählungssammlung, verbunden durch eine typisch Scheerbartsche Rahmenhandlung: Der Ich-Erzähler (der Dichter Scheerbart) gerät bei einer Bergtour in Lebensgefahr und wird erstaunlicherweise von einem kleinen sprechenden Nilpferd gerettet, das erstaunlicherweise an Literatur interessiert ist und Scheerbart immer auffordert, neue Manuskripte herauszurücken, um sie zu lesen. Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass das Nilpferd nicht das einzige ist, das die Höhlen bewohnt. Insgesamt sind die Nilpferde zu siebt und außerdem wohnen noch unsichtbare Geisthelfer bei ihnen, die als Diener fungieren.
Die Nilpferde lesen nun die Texte des Dichters und diskutieren mit ihm darüber, treiben ihm zunächst das allzu Pathetische und Tragische aus, und fordern von ihm Texte, die den zentralen Punkt ihrer Poetik beherzigen, dass nämlich jede Erscheinung in der Welt nur eine Möglichkeit ist und eigentlich immer auch ganz andere Form annehmen könnte. So kommen die Nilpferdchen zu der Erkenntnis, dass alles seinen Sinn hat und für allzu großen Katzenjammer kein Platz sein sollte.
Die Texte, die wir von Scheerbart zu lesen bekommen sind ganz unterschiedlich, das reicht von Texten, die eigentlich nur mit Lautwerten spielen bis zu kleinen Lehrstücken oder Märchen, einmal sogar in mehreren Kapiteln.

Immer mutig — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Immer mutig», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

um mich auf meiner Tanne festzuhalten.

Aber die Hand mit der Kralle tut mir zu weh, und ich

kann mich mit der Linken allein nicht halten.

Und ich falle mit der Kralle.

Mich ergriff eine namenlose Wut.

»Die Schlauheit siegt! Sie ist zu kaltblütig!« schrie ich

noch.

Dabei fiel ich immer tiefer.

Ich hielt den Atem an, indessen – ich fiel trotzdem.

Das Horn roch – brenzlich.

Es war mir auch so, als ob der Docht einer alten,

großen Wachskerze verglimmte – in einer Dorfkirche.

Ich fiel – der Teufel – mochte wissen – wohin.

Ich glaube, ich fiel in die alte Dorfkirche unserer

greulich beschränkten Fixsternwelt zurück.

Ich fiel immer tiefer – immer tiefer – immer tiefer!

Und ich wunderte mich, daß unsre beschränkte Welt

so tief sein konnte.

Nach der Lektüre dieser Geschichte sprang das Nilpferd wieder

sehr erregt von seinem Schaukelstuhl auf und stampfte aufrecht auf

den Hinterbeinen in der Stube herum, drehte sich öfters auf dem

einen Fuße um sich selbst, wehte mit den Blättern durch die Luft,

stellte sich wieder dicht vor mich hin und hielt mir mit wunderbarer

Geschwindigkeit eine Rede – ohne mir einen Einwurf zu gestatten.

»Du mußt,« sagte es, »nicht gleich so schlecht gelaunt werden,

wenn Du Dir mal die Finger verbrannt hast. Sieh nur unsere

Pfoten an, da sind keine Finger dran – und wir wissen uns doch zu

helfen; die Pincetten sind noch viel feiner als die Finger. Intelligente

Leute müssen sich zu helfen wissen. Du darfst Deine

Empfindungen nicht so ernst nehmen. Wenn schon unsre

Gliedmaßen nicht als Realitäten von uns genommen werden wollen,

so dürfen wir doch die Empfindungen dieser Gliedmaßen erst recht

nicht als reale betrachten. Der Schmerz wird erst dadurch für uns

zum Schmerze, daß wir ihn so nennen. Wir können den Schmerz

auch als potenzierte Wollust auffassen. Intelligente Leute müssen

sich zu helfen wissen. Wenn Dir ein Bein abgehauen wird, so

bedenke sofort, daß Dir dieses scheinbare Unglück auch eine große

Portion sehr angenehmer Augenblicke verschafft – denn man wird

Dich verhätscheln dafür. Glaube mir, es ist nicht Alles Pech, was

schwarz aussieht. Es tut auch nicht alles weh – was sich krümmt.

Intelligente Leute müssen sich zu helfen wissen. Und ich finde, daß

Du Dir in Deinen Geschichten sehr wohl zu helfen weißt, denn

beim Runterfallen amüsierst Du dich gleich wieder über die

köstliche ›Tiefe‹ der Dorfkirchenwelt. Merkwürdig ist es nur, daß

Du Dir in Deinem Leben nicht zu helfen weißt – denn Deine

Mienen lassen nicht den geringsten Grad von Heiterkeit erkennen.

Dir scheint die Grütze sehr stark verhagelt zu sein.«

Ich wollte was erwidern, aber das Nilpferd ließ mich nicht zu

Worte kommen; es wollte bloß noch ein paar »schmerzliche«

Manuskripte lesen – es wollte gleich mehrere haben – und ich gab

ihm diese drei:

Er hatte ...

Eine Nachtscene

Er hatte sehr viel getrunken – das stand fest.

Und er hatte sehr lange getrunken – so drei bis vier

Tage – genau wußte man's nicht.

Er hatte sich auch geärgert – natürlich!

Wer viel und lange trinkt, hat sich immer geärgert.

Das ist nun mal so auf diesem großen Erdball.

Und er hatte natürlich keinen Sechser mehr – das

sagten Alle, die ihn umstanden. Und die mußten es

wissen, denn sie waren dabeigewesen.

Er hatte sich ja in ihrer Gegenwart die Gurgel

durchgeschnitten und war dabei umgefallen, obgleich er

sich am Laternenpfahl gehalten hatte.

Jetzt lag er da – in der Gosse.

Er hatte endlich genug.

Er hatte in seinem ganzen Leben niemals genug

gehabt.

Blut hatte er noch. Das merkten Alle, die ihn

umstanden und nicht wußten, wie sie ihm helfen sollten.

Das Blut floß plätschernd in die Gosse. Die Laterne

leuchtete und blitzte in dem roten Blut.

Warum hatte er sich die Kehle durchgeschnitten?

Ja – warum hatte er?

Er hatte das Leben plötzlich dick bekommen.

Sich selbst hatte er niemals dick bekommen – wohl

aber das Leben.

»Er hatte Talent!« sagten die Leute.

Und bei diesen Worten hatte sich ein Arzt

vorgedrängt – der hatte natürlich sein Verbandzeug nicht

bei sich.

Aber die Umstehenden hatten Taschentücher.

Wer hatte nicht Taschentücher?

Er hatte Talent.

Ja – warum hatte er denn Talent?

Er hatte einen Vogel.

Er hatte mir's ja gesagt.

Er hatte nie genug.

Jetzt erst hatte er genug – mit der durchschnittenen

Kehle.

Ja – die Kehle!

Die Kehle hatte schuld an Allem.

Die Kehle!

Er hatte eine Kehle!

Er hatte eine Kehle!

Lautlos wälzte sich eine Wolke die Straße entlang, und

in der Wolke saß ein Fleischer mit einem ellenlangen

Messer.

Der Fleischer hatte ein Messer, aber keine Kehle dazu.

Mein Freund hatte eine Kehle.

Er hatte jetzt genug.

Aber er hatte trotzdem kein Talent.

Ich weiß das ganz genau.

Er hatte ...

Er hatte wieder zu viel getrunken.

Er hatte ...

Der große Kampf

Ein Dualisticum

Langsam fallen glühende Sonnen in die schwarze Nacht –

und machen Alles hell.

Und dann kommt der Erzengel Michael mit seinem

langen Schwert. Mächtige Eisenmassen rasseln auf seiner

Brust, die Beinschienen knacken, und die Armschienen

platzen beinah – so schwellen dem Erzengel die Muskeln

an.

Und dann taucht aus dunklen Wolken der Kopf des

Drachensatans heraus. Aber dessen Augen sind nicht

leuchtend wie die des Michael; des Drachensatans Augen

sind so matt.

»Ich hau' Dich zu Brei!« brüllt der Michael.

Doch der Satan schüttelt den Kopf und sieht dem

Engel traurig ins lachende Angesicht.

»Dein Schwert ist zu kurz!« erwidert der müde Satan.

Michael funkelt mit den Augen, seine Stahlrüstung

kreischt, und das lange Schwert blitzt durch die Wolken.

Satan zieht den Kopf ein, und seine ungeheuere

Körpermasse kommt zum Vorschein – Millionen

weltendicke Schlangenarme winden sich aus den Wolken

heraus.

Michael schlägt zu und haut unzählige Schlangenarme

ab – aber die abgeschlagenen Glieder verbinden sich

wieder mit dem Drachenrumpf.

Und des Erzengels Arm erlahmt.

Da kommt des Satans Kopf wieder an die Oberfläche

des Rumpfes und grinst den Engel an wie ein

Totenschädel.

Der Engel will zuschlagen, doch er kann das Schwert

nicht mehr heben – seine Arme zittern.

Und die Millionen dicker Schlangenarme umhalsen

den eisernen Engel, so daß der schier erstickt wird.

»Hör auf!« schreit der Engel.

Der Satan läßt nach, die weichen schlaffen dicken

Schlangenarme lösen sich von dem Engel los.

Und langsam sinkt der Drachensatan zurück.

»Nächstens kämpfen wir wieder von Neuem!« flüstert

höhnisch der müde Teufel.

Der Engel stöhnt und schwebt mit hängendem Kopfe

davon; nur ganz allmählich kehrt die Kraft in die

zitternden Muskeln zurück.

Bunte Wolken nehmen den Engel auf und erfrischen

ihn. Langsam steigen starke Marmorsäulen in den

Himmel empor. Die Säulen steigen immer höher und

verschwinden zwischen den Sternen.

Die Kummerlotte

Die Morgensonne glühte in die Resedabüsche, die vor

Lottens Dachfenster blühten.

Und sie saß still vor ihrer Nähmaschine und machte

ein trauriges Gesicht.

Die Lotte war sonst immer so glücklich gewesen –

früher, als sie so wenig Geld verdiente und so oft nur

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Immer mutig»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Immer mutig» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Immer mutig»

Обсуждение, отзывы о книге «Immer mutig» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x