Laszlo Petersen - Düwelsmoor
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Vera war nicht in der Laune, um auf Bodensiecks ironischen Einfall einzugehen. - Weißt du etwa, was aus deinen Schäflein einmal wird? - Nein. Natürlich nicht. - Na, also... Vera war zum Medizinschrank gegangen, dem sie eine Flasche Rotwein entnahm, dazu zwei Gläser, die sie vollschenkte und zu Bodensieck trug. Still tranken sie ihren Wein und lauschten dem bleiernen Ticken der Wanduhr neben dem verhangenen Fenster. - Sag mir, Peter... Vera hatte sich ein wenig aufgerichtet und schaute starr auf einen Punkt in der Mitte des mit Teppichen und Läufern ausgelegten Parkettbodens. - Warum musste Lots Weib zu Salz erstarren? Ich meine, es gab doch dafür keinen Grund nach allem, was wir wissen oder uns vorstellen können. Ihr einziges Verbrechen war die Mißachtung eines sonderbaren göttlichen Verbots, nämlich, sich umzusehen, zurück auf das, was sie in ihrer sündhaften Stadt zurückgelassen hatte. Die wilden Nächte, vielleicht, das Vergnügen, die Unordnung, das grenzenlose Chaos. Dann das Verbot, sich umzusehen. Dabei muß sie die Geräusche, das Inferno der Zerstörung hinter sich vernommen haben, eine kleine menschliche Schwäche, psychologisch einem jeden verständlich, sie dreht sich um, und schon ist´s geschehen. Bodensieck schwieg. - Zunächst einmal, hörte er sich sagen, etwas umständlich und nach längerem Räuspern, zunächst einmal müßtest du von deinem rationalen Podest herabsteigen und dich auf den Boden der reinen Empfindung... Vera unterbrach ihn: - Schon gut, lassen wir das. Es gibt sicherlich eine ganze Vielzahl vorgestanzter Exegesen, die alle fein säuberlich nach theologischen Lehrmeinungen geordnet in den Schubfächern eurer amtskirchlichen Selbstgenügsamkeit lagern. Lassen wir das. Sie zwängte sich aus dem Sessel und begab sich zögernd in die Mitte des Zimmers, mit dem Rücken zu Bodensieck. Verlegen nippte sie an ihrem Weinglas. Bodensieck stellte sein Glas beiseite und trat mit versteinertem Gesichtsausdruck hinter sie. - Du bist nicht fair, Vera, sagte er. Vera wandte sich um und sah ihn traurig lächelnd an. - Verzeih mir, Peter. Ich wollte dich nicht kränken. Ich kann mich nur nicht nach allem, was war und ist und sein wird auf den Standpunkt stellen, Gott wird es schon richten, und für alles gibt es eine einleuchtende, nach kanonischen Maßstäben einwandfreie Begründung. Das ist doch nicht wahr. - Sicher ist es nicht wahr, Bodensieck zog sie an sich und suchte ihre Augen. - Es kommt nur darauf an, daß man weiß, wann es Zeit ist, das Alte und Sündhafte hinter sich zu lassen und etwas Neues anzufangen, so wie die jungen Leute, die... Es erschien ihm albern und heuchlerisch fortzufahren und die Erlebnisse der Céline T. in Beziehung zu setzen zur Legende von Lot und seinem Auszug aus Zoar. - Wusstest du, dass Mustafa mit Drogen handelt ? Veras Frage ließ Bodensieck auffahren. - Nein, natürlich nicht... Woher sollte ich? Vera hatte sich ein neues Glas Rotwein eingeschenkt und wandte Bodensieck erneut ihren Rücken zu. - Um Himmels, nein, Vera! entfuhr es ihm. - Ich fand Kokain in seinem Bistro, als er fort war in Istanbul. Die Bank hatte mich gebeten, Angaben über Mustafas Familie in der Türkei zu machen, Eltern, Geschwister, deren Alter, Beruf, Grundbesitz und so weiter. Ich wußte, daß Mustafa solche Dinge in seinem Safe aufbewahrte. Also ging ich hin und fand die kleinen Beutel mit dem Kokain. Er wusste nicht, dass ich einen Zweitschlüssel zu dem Tresor habe. Ich hatte mir einen anfertigen lassen, als er mir das erste Mal seine Pistole zeigte, die er fortan im Geldschrank verwahren wollte, wohin niemand Zutritt hatte, auch ich nicht. Das war so eine Wahnsinnsidee von ihm. Er fühlte sich ständig bedroht: Graue Wölfe, PKK, türkischer Geheimdienst und was nicht sonst noch alles. Vera hatte sich auf die Schreibtischkante gesetzt und fuhr fort, ohne Bodensieck anzusehen. - Ich wollte verhindern, dass er wegen der Pistole Schwierigkeiten bekommt, deshalb habe ich mir den Zweitschlüssel anfertigen lassen. Ich hätte es besser nicht getan. Bodensieck stierte in die rundliche Tiefe seines Glases. Veras Worte umschwirrten ihn in wirrer Folge, gänzlich nutzlos und ohne Bedeutung. - Du sagst nichts, Veras Stimme klang wie von außerhalb der Atmosphäre. Bodensieck räusperte sich. - Vera, sagte er schließlich. Das ist eine ganz üble Geschichte. Aber wie soll man sich verhalten? Zur Polizei gehen? Mit Mustafa reden, ihn überzeugen, dass es das Beste wäre, wenn er sich der Polizei stellte, die Namen der ihm bekannten Dealer mitteilte? Bodensieck sah sie fast flehend an. - Ich weiß nicht, Vera, ich weiß wirklich nicht. Vera hielt ihren Kopf gesenkt und sah mit halb geschlossenen Lidern und mit verschränkten Armen auf den mausgrauen Teppich zu ihren Füßen. - Peter, seufzte sie. Was mache ich nur? - Wollte er das Geld vielleicht in Rauschgiftgeschäften investieren ? Vera zuckte mit den Achseln. - Ach, wer weiß? Wer weiß schon, ob er so etwas plante oder nicht; obwohl ich das an sich nicht glaube, denn er hätte die Verwendung des Kredits doch offenlegen müssen. Sie zögerte und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. - Ich weiß nicht, Peter. Das ist alles so bedrückend. Ich weiß nicht, was jetzt noch werden soll. - Er wollte doch ein Grundstück kaufen mit dem Geld, nicht wahr? Für einen Parkplatz? Vera unterbrach ihn: - Für einen Kundenparkplatz und den Abriss einer alten Scheune, die im Weg stand, und für eine neue Inneneinrichtung. Sollte alles in allem etwa hundertachtzigtausend Mark kosten. Von Kokain war nicht die Rede. Aber, wer weiß, wie er sich das vorgestellt hatte. Bodensieck vergrub sein Gesicht in beide Hände. - Mustafa ist ein elender Lump, Vera, wie konntest du das damals nur nicht sehen? - Ach, Peter! Veras Entrüstung war kaum hörbar. - Wir hatten doch vereinbart, nicht mehr darüber zu reden. - Entschuldige, murmelte Bodensieck. Er füllte sich ein neues Glas Wein ein und betrachtete sie schweigend. Vera war kreidebleich, ihr Mund schien ausgedörrt, Reste von Lippenstift klebten rissig an den schmalen Rändern ihrer Lippen. - Du solltest dich etwas schonen, Vera, sagte Bodensieck. - Gehen wir noch irgendwo hin? Vera richtete sich auf und sah ihn mit ausdrucksloser Miene an. - Nein, Peter. Heute nicht. Ich... ich bin müde und abgespannt. Verzeih mir bitte, vielleicht... Das Telefon schrillte. Vera warf Bodensieck einen beschwörenden Blick zu und nahm in plötzlicher Eile den Hörer ab. Es war Mustafa. Bodensieck lehnte sich im Sessel zurück und betrachtete Vera, die in hastigen Worten mit Mustafa am anderen Ende der Leitung sprach, dann den Hörer auflegte. - Er möchte, dass ich zu ihm komme. Er sagt, er habe etwas mit mir zu besprechen, zu Hause. Ich soll gleich kommen. Sie stand auf und wandte sich zum Kleiderschrank in der Ecke hinter dem Schreibtisch. Bodensieck räumte die Gläser vom Tisch. - Lass nur, sagte Vera. Karin wird das schon machen morgen früh. Sie trat noch einmal auf ihn zu und küsste ihn. - Lass mich bitte jetzt nicht allein, Peter. Bodensieck zog sie an sich. Sie standen eine Weile wortlos, eng aneinander gelehnt, bis Vera sich als erste löste, ihre Handtasche ergriff und das Licht löschte. - Vielleicht ist es besser, wenn wir nicht zusammen hinausgehen. Du weißt schon, die Nachbarn. - Schon gut, murmelte Bodensieck, küsste sie ein letztes Mal auf die Wange und trat hinaus in die noch laue Luft des Spätsommerabends.
Im Westen färbte eine prächtig untergehende Sonne den Himmel tiefrot und violett. Über dem Teufelsmoor sah er Irrlichter tanzen aus fernen Behausungen. Phantastische Gedanken erfüllten ihn. Allzu fern erschien ihm in solchen Augenblicken sein Gott, sein strafender Gott, den er seit seiner Kindheit in sich wähnte, allgegenwärtig, allwissend. Sein Gott der Taten, Gott der Ordnung, des straffen Blickes aus eisigen Augen, Gott der Entsagung. Doch wie sprach der weise Samkara? Wissen ist Licht, Handeln ist Finsternis; Handeln entfällt für den, der reines Wissen erlangt; handle nur, um den Geist zu läutern, den unreinen, unvollkommenen Geist: Aber für den Menschen, der sich allein am Selbst erfreut, am Selbst genug hat, im Selbst Befriedigung findet, gibt es kein Werk mehr, das er tun müsste. Magische Worte, die Bodensieck erfüllten, seit er Vera wieder begegnet war vor Jahren. Eine noch längere Zeit lag zwischen jenem Treffen und ihrem vorherigen Leben in T., als Vera Medizin studierte und kaum mehr als Kameradschaft sie verband. Sie waren getrennte Wege gegangen, doch dann trafen sie sich wieder, Vera in zweiter Ehe mit Mustafa, den sie am Wegesrand aufgelesen und nach Bodensiecks festen Überzeugung in einem Anfall von existentiellem Trotz geheiratet hatte - und er selbst, Bodensieck, nach gescheiterter Ehe und gescheitertem Neuanfang und nach gerade beendetem Aufenthalt in einem Sanatorium für psychische Erschöpfungszustände. Dann ein neuer Versuch im Norden, nah dem Teufelsmoor bei Bremen, nach dem Verlust einer Pfarrei im Süden, nach Kränkung und Spott und der zäh errungenen Gewissheit, nur noch durch einen dünnen Faden von Vernunft und Willenskraft mit dem Diesseitigen verbunden zu sein.
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