Jens Poschadel - Matis Reise in den Bauch der Erde

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Die Expeditionen führen Mati in immer neue, immer fremdere, unterirdische Welten. Eine plötzliche Flut reißt alle Erwachsenen mit sich – Mati ist im «Bauch der Erde» auf sich allein gestellt. Oder? Er begegnet den blau leuchtenden Gnomen der Unterwelt. Wollen sie Mati töten, wie er es in seinen Träumen vorhersieht oder werden sie ihm helfen? Trotz zahlloser Gefahren schöpft Mati immer wieder neue Hoffnung auf einen Weg hinaus aus seinem finsteren Gefängnis.

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Mein Zeugnis war nicht übel und es reichte aus, meinen Großeltern ein paar Scheine aus dem Portemonnaie zu leiern. Sie schenkten mir 100 Euro als Taschengeld für die Reise nach Brasilien. Ob die beiden überhaupt eine Vorstellung davon hatten, welches Abenteuer eine solche Reise bedeutete? Soweit ich wusste, waren Werner und Elke niemals aus ihrem Dorf herausgekommen. Außer im Krieg vielleicht. Ich bedankte mich artig für das Geld und kaufte mir eine wasserdichte Taschenlampe, ein neues Taschenmesser, eine Weste mit ungefähr zwölftausend Taschen für wichtige Abenteurerutensilien und einen Kompass mit gewölbtem Glasdeckel.

Am Freitagmorgen, noch vor der Schule, stellten Karl und ich während unseres Morgenmüslis eine Liste der noch zu besorgenden Ausrüstungsgegenstände zusammen. Es gefiel mir, von meinem Vater in die Planung der Reise einbezogen zu werden. Ich fühlte mich wie ein Teil seiner Mannschaft, seines Forscherteams. Jedenfalls nicht wie ein Fremdkörper, der lediglich im Sinne der väterlichen Gewissensberuhigung mitgeschleppt wurde. Am Nachmittag holte Karl mich von der Schule ab und wir fuhren direkt zu einem Outdoor-Ausrüster. Unsere Höhlenhelme, wasserdichte Taschenlampen für die Forscher, Karbidlampen und so weiter stellte die Universität Hamburg.

Außerdem brauchten wir noch höhlentaugliche Bekleidung, stabile Seile, jede Menge Karabinerhaken, ein Allwetterfeuerzeug, wasserfeste Streichhölzer, eine Strickleiter aus Stahl sowie wasserdichte Rucksäcke. Wider Erwarten machte es mir großen Spaß, die Ausrüstung gemeinsam mit meinem Vater auszusuchen. Ab und zu, wenn wir zwischen mehreren Ausführungen von Geräten wählen mussten, fragte Karl mich nach meiner Meinung. Als es um die Auswahl einer Strickleiter ging, legte Karl besonders großen Wert auf meine Einschätzung. Sobald es um die Planung einer Höhlenexpedition ging, wurde aus meinem tollpatschigen Vater wie durch ein Wunder ein gut organisierter Kollege.

Mit jedem weiteren Ausrüstungsgegenstand in unseren Einkaufskörben verstärkte sich die Gänsehaut auf meinem Rücken. Mein rechtes Knie begann zu zittern. Es tat sehr gut, Karl an meiner Seite zu haben. Als hätte er meine Unsicherheit bemerkt, legte mein Vater seine Hand auf meine Schulter. „Es ist gut zu wissen, dass ein zuverlässiger Freund mich auf diese Reise begleitet.“

Ich weiß nicht, wie es euch mit euren Eltern geht. Ich wunderte mich manchmal darüber, wie wenig ich meinen Vater kannte. Und wie wenig er von mir wusste. Deshalb freute und befremdete es mich zugleich, dass Karl mich seinen zuverlässigen Freund nannte.

Am Wochenende verabschiedeten wir uns von Freunden und packten unsere Taschen. Während mein Körper in Hamburg mechanisch den Seesack vollstopfte, reiste mein Geist bereits durch unerforschte Tropfsteinhöhlen voller skurriler Lebensformen. Am Samstagnachmittag traf ich meine besten Freunde und Baumhausmitbesitzer Tom, Hannes und Arne. Sie stellten allerhand teils ziemlich dumme Fragen, was mich in einem Brasilien-Experten-Licht erscheinen ließ. Ich beantwortete ihre Fragen anfangs überwiegend wahrheitsgemäß. Bald begann ich jedoch zu fantasieren, dass sich die Balken unseres Baumhauses bogen wie Bambushalme im Monsun.

„In den brasilianischen Wäldern leben Schmetterlinge, die sind so groß wie Badehandtücher. Sie müssen den Aufwind des verdunstenden Regenwassers nutzen, um überhaupt fliegen zu können.“ Sechs große Augen starrten mich an. „Die etwa einen halben Meter langen, tiefschwarzen und unterarmdicken Tausendfüßer des Amazonas-Regenwaldes winden sich nachts um deine Füße, bringen sie zum Absterben und fressen sie auf, wenn sie abgefallen sind.“ Sechs große Augen und drei offene Münder versicherten mich der ungeteilten Aufmerksamkeit meiner Zuhörer. „In den zentralbrasilianischen Höhlen leben gigantische Spinnen, deren Netze komplette Höhlengänge versperren können. Die Netze sind unheimlich reißfest und dabei beinahe unsichtbar. Die Spinnen sind so riesig und aggressiv, dass ihnen schon einige Höhlenforscher zum Opfer gefallen sind. Sie wurden einfach leergelutscht.“ Sechs große Augen, zwei davon zwinkerten nervös. Drei offene Münder zierten unbemerkte Speichelfäden. Tom, der größte Angsthase von uns vieren, war nahe daran, sich in die Hose zu pinkeln. Seine Beine zappelten unruhig hin und her. „Im tiefsten Inneren der brasilianischen Tropfsteinhöhlen leben fädige Algen, die ohne Photosynthese existieren können. Sie verdauen die stetig nachwachsenden Kalkgebilde und scheiden halluzinogene Gase aus. Es sollen sich dort schon Höhlenforscher umgebracht haben. Sie sahen Fantasielebewesen, die ihnen vorgaukelten, die Welt außerhalb der Höhlen sei von Marsianern zerstört und unbewohnbar. Die verzweifelten, letzten Aufzeichnungen der Halluzinierenden beschrieben die kleinen Höhlenlebewesen übereinstimmend als total fies und irgendwie gnomartig.“

Tom verabschiedete sich um sieben. Er müsse nun ganz dringend zum Abendessen nach Hause. Hannes und Arne lauschten meinen weit hergeholten Geschichten noch bis in den späten Abend. Dann wünschten sie mir eine prall abenteuergefüllte Reise sowie eine gesunde Rückkehr. Hannes schlug vor, ich solle bei der Auswahl meiner Nachtlager bedenken, dass ein vom Tausendfüßer abgenagter Beinstumpf schon ein gewaltiger Hingucker und unbedingt ein Grund dafür wäre, ein paar Wochen lang der coolste Kerl der Klasse zu sein. Ich wünschte Hannes und Arne ein paar langweilige Wochen in Dänemark und ging nach Hause. Karl war noch nicht da, hatte mir aber belegte Brote und eine Flasche Malzbier in den Kühlschrank gestellt.

Ich habe keine Erinnerung daran, wie ich den Rest des Wochenendes verbrachte. Ach halt: ich versuchte noch, Lu anzurufen, um mich für meine Unartigkeit zu entschuldigen und ruhigen Gewissens verschwinden zu können. Ihre Mutter sagte, Lu sei bei ihrer Oma und die habe kein Telefon. Das klang in meinen Ohren nach einer Ausrede, doch es ersparte mir immerhin die Peinlichkeit, mich direkt bei Lu entschuldigen zu müssen. Stattdessen hinterließ ich bei ihrer Mutter eine entsprechende Nachricht, womit die Angelegenheit für mich erledigt war. Ich hatte also alles erledigt und war bereit, in den berauschenden Strom unzähliger Abenteuer einzutauchen.

Die Abreise

Am Montagmorgen fuhren wir gemeinsam mit Ralf, einem Kollegen meines Vaters, nach Bremerhaven. Dort lag ein deutsches Forschungsschiff vor Anker, das uns nach Rio de Janeiro bringen sollte. Als ich meinen rechten Fuß auf die stählernen Planken des Schiffes setzte, pochte mein Herz direkt in meiner Halsschlagader. Das Abenteuer begann, es gab nun kein Zurück mehr. In diesem Augenblick wuchs ich um mindestens 15 Zentimeter und alterte um fünf Jahre. Ich glaube ihr wisst, was ich meine. Ich wuchs über mich hinaus, wurde erwachsen, groß, ein vollständiger Mensch in der Welt der Erwachsenen.

Karl und ich richteten uns in unserer Kajüte ein. Wie Männer das eben tun: wir stellten unsere Taschen in eine Ecke und verteilten irgendwelche Sachen über die im Raum stehenden Möbel. Ob ich wohl seetüchtig sein würde? Die Frage schoss mir durch den Kopf, als ich die kuschelig-engen Kojen sah. Mein Vater überflog die Post des Tages und legte einen an mich adressierten Umschlag auf mein Bett. Es war ein Brief von Lu. Damit hatte ich nicht gerechnet. Er bescherte mir einen letzten Gruß aus der Heimat auf meinem Weg in die große weite Welt. Was sie wohl von mir wollte? Hatte sie meine Entschuldigung erhalten? Ich war viel zu aufgeregt, um den Brief sofort und vor allem im Beisein meines Vaters zu öffnen. Zunächst einmal würde ich das nach Diesel und Bratfisch riechende Schiff gründlichst untersuchen.

Ein großer Teil der Besatzung unseres Forschungsschiffes bestand aus ganz normalen Seeleuten. Ich war davon ausgegangen, dass ich es bereits auf der Überfahrt allein mit Forschern zu tun haben würde. Karl hätte jetzt sicher „Pustekuchen“ oder so etwas gesagt. Auf dem Hauptdeck angelangt, stand ich einem mit Ausnahme des Kopfes offenbar am ganzen Körper tätowierten, kleinen Muskelprotz im Weg. Sein Hemd baumelte nutzlos im Bund seiner ausgefransten Shorts. „Hey, kleiner Mann, wer bist du denn?“ „Ich bin Mati, mein Vater ist einer der Wissenschaftler.“ „Mati also. Und sein Papa ist ein Eierkopf. Na, dann pass´ man gut auf dich auf, hier an Bord. Wenn du weiter so im Weg ´rumstehst, werden wir dich unter Deck einsperren müssen. Und da haben wir Ratten herumlaufen, die sind doppelt so groß wie du.“

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