Christine Berner - ausgerechnet Islam

Здесь есть возможность читать онлайн «Christine Berner - ausgerechnet Islam» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

ausgerechnet Islam: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «ausgerechnet Islam»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Es ist ein Rätsel:
Da ist eine Frau, Schweizerin, bald 60, Sprachlehrerin, mit beiden Füßen fest im Leben stehend, intelligent, emanzipiert, selbständig. Sie lebt mit ihrem Mann in einer wunderschönen Gegend in Südeuropa, hat Haus, Garten, genug Freizeit und viele Hobbies. Mit Religion hat sie nichts am Hut – im Gegenteil, sie ist eingefleischte Agnostikerin und der festen Überzeugung, Glaube sei nur etwas für schlichtere Gemüter.
Und plötzlich fängt sie an, von Gott zu faseln. Von Allah. Von Wahrheit.
Was ist geschehen? Nein, sie hat keinen muslimischen Liebhaber. Weder ist sie in einer Sekte gelandet, noch ist da jemand, der sie beeinflusst – sie ist auch gar nicht der Typ, der sich leicht für etwas einnehmen ließe, dazu ist sie viel zu eigenständig.
Während ihre Angehörigen und Freunde rätseln, ob sie wohl psychologische oder gar psychiatrische Hilfe braucht, beginnt sie, zu bloggen.

ausgerechnet Islam — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «ausgerechnet Islam», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Meine Einstellung zu Religionen fußte auf dieser Prämisse. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein einigermaßen intelligenter Mensch an eine Religion glaubt.

Für die verschiedenen Religionsstifter, die meiner Meinung nach alle die gleiche Grundbotschaft brachten: »Seid gut zueinander«, brachte ich wohl einen gewissen Respekt auf.

Die Religionen, die Kirchen, die Hierarchien, die Riten, die Machtmittel, die sich daraus ergeben hatten, all das war mir entschieden suspekt. Ich hielt Religion für ein Mittel, das Volk zu unterdrücken, auszubeuten und zu manipulieren. Karl Marx drückte es so aus: Religion ist Opium fürs Volk.

Zeichen?

Ich tanze sehr gerne. Mein Mann leider nicht. Das war der Grund dafür, dass ich mich vor einigen Jahren eines Tages überwand und mich in einen Kurs für orientalischen Tanz – im Volksmund Bauchtanz genannt – einschrieb. Eigentlich fand ich diese z.T. alten (wie ich) Frauen, die mit ihren Hintern wackeln, eher albern und hätte viel lieber mit meinem Mann einen Salsa- oder Tango-Kurs belegt. Aber er ließ sich in all den Jahren nie dazu überreden. Beim Bauchtanz hingegen braucht man keinen Partner, und die Bewegungen sollten, wie es hieß, gut für meinen aufgrund jenes Unfalls etwas schmerzanfälligen Rücken sein. Entgegen meinen Vorurteilen erwies sich das Ganze als weder anstößig noch peinlich. Wir waren einfach ein paar ganz unterschiedliche Frauen zwischen 15 und 75 Jahren, die durch das Tanzen und dessen meditativen Aspekt eine etwas unverkrampftere Einstellung zu ihren so gar nicht perfekten Körpern erlangten, und viel Spaß hatten.

Die exotische arabische Musik faszinierte mich von Anfang an. Mein mp3 Player war bald voll davon. Als Nächstes verwirklichte sich ein alter Traum von mir: Mein Mann und ich machten eine Reise nach Ägypten. Natürlich konzentrierte sich die Reise auf die altägyptischen Sehenswürdigkeiten, aber wir waren auch ein paar Tage mitten in Kairo und besuchten u. a. die Zitadelle hoch über der Stadt, mit der Ehrfurcht gebietenden Mohammed-Ali-Moschee. Nicht Ehrfurcht erweckend genug, dass sich mein Mann nicht lustig gemacht hätte beim Anblick der sich verbeugenden und niederwerfenden Gläubigen. »Allah Petrol« will er nämlich immer verstehen statt »Allahu Akbar«. Ich amüsierte mich mit.

Aus einem plötzlichen Impuls heraus bat ich ein knappes Jahr später eine Freundin, mir aus der Schweiz einen Arabisch-Lehrgang zum Selbststudium mitzubringen. Mir ging es darum, mein Gehirn zu trainieren, und die Sudokus und Kreuzworträtsel waren mir verleidet. Es heißt ja, dass es gut für die grauen Zellen sei, im Alter etwas ganz Neues zu lernen und ich fand, eine Sprache mit ganz anderen Buchstaben und entgegengesetzter Schriftrichtung sei neu genug und eigne sich durchaus als Gehirngymnastik.

Ich lernte zunächst ein halbes Jahr autodidaktisch, doch das war auf Dauer unbefriedigend. Also suchte und fand ich einen Online-Lehrer und buchte eine Probestunde. Diese war einwandfrei. Allerdings fehlte nicht viel, und ich hätte im letzten Moment abgesagt: Ich googelte nämlich nach dem Namen des Lehrers und fand nebst Veröffentlichungen zur arabischen Sprache auch einen religiösen, islamischen Text. Auf Frommes hatte ich nun wirklich keine Lust, und am allerwenigsten auf Islamisches.

Da ich mich nicht auf längere Zeit verpflichten musste, fing ich dennoch an, alle 2 Wochen eine On-line-Lektion zu nehmen. Der Lehrer machte keinerlei religiöse Andeutungen. Dafür wies er mich darauf hin, dass das Arabisch, das ich bisher gelernt hatte, ein »abgekürztes« sei, etwas »schlampig«, nicht klassisch Hocharabisch. Ich erwiderte ziemlich unwirsch, ich hätte ja keineswegs die Absicht, den Koran zu lesen, sodass mir das durchaus genüge.

Nach ein paar Lektionen packte mich dann aber doch der Ehrgeiz. Natürlich nicht wegen des Korans, aber ich dachte »wenn ich schon eine Sprache lerne, dann auch richtig« und fing an, Hocharabisch zu lernen. Es machte mir Spaß und ich hatte den Eindruck, zusammen mit dieser so ganz anderen Sprache ein neues Lebensgefühl zu erahnen. Anfangs fand ich sie interessant und seltsam, mit der Zeit gefiel sie mir immer besser, mitsamt den komischen ungewohnten Kehllauten. Die Lektionen waren professionell gestaltet und es schimmerte kein bisschen Religion durch.

Denn trotz meiner Schwäche für das Orientalische – der Islam gehörte nun ganz bestimmt nicht dazu. Obwohl ich mich für eine relativ tolerante Person hielt, war mir diese Religion noch suspekter als alle anderen – natürlich nicht zuletzt durch die vielen Nachrichten über Selbstmordattentäter und Terrorakte und andere dem Islam zugeschriebene Grausamkeiten. Eigentlich hörte man ja immer nur Negatives. Eine Religion, die Gewalt befürwortet, Frauen unterdrückt, Andersgläubige ausgrenzt und heutzutage noch Steinigungen toleriert fand ich schlimmer als die schlimmsten Sekten. Und wenn ich schon für meine eigene, »angeborene« Religion keinerlei Interesse hatte, dann bestimmt erst recht nicht ausgerechnet für den Islam.

Zu meinem Geburtstag schenkte mir eine gute Freundin, die wusste, dass ich arabisch lerne, einen schönen goldenen Anhänger mit einer arabischen Kalligrafie. Ihr inzwischen verstorbener Mann hatte ihn ihr vor vielen Jahren in Ägypten gekauft und sie wusste nicht, was draufstand. Ich konnte es zunächst auch nicht entziffern, aber natürlich freute ich mich sehr und trug es gerne. Als ich jedoch erfuhr, dass die Kalligraphie »Allah« bedeutet, war das Grund für mich, es nicht mehr zu tragen. Nur nichts Religiöses, auch wenn es noch so schön aussieht!

Allah?

Ich bin ein Naturmensch. Ich könnte mir nicht vorstellen, in einer Stadt zu wohnen. Im Urlaub sind es nicht die Monumente, sondern Landschaften und die Schönheiten der Natur, die es mir am meisten antun. Und ich gestehe, dass mich trotz meiner negativen Einstellung zu Religionen durchaus manchmal beim Anblick der Natur ein ehrfürchtiges Gefühl überkam, eine Art diffuse Dankbarkeit, dass ich hier sein und das sehen und erleben darf. Doch das, was mich nun erwartete, übertraf alle diese momentanen Glücksgefühle um ein Vielfaches.

Ich weiß, dass sich das, was ich jetzt berichten werde, verrückt anhört. Ich erzähle es trotzdem, weil ich es genau so erlebt habe. Es war so: Eines Tages, es war Mitte April, stand ich auf dem Balkon und schaute über die blühende Gegend zum Meer hinaus, und auf einmal erfasste mich ein unglaublich intensives Gefühl, ich »wusste« plötzlich um die Existenz Gottes und für einen Moment war da »Allah«. Es war kein Wort, auch nicht wirklich ein Gedanke, eher ein klangloser Ton, der meinen Kopf, meinen Körper ausfüllte. Ich war völlig überrumpelt. Für das damit einhergehende Glücksgefühl fiel mir später ein Vergleich ein: Die Geburt meiner Söhne – pure Liebe, Dankbarkeit und Staunen. Dass da in mir »Allah« »tönte« und nicht »Gott« (oder etwas anderes) erklärte sich durch das Arabischlernen.

Mit meinem Leben war ich zum Zeitpunkt dieses Erlebnisses durchaus zufrieden. Ich wohnte an einem wunderschönen Ort, in einem schönen Haus, hatte eine Familie, Hobbies, mir fehlte es an nichts. Ich hatte nie an Halluzinationen gelitten und fühlte mich psychisch gesund. Natürlich hatte ich auch ein paar Probleme, aber ich hatte noch nie den Wunsch verspürt, deswegen mein ganzes Leben umzukrempeln.

Da war also dieses seltsame Erlebnis. Es blieb aber nicht einfach ein momentanes »Flash«, sondern die Erinnerung an das Gefühl blieb präsent und manchmal brach es mehr oder weniger intensiv wieder durch. Vor allem hatte ich das physische Empfinden der Präsenz Gottes, wenn ich draußen in der Natur war. Verstandesmäßig konnte ich das Ganze nicht einordnen.

Wie schon erwähnt, von Religionen hielt ich nichts. Allerdings war ich nicht ganz unbedarft, meine eigene Religion war mir schon vertraut, durch Sonntagsschule, Konfirmandenunterricht. Auch hatte ich in jungen Jahren aus purem Interesse und Lust am Lesen einen Großteil der Bibel gelesen, und auch über Buddhismus und Hinduismus hatte man in den Hippie-Jahren Einiges erfahren. Keine dieser Religionen vermochte mich jemals anzuziehen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «ausgerechnet Islam»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «ausgerechnet Islam» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «ausgerechnet Islam»

Обсуждение, отзывы о книге «ausgerechnet Islam» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x