Klaus Hoffmann - Reicker - Der Bischof und der Räuberhauptmann
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Viele Sagen dagegen haben sich im Grenzgebiet der Sudeten bis heute erhalten. Die fehlende Kriminalakte dürfte einen politischen Hintergrund haben, den es zu suchen gilt. Von der sächsischen Landesregierung in Dresden kann so eine Initiative nicht ausgegangen sein. Das Hauptstaatsarchiv Dresden schrieb dazu 2002:
In den Beständen Geheimes Kabinett, Geheimes Konsilium, und Landesregierung konnten unter den Betreffen Begnadigungen, Justizsachen, Oberlausitz, und Österreich keine Hinweise auf Wenzel Kummer ermittelt werden.
Sagen haben sich bis heute im Grenzgebiet der Sudeten, im tschechischen Volk erhalten. Die ehemaligen Sudetendeutschen wissen dazu scheinbar nichts mehr. Diese deutschsprachigen Böhmen gehörten schließlich meist zur kaiserlichen Mittelschicht, die den Staat erhielten. Mit der Gründung der tschechischen Republik 1918 war ihre Rolle als Richter, Polizisten, Lehrer, Pfarrer ausgespielt. Deutsch war nicht mehr die Amtssprache. Folglich rückten tschechische Kräfte nach.
In den Archiven Tschechiens hat man die alten kaiserlichen Akten aber aufbewahrt. Dazu kommt, daß es immer noch Archivare gibt, welche die hundsmiserabel geschriebenen böhmischen Kriminalakten ohne Stocken lesen können.
So ein Räuberhäuptling in unserer kleinbürgerlichen, obrigkeitshörigen Gegend? Kaum zu glauben. Ein Sachse kann der unmöglich sein. Am Ende war er der Lehrmeister des berühmten kischschen Babinsky. Wie Staubpartikel in der Oktobersonne wirbeln Jugendträume durch das Gehirn. Die fixe Idee, den Lebensweg eines kriminellen zu ergründen, nimmt Gestalt an. Einen edlen Robin Hood in der Lausitz könnte vielleicht man nacherfinden. Geschichte wird schließlich erst in packenden Geschichten lebendig. Damit formte nicht der Geschichtslehrer unser Geschichtsbild sondern vor allem Autoren wie Scott, Gustav Freitag, Dumas, Tolstoi, Karl May.
Doch es gab hier im Sächsischen nur wenige solcher herausragenden Helden. Hans von Peves und Kumpane, Lips Tullian oder Unterkanonier Kaltofen boten keine erzählenswerte Geschichte. Es waren entartete Außenseiter. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte die Kriminalstatistik in Sachsen gar auf 100 000 Personen der Zivilbevölkerung ganze 0,7 Raubüberfälle und dabei steht nicht einmal fest, ob es überhaupt Sachsen waren.
Man muß nur zu finden wissen, raunt Egon Erwin Kisch.
3 Flucht aus 90 Meter Höhe
Kleine Diebe hängt man, große läßt man laufen
Burgwasserturm, Foto B. Lichtenberger
Otto Schön, ein 1878 verstorbener Lehrer und Schriftsteller der Oberlausitz erzählt die Geschichte der 2. Flucht. Sein Großvater war der damalige Schloßfronvogt. Er verlor 1815 sein Amt wegen des sensationellen Ausbruchs. Diese äußerst verwegene Flucht des Böhmischen Wenzels hat der Beamte handschriftlich dokumentiert. Sein Enkel nahm diese Geschichte nahezu wörtlich in seine Heimaterzählungen auf. Sie wird allgemein für wahr gehalten, wahrscheinlich aber handelt es sich um ein bei Schinderhannes, Grasel und Babinsky bedientes Klischee.
„ Der Böhmische Wenzel war in der damaligen Zeit für die Bewohner Budissins und der weiteren Umgebung der gefürchtete Räuberhauptmann, welcher, wie man von manchem wohl behaupten hörte, mit Hilfe der Zauberei seinen Verfolgern, ja selbst in Ketten und Banden aus Gefängnismauern zu entkommen verstehe. Die abenteuerlichsten Gerüchte hat man von ihm erzählt.
Das Nennen seines Namens schon versetzte Alt und Jung in Furcht und Schrecken. Man kann sich wohl denken, daß mir, der ich damals noch ein Knabe war, vor Angst das Herz zerspringen wollte, wenn ich daran dachte, daß dieser gefährliche Verbrecher über kurz oder lang in unser Haus als Gefangener eingebracht werden könne.
Bald sollten meine Befürchtungen in Gewißheit verwandelt werden. Eines Tages kam der plötzliche Befehl an meinen Vater, für den Böhmischen Wenzel ein festes Gefängnis in Bereitschaft zu setzen. Dieser Ordre wurde schleunigst nachgegangen.
Man brachte Wenzel von Gendarmen umgeben in einem Wagen, welchen eine ungeheure Menschenmenge umwogte.
Um den Mann, der eine so furchtbare Berühmtheit erlangt hatte, recht genau zu sehen, hatte ich mich in ein Versteck der Kammer geschlichen, wo die Arrestenten gewöhnlich visitiert wurden. Aber, so fragte ich mich, ist denn das der schreckliche, furchtbare Räuberhauptmann, den ich ganz nahe vor mir stehen sah? Ich schämte mich fast, daß ich vor diesem Manne Angst gehabt hatte. Wie freundlich sprach er mit meinem Vater, wie einnehmend war sein Betragen, wie wohlgebildet sein Körper, wie anständig seine Kleidung. in diesem Augenblick war ich geneigt, all das Böse was man von ihm ausgesagt, für Verleumdung zu halten. Die Tränen traten mir in die Augen, als ich ferner sah, wie die Visitation sich nicht bloß auf die Kleider beschränkte, sondern sich auch auf den ganzen Körper ausdehnte. Es fand sich nichts Verdächtiges an ihm vor. Seine Zelle war die Nummer 9 im (Schloß-) Turm und glich einem Stübchen von 40 –50 Quadratellen Fläche. Das Fenster war nahe der Decke angebracht und hatte ein doppeltes eisernes Gitter. Von der Straße unten am Fuße des Schloßfelsen betrug die Höhe gewiß 80 bis 100 Ellen. Durch dieses Fenster zu entkommen, war unmöglich. Die Tür war eine doppelte. Die innere von einfachen Brettern zusammengepinnt und hatte eine Umfassung von Brettern. Die äußere war aus doppelten Brettern und hatte in der Mitte ein starkes Schloß. Ihre Umfassung bestand aus Ziegeln, in welche der Umschlag der Türe eingefalzt war. Die Stube ist nach der großen Mühle hinausgegangen. Im Turm lagen drei Gefängnisse: Nummer 7,8 und 9.Vor diesen befand sich ein Vorsaal, auf welchem eine Wäschemangel stand. Von diesem Vorsaal gelangte man durch eine Türe mit Schloß auf einen Gang, der auf einer Seite drei Gefängnisse, auf der anderen drei Fenster hatte. Diese waren mit senkrechten Eisenstäben verwahrt. Mit zwei Ketten an Hand und Fuß gefesselt, sah der Gefangene die Türen des Gefängnisses sich schließen. Die Ketten waren durch in den Fußboden eingeschlagene Haspen gezogen und an den letzteren mit schweren Vorhängeschlössern befestigt.
Das Verhalten Wenzels während seiner Gefangenschaft war gewinnend und zutraulich. Er hatte mehr als einmal meinem Vater versichert, er möge sich nur um ihn ja keine Sorgen machen, obwohl er die Lokalitäten des Hauses genau kenne, wolle er doch an keine Flucht denken. Was solche Versicherungen aus solchem Munde zu bedeuten haben, war meinem Vater nicht unbekannt, und er ließ sich dadurch keineswegs einschläfern.
Nun kam der Herbst mit seinen finsteren stürmischen Nächten. Es war an einem Freitag. Der Abend nahte mit dunklem, regendrohendem Gewölk sehr früh. Mit Einbruch der völligen Dunkelheit erhob sich ein rasender Sturm und warf den in Strömen herabstürzenden Regen heftig an die Fenster. In gewöhnlichen Wohnungen erregt so unfreundliches Herbstwetter, wenn man es im warmen traulichen Stübchen belauscht, recht wohltuende, angenehme Gefühle. Ganz anders war es in unserem auf einem hohen Felsvorsprung gelegenen Hause. Da heulte der Wind schrecklich durch die Spalten der vielen Kamintüren der Schornstein hinauf, rüttelt und schüttelt die Türen und eisernen Vorgelege und Schlösser, daß es einen Höllenlärm gab, als wenn eine Legion böser Geister losgelassen sei. Dieser Täuschung war man um so mehr geneigt sich hinzugeben, wenn man wußte, daß man sich mit schwersten Verbrechern unter einem Dache befand. So war die Nacht, in welcher Wenzel seine Flucht ausführte.
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