Klaus Hoffmann - Reicker - Der Bischof und der Räuberhauptmann

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Jede Änderung der politischen Großwetterlage zwingt die vom Staat angestellten Historiker ihre Figuren neu zu tünchen. Man braucht schließlich Vorbilder und Gegner. Wenzel Kummer ist ein typisches Beispiel dafür.

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1 Budissin – feste Stadt des Sorbenlandes

In Bautzen hängt man die Diebe zweimal

Das Obersorbische steht dem Tschechischen nahe, das Niedersorbische dem Polnischen. In unserer alles gleicher machenden Welt verschwinden die gravierenden Unterschiede der verschiedenen Völkerschaften leider immer mehr. Geschieht das nicht freiwillig aus Konsumgründen oder anderen künstlich erzeugten Bedürfnissen, greift man oft genug zur Waffe, um solche separatistischen Tendenzen auszuschalten. Um so erstaunlicher ist, daß es das kleine Volk der Lausitzer Sorben geschafft hat, seine geistigen und kulturellen Werte bis auf den heutigen Tag mitten in Deutschland zu bewahren. Der Domowina Fördermittel zu streichen, dürfte einen kaum reparablen Schaden in der Zukunft bringen.

Jedem Besucher der Heide- und Teichlandschaft fallen die vielen vielleicht an Süddeutschland oder Böhmen erinnernden Kreuze, Bildstöcke oder Trachten der älteren Frauen auf. Fronleichnamsprozessionen, Wallfahrten auf der Via Bennonis, Osterreiten, Sprache und Gesang unterscheiden diese auch Wenden genannten Slawen von ihren polnischen oder tschechischen Verwandten, besonders aber von Brandenburgern und Sachsen. Trotzdem sind die Sorben seit Jahrhunderten deutsche Staatsbürger. Mindestens genauso erstaunlich dürfte es sein, daß sich ausgerechnet hier im Kernland Luthers der katholische Glaube lebenskräftig erhalten hat. Geschichten aus der Geschichte der Lausitzen sollten deshalb in Bautzen beginnen. Die Stadt hieß noch bis 1846 Budissin. Heute steht der sorbische Name auf dem Ortsschild.

Bautzen Stadtansicht Um aber aus unserer hektischen Welt ins Früher dieser - фото 2

Bautzen Stadtansicht

Um aber aus unserer hektischen Welt ins Früher dieser ehrwürdigen Stadt zu gelangen, braucht man keine kunstvolle rhetorische Brücke zu bauen. Es gibt sie seit 1909. Wer also einmal weit in die Vergangenheit zurückblicken will, sollte sich deshalb Bautzen von Westen über die große Spreebrücke nähern. Von hier kann man am besten bewundern, wie eine tausendjährige Geschichte langsam zu Stein wurde und trotzdem nicht Starres, Unveränderliches ist. Als sächsisches Rothenburg wird die alte Haupt – Stadt der Lausitz nicht zu Unrecht gerühmt. Unten fließt die noch junge Spree. Sie hat sich in mühevoller Jahrtausendarbeit tief in den Granitblock gesägt, auf dem Bautzen als Budissin errichtet wurde. Nun umschließt der Fluß das beeindruckende Stadtbild aus Türmen, Zinnen und Bastionen auf drei Seiten. Angesichts dieses Panoramas gelangt man, ohne es eigentlich zu wollen, zu interessanten Ideen oder Vergleichen über die Bauleute von einst und heute. Nur selten erlebt man Geschichte wie in diesem Falle fast zum Anfassen.

Hinter den Bastionen der Festungsmauern stehen die Häuser der Weststadt zwischen Burgplatz und Hauptmarkt. Die Ruinenwunden aus DDR – Zeiten sind beseitigt. Das Alter des Viertels ist leicht am Katzenkopfpflaster ablesbar. Dazu sei noch bemerkt, so eine Stadt muß man über die Schuhsohle in sich aufnehmen. Man muß sich dieses Kleinod einfach erlaufen.

Das ganze Stadtbild wird vom Petridom überragt. Er dürfte das älteste Zeugnis für die getrennte Christenheit unter einem Dach sein. Eine Hälfte der Kirche gehört seit 1543 den Katholischen, die andere den Protestanten. Dieser katholische Dom hat als einziger in Sachsen die Reformation überstanden. Schuld daran, daß sich sowohl die Papstkirche als auch die Sorben in der Lausitz erhalten haben , dürfte eigentlich der Heilige Benno sein. In seinen statuta synodalis bestimmte dieser erste Bischof von Meißen um 1090 den liturgischen Gebrauch der sorbischen Muttersprache für die gesamte Lausitz. Daran hat sich das Bistum bis heute gehalten. Dadurch haben sich trotz der nicht immer geradlinigen Zeiten beide gegenseitig erhalten. Zur Lutherzeit war das allerdings alles andere als einfach.

Der letzte Meißner Bischof wechselte die Religion, um seine Nichte zu heiraten. Papst Gregor XIII. übertrug in einer Bulle 1577 die Gerichtsbarkeit des Meißner Bischofs auf Domdekan Johann Leisentritt ( 1527 – 1586 ). Der Kaiser in Wien übernahm die Schutzfunktion. Ohne den klugen und diplomatischen Einsatz des bedeutenden Humanisten Leisentritt gäbe es heute möglicherweise kein Bistum Dresden – Meißen. Es gab schließlich viel Streit zwischen den geistlichen Stiefschwester.

Bautzen Dom St Petri Ab 1577 wurde beispielsweise mehr als heftig um den - фото 3

Bautzen Dom St. Petri

Ab 1577 wurde beispielsweise mehr als heftig um den Taufstein im Petridom gestritten. Trotzdem setzte das Domstift durch, daß es sorbische Predigten und Prozessionen im evangelischen Teil der Kirche bis 1845 gab. Danach wurde das 4,5 Meter hohe schmiedeeiserne Gitter als Trennwand zwischen verschieden zum gleichen Gott Betenden errichtet. Man hätte ihnen zurufen mögen, redet nicht von christlicher Nächstenliebe, sondern tut es! Heute leben die beiden großen Kirchen im Petridom ökumenisch nebeneinander. Diese erste Simultankirche Deutschlands hat sich so bis in unsere Zeit erhalten. In der Zeit der Reformation gehörte die Lausitz zu Böhmen. Der sächsische Kurfürst bekam das Land nur gegen die Verpflichtung den katholischen Glauben zu bewahren.

Viele Geschichten, die man in Bautzens Gassen erfährt, haben irgendwie mit diesem machvollen Zeigefinger Gottes zu tun. Das Domkapitel unterstand damals wie heute keinem Ordinarius – eine doch bemerkenswerte kirchengeschichtliche Kuriosität. Auch dadurch ist der Dom schon etwas ganz Besonderes. So richtig deutlich wird das, wenn man bedenkt, wie sich die christliche Nächstenliebe der orthodoxen Lutheraner äußerte, wenn es um katholische, calvinistische, mosaische Gläubige ging oder gar um den linken Flügel in den eigenen Reihen

Das katholische Domstift Bautzen und die beiden Klöster spielten stets eine herausgehobene Rolle in den Landständen der Lausitz. 1874 gehörten dem Domstift

1 Stadt und 4 Dörfer. Kloster Marienthal in Ostritz an der Neiße besaß 1 Stadt, 23 Dörfer und 3 Dorfanteile. Kloster Marienstern bei Kamenz umfaßte 2 Städte, 50 Dörfer und 13 Dorfanteile. Die katholische Kirche ist in diesem Gebiet bis heute nicht nur ein herausragender Kulturträger sondern auch noch immer einer der größten Grundbesitzer Deutschlands. Und das auch durch die großgrundbesitzerlose Zeit bis 1989. Die SED hat nicht gewagt, auch die Kirche zu enteignen. Viele Geschichten aus der langen Vergangenheit lassen sich erzählen. Zwei aus der Historie des Domstifts sollen hier dargestellt werden die Recherchen folgen ihren Spuren.

Eine dieser Legenden hat ihren Anfang im Burgwasserturm der Festung damals noch Budissin. Seine turmlose Ruine steht in der Mitte der Festungsmauern. Der Fuß dieser Bastion führt bis in das Dunkel der Sorbenzeit zurück. Er ist in den Felsen am Spreeufer gebaut, darüber mehr als 90 Meter Mauern himmelwärts. Er zeigt keine Sammlung oder interessante Räume. Der zweite Weltkrieg hat alles zerstört. Trotzdem ist er ein besonderes Denkmal der Vergangenheit. Hier war seit 1740 der Aufbewahrungsort für Schwerverbrecher, die das Grenzland unsicher machten. Dieser Turm erinnert an Raub, an Mord, an Schmuggel in der politischen Wendezeit um 1800, einer Periode, der unseren nicht ganz unähnlich. Räuberhauptmann Karaseck hat hier gesessen und ein noch größerer, wenn man den Überlieferungen glauben darf, der Böhmische Wenzel. Seiner Spur wollen wir durch die Jahrhunderte und die Orte beiderseits der Grenze folgen. Es wird eine sicher Reise quer durch Landschaften, Archive und geschichtliche Zeiten.

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