GPS: 47.8735, 16.95113
Anfahrt: Auf der B51 nach Mönchhof, Bahngasse 52.
Direkt an Neusiedls Waterkant
29 Mole West
„Wenn ich hier den See seh, brauch ich kein Meer mehr“ lautet einer der selbstbewussten Sprüche an der schicken Mole West. Tatsächlich kann man, wenn man unter Palmen sitzend, den Blick Richtung Süden über die weite Wasserfläche des Neusiedler Sees schweifen lässt und die Wellen sanft an die Mole branden, exotisch-maritime Gefühle bekommen.
Nach eigenen Angaben fühlt sich das Café-Restaurant einem modernen und offenen Gastronomiekonzept verpflichtet, das ohne Exklusivitätsanspruch für ein breites Zielpublikum da sein will. Eine Besonderheit wird in den Sommermonaten geboten: ein geschmackvoller Picknickkorb mit allerlei feinen Snacks und erlesenen Getränken. Diese Option wird gern sowohl von den Seglern des benachbarten Yachthafens als auch von radfahrenden Familien angenommen.
Legendär sind die hiesigen Sonnenuntergänge, die je nach Jahreszeit und Windverhältnissen auf der großen Seeterrasse oder im „Glashaus“ zusammen mit den kulinarischen Mole-West-Klassikern wie gebackenes Wildschnitzel, Wildragout mit Rotwein oder fangfrischem Fisch genossen werden.
GPS: 47.92871, 16.83433
Anfahrt: A4, Ausfahrt Neusiedl, via B51 zum Yachthafen.
Ausguck über den See
30 Ruine Tabor
Tabor entstammt dem Ungarischen, heißt so viel wie Ausguck und beschreibt treffend die Situierung dieses heimlichen Wahrzeichens der Stadt Neusiedl. Fälschlicherweise wurde die Burgruine lange als Bauwerk aus der Römerzeit angesehen. Tatsächlich wurde sie erst im Mittelalter errichtet und lässt bis heute die Experten rätseln, ob es sich dabei ursprünglich um eine königliche Wohnburg oder doch um einen Wehrturm handelte.
Fest steht jedenfalls, dass der Tabor 1708 zu Verteidigungszwecken mit Holzpfählen und Palisaden befestigt wurde, den anstürmenden Kuruzzen jedoch trotzdem nicht standhielt. Dabei war es bei Weitem nicht das erste Mal, dass die Siedlung rund um den Tabor verwüstet wurde. Bereits um 1683 war dies im Lauf der Zweiten Türkenbelagerung und schon im 13. Jahrhundert durch die Mongolen passiert. Vor diesem geschichtlichen Hintergrund betrachtet ist dann auch der Stadtname Neusiedl durchaus logisch herleitbar.
GPS: 47.95207, 16.84091
Anfahrt: A4, Ausfahrt Neusiedl, via B51 bis „Am Tabor“.
Wahrlich wehrhaft
31 Purbach am Neusiedler See
Wegen fortwährender Überfälle durch die Türken erhielten die Purbacher 1630 von ihrem Lehnsherrn Nikolaus Esterhazy das Recht, ihre Siedlung mit einer starken Wehrmauer zu umgeben, die heute als die am besten erhaltene des Burgenlandes gilt. Einem dieser Türkenüberfälle verdankt der seit jeher für seine guten Weine bekannte Ort denn auch sein heutiges Wahrzeichen. Die Steinplastik „Purbacher Türke“ befindet sich auf dem Kamin von Haus Türkenstraße 9, welches nur von der Bundesstraße Richtung Breitenbrunn zu sehen ist. Man erzählt sich, dass ein trinkfreudiger türkischer Krieger 1532 dem vorzüglichen Purbacher Wein so sehr zusprach, dass er es verschlief, als seine Truppe wieder aus dem verwüsteten und von den geflüchteten Bewohnern verlassenen Ort abzog. Aus Angst vor der Rache der zurückkehrenden Purbacher versteckte er sich im Kamin, wurde jedoch entdeckt, ausgeräuchert und dem Hausbesitzer als Knecht überlassen. Im Lauf der Zeit nahm der Leibeigene den christlichen Glauben an und wurde in die Dorfgemeinschaft integriert. Nach seinem Tod wurde vom Hausbesitzer zu seiner Erinnerung die Büste auf dem Schornstein errichtet. Außer für seinen historischen Stadtkern und die Wehrmauern ist der Weinort für seine Kellergasse bekannt, die als eine der schönsten des Burgenlands gilt und sich perfekt für eine Einkehr nach einer Wanderung durch die Weinberge eignet.
GPS: 47.91547, 16.69489
Anfahrt: A4, Ausfahrt Neusiedl, via B50 zur Purbacher Kellergasse, dort parken.
Steine, die die Welt bedeuten
32 Steinbruch St. Margarethen
St. Margarethener Kalksandstein fand schon vor 2000 Jahren bei der Errichtung der römischen Siedlung Carnuntum Verwendung. Somit ist der im Kogelberg befindliche, in Nähe des Neusiedler Sees gelegene, Römersteinbruch St. Margarethen österreichweit einer der ältesten noch aktiven Werksteinbrüche. Ab dem 16. Jahrhundert gelangte der Steinbruch in den Besitz der Familie Esterhazy, die diesen Werkstein unter anderem für den Bau des Wiener Stephansdoms, die Wiener Karlskirche und zahlreiche Bauten der Wiener Ringstraße lieferte. Aufgrund seiner historischen Bedeutung wurde der Steinbruch 2001 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
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