Matthias Meister - Verhasstes Blond
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Donnerstag, 24.Dezember 1970
So gingen die ersten Monate von Jessicas kleinem Leben ins Land. Dem Sommer folgten einige sehr schöne Herbsttage, an denen ihre Großmutter Rosemarie ihr Enkelkind ausführen konnte und stolz mit dem Kinderwagen durch den Volksgarten in Essen-Kray fuhr. Sie wirkte glückliche und ausgeglichen wie schon lange nicht mehr und es war den beiden anzusehen, wie sie die gemeinsamen Stunden genossen. Auch Horst kam mit der neuen Situation nun gut zurecht. Seine Mutter war äußerst verlässlich, jeden Tag kam sie pünktlich mit dem Rad, damit er rechtzeitig mit seinem Opel Rekord nach Düsseldorf ins Amt fahren konnte. An manchen Tagen, wenn das Wetter im Herbst schlecht war, wollte er seiner Mutter natürlich nicht zumuten, mit dem Fahrrad zu ihm zu kommen. Dann zog er seine kleine Jessie warm an, packte sie ins Auto und fuhr sie zu ihrer Oma nach Gelsenkirchen. Mutter und Sohn waren also mittlerweile ein gut funktionierendes Team. An den Wochenenden, die Rosemarie trotz aller Fürsorge für sich zur Erholung benötigte, widmete sich Horst voll und ganz seiner Tochter und, wenn diese schlief, seinem neuen Hobby: Dem Kochen. Liebend gerne sah er sich im Fernsehen Vico Torriani an, wenn er seine Köstlichkeiten in der Küche zauberte. Er kaufte sich Kochbücher und übte, verfeinerte das Eine oder Andere noch nach seinem Geschmack und hatte vor, seine Mutter an Weihnachten mit einem selbst zubereiteten Festessen zu verwöhnen. Er wollte ihr damit seine Dankbarkeit zeigen und wie sehr er ihre Hilfsbereitschaft zu schätzen weiß.
Und so kam der Heilige Abend, das erste Weihnachtsfest für das jetzt vier Monate alte Mädchen. Alle Einkäufe hatten die beiden vorausschauenden Erwachsenen natürlich längst erledigt. So konnte sich jetzt, während Jessica ihren Mittagsschlaf hielt, Horst der Zubereitung des Weihnachtsessens widmen, während seine Mutter hingebungsvoll den großen und sehr gerade gewachsenen Weihnachtsbaum schmückte.
Es wurde die Familienidylle pur. Jessica, abwechselnd bei Papa und Oma auf dem Arm, schaute mit großen Augen auf die Lichter der festlich geschmückten Nordmanntanne, während Mutter und Sohn leise ein Weihnachtslied sangen, zu dem sie von Kirchengeläut und Orgelmusik von der Schallplatte begleitet wurden. Auch später noch schlief das Kind ruhig und zufrieden in seinem Bettchen, die neue, große und bunte Schmusepuppe neben sich, während die Erwachsenen die drei Gänge des von Horst zusammengestellten Weihnachtsmenüs genossen. „Ich soll euch beiden übrigens liebe Grüße und die besten Wünsche von Karl ausrichten. Er hat einen Brief aus Manaus geschickt“ meinte Rosemarie. „Ja, danke. Ich hoffe, es geht ihm gut. Außer den obligatorischen Grüßen zum Geburtstag und zu Weihnachten lässt er ja sonst das ganze Jahr über nichts von sich hören. Schade, dass er so wenig Familiensinn zeigt.“ „Doch, ich denke, dass er sich ganz wohl fühlt. Es ist ja auch immer mit großen Kosten verbunden, so eine Heimreise“ verteidigte Rosemarie ihren älteren Sohn. Insgeheim hatte auch sie gehofft, dass ihr Karl einmal wieder zu Besuch käme, aber auch hier versuchte sie, Stärke zu zeigen und sich nichts anmerken zu lassen. „Eigentlich fehlt nur noch Johanna zum vollkommenen Glück“ stellte Horst in einem Anflug von wiederkehrender Trauer fest. „Ja, da hast Du sicherlich recht. Lass’ Sie uns in Gedanken teilhaben und der schönen gemeinsamen Stunden mit ihr gedenken.“
Ähnlich harmonisch verlief auch der erste Weihnachtstag, den die Drei in Rosemaries Wohnung verbrachten während der zweite Feiertag jedem für sich gehörte. Man wollte das Fest in der jeweils eigenen Wohnung in aller Ruhe ausklingen lassen und sich ohne irgendwelche Zwänge entspannen. Horst war dankbar für diesen Vorschlag, denn auch er merkte, dass er mal einen Tag zum Ausspannen benötigte.
Donnerstag, 12.August 1971
Der erste Geburtstag. Rosemarie hatte vor, einen Kindergeburtstag zu feiern. „Nur im ganz kleinen Rahmen“ meinte sie. „Ich habe eine nette junge Frau im Park kennen gelernt, mit einem Jungen im gleichen Alter. Er hat vorige Woche seinen ersten Geburtstag gefeiert. Die Ärmste ist von ihrem Mann verlassen worden und sie erzieht das Kind jetzt alleine.“ „Mama!“ erhob Horst seine Stimme ärgerlich und sah seine Mutter streng an. „Versuchst Du etwa gerade, mich zu verkuppeln?“ „Aber nein, mein Junge, das mit der Geburtstagsfeier war doch nur so eine Idee“ antwortete sie, sah aber verschämt wie eine ertappte Sünderin zur Seite. „Ich dachte doch nur…. Na ja, Du bist doch auch noch jung, und vor allem bist Du ein Mann. Schließlich musst Du auch mal an Dich denken. Deine Fürsorge ehrt Dich ja, aber seit einem Jahr besteht Dein Leben nur noch aus Arbeit, Mutter und Tochter.“ „Da mach’ Dir mal keine Gedanken. Das, was Du meinst, hole ich mir schon bei Bedarf, schließlich lebe ich nicht im Exil sondern arbeite in einer großen Behörde in der Landeshauptstadt. Aber ein weiteres Mal heiraten werde ich nur dann, wenn mir tatsächlich noch einmal eine zweite Ausgabe von Hanna über den Weg laufen sollte. Und das halte ich doch für recht unwahrscheinlich. Aber vielleicht ist das mit der Geburtstagsfeier doch eine ganz gute Idee. Vielleicht freunden sich die beiden Kleinen ja tatsächlich beim Spielen an. Wann siehst Du denn Deine neue Bekannte wieder? Frag’ sie doch, ob sie übermorgen am Samstag Zeit hat. Dann machen wir fünf uns einen gemütlichen Nachmittag mit Kaffee, Kuchen und Kindergeplapper.“ In diesem Moment sah Horst zum ersten Mal, wie seine Mutter errötete. „Sie kommt am Samstag um halb Drei“ erwiderte sie leise und blickte dabei verlegen auf den Boden.
Samstag, 14. August 1971
Pünktlich zur vereinbarten Zeit am Samstag klingelte Ramona Hohberg, Rosemaries neue Bekannte, mit ihrem Sohn Marc an der Haustür der Dienels. Freundlich lächelnd bat Horst die beiden ins Wohnzimmer, wo sie schon von der kleinen Jessica und deren Großmutter erwartet wurden. Jessie war ganz aufgeregt, wollte sie doch Marc unbedingt ihr neues Spielzeug, das sie zum Geburtstag bekommen hatte, zeigen. Die beiden Kleinen kannten sich ja schon von einigen Treffen im Park und so gab es keine Notwendigkeit, sich gegenseitig erst einmal zu beschnuppern. Mit noch unsicheren Schritten tappelte Jessica auf den hellblonden Marc zu, in der Hand ihren neuen, großen und weichen Stoffhund. „Da, Da“ brabbelte sie aufgeregt und mit leuchtenden Augen, um ihr Schmusetier stolz zu präsentieren. Die drei Erwachsenen sahen belustigt den beiden Kindern zu, als sich plötzlich blitzartig die Szene veränderte und ins Gegenteil umschlug. Marc holte plötzlich aus, rief „Doof“, schlug den Hund aus Jessicas Händen und gab ihr einen Stoß, so dass sie auf den Hosenboden fiel. Jessica saß nun auf dem Boden, starrte zunächst wie betäubt auf Marc und begann nun, nach der ersten Schrecksekunde, herzzerreißend zu weinen.
Die beiden Elternteile und Rosemarie waren genauso erschrocken wie das kleine Mädchen. So wurde Jessie zunächst von ihrer Großmutter zum Trost auf den Arm genommen und Marc wurde von Ramona ausgeschimpft und bekam obendrein noch einen Klaps auf den Hintern, worauf dieser das Weinen Jessicas tatkräftig durch eigenen lautstarken Einsatz unterstützte. Nach einigen Minuten entspannte sich jedoch die Situation und die Kinder begannen, gemeinsam mit den Bauklötzen zu spielen, die Marc von zu Hause mitgebracht hatte. So konnten Ramona, Horst und Rosemarie endlich in Ruhe ihre Kaffeetafel eröffnen. Jessica blickte zwar gelegentlich noch etwas feindselig zu Marc, so, als überlege sie, wie sie ihm etwas heimzahlen könne, aber offenbar traute sie sich nicht wirklich, so etwas wie eine Racheaktion zu starten.
„Ist es nicht eigenartig“, setzte Rosemarie die inzwischen in Gang geratene Gesprächsrunde fort, „immer, wenn etwas passiert, was unserer kleinen Jessie nicht so recht passt, ist ein blonder Junge oder Mann daran beteiligt. Ob sie die nicht mag?“ „Wie kommst Du denn darauf, Mutter?“ fragte Horst, der seine Mutter in Gegenwart Dritter immer „Mutter“ nannte und nie „Mama“, wie er es tat, wenn die beiden alleine waren. „Wir waren doch gestern beim Kinderarzt, weil Jessie geimpft werden sollte. Der Arzt, der sie sonst untersucht, also Dr. Morgenstein, ist aber im Urlaub. Dr. Morgenstein hat schwarze Haare und er und Jessie sind ein Herz und eine Seele. Die Vertretung gestern war ein Dr. Findeisen und der ist hellblond. Du hättest die Kleine mal hören sollen, wie sie nach der Impfe geschrieen hat.“ „Na ja, aber wenn er ihr doch eine Spritze verpasst hat! Das ist ja auch nicht jedermanns Sache“, versuchte Horst zu relativieren. „Vielleicht hast Du Recht, aber im Park gibt’s noch so einen hellblonden Jungen wie den Marc, der hat ihr auch schon mal ihre Puppe weggenommen. Da hättest Du unsere kleine Giftspritze mal erleben sollen! Den ganzen Spielplatz hat sie mit ihrem Gebrüll rebellisch gemacht.“ „Das hört sich aber fast so an, als wenn es umgekehrt ist, Frau Dienel“ beteiligte sich jetzt Frau Hohberg an dem Gespräch. „Jessica hat bestimmt nicht aus Prinzip etwas gegen blonde Jungen oder Männer. Sondern an allem, was sie bisher Negatives erlebt hat, war, wie sie schon sagten, ein blonder Mann oder Junge beteiligt. Sei es die Sache mit der Puppe im Park, die Spritze in der Arztpraxis oder gerade eben mein Marc. Den habe ich vorher auch noch nie so aggressiv erlebt. Kann es sein, dass blonde Jungen anders auf Jessie zugehen als die dunkelhaarigen?“ „Na, ich weiß nicht“ schaltete sich Horst noch einmal ein, „wir sind ja alle keine Psychologen. Aber ich halte das Alles nur für eine Reihe von seltsamen Zufällen. Bleibt zu hoffen, dass es jetzt mit dieser eigenartigen Häufung von solchen Vorkommnissen vorbei ist. Nicht, dass unser Mädchen noch einen Hass gegen hellblonde junge Männer entwickelt“, bemerkte er mit einem Lachen im Gesicht. „Obwohl: Mich kann es ja nicht treffen. Bei meiner Haarfarbe wird sie dann sicherlich nicht zum Vatermörder…“ fügte er noch schelmisch hinzu.
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