Matthias Meister - Verhasstes Blond

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Jessica wächst ohne Mutter auf. Ein liebevoller Vater und die Oma bereiten ihr eine schöne Kindheit, aber als sie sich im Alter von 13 Jahren zum ersten Mal mit der Liebe beschäftigt, geht das gründlich schief! Ein unheilbarer Knacks in ihrer Psyche macht sie zur Mörderin und das eigene Leben zur Hölle…

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Kreideweiß und mit starrem Blick saß Dienel dem Arzt gegenüber. „Warum? Warum nur?“ stammelte er immer wieder, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Immer wieder fasste er sich ins Gesicht, rieb sich die Augen und verschlimmerte damit sein ohnehin schon sehr zerknittertes Erscheinungsbild noch weiter. Der Stationsarzt versuchte ihm zu erklären, was genau passiert war, aber Dienel war nicht aufnahmefähig. Freiland hatte Angst, dass sein Gegenüber vollständig kollabierte und rief einen Kollegen von der inneren Abteilung an, damit dieser sich Dienel annehmen konnte.

Drei Stunden später wachte er in einem Krankenzimmer auf. Die Augen starr an die Decke gerichtet überlegte er, wo er war und was passiert ist. „Guten Morgen, Herr Dienel. Schön, dass es Ihnen wieder besser geht.“ Von ihm unbemerkt hatte die Schwester das Zimmer betreten. „Was ist passiert? Meine Frau, meine Tochter?“ „Sie haben einen Schock erlitten, Herr Dienel. Der Doktor hat Ihnen eine Beruhigungsspritze gegeben und Sie haben drei Stunden lang geschlafen. Doktor Windberg wird gleich bei Ihnen sein“ sagte die Schwester noch, um gleich darauf das Zimmer zu verlassen. Nahezu in der gleichen Sekunde betrat der Internist, ein sehr großer und übermäßig schlanker Mann von 45 Jahren das Zimmer und stellte sich an das Bett neben seinen Patienten. „Ich möchte zur Säuglingsstation“ bat Dienel, der gerade begann zu versuchen, sich mit seiner neuen Lebenssituation auseinander zu setzen.

In Begleitung von Dr. Freiland stand der noch etwas schwache Dienel vor der Scheibe der Säuglingsstation. Auf der anderen Seite stand die etwas mollig wirkende, aber unheimlich warm lächelnde Schwester Rebecca und hielt Horst seine schlafende Tochter entgegen. Dienel sah den Säugling, lächelte und weinte. „Konnte meine Frau unser Mädchen noch einmal sehen, bevor…?“ „Ja, mit einem Lächeln auf dem Gesicht und dem Kind im Arm ist sie friedlich eingeschlafen“ antwortete Freiland, wohl wissend, dass an dieser Stelle der Unterhaltung eine Lüge die beste Therapie für den Vater war. Denn natürlich war keinerlei Zeit für Emotionen da. Die Ärzteschaft war unmittelbar nach der Geburt vollauf damit beschäftigt, sich um die sterbenskranke Mutter zu kümmern, während der Säugling zur Untersuchung und Erstversorgung gegeben wurde. Aber wenn das Schicksal es so will, dann können sich ein, zwei oder zehn Ärzte um einen Menschen bemühen, ohne dass sich der gewünschte Erfolg einstellt.

„Sie ist ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Die kleine Stupsnase, die schwarzen Haare, die Gesichtszüge. Selbst die Grübchen fehlen nicht.“ „Wie soll sie denn heißen?“ „Jessica“ erwiderte Dienel, „darauf haben meine Frau und ich uns geeinigt, wenn es ein Mädchen wird. Ein Junge hätte Tobias heißen sollen. Ich werde sie aber Jessica-Johanna nennen in Erinnerung an meine Frau. Sie ist gesund, sagen Sie?“ „Ja“, erwiderte Freiland. „3030 Gramm schwer und 49 cm groß. Bei der allerersten Untersuchung hat sie die vollen 10 von 10 Punkten erreicht.“ „Und wie… wie geht es jetzt weiter?“ Fragend sah Dienel Dr. Freiland ins Gesicht. „Die kleine Jessica kann eine Woche bei uns bleiben. In dieser Zeit haben Sie Gelegenheit, alles Notwendige zu arrangieren. Wenn Sie Unterstützung brauchen, lassen Sie es mich bitte wissen.“

Das Alles ist also jetzt schon wieder zwei Wochen her, dachte Dienel, am Abend dieses 26. August in seinem Sessel im Wohnzimmer sitzend. Das erste Mal seit der Tragödie saß er jetzt entspannt zu Hause, ein Glas Rotwein vor sich, und zum ersten Mal konnte er sogar wieder über eine Komödie zaghaft lachen, die im Fernsehen gezeigt wurde. Als Erstes hatte er im Amt seinen noch restlichen Jahresurlaub direkt im Anschluss beantragt, was ihm angesichts der Umstände auch sofort genehmigt wurde. Dann hat er sich mit seiner Mutter, Rosemarie Dienel, besprochen. Die 53-jährige Witwe hat ihrem Sohn natürlich sofort ihre Unterstützung zugesagt. Da Johannas Eltern vor zwei Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen sind, gab es keine weiteren Verwandten, die man diesbezüglich hätte fragen können. Karl, Horsts älterer Bruder, war schon vor vier Jahren nach Manaus in den brasilianischen Bundesstaat Amazonas ausgewandert und konnte daher nicht mit eingeplant werden. Er fühlte sich nach seinem erfolgreich abgeschlossenen Medizinstudium dazu berufen, den Ureinwohnern des Regenwaldes als Arzt zur Verfügung zu stehen.

Rosemarie Dienel hatte ihren Mann im März 1956 bei dem Grubenunglück auf der Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen verloren, Horst war damals noch keine elf Jahre alt. Aber auch sie hat, genau wie ihr Sohn heute, nach der ersten Trauer ihr Leben weiter voller Optimismus angepackt. „Es muss weitergehen und es wird weitergehen. Wer sich in einer solchen Situation hängen lässt, der hat verloren. Ich bin es meinen beiden Söhnen schuldig, dass sie auch ohne Vater geborgen aufwachsen“, das war ihre Einstellung zum Leben und zu den Schicksalsschlägen, vor denen niemand gefeit ist.

Dienel hatte die vergangenen Tage häufig mit seiner Mutter zusammen gesessen. Einerseits war er dankbar für den Trost, den sie zu spenden vermochte aber andererseits gab es auch viel Praktisches zu besprechen. Wie sollte es weitergehen, wie konnte sie ihn unterstützen und vor allem, was war das Beste für die kleine Jessica?

Johanna war acht Tage nach ihrem Tod in aller Stille beigesetzt worden, dazu hatten sich Horst und Rosemarie entschieden. Sie hassten beide die so genannten Feierlichkeiten, die bei einer Beerdigung sonst zelebriert wurden und meistens erst in noch gedrückter, später jedoch recht ausgelassener Stimmung in einem Lokal endeten. Karl, Horsts Bruder, sprach schriftlich seine Anteilnahme aus, bedauerte jedoch, so kurzfristig nicht nach Deutschland kommen zu können. Er hatte seine Schwägerin nur einmal gesehen, bei der Hochzeit vor drei Jahren, als er zu diesem Anlass für ein Wochenende aus seiner neuen Heimat im Amazonasbecken, mitten im Dschungel gelegen, zu Besuch kam. So fand die Beisetzung nur im kleinsten Kreise statt und alle gemeinsamen Bekannten des Paares haben im Anschluss daran den obligatorischen Trauerbrief erhalten. Es würde noch schwer genug werden, wenn alle im Nachhinein pflichtschuldigst kondolieren würden.

Einen Tag nach der Beerdigung haben Dienel und seine Mutter dann die kleine Jessica nach Hause geholt. Den einen zusätzlichen Tag im Krankenhaus konnte Horst dem Stationsarzt noch abringen, weil er nur ungern mit dem Säugling auf dem Arm seine Frau bestatten wollte.

So war also jetzt der fünfte Tag des jungen Witwers vergangen, an dem der Säugling zu Hause war und er das erste mal wieder alleine war. Die vergangenen vier Tage war Horsts Mutter immer den ganzen Tag bei ihm, hat ihm gezeigt, wie man ein Baby wickelt, wie man es füttert, wie man es auf dem Arm hält und wie man ihm zeigt, dass man es liebt. Sieben Tag noch, dann war sein Urlaub vorüber und er musste wieder seine Arbeit im Amt aufnehmen. „Wenn ich das nur schaffe“ dachte er manchmal zweifelnd, „tagsüber der fähige und engagierte Mitarbeiter im Landesamt für Statistik und abends der fürsorgliche und liebende Vater einer Tochter“.

„Mach’ Dir keine allzu großen Sorgen, Horst“, sagte Rosemarie zu ihrem Sohn, „es macht mir nichts aus, Dir und der Kleinen mit ganzer Kraft zur Verfügung zu stehen. Wenn Du arbeiten gehst, werde ich mich tagsüber um Jessie kümmern und abends und am Wochenende hast Du genügend Zeit, der Kleinen zu zeigen, dass sie einen liebevollen Vater hat. Von mir zu Hause in der Rotthauser Straße bis zu Dir in den Krähenbusch ist es auch nicht so weit, dass ich mit meinen dreiundfünfzig Lenzen noch einen Führerschein machen müsste. Die Strecke kann ich auch gut mit meinem Fahrrad bewältigen. Wenn das Wetter gut ist, werde ich mit Jessie viel im Volksgarten unterwegs sein. Erst im Kinderwagen und es wird gar nicht lange dauern, bis sie Interesse am Spielplatz und an den Enten im Teich des Parks hat. Du wirst sehen, wie gut es Deinen beiden Frauen, die es nun in Deinem Leben gibt, gehen wird. Ich werde wohl die fitteste und strahlendste Oma sein, die hier in der Gegend ihr Enkelkind ausführt.“ „Mama, Du bist einfach wunderbar“ erwiderte Horst recht wortkarg und umarmte seine Mutter voller Dankbarkeit.

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