Anita Florian - Die Ungeliebten

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Franzine, eine starke Frau, die von ihrem Ehemann oft verdunkelt zu Hause zurückgelassen wird, hatte bewiesen, dass sie sich und ihr Kind durchbringen kann. Die Geschichte spielt in den sechzigern und siebziger Jahren, ist aber mit dem Heute durchaus zu vergleichen.

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„Aber natürlich“, meinte Annelie stolz, „du wirst sehen, wie er die anderen Schüler ausstechen wird, die gesamte Lehrkörperschaft hat es letztes Jahr nicht geschafft, die Intelligenz und sämtliche Talente meines Sohne zu bemerken, sie waren alle auf der falschen Fährte, aber so etwas kann natürlich vorkommen, ich habe ihnen verziehen.“ Sie rührte in ihrem Kaffee und lächelte. Franzine verhielt sich still, sie war vollkommen ratlos. Senta nickte ihrer Schwiegertochter zu, auch sie hielt es in diesem Augenblick für unangebracht, ein Wort dagegen zu sagen, dies hätte ihre Euphorie zerstört und ihre Welt, die sie sich für ihren Sohn zurechtgeschneidert hatte, vollends in Stücke fallen. Pepp schlürfte den Kaffee, ihm war es peinlich dass Annelie Thorsten zu sehr verwöhnte und ihn als vollkommenen, untastbaren Menschen sah. Niemand in der Runde wagte den wirklichen Zustand von Thorsten anzusprechen, ihre Vermutungen auszusprechen. Sie spielten alle mit, gaben Annelie in Allem Recht und spielten die Farce um Thorsten so gut sie konnten, mit. Auch Franzine, die sich in diesem Moment als feige abstempelte, überlegte, wie sie es wohl am besten anstellen könnte, Annelie zu helfen. Sie hielt den Mund und wollte einen günstigeren Augenblick abwarten.

Die beiden Kinder spielten, laut lachte Bernadette auf, während Thorsten stumm, in seinem Spiel vertieft, die Mini-Eisstöcke schoss. Annelie reichte ihm Kuchen, er aß schnell und kaute kaum, schluckte die Brocken halb gekaut hinunter. Annelie reichte ihm noch 3 Stück die er schnellstens vertilgte, während Annelie voll des Lobes und Freude den gesunden Appetit des Jungen hoch pries. Als sie gegangen waren, wuchtete Ferry seine Faust mit voller Kraft an die Tischplatte. „So kann es nicht weitergehen, sie züchtet einen geistig-abnormen Menschen heran, verdammt noch mal, etwas muss geschehen, wie lange werden wir noch zusehen können. Sagt was, Menschenskind!“ Er raufte sich die Haare und rannte in der Küche hin und her. Böse blickte er zu Franzine, die sich geduckt am Tisch anlehnte.

„Ich weiß nicht, was ich tun kann, lass mir noch Zeit um die richtigen Worte zu finden, du weißt, das es nicht einfach sein wird. Ich dachte, bei Bernadette würde sie den Unterschied merken, aber noch ist es nicht soweit.“ Franzine versuchte ruhig zu bleiben. Nervosität bei allen, auch bei Tanno und Senta, nur Tanno sagte kein Wort, er sprach nie über diese Sache und bei Tisch dachte er nur an seine Vögel und an seinem Platz im Wald, den er bald wieder aufsuchen würde. Er hasste diese Familienzusammenkünfte, die nur dafür gedacht sind sämtliche Probleme sichtbar zu machen und niemand konnte auch nur annähernd etwas tun, gute Miene zum bösen Spiel waren nicht seine Sache. Ohne ein Wort ging er durch die Tür und schlug den Weg zu seinem Waldlager ein. Das Wetter stimmte, die Sonne hatte den Bogen über den Himmel schon mehr als die Hälfte nach Westen überquert, doch erst in ein paar Stunden würde es vollständig dunkel werden und die Finsternis, wie in so vielen Menschenseelen, bereitete sich ohne Gnade aus.

Ratlosigkeit beherrschte nun die Stimmung. Einzig Bernadette, die nun wieder in ihrem Bettchen saß, ließ die Gemüter etwas aufhellen. Die Vögel taten das ihre dazu, das Radio blieb nun stumm und die jungen Eheleute machten es sich wieder in ihrem Bett bequem. Tanno blieb die ganze Nacht aus, Senta röchelte etwas, doch sie machte sich keine Sorgen um ihren Mann, der immer wieder den Weg zu ihr nach Hause gefunden hatte.

Nach zwei Tagen hatte Ferry wieder das Nötigste zusammengepackt, belud sein altes Motorrad und wartete noch auf das Mittagessen, dass Senta mit viel Wehmut zubereitet hatte.

„Das Wasser wird euch alle gesund machen, ich nehme ein paar Flaschen mit, ich kann es nicht länger mit ansehen wie ihr alle leidet, und Thorsten soll auch davon trinken.“ Bitterernst war es ihm wieder, wild entschlossen und voller Enthusiasmus. Seine Reise sollte nach Lourdes führen, diese berühmte Grotte in Frankreich die unzählige Touristen anlockte und das heilende Wasser als letzten Ausweg sahen. Er glaubte fest daran, war überzeugt von den heilenden Wirkungen des Wasser, das schon Gelähmte zum gehen brachten und die sich innerhalb einer Minute aus ihrem Rollstuhl erhoben und langsam einen Schritt nach den anderen vorwärts setzten. Blitzheilungen soll es tatsächlich schon gegeben haben, Zeitungen berichteten davon und die lange Liste der Glaubenden die darauf hofften und beteten ihr Gebrechen zu heilen, pilgerten genauso zahlreich an den heiligen Ort, wie es gesunde junge und alte Menschen jedes Jahr zu ihrem Reiseziel magisch hinzog.

Franzine konnte ihren Ärger kaum unterdrücken, tatsächlich erwies sich Ferry als fanatischer Glaubensanhänger, der diesen Humbug wie nichts auf der Welt in sich aufsog.

„Warum hast du mir wieder nichts gesagt“, fragte sie bei Tisch während sie Bernadette zu sich auf den Schoß nahm, ihr ein paar Bissen Gemüsereis fütterte und sie wieder auf den Boden abstellte wo sie lebhaft um den Tisch herumrannte.

„Ich brauche dir keine Rechenschaft ablegen, merk dir das, das Wasser wird geholt, ich pfeife auf deine Meinungen“, böse herrschte er sie an, sein Egoismus verbot ihm auch nur das kleinste bisschen Verständnis aufzubringen, seine Frau hatte in diesen Dingen kein Recht, sich einzumischen, wenn es um diese speziellen Angelegenheiten handelte, kannte er kein Erbarmen.

„Siehst du nicht ein, dass dies alles nur ein Trick ist, Zauberei wobei Menschen in die Irre geführt und sehr oft enttäuscht wieder nach Hause fahren müssen? Vielleicht konnte sich so manch Gelähmter schon viel früher auf den Beinen halten….“, weiter kam Franzine nicht, sie bemerkte zu spät, dass Ferry eine weite ausladende Bewegung machte und das laute Klatschen dass sie fast wie in Trance vernahm, die Ohrfeige gewesen war, die sie mit brutaler Härte an der Wange traf.

„Sag das nie wieder, verstanden? Du willst die Heilung meiner Mutter verhindern, du hast nichts unternommen um meine Schwägerin aufmerksam zu machen wie es um ihren Sohn steht, du willst die gesamte Familie ins Lächerliche ziehen, du willst nicht einsehen wie ernst die Dinge um uns stehen. Was willst du tun wenn ich eines Tages krank hier läge und der Tod mir ins Gesicht grinst, unternimmst du dann auch nichts und lässt mich einfach krepieren?“ Ferry war außer sich, mit erhobenem Zeigefinger fuchtelte er vor Franzines Gesicht herum, wütend stapfte er dann durch die Küche, sein Atem war schnell, kaum konnte er sich wieder beruhigen. Franzine rieb sich ihre schmerzende Wange und konnte nicht begreifen, was in ihrem Mann gefahren war. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein, schob er nun die alleinige Schuld auf sie? Sie selbst soll die Verantwortung für Thorstens Verhalten und Sentas Asthma tragen? Langsam ließ sie sich auf den Stuhl nieder, Tränen traten ihr in die Augen. Nicht der Schmerz war die Ursache, Ferrys Verhalten bereitete ihr Angst die sich unaufhaltsam in ihre Knochen schlich und ein panikartiges Gefühl in ihr auslöste. In sich zusammengekauert hielt sie es für das Beste, in diesem Spannungsdurchtränken Moment weiterhin kein Wort mehr zu sagen bis sich Ferry wieder beruhigte und wieder einen normalen Tonschlag hervorbrachte. Rot vor Zorn lief er zu seiner Tochter, hob sie hoch und drückte sie an sich. Bernadettes Kinderseele hatte die Situation schon längst erfasst, sie weinte und brüllte aus Leibeskräften und ließ sich auch von ihrem Vater nicht beruhigen. Mutig stand Franzine auf und riss sie aus Ferrys Armen, „Lass sie in Ruhe“, rief sie tapfer, strich ihr übers Haar und Bernadette wurde wieder still, ihr Weinen verebbte und lehnte ihr Köpfchen an Franzines Schulter.

Senta war inzwischen in das Schlafzimmer gegangen. Dieser Streit zerrte an ihren ohnehin schon schwachen Nerven, die Eheleute sollten ihre Probleme alleine ausmachen, es war das Beste, sich zurückzuziehen, sich auf keinen Fall einzumischen. Ferrys laute Stimme regte sie zu sehr auf, die Folgen wären dann nicht mehr aufzuhalten. Bald würde es vorüber sein, ja, schließlich kannte sie ihren Sohn wie kein Zweiter und wenn er sich etwas vorgenommen hat, duldete er keine Widerrede oder Gegenstimme, nicht von Menschen, die darüber kein Verständnis aufbrachten oder ohnehin keine Ahnung von den Dingen hatten, die, so wie er meinte, als Wunder bezeichnete, und Wunder, überdimensionale Phänomene, daran glaubte er mit felsenfester Überzeugung, übertrumpfen die Schulmedizin und so manch Vorhersagungen, die verständlicherweise fast nie zutrafen. Doch diese besagten Wunder treffen immer ein, es gab genug Beweise die dies bestätigten, auch wenn seine eigene Familie nicht daran glaubte, oder nur so taten als ob dies alles stimmen würde. Tanno war zur Arbeit, niemand stand Franzine zur Seite, sie musste alleine mit ihrem Ehemann fertig werden, schließlich ginge das niemanden auch nur das Geringste an. Senta legte ihre beiden Handflächen an die Ohren, nur dumpf konnte sie Ferrys Gebrüll hören. Sie röchelte und aus ihrem Atem kamen wieder leise Pfeiftöne. Mit den Händen an den Ohren saß sie auf dem Bett und wippte nach vorne und zurück. Wie lange würde es diesmal wieder dauern? Warum konnte ihre Schwiegertochter nicht das geringste Verständnis für sein Vorhaben aufbringen? Warum bringt sie ihn immer so in Rage? Hatte es Zeiten gegeben, wo es schon in früheren Zeiten Zornesausbrüche dieser Art gegeben hatte? Was war damals mit dem Nachbarsjungen, als er gerade erst 15 Jahre alt war. Als er die Gartenschippe auf seinen Kopf sausen ließ, nur weil dieser meinte, seine Mutter hätte dieselben Haare wie die Hexe Isegrim aus seinem Märchenbuch aus vergangenen Tagen? Nicht einmal einen Atemzug konnte der Junge machen, die Schippe schlug ihm eine tiefe Delle in den Kopf oberhalb der Schläfe, was noch großes Glück bedeutete. Das Blut rann ihm über das Gesicht, er schrie und fluchte, doch Ferry stand lächelnd zwei Schritte vor ihm und schrie, dass er dies verdient hätte, kein Mensch auf dieser Erde, dürfte seine Mutter beleidigen, egal ob er aufrecht stünde oder auf den Boden krieche, niemand dürfe es wagen Aussagen dieser Art über seine Mutter zu tätigen. Schreiend lief der Junge nach Hause, bald darauf wurde die stille, ländliche Idylle von Rettungssirenen zerrissen, mit Blaulicht wurde der Junge abtransportiert und mit über 20 Stichen am Kopf genäht. Bleibende geistige Schäden waren nicht zu befürchten, doch die breite Narbe, die ihm ein Stück über die Stirn lief, sollte er ein Leben lang behalten. Tanno bezahlte damals 3000 Schillings Schmerzensgeld, somit war die Sache wieder erledigt. Die Verhandlung dauerte keine 30 Minuten, Ferrys Unmündigkeit rette ihn vor dem Gefängnis. Fast zwei Jahre zahlte Tanno die Schulden zurück, die er, dank seiner festen Anstellung im Werk, als Kredit aufgenommen hatte. Kein Wort wurde darüber je wieder gesprochen, die ganze Sache geriet in Vergessenheit. Doch jetzt kamen diese Gedanken auf einmal wieder in Senta hoch, fest presste sie nun eine Hand an ihr Herz und ihr Röcheln wurde intensiver. Langsam ging sie ans Fenster und öffnete es, frische Luft füllte das stickige Schlafzimmer, die Sonne schien warm auf die Landschaft, die Straße unter ihrem Fenster flimmerte, einige Menschen schlenderten vorbei und manchmal fuhren auch einige Autos in die Ortsmitte oder wieder heraus.

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