Anita Florian - Die Ungeliebten

Здесь есть возможность читать онлайн «Anita Florian - Die Ungeliebten» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Ungeliebten: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Ungeliebten»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Franzine, eine starke Frau, die von ihrem Ehemann oft verdunkelt zu Hause zurückgelassen wird, hatte bewiesen, dass sie sich und ihr Kind durchbringen kann. Die Geschichte spielt in den sechzigern und siebziger Jahren, ist aber mit dem Heute durchaus zu vergleichen.

Die Ungeliebten — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Ungeliebten», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Dorothea war nun weg, doch Franzine empfand keine Ruhe, der innere Frieden wollte sich nicht einstellen. Nagende Gewissensbisse bohrten sich in ihre Seele, doch sie verstand es geschickt, ihre Gefühle zu verbergen. Als Manuel geraume Zeit später den Ort über Nacht verließ, durchzog ein stechender Schmerz ihren Körper, es tat weh wissen zu müssen dass er nun fort war und ob er jemals wieder zurückkommen würde. Keine Anzeichen sprachen dafür. Er spukte noch immer in ihrem Kopf herum. Ihre heimlichen Gefühle, die sie nun in abgekühlter Form für ihn empfand,

klangen langsam ab. Trotzdem sah sie in ihm noch ihren unsichtbaren Beschützer, der ständig neben ihr weilte und sie mit allen Mitteln verteidigte. Er hatte einen festen Platz in ihrer Fantasie eingenommen und stand ihr mit auferbauenden Ratschlägen stets zur Seite. Oft war ihre Einbildungskraft so wirklich, dass sie, wie durch Selbsthypnose, neuen Mut und Kraft schöpfte. Manuel; Ihr ganzes Leben wollte sie ihm schenken, nie wird sie ihn je vergessen können. Doch nach und nach wurde sein Bild blasser, die schöne, männliche Gestalt die ständig neben ihr lebte, schien sich langsam aufzulösen. Oft vertieft in Selbstgesprächen wenn sie sich alleine glaubte, vertrieb sie sich die einsamen Stunden. Die Angst, jemand könnte sie wahrnehmen und mithören wenn sie zu sich selbst redete, ließen sie umsichtig werden. Nicht auszudenken wenn ihre Mutter dies einmal sehe, der Boden solle sie auf der Stelle verschlucken, die Scham könnte nicht größer sein. Und bestimmt wissen es die Nachbarn und Schulfreundinnen schon in der nächsten Stunde, dann wäre die Schmach perfekt, das Haus könne sie dann nie wieder verlassen. Darauf wollte sie es lieber nicht ankommen lassen, dann versuchte sie sich zurückzuhalten, sprach immer weniger und antwortete nur auf Fragen die ihr ihre Mutter stellte. Freya glaubte gerecht zu handeln und dachte auch keine Sekunde über Franzines psychischen Zustand nach. Doch Franzine begriff, dass sie einiges an Gunst bei ihrer Mutter eingebüßt hatte. Trotzdem genoss sie einiges an Freiheiten die ihr Freya durchaus erlaubte. Wenn ihre Leistungen in der Schule zufrieden stellend waren, oder wenn sie ihre Pflicht im Haushalt gewissenhaft verrichtet hatte, durfte sie an Veranstaltungen, die es oft Sonntags in einem Cafe oder Gaststätte gab, zum Tanzen, oder, wenn es im Kino einen Film spielte der sie interessierte, bekam sie zu ihrer großen Freude den ersehnten Ausgang. Trotz gesunkenen Selbstwertgefühls und verabscheuungswürdiger Frisur, freute sie sich auf die Abwechslungen an den Sonntagen die ihr Leben wieder etwas aufhellten. Franzine war ja noch Schülerin, vielleicht rette sie dadurch ihre Ehre. Nach endlosen Meinungsverschiedenheiten und Überredungskunst durfte sie die Handelsschule besuchen die ihr um Welten lieber war als die Haushaltungsschule die ihr Freya aufbrummen wollte. Franzine konnte ihre Mutter überzeugen, dass sie sehr wohl imstande wäre, das Kochen, Nähen und alles was sie später für einen guten Haushalt gebrauchen könnte, mit der Zeit sich selbst aneignen und die, vom negativem Ruf behaftete Schule, dort abgehaltene Unterricht gewiss nicht von Nöten sei. Mit der Zeit würde sie schon das Wichtigste erlernen, wozu die kostbare Zeit in einer Schule vergeuden die sie ohnehin nicht interessierte. Freya willigte ein, die Handelsschule war in Ordnung, dort lernte sie wenigstens das Nötigste um eventuell eine gute Geschäftsfrau zu werden. Endlich ein Lichtblick in der Finsternis und eine veraltete Ansicht weniger in Franzines Umfeld, diesmal konnte sie ihren Willen eisern durchsetzen. Sie hasste dieses Kleinbürgertum, sie empfand wieder so etwas wie ein Glücksgefühl in ihrer trüben Seele, die Zeiten konnten nur noch besser werden. Die Schule befand sich fünfzehn Kilometer entfernt von ihrem Dorf und so stand sie täglich jeden Morgen mit einigen Mädchen die ebenfalls zur Schule fuhren, am Bahnhof, warteten auf den Zug der sie sicher und bequem an ihr Ziel brachte.

Und da sah sie ihn zum ersten Mal. Eines morgens, sie redete gerade aufgeregt mit ihrer Freundin Sabrina über ihre Zöpfe, bemerkte sie einen dunkelhaarigen jungen Mann am Straßenrand stehen. Unter einer blühenden Kastanie stand er mit ein paar Freunden im Schatten und hielt seinen Kopf etwas gesenkt. Wie alle anderen Menschen, wartete auch er auf den bald ankommenden Zug. Franzine blickte verstohlen zu ihm hinüber, doch der junge Mann schien sie nicht zu bemerken. Sabrina folgte ihren Blick nach, doch sie ging mit keinem Wort darauf ein. Franzines Blick blieb sekundenlang auf ihm haften, drehte sich dann wieder Sabrina zu und setzte ihre Unterhaltung fort. Unwillkürlich drehte sie mehrmals den Kopf in seine Richtung nur um einen einzigen Blick von ihm zu erhaschen, doch er blickte unentwegt zu Boden. Der Zug rollte ein, Menschen stiegen aus und die Wartenden hatten es eilig in die Waggons zu kommen. Franzine verlor ihn aus den Augen, sie konnte sich mit einem mal nicht erklären, dass sich ihr die Frage aufdrängte, ob sie ihn morgen denn wieder dort stehen sehe, ob er wieder komme und vielleicht mal einen Blick auf sie werfen möge. Sie fühlte, dass ihr Herz viel schneller schlug als sonst und dass sich ein sanftes Lächeln um ihren Mund spiegelte.

Woche um Woche verging, und jedes Mal kam dieser junge Mann zum kleinen Bahnhof, stand mit ein paar Kumpels unter der Kastanie, redete nur selten und blickte an den von Kastanienblüten überstreuten Asphalt hinunter. Kein einziger Blick würdigte er Franzine die ihn unentwegt anstarrte und hoffte, dass er nur einmal in ihre Richtung sehen möge. Doch nicht einmal sah er auf, nie konnte sie in sein Gesicht blicken, einzig die männlich groß gewachsene, schlanke Gestalt die sich lässig bewegte, rührte in Franzines tiefen Inneren. Dieser meist dunkel gekleidete Mann, der das Aussehen eines Filmstars präsentierte, schien sich keinen Deut für sie zu interessieren.

Eines Sonntags wachte sie morgens früher als gewöhnlich auf. Das Gefühl in der Magengegend war angenehm, doch sie verspürte nicht den geringsten Appetit auf Freyas bereitgestelltes Frühstück. Schlaftrunken setzte sie sich an den Tisch, ihr verträumtes schmales Gesicht wies eine leichte Rötung auf. Sie nippte kurz an ihrer Kaffeetasse, die knusprige aufgebähte Semmel ließ sie diesmal unangetastet im Korb liegen. Verträumt blickte sie vor sich hin während Freya die Bürste und den Kamm holte um ihr die Haare wie gewohnt zu bürsten und ihr die beiden Zöpfe zu verpassen. Widerstandslos ließ sie es geschehen, ihre Gedanken schweiften zu dem jungen Mann der schon seit Wochen am Bahnsteig wartete und sie noch niemals wahrgenommen hatte.

„Warum isst du nichts?“ fragte Freya und flocht die Zöpfe fester als sonst, arbeitete die roten Bänder in das Haar und wunderte sich, dass Franzine den Kopf still hielt, fast teilnahmslos die Prozedur übers ich ergehen ließ.

„Ich hab keinen Hunger, Mama, es ist noch zu früh, ich krieg um diese Zeit nichts runter, darf ich heute ins Kino gehen? Ich will mir gerne „Hoch klingt der Radetzky Marsch“ ansehen, ein alter Film der jugendfrei ist, o bitte darf ich……au, nicht so fest, das tut mir doch weh.“ Franzine hoffte, das Freya einwilligen und ihr das Geld für die Eintrittskarte geben würde.

„ Gut, aber später isst du deine Semmel, du musst endlich was essen Kind, du bist zu dünn und ich frage mich nur, wie du das überhaupt aushältst, du brichst eines Tages zusammen wenn das so weitergeht mit dir. Zuerst wird gegessen, dann sehen wir weiter.“ Freyas Sorge um Franzine war berechtigt, ihre Tochter wies bereits eine sichtbare Unterernährung auf. Doch Franzine verweigerte das Frühstück, ein Ekelgefühl kroch in ihr hoch, stärker noch als sie es früher empfand. Um die Erlaubnis fürs Kino zu bekommen, aß sie mittags ein paar Löffel Gemüsesuppe, es gelang ihr auch, ein halbes Wiener Schnitzel in ihren Magen zu befördern. Der Kinobesuch war gerettet, Freya gab ihr das Eintrittsgeld und noch etwas mehr dazu, damit sie sich auch ein paar Naschereien kaufen konnte. Zucker würde dem Kind nicht schaden, meinte sie, vielleicht entwickelt sie eines Tages noch einen gesunden Appetit.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Ungeliebten»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Ungeliebten» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Ungeliebten»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Ungeliebten» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x