Anita Florian - Die Ungeliebten

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Franzine, eine starke Frau, die von ihrem Ehemann oft verdunkelt zu Hause zurückgelassen wird, hatte bewiesen, dass sie sich und ihr Kind durchbringen kann. Die Geschichte spielt in den sechzigern und siebziger Jahren, ist aber mit dem Heute durchaus zu vergleichen.

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„ Grüß dich Kleine“, sagte sie freundlich zu ihr, beugte sich etwas hinunter und fragte: „ kannst du mir bitte sagen wo hier Tennenbach wohnt?“ Hilfsbereit kam Bernadette näher, packte spontan die Hand der Fremden und zog sie mit sich die Stufen zur Eingangstüre hinauf.

„Dort oben, gleich diese weiße Tür“, sie zeigte mit ihrem kleinen Zeigefinger durch die Sprossen des Stiegengeländers auf die Wohnungstüre im ersten Stock.

„Ich danke dir, Kleine“, fröhlich ließ sie die Hand Bernadettes los und tappte mit gekonntem Hüftschwung die Stufen empor. Laut pochte sie an die Tür, nestelte an ihrem Kragen herum und atmete tief durch. Neugierig spähte Bernadette nach oben, was wohl die fremde Frau hier bei uns wolle? Franzine öffnete. Beide Frauen standen sich gegenüber, blickten sich ein paar Sekunden in die Augen bevor sie sich in die Arme fielen und sich schluchzend fest umklammert hielten. Sie wogen sich, sie drehten sich im Kreise, die Wangen fest aneinandergepresst, die Arme innig umschlungen, so als wollten sie sich nie wieder loslassen. Erst nach Minuten fanden sie ihre Fassung wieder. Nach der heftigen Umarmung zerrte Franzine ihre Schwester in die Wohnung und erst dann fand sie ihre Sprache wieder.

„Ich freue mich so dich wieder zu sehen“, stammelte sie, bemüht ihre Tränen im Zaum zu halten und ihre Stimme zu wahren. „ Ich kann es noch immer nicht glauben dass du da bist, wahrhaftig vor mir stehst“, sie suchte nach einem Taschentuch und trocknete sich die Augen. Auch Dorothea, die ihren Arm um ihre Schultern legte, tupfte sich die Augen ab und lächelte. Beide nahmen auf der knarrenden Bettbank Platz und blieben für einige Augenblicke stumm.

„Ich helfe dir, selbstverständlich werde ich für dich da sein, auch für dein Kind.“ Dorothea begann langsam zu sprechen „ ich habe mir schreckliche Sorgen gemacht als ich deinen Brief bekam, ich konnte nicht anders, ich musste so schnell wie möglich zu dir kommen. Weißt du was, du wirst mir alles der Reihe nach erzählen, alles, und zwar beginnst du genau da an dem Tag als ich unser Zuhause verlassen habe, ich bin ja nie wieder zurückgekommen außer bei den Beerdigungen, du musst mir genau berichten, ich hab mir weiß Gott was vorgemacht, ich dachte, alles wäre für immer aus zwischen uns. Doch ich will nicht davon sprechen, wichtig ist jetzt für dich, wie es nun weitergeht, und ich glaube, du musst dich mal tüchtig aussprechen, mal sehen, vielleicht finden wir zusammen eine Lösung die sich verwirklichen lässt.“ Franzine begann heftig zu weinen, Dorothea strich ihr geduldig über den Rücken.

Als sie sich etwas gesammelt hatte, brühte Franzine Tee und stellte einen Teller Plätzchen auf den Tisch. Dorothea sah sich inzwischen in der Küche um, sie wollte ihrer Schwester zu Hilfe kommen, doch Franzine lehnte ab. Sie sollte nicht merken dass sie sich schämte, schämte für all die Jahre die vergangen sind und die Sinnlosigkeit die sich darin ergab.

„Du trägst ja noch immer deine schönen langen Haare“, bemerkte Dorothea und betrachtete Franzines straff sitzenden Haarknoten, griff nach einem Plätzchen und biss herzhaft in den Keks.

„ Die schmecken fantastisch, aber du weißt ja, ich darf nicht zu viel naschen, es legt sich ja alles auf die Hüften, du bist viel besser dran, du hast noch immer deine 48 Kilo, ich finde das beneidenswert“, Dorothea betrachtete ihre Schwester bewundernd.

„Ich habe kaum Appetit“, Franzine verzog ihr Gesicht, „ ich muss mich geradezu zwingen ein paar Bissen hinunter zu würgen, doch ich esse viel mehr als damals bei den Tennenbachs, ich verspüre manchmal sogar Appetit, auch auf Süßes.“ Dorothea freute sich dies aus dem Munde ihrer Schwester zu hören. Es ist ihr noch gut in Erinnerung als Franzine damals gezwungen wurde ihren Teller leer zu essen. Kein einziges Mal aß sie ihren Teller unaufgefordert leer, und das Theater am Mittagstisch dass sich täglich wiederholte, blieb unvergessen. Eduard beharrte darauf, das Franzine keinen vollen Teller abgab, er verbot ihr streng, sich zu erheben wenn der Teller nicht vollständig leer war. Nicht selten waren Tränen die Folge, unter größtem Zwang würgte sie die Bissen hinunter, auch wenn sie sich danach übergeben musste. Langsam kaute sie die Speise und erhoffte, dass sie baldmöglichst aufstehen und sich vom Mittagstisch entfernen könne. Eine Weile später übergab sie sich, heimlich und von den Eltern niemals wahrgenommen. Ihr Körpergewicht war zu gering und ist es bis heute geblieben.

„Ich hoffe nur, Bernadette gerät nicht nach mir“, sagte Franzine und verschränkte ihre Arme, „ noch hat sie einen gesunden Appetit, ich habe Angst wenn sie in die Pubertät kommt, dass ihr dasselbe widerfahren könnte, aber wahrscheinlich mache ich mir umsonst Sorgen, außerdem ist es noch zu früh um darüber nachzudenken, ich weiß, ich sollte damit aufhören.“

„Bernadette?“ fragte Dorothea und wusste schon in diesem Moment, um wen es sich handelte. Franzines süße Tochter. Die kurze Begegnung mit ihr im Vorgarten ließ sie erstrahlen. Das war sie also, das kleine Mädchen mit dem Hund.

„ Sie sieht sehr gesund aus, du solltest dir wirklich keine Gedanken machen. Sie muss um die fünf Jahre alt sein, nicht wahr? Sie hat mir auf sehr liebenswürdige Weise gezeigt wo ihr beide wohnt, der schöne Boxer hat es ihr wohl angetan?“ Dorothea nahm sich noch ein Plätzchen.

„ Sie ist geradezu besessen von ihm, und der wilde kleine Kerl wohl auch von ihr, sie sind unzertrennlich wenn sie sich sehen. Sie wird am 3. Mai nächsten Jahres sechs Jahre alt, ich sehe sie noch als Baby vor mir, sie war so entzückend. Und auch Ferdinand war hingerissen von ihr.“ Franzine sprach zum ersten Mal von ihren Ehemann.

„ Sie scheint ein kluges Kind zu sein“, Dorothea lachte, „ ihre frechen braunen Augen verraten hochgradige Intelligenz, das ist nicht zu übersehen.“

„ Ich glaube, da wirst du wohl Recht haben, sie ist oft den gleichaltrigen Kindern um Längen voraus“, sagte Franzine voller Stolz. Sie schenkte noch Tee nach und setzte sich wieder zu ihrer Schwester.

„ Wo ist er?“ fragte Dorothea ernst während sie ihren Tee umrührte. „Ehrlich, ich weiß es nicht, er darf mich hier nicht finden, es wäre alles aus, ich lebe in ständiger Angst er könnte herausfinden wo wir nun leben, das darf niemals passieren, niemals, verstehst du Dorothea?“ Franzine konnte kaum ihre Unruhe verbergen.

„ Nur keine Angst liebe Schwester, uns wird schon was einfallen, aber vorher wirst du mir in allen Einzelheiten berichten. Und, ich bin nicht mit leeren Händen gekommen, im Auto habe ich ein Nikolaus Paket für Bernadette und für dich habe ich hoffentlich auch das Passende dabei, aber dazu später, du beruhigst dich erstmal und dann erzählst du mir alles, ganz langsam, keine Eile, ich bleibe über Nacht, wir rücken im Bett einfach zusammen, Bernadette kommt in die Mitte, fast so wie in alten Zeiten, was hältst du davon?“ sagte Dorothea glücklich und Franzines Gesicht durchzog ein wohliger Freudenschauer. Franzine holte tief Luft und begann zu erzählen.

„ Ich habe einen riesigen Fehler gemacht, ich konnte nicht ahnen was auf mich zukam, ich war damals so glücklich mit ihm…..“

(1961)

Kurz nach Dorotheas Abschied konnte man Franzine nur als einen Backfisch bezeichnen, verschüchtert und sonderbar wortkarg erledigte sie ihre Arbeiten. Sie blieb die meiste Zeit so still wie möglich. Selten redete sie mit ihren Schulkameradinnen über Mode, Frisuren oder erste Erfahrungen mit dem männlichen Geschlecht. Freya bestand beharrlich darauf dass sie ihre Haare lang und zu zwei Zöpfen geflochten tragen musste. Das Widerlichste waren zwei rote Bänder aus Taft, die Freya in die Zöpfe geschickt hinein flocht und am Ende des Geflechts als Masche zierten. Das Auflösen wurde dadurch umso mehr erschwert und Franzine hatte keine Chance dieses verhasste Gebilde an ihrem Kopf loszuwerden. Immer wieder kam ihr der Gedanke beide Zöpfe abzuschneiden, doch Freya schloss die Schere und sämtliche Messer weg. Keine von den Schülerinnen wagten ihr auch nur annähernd anzudeuten dass sie bereit wären ihr diese Dinger abzuschneiden. Sie alle mussten die Anweisungen ihrer Mutter befolgen, selbst der Klassenlehrer, der sich in die Sache nicht einmischen wollte, sagte kein Wort über Franzines auferlegte Strafe. Mit fast sechzehn Jahren musste sie mit dem Aussehen eines Kleinkindes im Vorschulalter ihr Leben mit Hohn und Spott meistern. Ihr Körper zeigte die ersten Veränderungen auf, die Brustrundung war schon deutlich zu erkennen, ihre Hüften traten wohlgeformt mit darüber liegender Wespentaille in weibliche Erscheinung und verrieten eine schöne Gestalt dahinter. Ihre graziösen Bewegungen fielen dadurch in der männlichen Welt kaum auf. Seit drei Monaten hatte sich auch die erste Regelblutung eingestellt und es war nicht zu übersehen, dass sie fraulich und erwachsen unter dieser Fassade wirkte. Doch jeden Morgen musste sie die Prozedur des ewigen Haarebürstens und Flechtens in Kauf nehmen. Erst wenn ihre Volljährigkeit an ihrem 21. Geburtstag offiziell in Kraft tritt, dürfe sie die Haare kürzen oder nach ihrem Geschmack verändern. Bis dahin müsse sie ausharren solange sie noch zu Hause wohne und den unangenehmen Regeln Freyas Folge leisten. Da half auch kein Gebrüll, kein Aufstampfen, kein flehen, betteln, kein Bitten, selbst der schlimmste hysterische Ausbruch ließ ihre Mutter nicht erweichen. Auch die ausgesprochene Selbstmorddrohung ließ Freya kalt. Alle ihre Klassenkameradinnen trugen entweder einen Bubikopf oder frisierten ihre Haare halblang mit gedrehter Welle nach außen die ihr Gesicht vorteilhaft umrahmten. Toupierte Kurzhaarköpfe vermehrten sich zunehmend unter den jungen Frauen, manche Mädchen trugen noch einen Pferdeschwanz, oder sie bevorzugten die Haare einfach nur offen, hängend mit einem bunten Band zurückgehalten. Fast bildeten sie eine Modeschau in der Schule die in den Pausen wohl das Hauptthema der älteren Mädchen war. Enge Steghosen, Ballerinas und anliegende Pullis haben auch bei den jungen Menschen auf dem Land, Einzug in den Klassenzimmern gehalten. Franzine gab nach einer Weile vergeblichen Kämpfens auf und trug tapfer ihre altmodischen, verhassten Zöpfe bis zu ihren Freudentag der sich noch Jahre hinziehen sollte. Dorothea trug schon längst eine modische Kurzhaarfrisur, neidvoll musste Franzine mit ansehen als ihre Schwester glücklich und zufrieden mit dem Ergebnis vom hiesigen Frisör zurückkam. Auch dann kam kein Wort über ihre Lippen und verzog sich mit einem Buch in eine Ecke.

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