Maxi Hill - Zwei merkwürdige Todesfälle

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Die Journalistin und Buchautorin Rita Georgi macht in ihrer Wahlheimat – einem kleinen Dorf im Spreewald – kuriose, ernsthafte aber auch erschreckend beispiellose Erfahrungen. Stoff genug für eine Trilogie, deren autarke Teile so verschieden sind wie das Leben. Als die alte Wendin Lenka Kalauke in Ritas Leben tritt, ahnt sie nicht, dass sie hier bald sehr skurrile Erfahrungen machen wird.
Lenka – Miss Marple vom Spreewald genannt – kann ihre Einmischung in allerlei Dinge nicht lassen. Dieses Mal kommt sie selbst zu Schaden, und niemand im Dorf weiß, warum es geschehen ist. Als unweit der Stelle, wo sie halbtot aufgefunden wird, ein Fremder sein Haus errichtet, gerät das Dorf in einen bigotten Zustand aus Verschworenheit, Misstrauen und Widerstand.
Bei den Schachtarbeiten wird schließlich ein Skelett zutage gefördert – und im Museum stößt man auf zwei seltsame Briefe. Zum Glück wohnt im Dorf eine investigativ arbeitende Journalistin…

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»Manchmal stellen Touristen ihre Autos einfach hier ab. Ich wusste ja nicht, dass die Presse …Mir sagt man ja nichts. «

»Keine Ursache. Ging ja noch mal gut. «

Der Mann hält das Tor auf und Rita steigt in ihr Auto. Durch den offenen Spalt des Fensters sagt sie zu Lutz Wegener: »Irgendwann reden wir einmal, okay? Ich hab gleich noch einen anderen Termin.«

Die Geste des Jungen ist kein Ja und kein Nein. Es ist ein verständnisloses Zucken, ein eher skeptisches: abwarten.

Wie es aussieht, hat sich Hannah Noack vom Jugendnotdienst viel Arbeit mitgebracht für diese Nacht. Es könnte auch für sie eine nervig lange, eine vertane Nacht werden. Zum Glück hat Rita ihre Arbeitsutensilien immer dabei. Ihren Kopf, das Telefon, etwas Papier und einen Stift.

So vertan, wie sie befürchtet hat, ist die Zeit nicht. Der erste Anruf kommt gegen zwanzig Uhr von der Kriminalpolizei.

»Ein Notfall. Wir müssen prüfen …«, sagt Hannah Noack.

Unterwegs erzählt sie Rita, der leibliche Vater eines kleinen Jungen habe Anzeige gegen den Freund seiner Exfrau erstattet. Verdacht auf Kindesmissbrauch. Die Beamten wollen sich möglichst sofort ein Bild von der Situation machen. Unangemeldet. Da müssen wir mit, um sofort Entscheidungen zum Wohle des Kindes zu treffen.

»Kommt so etwas häufig vor? «

»Das ist sicher ein Grenzfall. Schwierig, von einem Mal hinsehen gleich zu urteilen. «

Nachdem sie das Kind, um das es ging, vorsichtshalber in Obhut genommen haben, sagt Hannah Noack zu Rita:

»Kinder sind Engel. Wenn sie größer werden, schrumpfen die Flügel allmählich, aber ihr Beinen wachsen. «

Wenige Augenblicke später ertappt sich Rita dabei, wie sie von einem jungen Mann spricht, der wohl auch einmal ein kleiner Engel gewesen sein müsse. Sie habe ihn in einer Runde von Experten kennen gelernt, in die er gar nicht recht passe, obwohl er großes Interesse an den Projekten gezeigt habe, die der Verein Soziale Vielfalt initiiere.

»Ach, Sie sprechen von Lutz Wegener, nicht wahr?«

»Kann sein. Kennen Sie ihn? «

Obwohl ihr das Zögern der Hannah Noack nicht entgangen ist, lässt sie sich nichts anmerken.

Zurück im Büro schweigt das Telefon zunächst. Irgendwie scheint es Hannah Noack unangenehm zu sein, so neben Rita Georgi zu sitzen und deren Frage nicht näher zu erörtern. Sie holt tief Luft und fängt an, vom Leben des Jungen zu erzählen. Zuerst den Status der Eltern von Lutz Wegener, die nicht sonderlich mit Intelligenz ausgestattet waren. Sie erzählt, wie Lutz als Kleinkind bereits mehrfach von der Jugendfürsorge in Obhut genommen wurde, weil die Eltern im Delirium lagen und sich nicht um das Kind kümmerten.

Zu Anfang war der Vater noch im Kraftwerk beschäftigt, aber dann hat man sie dicht gemacht, beide Kraftwerke im Spreewald, und der Sog der Armut hat die Mutter noch tiefer hinab gezogen.

Als Lutz zehn Jahre alt war, musste er miterleben, wie seine eigene Mutter in obszöner Aufmachung am Bahnhof herumlungerte - oder vor dem Hochhaus -, und wie sie dann mit fremden Männern nach Hause kam, wie sie im Schlafzimmer verschwanden und wie sie zwischendurch halb nackt in der Wohnung herumlief, Schnaps oder Zigaretten suchte, und wie sie den Jungen zum Supermarkt schickte, um von dem Geld der Freier Nachschub zu holen, anstatt an etwas Essbares für den Jungen zu denken. Es sei der Verkäuferin zu verdanken gewesen, dass das Jugendamt noch einmal auf den Jungen aufmerksam geworden ist. Dort hat man ihm auch geraten, einen solchen Wunsch der Mutter ruhig auszuschlagen, um nicht mitschuldig zu sein.

»Haben Sie schon einmal erlebt, wie ein Kind reagiert, wenn es mitschuldig an der Misere seiner Familie gemacht wird? Das kann ein Kind ein Leben lang zeichnen. «

Was der Rat des Fürsorgers in dem Kind ausgelöst hat, das wusste man bei der Polizei nicht. Umso genauer wusste man, dass es nur der Junge gewesen sein konnte, der die betrunkene Mutter eines Tages die Treppe hinuntergestoßen hat.

Das alles kennt Rita bereits aus den vielen Artikeln, die sie darüber gelesen hat, aber das kann sie Hannah Noack nicht sagen.

»Er konnte doch nicht verurteilt werden? «, sagt sie wenigstens.

»Es fand sich niemand, der das Gegenteil behaupten konnte. Dem Jungen selbst glaubte man nicht und er kam in eine geschlossene Jugendanstalt. Dort ist manchmal Endstation für die Tugenden junger Leute. Was sie bis dahin noch nicht wissen, erlernen sie dort. Die Wut auf die Gesellschaft wird dort geboren, und die Methoden, wie man sich den Normen der Gesellschaft am besten widersetzt, die lernen junge Leute untereinander am effektivsten. «

»Wo war denn der Junge, als das mit seiner Mutter passierte? «

»In der Wohnung. Er will von alldem nichts mitbekommen haben. Die Frau hat längere Zeit auf dem Beton gelegen und soll an ihrer Verletzung verblutet sein.«

»Bringt es ein Kind fertig, seine Mutter sterben zu lassen? Es war immerhin die Mutter. «

»Wer weiß schon, was sich in diesem Milieu abspielt. Bei den Schwachen, die sich nicht wehren können, entsteht ein solcher Hass, der alles Normale infrage stellt. Das darf man nicht vergessen. Und ein Kind erkennt die Tragweite seines Handelns noch nicht. «

»Sie glauben also, er könnte schuldig sein. «

»Für uns geht es nie darum zu glauben oder nicht zu glauben. Es geht um die Verhältnismäßigkeit. Damals ging es um einen Jungen, auch wenn er kratzte und biss und spukte, als man ihn in Obhut nahm. Er war gerade erst vierzehn Jahre geworden. Was Eltern an einem Kind verderben, darf dem Kind nicht zur Last gelegt werden. Ich glaube, Lutz hat erst durch Frau Bramsch gelernt, wie man Menschen begegnen sollte. Respekt war für ihn ein Wort von ganz anderer Bedeutung. Respekt hatte Lutz nur vor dem Ledergürtel des Vaters und vor dem Schlüssel der Mutter, wenn sie ihn für Tage in seinem Zimmer einsperrte, um … Na ja, sie wissen schon. «

»Wann ist er von der Anstalt zurückgekommen? «

»Nun ja, so schlecht ist die Gesellschaft nun auch wieder nicht. Es war ein Kampf, aber wir haben gewonnen. Frau Bramsch kümmert sich seitdem um ihn, aber sie kann die andere Misere nicht beheben. Lutz hat in der Anstalt eine Lehre als Tischler begonnen, aber in dieser Branche gibt es jetzt nicht mehr ausreichend Arbeit. Jetzt ist er Hilfsarbeiter auf dem Munitionsplatz. Aber er hat Angst. Große Angst. Er weiß natürlich von dem Unglück im Herbst 2002. «

»Das verstehe ich. «

Rita hat von der Explosion gehört, bei der vier Arbeiter ums Leben gekommen sind. Früher produzierte die DDR dort Kleinwaffenmunition, nach 1990 rüstete eine US-Firma die Anlage zur Munitionsentsorgung für das In- und Ausland um. In einem der Bunker können sechs Fliegerbomben gelagert werden. Zwei Detonationen soll es gegeben haben. Die waren so stark, dass die Trümmer auf einer Fläche von einem Hektar verstreut lagen. Nur einer der Mitarbeiter konnte identifiziert werden, die anderen waren nicht einmal mehr auffindbar. Schlimm ist, was Rita von einem ihrer Kollegen darüber weiß: Bis heute bestünden noch immer große Sicherheitslücken. Einhundertfünfzig Menschen arbeiten auf dem Gelände und es kursierte die Meinung, vor dem Unglück seien wichtige Informationen vorenthalten worden. Im Januar zuvor hatte es auf dem Gelände aus unbekannter Ursache gebrannt. Inzwischen ist das Verfahren abgeschlossen, verurteilt wurde niemand. Aber das ist jetzt nicht ihr Thema.

»Lebt sein Vater noch? «

Hannah Noack verzieht wehleidig die Lippen, schaut ins Leere und bewegt sehr langsam den Kopf hin und her.

»Hat der Junge eine Wohnung?«

»Nicht das, was man Wohnung nennen könnte. Der Lutz ist auch etwas schwierig, das muss man zur Ehrerettung von Frau Bramsch schon sagen dürfen. «

Rita sieht die Frau verständnislos an. Hinter der Stirn, die so kühl einen so verdammten Sachverhalt schildert, scheint doch eine kleine Wut zu brodeln, gegen alles und jeden. Hoffentlich nicht gegen sie als Fragestellerin, denkt Rita.

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