„Ich weiß es nicht, wissen Sie es denn nicht?“
„Naja, beim ersten Mal wollte der uns irgendeinen Scheißpuder als Speed verkaufen und wir haben es bemerkt. Und da mussten wir natürlich handeln. Also wollten wir ihn um die Ecke bringen.“
„Aha. Aber damit schafft man sich nun wirklich keine Freunde, oder?“
„Ah, ein Scherzkeks“, sagte Askim anerkennend. „Aber man vertickt auch kein Scheißpulver für teures Geld – und schon gar nicht an mich.“ Seine Augen funkelten böse.
„Schon klar, da würde ich Sie auch umbringen wollen … äh, ich meine ihn, den … den anderen.“
„Eben. Das ist Geschäft, weiß man. Aber der Sack hat meinen Cousin Hassan erschossen und mir eine scheißdicke Metallstange einmal durch den Bauch gestoßen. Hier!“ Mit diesen Worten zog er sein Shirt hoch und entblößte eine große Narbe, die seinen Bauch verunstaltete. Drücker-Bernbach war schwer beeindruckt und warf gleich automatisch noch zwei Pillen nach. „Mannomann“, murmelte er.
„Sag ich doch. Aber der Sack hatte Glück, weil die Bullen gekommen sind und er abhauen konnte. Ich auch. Scheiße nochmal, waren das Schmerzen. Bin rübergefahren nach Holland. Da hat ein Onkel sich was aufgebaut. Der kennt haufenweise nützliche Leute, auch `nen Arzt, der aber keiner ist – also nicht so offiziell, verstehst? Der hat mich dann zusammengeflickt. Hat Wochen gedauert und Schmerzen, sag ich dir, Schmerzen waren das! Als er mir das Ding rausgezogen hat, hab ich meinen eigenen Blinddarm gesehen, ich schwöre! Als ich wieder alleine stehen konnte, habe ich ihm für die Schmerzen den Kiefer gebrochen, dem Hurensohn. Aber insgesamt hat er `nen guten Job gemacht.“
„Wann war das?“
„Ist gut vier Jahre her. Das hat meine Karriereplanung ziemlich durcheinandergebracht, wie du dir sicher vorstellen kannst. Als ich wieder da war, musste ich echt wieder bei null anfangen. Hammer, oder?“
„Ja, äh … Hammer, stimmt. Um welche Art Karriere handelt es sich bei Ihnen genau?“
„Hör zu, Mann“, knurrte sein Gegenüber bedrohlich. „Das geht dich nichts an, verstanden? Je weniger du weißt, umso besser ist das für dich und deine Familie.“
Drücker-Bernbach dachte an seine Frau und diese wunderbare Möglichkeit, sie loszuwerden, ohne sich selbst die Finger schmutzig zu machen. Er verdrängte den Gedanken schnell wieder und schluckte noch eine Pille. „Gut, das hätten wir ja dann“, begann er, räusperte sich und klopfte auf seinen leeren Block. Er hatte sich schon die ganze Zeit nicht getraut Notizen zu machen. Wer weiß, wie der Kerl das ausgelegt hätte. Vielleicht sollte er sich einen Notfallknopf anschaffen, den man auf der Unterseite seiner Armlehne anbringen könnte. „Und wann hat er Sie zum zweiten Mal umgebracht?“
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