Herbert von Lemgo
Chop Suey pikant!
Eine Kriminalkomödie in zehn Abschnitten
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Inhaltsverzeichnis
Titel Herbert von Lemgo Chop Suey pikant! Eine Kriminalkomödie in zehn Abschnitten Dieses ebook wurde erstellt bei
Widmung Widmung „ Gut“ – du hörst das Wort und atmest tief, du hörst es, und du seufzest! Sagen lässt sichs nicht, und schweigen lässt sichs auch nicht……….. Augustinus Für Anjelika, Daria, Conrad-Sebastian, Joachim Resch
Vorrede
Von Frankfurt nach Hamburg
Charmante Freu(n)de 1
Charmante Freu(n)de 2
Eine Rundreise und Hazards Roman, 1958
Spieglein Spieglein……
Ab in den Untergrund oder Hamburger Unterwelt….
Geburtstagvorbereitungen zu Kyra‘s Siebzehnten!
Rolands 1. Abreise und was sonst noch so geschieht……………..
Kyras siebzehnter Geburtstag und ihre persönliche »Große Freiheit«!
Die Lösung von Rolands Fall und/oder Die überraschende Wendung!
Nachrede (eine Liebeserklärung!)
Impressum neobooks
„ Gut“ – du hörst das Wort und atmest tief,
du hörst es, und du seufzest!
Sagen lässt sichs nicht, und schweigen
lässt sichs auch nicht………..
Augustinus
Für Anjelika, Daria, Conrad-Sebastian, Joachim Resch
Als ich zur Fundstelle stoße, nicke ich dem Beamten zu und frage lässig:
»Wie immer?«
»Nicht so ganz!«, erhalte ich kurz und knapp als Antwort.
Ich werfe dem Kollegen einen kurzen Blick zu, der mir noch hinterherruft:
»Im zweiten!«, während ich bereits die Treppen erklimme und dort von Beamten empfangen werde.
»Ein bisschen komplizierter heute!«, ruft mir der nächste zu.
Ich nicke nur kurz und gehe wortlos den gezeigten Weg.
»Aaaaaaaaah«, rufe ich entsetzt aus und weiche wie entgeistert zurück.
Der Tote liegt grauenvoll zugerichtet vor uns und badet sprichwörtlich in seinem Blut. Mindestens dreißig Messerstiche musste er qualvoll erlitten haben, bis der Täter seinen Rausch ausgetobt hatte. Dazu waren weitere Versuche unternommen, den Mann zerstückeln zu wollen. Der Kopf des Totes liegt abgetrennt etwas abseits wie auch seine Hände wohlgeordnet daneben. Ein abscheuliches Bild bietet sich uns Anwesenden………….
So oder ähnlich blutig fangen etliche Krimis an, die ich teilweise nur anlesen konnte, bis mich die Übelkeit zur nächsten Toilette trieb.
Nein, lieber Leser, so etwas dürfen und können ( ich hoffe „wollen“ ) sie bei mir nicht erwarten. Dazu bin ich zu feinsinnig erzogen.
Die Fälle, die mein Freund Roland, Kriminalkommissar aus Frankfurt am Main, und ich gemeinsam zu lösen versuchen ( haben) , sind anders gelagert und mit einigem „Charme“ versehen. Als Vorausblick: Wir zählen zu den Menschen, die gewiss mit der gebotenen Akribie an die anstehenden Aufgaben herangehen, die andererseits gern auch den Tag mit einigen Ablenkungen ausschöpfen und zu genießen wissen!
Ach! Und es gibt noch etwas sehr wichtiges von weiteren Protagonisten zu vermelden ( bevor ich mir großen Ärger einhandle!) . Kyra, die Aushilfskriminalistin, ohne die kein Fall zu lösen ist; Chaos-Maria, meine Ex-Frau, die frei nach Goethe „stets die Ordnung sucht und fortwährend das Chaos bewirkt“; Hannah, die Ernste und ältere Schwester von Kyra und zuletzt die eine oder andere Person, die je nach Fall dazustößt.
Insgesamt bilden wir zusammen einen bunten Strauß an Charakteren. Ganz wie der Stadtteil, in dem ich lebe: St. Georg in Hamburg! Und genau deshalb ist alles bestens für diese ( und weitere) Kriminal-Komödie(n) angerührt!
Lassen sie sich überraschen!
Der Autor
Von Frankfurt nach Hamburg
»Also«, so redet mich Roland an, »ich habe ein kleines Problem, bei dem du mir eventuell helfen könntest.«
»Warum fragst du so höflich?«
»Wie meinst du das?«, fragt mein Gegenüber zurück.
»Nun, wir kennen uns schon ein paar Tage, so meine ich das!«
Heute ist der 21. Mai 2015. Das Wetter ist eher im April angesiedelt, denn es zeigt verschiedene Facetten wie Sonne, Regen, Wind, buchstäblich wie auch das Gesicht meines Freundes und Gegenübers. Wenn ich zu diesem Zeitpunkt gewusst hätte, worauf ich mich einlassen würde, besser ich hätte ich die Tür nicht geöffnet oder dringende Termine vorschieben sollen. So aber nicke ich meinen Freund herein und der Schlamassel kann seinen Lauf nehmen. Doch dazu komme ich im weiteren Verlauf noch.
Bevor ich auf Roland, meinen „Fall-zu-Fall-Ex-Kollegen“, ausführlich zu sprechen komme, stelle ich mich zuerst vor ( auch wenn es unhöflich erscheinen mag!) . Ich heiße Finn, lebe in Hamburg und bin 42 Jahre alt. Finn bedeutet blond, weiß, hell. Jetzt besitzen sie in etwa eine Vorstellung von mir. Was noch fehlt: schlank, sportlich, 190 cm groß, Schuhgröße 45, langes schmales Gesicht, Augenfarbe graugrün. Vor einigen Jahren bin ich aus dem Kriminaldienst ausgeschieden, nachdem ich im Lotto eine achtstellige Summe gewonnen habe.
Sofort könnten Vorurteile geweckt werden wie: Ach, wieder so ein verkorkster Typ, der sicherlich Porsche fährt und obendrein in Eppendorf wohnt ( ein Stadtteil mit hohem Singleanteil und Einkommensstruktur ) und selbstverständlich ledig ist. Nein, nein! Das ist zu kurz gedacht und passt nicht zu dieser Geschichte und auch nicht zu mir. Nein, ich empfinde mich selbst als eher genügsam. Ich fahre einen Morgan + 8, bin geschieden und wohne in St. Georg. Mein Auto ist mehr als 16 Jahre alt, bretthart und bei Regen immer undicht und „obsolet“ obendrein. Wenn sie den Ausdruck in diesem Zusammenhang nicht verstehen, reihen sie sich in die Menge der Gaffer ein. Wer fertigt noch ein Auto teilweise aus Eschenholz an? Morgan macht es verdammt gut. Zusammengefasst ist es das, was ich an ihm ( ihr ) liebe. Auch trägt es einen sehr klassischen Namen: Maria! Den Namen meiner Exfrau. Als das Auto damals zum ersten Mal vor unserer Tür stand, schrieb sie mit einem knallroten Lippenstift ihren Namen, den sie schwungvoll zu einem Herzen ausformte, auf den linken Kotflügel direkt neben den Scheinwerfer. Auch lachte sie umwerfend dabei. Obgleich ich einige Einwände dagegen vortrug, ließ ich mich davon anstecken und amüsierte mich gemeinsam mit ihr. Seither trägt es ihren Namen, denn ich ließ den Lippenstift mit Klarlack überspritzen und damit für das gesamte Autoleben konservieren. Immer wenn ich um meine weiße Maria herumlaufe, glänzt mir die Verzierung leuchtend rot entgegen. In der letzten Zeit etwas wehmütig, wie ich festgestellt habe. Es ist jetzt bereits einige Jahre her, dass mich meine Frau verlassen hat. Ich war ihr zu langweilig geworden. Künstlerdenke von ihr eben! Aber als maschineller Trost blieb ja die fahrende Maria im Haus!
Nun aber endlich zu meinem Freund Roland, Kriminalkommissar aus Frankfurt am Main, der mir gegenüber sitzt und heute irgendwie angespannt wirkt ( und gar nicht locker wie gewohnt wirkt! ). Stets muss er sich von mir anhören, zum „Kretschmerschen- Pykniker-Typen“ zugehörig zu sein. Wesentliche Merkmale: mittelgroß ( knapp 180 cm ), Neigung zu Fettansatz, insgesamt stämmig mit kräftigem Knochenbau, Temperament behäbig, gemütlich, gutherzig, gesellig, heiter, teilweise auch still und weich. ( Gut, dass er diese stille gedankliche Aufzählung nicht mitbekommt, denn er hat immer Erklärungen gegen die Neigung zu Fettansatz vorzubringen, in dem er mir stets erzählt, die Arbeitsessen im Büro seien Schuld an dem einem oder anderem überzähligen Kilo (stimmt aber so nicht: Roland ist Genussmensch! )). Ich denke, es reicht erst einmal für den ersten Eindruck, denn, wie heißt es so schön Neuhochdeutsch: Die inneren Werte zählen! und die sind sehr ausgewogen und abgestimmt, nach innen wie auch nach außen. Doch augenblicklich steht ihm sein Anliegen ganz dick auf die Stirn geschrieben: Mord!
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