Agnes Schuster - Im Schatten der Corona

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Jupp sagte, der manchmal wie ein Poet daherreden konnte: «Schon ewig bin ich in keinem Wald mehr gewesen. Die Luft ist zwar kühl und gut hier, aber unheimlich düster ist es auch, nicht wahr, düster und still wie in einem gotischen Dom. Dieser Vergleich hinkt nicht, denn mir wird plötzlich ganz anders zumute, so unheimlich ernst und feierlich, dass ich die Hände falten möchte und beten zu unserem Schöpfer, was ich lange nicht getan. Ich denke, die Bäume sind edler als wir Menschen und haben uns an Edelmut viel voraus, ja, sie sind über uns erhaben. Darum müssen wir auf sie aufschauen, denn sie sind größer wie wir. Sie sind Riesen gegenüber uns. Und schweigen sie nicht wie die Götter? Gehen wir ruhig noch etwas weiter, Adam, wir müssen Zeit herausschinden, bis unser Alkoholspiegel gesunken ist, dies kann lange dauern.»
Die Autorin Agnes Oischinger Schuster stammt aus dem Bayerischem Wald machte die Fachhochschulreife, brach ihr Studium für Innarchitektur ab und arbeitete als Krankenschwester in München. Sie war verheiratet und hat zwei Kinder. Sie malt und veröffentlichte einige Bücher.

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„Auch ich, Doris, hatte nichts zu lachen gehabt in meiner langen, miserablen Ehe. Auch Jupp ist ein Unmensch. Ich liebe ihn nicht mehr. Es ist mir, als habe er mir sukzessive, so nach und nach, mein Herz aus dem Leib gerissen. Komisch ist es jedoch, dass ich manchmal noch eifersüchtig reagiere, wenn er ohne mich auf Reisen geht oder nächtelang fortbleibt oder sich Mädchen ins Haus holt. Dann bin ich furchtbar verletzt und traurig, fühle mich einsam und verlassen, als sei ich eingemauert wie Antigone. Jetzt bist du für mich da, Doris, schon geht es mir besser, ich fühle mich bestärkt, verstanden und vor allem nicht mehr so schrecklich einsam und alleingelassen. Du wiegst manches auf. Jetzt auf einmal bei der Corona-Pandemie will Jupp mit mir schlafen. Ich sagte zu ihm, warum jetzt plötzlich bei der Corona-Pandemie? Da schwieg er und sah zur Seite. Ein Jahrzehnt lang mied er mich, wollte keinen Sex mehr mit mir. Nein, ich will keine Lückenbüßerin sein; denn, das weiß ich, ist einmal endlich die Pandemie vorbei, braucht er mich dazu nicht mehr. Ersatz hat er genug. Ich erwischte ihn vor einigen Jahren einmal, da ging er Hand in Hand im Stadtpark mit einem Mädchen spazieren und ich verfolgte sie ein Stück weit. Er drückte ihr fortwährend fest die Hand, während ich hinter ihnen herging. Ich konnte es nicht mehr ertragen, darum kehrte ich um, ging niedergeschlagen nachhause und warf mich weinend aufs Bett. Dies Erlebnis prägte sich tief bei mir ein. Damals war ich mit ihm erst 5 Jahre verheiratet. Vor der Ehe ging ich nur ein Jahr lang mit ihm und in diesem Jahr traf ich ihn nur selten, vielleicht 2x monatlich für jeweils ein Schäferstündchen um Mitternacht bei Kerzenlicht. Nie ging er mit mir aus. Diese Zeit war zu wenig, um ihn richtig kennenzulernen. Er wollte mich unbedingt gleich heiraten, Hals über Kopf. Dies war Absicht, Kalkül und Berechnung, wahrscheinlich brauchte er auf dem schnellsten Wege eine Hauswirtschafterin für sein Haus, so denke ich heute. Als ich das erste Mal in sein Haus trat, war es so unordentlich, dass ich sofort anfing, aufzuräumen. Da sagte er: „Du bist eine gute Hausfrau, dich heirate ich!“ Vermutlich hat er mich gar nicht geliebt, sondern nur so getan als ob. Nie gab er mir einen Kuss. Von Zärtlichkeit keine Spur und trotz alledem liebte ich ihn und nur ihn. Ich kann es heute nicht mehr begreifen, nicht mehr verstehen. Ich weiß, er hat mich das ganze Leben lang betrogen. Nach der Hochzeit glaubte ich eine Zeitlang, er sei mir treu, aber nein, er ging weiterhin fremd bis heute, kam nach Mitternacht heim und entschuldigte sich mit viel Arbeit an der Universität, als ob die Uni auch nachts geöffnet hätte! Oder er sagte, er müsse verreisen, müsse in Berlin und Frankfurt Vorlesungen halten oder aus wissenschaftlichen Gründen sogar in die USA, Paris oder nach London fliegen usw. und so fort. Darum auch, weil er kaum daheim war und mit mir wunderselten geschlafen hat, haben wir keine Kinder bekommen. Vermutlich wollte er keine, ich allerdings schon. Ich habe mich deswegen in meiner Einsamkeit sehr in meine Arbeit vertieft und viele Bücher übersetzt, was mir Spass machte. Außerdem lenkte mich mein Beruf schon immer von meinem Ehechaos ab.“

„Elli, du Arme, es ist schon richtig, wenn wir uns gegenseitig bemitleiden, unterstützen und trösten. Wir müssen unseren Frust gelegentlich ablassen wie überschüssige Luft aus Gummireifen, bevor sie platzen, müssen einander unsere Leiden erzählen und ausspeien, damit wir sie sukzessive losbekommen. Unsere Ehemänner sind an Ekel nicht zu übertreffen! Ich kann dir noch manche Ereignisse erzählen, die ich mit meinem Mann Adam Wick erlebt habe, da wirst du stutzen.“

„Doris, jetzt kommt gerade mein Mann daher, machen wir Schluss mit Telefonieren. Also bis morgen dann.“

5. Kapitel

Immer gab es jetzt Telefonate zwischen den zwei geschundenen Frauen und manchmal gleich mehrere am Tag. Elli wohnte mit Jupp in einem villenähnlichen Gebäude mit Garten und Parkanlage. Sie besaßen wenige Verwandte und Bekannte, die zu Besuch kamen. Sowohl Jupp als auch Elli waren Einzelkinder. Jupp besuchte an Wochenenden gelegentlich Freunde und Bekannte. Elli nahm er kaum mit und stellte sie nur selten jemandem vor. Langsam aber sicher lebten sie sich auseinander. Sie traf früher manchmal noch ihre alten Freundinnen, besonders die Junggesellinnen unter ihnen, bei denen sie auch manchmal über Nacht blieb, um jemandem ihr übervolles Herz auszuschütten, um dies ging es ihr eigentlich. Der Kummer trieb sie um, den sie mit gleichaltrigen Freundinnen besprechen wollte. Jupp war oft auf Reisen und wenig daheim. Man hatte sich nichts mehr zu sagen, die Redethemen gingen ihnen aus und deshalb schwieg man meistens, ging aneinander von morgens bis abends grußlos vorbei, ohne sich anzuschauen. Jupp Kappel, ein gelehrter prätentiöser willensstarker, durchsetzungsfähiger Dozent, lehrte offenbar auch als Gastdozent an anderen Universitäten der Welt. „Überall auf der Welt halte ich meine Vorlesungen“, betonte er mit großer Genugtuung in seiner Stimme und seinem Gesichtsausdruck, „auf die ich mich bestens vorbereiten muss, denn von nichts kommt nichts.“ Ja, er schien ein sehr ambitionierter Lehrer an der Universität zu sein.

Das Leben Ellis ging weiter trotz allem. Der Auszug zog sich hin, verschleppte sich. Sie tauschte sich täglich telefonisch mit Doris aus, um so an der Stange zu bleiben, am Entschluss festzuhalten und an ihrer Auszugsplanung zu arbeiten trotz Corona-Pandemie, während der sich die Ehekrise der Freundinnen noch verschärfte. Sie harrten aus ohne Widerstand zu leisten. Eine friedliche Revolution betrieben sie wie Gandhi oder wie 1989 in der DDR. Der Nachbar beobachtete manchmal Streit und Gewaltszenen im Haus gegenüber, sah und hörte wie Jupp seine Frau schimpfte und tadelte und auch ein paarmal, wie er auf sie einschlug oder sie am Haar riss, bis sie vor Schmerzen laut aufschrie. Gelegentliche blaue, blutunterlaufene Flecken an Ellis Augenpartien rührten davon her. Der ängstliche Maler fand dies unerhört. Dann erbarmte sie ihm ungeheuer, denn sie stellte für ihn einen lieben Menschen dar. Der schlanke große gut aussehende Maler zählte vielleicht 65 Jahre und lebte allein. Er trug bereits schlohweißes Haar und war irgendwie in Elli verliebt. Dies vermutete Elli stark. Vor Corona kam er manchmal, wenn ihr Mann fort war, am Nachmittag mit einem Blumenstrauß vorbei und dann tranken sie gemeinsam Kaffee zum Kuchen und unterhielten sich ein Weilchen über Kunst und Natur. Diese zwei Themen genügten ihnen für ein ausgiebiges Gespräch. Er gab sich schüchtern und sehr zurückhaltend, dafür mochte sie ihn. Er bedrängte sie niemals, sich ihm anzuvertrauen, ihm ihre prekären potentiellen Eheprobleme zu schildern oder mit ihm ins Bett zu gehen, obgleich er dieser Sache als Junggeselle sehr bedürftig schien. „Bis zum nächsten Mal“, sagte er jedesmal, wenn er sich nach kurzem Aufenthalt verabschiedete. So war es vor der Corona-Krise lange Zeit gewesen und Elli hatten seine seltenen Kurzbesuche nie gestört. Er wohnte in einem ärmlichen Einfamilienhaus direkt gegenüber der Villa Kappel. Er frönte seit seiner Jugend der Blumenmalerei. Nachdem er festgestellt hatte, dass sich die Eheleute Kappel nicht mehr gut verstanden und viel miteinander stritten, sogar bei offenen Fenstern, erschrak er aufs Tiefste, denn der Single liebte den Verkehr mit diesen Nachbarn. Bei Einladungen in früheren Zeiten beschauten sie gegenseitig ihre Gartenpflanzen, den Park und die diversen Blumen im Garten, die teils in Beeten, teils in Töpfen eingepflanzt in Reih und Glied dastanden. Sie tranken abwechselnd auf ihren Hausterrassen an Nachmittagen Kaffee zu Kuchen oder an lauen Sommerabenden Wein zu belegten Brötchen, während sie eine gepflegte Unterhaltung führten, die sich hören lassen konnte, wenn der Professor aus seinem Berufsleben, der Maler von seiner exklusiven Malerei und Elli über ihre tolle Übersetzungsarbeit referierte. Der gebildete Maler verstand sich mit Jupp außerordentlich gut, worüber sich Elli verwunderte, denn ihre Unterschiedlichkeit hätte nicht größer sein können. Der Maler erzählte ihnen, die Malerei habe er von kleinauf gepflegt, doch sei er kein Amateur, kein Autodidakt geblieben, sondern habe tatsächlich die Malerei von der Pike auf gelernt auf einer großartigen Kunstakademie der Großstadt. Dies verdanke er seinen toleranten Eltern, die ihn dabei sehr unterstützt und gefördert hätten, als sie sein Talent erkannten, obgleich sie einfache, schlichte Leute gewesen seien. Nun jedoch wegen der staatlich vorgeschriebenen Quarantäne, dem Lockdown, existierten keine gegenseitigen Einladungen mehr zwischen den Nachbarn, man hielt keine Plauderstündchen, keine Kaffeekränzchen mehr ab und er brachte Elli keinen Blumenstrauß mehr vorbei. Alle Leute der Großstadt und der ganzen Welt schienen plötzlich, von heute auf morgen, in einen Dornröschenschlaf gefallen zu sein. Ruhige Zeiten herrschten auf dem sonst immer so unruhigen Planeten.

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