Christa Müller - Tango ohne Männer

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Erzählt wird, ausgehend von Elsas Tod ihr Leben, das vielfältig verknüpft ist mit den Leben und Schicksalen der älteren Generation und, über die Erzählerin, mit dem der Tochter und der Enkel.
Der Augenblick des Todes wird für Elsa identisch mit dem Moment der Befreiung und des Glücks. Die harte Arbeit des Erinnerns, die ihre Tochter geleistet hat, geht über das Beschreiben des Gewesenen hinaus. Sie schafft einen geschlossenen Raum, in dem sich innen und außen begegnen.
Tango ohne Männer ist ein bemerkenswertes Buch.
(Waltraud Lewin in
Berliner LeseZeichen, Ausgabe 4/99 (c) Edition Luisenstadt, 1999)

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Christa Müller

Tango ohne Männer

Roman meiner Mutter

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Inhaltsverzeichnis Titel Christa Müller Tango ohne Männer Roman meiner Mutter - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Christa Müller Tango ohne Männer Roman meiner Mutter Dieses ebook wurde erstellt bei

Zum Geleit Zum Geleit W ir gingen von der Klinik in der Härtelstraße über den Roßplatz zur Petersstraße. Meine Tante Elli wischte sich von Zeit zu Zeit die Tränen ab. Ihr Gang war langsam, schwerfällig, schwankend. Sie blieb stehen um Luft zu schöpfen und mir zu sagen: Maria, am besten wir kaufen jetzt das Hemd. Es war der Nachmittag des achtzehnten Juli Zweiundsechzig. In meiner Erinnerung ist die Luft dieses Nachmittags stockdunkel. Ich fror. Elisabeth schob mich ins HO-Warenhaus, in dem Elsa Herrenkonfektion verkauft hatte und lenkte mich zu einem Tresen für Damenwäsche, das Totenhemd für Elsa, meine Mutter, zu kaufen. Ich suchte nach einem Nachthemd, das ihrem Brautnachtkleid von neunzehnhundertfünfunddreißig gliche, einem knöchellangen, ärmellosen, weißem Seidenkleid, das sich dem Körper faltenlos anschmiegte. Ich hatte es aufgetragen. Die Verkäuferin legte uns Nachtgewänder aus Dederon vor. Ich nahm das Schlichteste.

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II 1

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IV 1

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Impressum neobooks

Zum Geleit

W ir gingen von der Klinik in der Härtelstraße über den Roßplatz zur Petersstraße. Meine Tante Elli wischte sich von Zeit zu Zeit die Tränen ab. Ihr Gang war langsam, schwerfällig, schwankend. Sie blieb stehen um Luft zu schöpfen und mir zu sagen: Maria, am besten wir kaufen jetzt das Hemd.

Es war der Nachmittag des achtzehnten Juli Zweiundsechzig. In meiner Erinnerung ist die Luft dieses Nachmittags stockdunkel. Ich fror. Elisabeth schob mich ins HO-Warenhaus, in dem Elsa Herrenkonfektion verkauft hatte und lenkte mich zu einem Tresen für Damenwäsche, das Totenhemd für Elsa, meine Mutter, zu kaufen. Ich suchte nach einem Nachthemd, das ihrem Brautnachtkleid von neunzehnhundertfünfunddreißig gliche, einem knöchellangen, ärmellosen, weißem Seidenkleid, das sich dem Körper faltenlos anschmiegte.

Ich hatte es aufgetragen.

Die Verkäuferin legte uns Nachtgewänder aus Dederon vor. Ich nahm das Schlichteste.

I 1

Am Ende so ein Unglück, sagte ihre Mutter. Es war das Einzige, was der heute über die Lippen kam, während Elsa an ihrem Bett saß. Elsa, die jüngste ihrer drei Töchter. Das jüngste ihrer Kinder, der Sohn, war lange tot. Ihn wünschte sie sich her. Oder sich zu ihm. Die Mädchen strapazierten ihre Nerven. Sie hatte es ihnen mehr als einmal gesagt.

Die Mutter saß mehr, als sie lag, in den Kissen, schlürfte die Luft durch bläuliche Lippen und hatte das vielleicht zu sich selbst gesagt. War sie denn bei sich? Bei Elsa war sie nicht. So sehr Elsa bei ihr war.

Elsa hatte gewusst, sie würde allein mit der Mutter sein. Elisabeth machte in ihrem Rattenloch, wie Elsa das Labor respektlos bezeichnete, Spätdienst, Elisabeth, die Schwarze, die Elli, der Zigeuner, die ältere Schwester. Die Älteste, Luise, lebte in Dortmund und war nur halb ihre Schwester, was Elsa niemals vergaß.

Wir müssen uns aussprechen, dachte Elsa, fand aber die Mutter so wenig wie sonst geneigt dazu, mehr noch: Die Mutter schien ihre Anwesenheit nicht zu bemerken. Und ließ sie mit dem Satz allein: Am Ende so ein Unglück.

Elsa erwischte an diesem Tag die letzte Straßenbahn vom Krankenhaus Dösen zur Leipziger Innenstadt ehe die Strecke wegen der Ankunft der Friedensfahrer gesperrt wurde. Je näher die Bahn dem Platz kam, der seit fünfzehn Jahren Karl-Marx-Platz hieß, den Elsa noch immer Augustusplatz nannte, um so mehr Menschen säumten die Straßenränder. Der Stadtfunk unterbrach seine Marschmusiken mit Streckenmeldungen, denen sie hätte entnehmen können, dass die ersten Fahrer die Stadtgrenze erreicht hatten, wenn sie es hätte wissen wollen.

Zu Hause heizte sie den Badeofen und bereitete sich ein Kalmusbad. Ihre Schwiegermutter wusste die Wurzel auf Gängen über Land zu finden und schwor auf deren heilende Kraft.

Elsa gönnte sich an diesem Abend ein frisch bezogenes Bett.

Sie sparte mit Wäsche seit das Hantieren im Waschhaus Tortur für sie war. Ein frisch bezogenes Bett gehörte für sie zu den Genüssen des Lebens. So suchte sie sich über den hinter ihr liegenden Tag zu trösten.

Sie öffnete das Schlafzimmerfenster einen Spalt breit. Zum ersten Mal nach dem Winter. Die Birnbäume in Noas Garten, in jahrzehntelangem Streben, die müden Stämme auf den Beeten zur Ruhe zu legen, mühsam von Schuppen und Laube daran gehindert, standen, der Frühling verlachte ihr Alter, wieder in Blüte.

Die Dämmerung wurde dicht. Elsa spürte es glücken, dass der Schlaf sich ihrer erbarmte. Zucken durchlief ihre Glieder, Spannungen lösend.

Sie begann, zu sinken.

Ein Knall zerriss die Stille. Das Haus erbebte wie an jenem vierten Dezember, als Bomben die Stadt zerstörten.

Elsa saß aufrecht im Bett, getroffen vom Luftzug. Die Druckwelle hatte das Fenster aufgestoßen, die Scheiben zitterten. Volltreffer, dachte sie. Beim Viadukt!

Sie wartete, dass die Sirenen aufjaulten! Ihr Körper wartete, während sie sich aus dem Bett tastete, (Kein Licht machen! Die Fenster sind ohne Verdunklung!) auf jenes Heulen, das eine fallende Bombe begleitet, um sich zu Boden zu werfen, damit der Luftdruck bei der Detonation die Lungen nicht zerreiße. Reaktivierte Überlebensreflexe. Als jenes Heulen ausblieb, setzte ihr Denken ein: Der Himmel ist nicht gerötet, die Luft nicht brandig. Ich kann im Dunkeln die Baumblüten sehen.

Aber die Luft füllte sich mit an- und abschwellenden Sirenentönen, in die sich gellende Rufe von Martinshörnern mischten. In den erleuchteten Fenstern der Vorderhäuser lauschten Menschen gleich ihr in die Nacht.

Elsa ging in die Küche und stellte das Radio an, drehte den Sucher auf der Skala vorwärts und rückwärts. Nirgendwo rief der Kuckuck des Luftwarndienstes. Kein Programm wurde unterbrochen von der Meldung: Es ist Krieg.

Sie kroch ins Bett zurück. Später wurde sie von einem Weinkrampf geschüttelt. Sich vorzustellen dass wieder Krieg sein könnte, sie hier, Maria mit Anette aber in P. war, oder Maria getrennt von dem Kind, irgendwo! Alle voneinander gerissen. In Not. Im Tod. Sie wusste, während ihre Kehle schluchzte, dass es Vorstellungen waren, die ihr zusetzten. Aber etwas an diesem Irrwitz war wahr. O Gott, klagte es aus ihr. Schütze mir Kind und Kindeskind. Vergib uns unsere Schuld!

Was für Schuld?

Diese Frage in der Dunkelheit. Wie ein Riesenvogel, der auf sie niederstieß, dessen Fänge sie packten, dessen Schwingen sich gewaltig auffalteten, sie forttrugen aus ihrer schützenden Höhle in eine eisige Nacht, zu Weiten in Russland, in den Wald bei Sawina, wo Herbert mit offenen Augen im Schnee lag.

Marias Gesicht tauchte auf, und es starrte sie feindselig an, fragte: Was hatte er dort zu suchen? Warum hast du ihn gehen lassen? Dorthin!

Elsas Zungenspitze glitt an den Zähnen entlang, die fielen von ihren Wurzeln, glatte Perlen, die schlüpften über ihre Lippen in die Schwärze vor ihrem Munde. Als sie erwachte, wusste sie eine Zeit lang nicht, dass sie mit offen Augen in die Finsternis starrte. Dann erschrak sie. Jemand würde sterben. Immer, wenn sie im Traum die Zähne verlor, kündigte das einen Tod an.

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