Christa Müller - Tango ohne Männer

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Erzählt wird, ausgehend von Elsas Tod ihr Leben, das vielfältig verknüpft ist mit den Leben und Schicksalen der älteren Generation und, über die Erzählerin, mit dem der Tochter und der Enkel.
Der Augenblick des Todes wird für Elsa identisch mit dem Moment der Befreiung und des Glücks. Die harte Arbeit des Erinnerns, die ihre Tochter geleistet hat, geht über das Beschreiben des Gewesenen hinaus. Sie schafft einen geschlossenen Raum, in dem sich innen und außen begegnen.
Tango ohne Männer ist ein bemerkenswertes Buch.
(Waltraud Lewin in
Berliner LeseZeichen, Ausgabe 4/99 (c) Edition Luisenstadt, 1999)

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Wilhelms sommersprossiges Gesicht erheiterte sich. Nein doch! So eine Wilde wie du?

Nur mit dir. Glaubs! Kaal Teubler bekam mich erst in der Hochzeitsnacht. Stimmt doch! Kaal? Ihr Erinnern tastete nach seinem Schattenbild.

Der Schatten flüsterte: Quäle dich nicht. Das hatte Karl Teubler nach dem Blutsturz geröchelt, mit dem sein Leben endete.

Nach und nach stellte sich in ihrer Brust ein Gefühl ein, als bahne die Salzflut, die ihr Herz erdrückte, sich einen Weg durch die Augen ins Freie. Die Töchter, die bei ihr saßen, vernahmen nur den stockenden Atem. Die Tränen löste die Hitze des Fiebers in den Zellen des Fleisches für immer auf.

Weine, sagte Karl Teubler. Das macht dich leicht. Leicht musst du werden.

Kaal, sagte sie, die Hochzeit mit dich war mein Pakt mit das Leben. Er gildete nicht mehr, als du dann tot warst.

Als Willi tot war, sagte er sanft.

Wie kannst du mich das sagen!

Du hast ihm gehört.

Ja, dachte sie.

Du lagst bei mir, aber warst nicht bei mir, du lauschtest dem Atem des Jungen. Sogar, als wir eine eigene Kammer hatten, entging dir keine Regung nebenan. In keinem Augenblick.

Ja, dachte sie. So ist das. Genau so. Hast du doch wissen gemusst! Eifersüchtig warst du. Sie fasste ihn fest ins Auge. Sein schwindsüchtiges Aussehen verlor sich. Er wurde zu jener Person, die eines Tages ihre Küche betreten hatte, um ihr eine Versicherung aufzunötigen. Er steckte in einem maßgeschneiderten Anzug, das hatte sie auf den ersten Blick gesehen. Davon verstand sie was. Der Versicherungsvertreter Karl Teubler sagte: Sie haben vier Töchter! Willi trug Kleidchen, das ließ den Rivalen noch unerkannt. Was wird aus denen, wenn ihnen, meine liebe Frau, etwas zustößt?

Sie hatte schallend gelacht, er sie verständnislos angeblickt und plötzlich gestrafft vor der Nähmaschine gestanden, hinter der sie saß, um das Leben für sich und die Kinder zu verdienen. Aus seinem makellos reinen Hemdkragen war Röte vom Halse zu den tadellos rasierten Wangen gestiegen. Er hatte nicht begriffen, weshalb sie lachte und ganz begriff sie es auch nicht. Vielleicht, weil er gesagt hatte: Meine liebe Frau!

In einer Aufwallung mütterlich schwesterlicher Zärtlichkeit wusste sie, dass es um Versicherungsangelegenheiten nicht ging, als er, seinen halt- suchenden Blick auf das Schwungrad der Maschine gerichtet, sie mit Strenge fragte: Haben Sie diese Singer schon abbezahlt?

Sie war versucht gewesen, ihn zu fragen, ob denn sein schöner, grau-wollener Anzug bezahlt sei. Doch sie sah seine glühenden Ohren unter den geschorenen Schläfen und das spiegelglatt aus der Stirn gebürstete Haar mit dem messerscharfen Scheitel und dort die verletzliche Kopfhaut, muschelweiß. So wenigstens an Sonntagen auszusehen, hatte Wilhelm sich vergeblich bemüht. Dieser Teubler aber sah wohl jeden Tag so aus.

Mein Herr, ich tätige niemals Abzahlungsgeschäfte, sagte sie. Alles was sie hier sehen, gehört mich! Er wurde noch dunkler. Sie trug nur eine Wickelschürze und sein Blick irrte über ihre bloßen Arme, zu ihrem Hals, in den Schürzenausschnitt, wo dicht beieinander ihre Brüste lagen, unter die sie die Arme geschlagen hatte. Sein Blick wagte sich hinter den Lidern hervor. Sie wich diesem Blick nicht aus. Ein Zug in seiner Miene erschloss sich ihr nicht. Fast ein Grinsen, halbseitig zwischen Nasenflügel und Schläfe. Nur zu sehen in einem bestimmten Lichteinfall. Unwillkürlich glitt ihr Blick hinab zu seinen glänzenden Schuhen, als verberge sich in einem der Huf. Später tauchte dieser Moment in ihren Zweifeln auf, wenn sie sich fragte, was eigentlich er bei ihr, die sechs Jahre älter war und älter noch aussah, suche.

Kaal, fragte sie jetzt, als wir nach Leipzig gingen, träumte mich, das Elsken ist schwanger und ihr Kind ist von dich. Der Traum hat mich gepeinigt, bis das Kind da war, das Füchsken. Gott sei Dank hatte es Willems Haut und Haar.

Gespenster hast du gesehen, sagte er tonlos.

Sollte ich mich nicht Gedanken machen? Abend für Abend war Elsa für die Versicherung auf die Beine. Zur gleichen Zeit wie du.

Er lachte. Nacht für Nacht kamst du in mein Bett gekrochen. Du hast mich bewacht. Je länger wir zusammen lebten, je größer die Mädchen wurden, um so klarer kam es ans Licht: Du warst eifersüchtig auf deine Töchter. Jede von ihnen hätte für meine Frau gelten können. Wenn ich mit Elsa durch die Stadt ging, stürzten sich die Fotografen auf uns „Hochzeitsreisende". Sie hatten alles, deine Töchter, was du nicht mehr hattest. Und du hattest, was keine noch hatte! Nämlich drei Kinder allein durch den Krieg und dann vier durch die Inflation gebracht. Du warst wie eine Löwin. So stark, so unerschrocken. Du warst, wie ich hätte sein wollen. Du warst die geborene Geschäftsfrau. Und wäre ich zu Gelde gekommen, hätte ich dir einen Modesalon eingerichtet. Du konntest das: Mit Geld umgehen und mit Leuten.

Ja. In meine Küche. Zwischen Ausguss und Nähmaschine. In Hörde. In Halle. In Leipzig. Kaal. Sie werden meinen Sarg auf deinen stellen. Wird nicht viel übrig sein von. Ich habe Willem überlebt und dich und Willi auch. Ich will die Augen zumachen, und es soll ewig dunkel bleiben.

Ihr Körper war in Hitze. Sie hörte ihren eigenen Atem laut und schwer und entfernt die Stimmen ihrer Töchter, die nicht darüber einig werden konnten, ob man das Fenster offen oder geschlossen halten solle.

Hinter ihren geschwollenen Lidern gewann eine lange entschwundene Gestalt Konturen, und sie gönnte es sich, sie in der Pracht all dessen erstehen zu lassen, was sie als Mädchen den Kopf verlieren ließ: ein baumlanger Kerl! Weißblond der Schopf und sein Vollbart. Sonnenverbrannt. Augen, blau wie ein wolkenloser Sommerhimmel, lachten sie unter der Schiffermütze an und hinter den Lippen zwei Reihen kräftige, unverfärbte Zähne, bei deren Anblick sie damals eine Gier auf ihn überfiel.

Geertje, sagte sie, du hast mich gesagt, ich bin deine Frau! Du hast mich ein Kind gemacht und sitzen lassen! Die Luise nämlich. Wegen dem Königin-Luise-Tempel, nach dem du mich gezerrt hast.

Gegenwärtig war ihr der Geschmack seines Mundes, seiner Haut, die nach Salzwasser roch und nach Teer aus den Planken des Lastkahns, mit dem er den Kanal von Emden herauf gekommen war. Gegenwärtig die Weite eines Himmels in seinen Augen, nicht zu finden bei den Männern, die im Schacht arbeiteten. Alle Bitterkeit der Demütigung durch seine, von ihr so erlebte, Unredlichkeit, abgelagert in ihrer Seele, darauf Hass auf sich, auf die Töchter, sogar auf die Enkelin gewachsen war, schien heraufgeschwemmt und sie ganz zu durchtränken. Sie forderte seine Antwort ein: Warum bist du nie mehr gekommen?

Jeden Abend bin ich zum Hafen gegangen, sagte sie. Man sah mich noch nichts an, als der Kahn wieder an Pier lag. Die kannten dich nicht.

Lüttje! Ich konnte nicht kommen. Die See hat mich geholt. Mit einer Springflut. Damit ich ihr nie mehr untreu werde. Denn mir wars ernst mit dir. Er legte seine Hand beteuernd auf die Stelle seiner Brust, wo dem Lebendigen das Herz schlug. Es war die Geste, mit der er Abschied von ihr genommen hatte. Noch der Bodensatz ihrer Kränkung schwand hin, unter dem Anblick der Hand auf seiner Brust, der sie glauben wollte, der süßen Leichtigkeit halber, wenn sie von ihrem Gram lassen konnte. Sie dachte: Noch ist sie nicht bei mich, die Luise. Wenn sie kommt, soll sie alles erfahren, das arme Dingens. Alle sind arme Dinger. Haben geglaubt es besser zu kriegen als ich. Waren Waisen, und der Krieg hat Witwen aus sie gemacht. Sie hatte vergessen, dass Luises Polizeiwachtmeister aus dem Krieg heil herausgekommen war. Der starb Jahre danach in seinem Bett.

Sie hatte auch ihr die Tauerkleider genäht wie zuvor den beiden anderen Mädchen. Der Jüngsten zuerst, dem Elsken. Ein halbes Jahr drauf der Schwarzen. Elisabeth! Die Schwarze. Die Zigeunersche. Die Erste mit Willem. Er hatte sie nicht sitzen lassen. Und als die Elli da war, hat niemand glauben wollen, dass die von ihm sei. Aber Willem hatte nur gelacht. Und das Elliken lieb gehabt. Die Luise auch.

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