Christa Müller - Tango ohne Männer

Здесь есть возможность читать онлайн «Christa Müller - Tango ohne Männer» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Tango ohne Männer: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Tango ohne Männer»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Erzählt wird, ausgehend von Elsas Tod ihr Leben, das vielfältig verknüpft ist mit den Leben und Schicksalen der älteren Generation und, über die Erzählerin, mit dem der Tochter und der Enkel.
Der Augenblick des Todes wird für Elsa identisch mit dem Moment der Befreiung und des Glücks. Die harte Arbeit des Erinnerns, die ihre Tochter geleistet hat, geht über das Beschreiben des Gewesenen hinaus. Sie schafft einen geschlossenen Raum, in dem sich innen und außen begegnen.
Tango ohne Männer ist ein bemerkenswertes Buch.
(Waltraud Lewin in
Berliner LeseZeichen, Ausgabe 4/99 (c) Edition Luisenstadt, 1999)

Tango ohne Männer — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Tango ohne Männer», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich will dein Gesicht nicht in meinem finden, deinen Körper nicht in meinem entdecken. In nichts will ich sein müssen, wie du warst, Elsa.

Als Anette zur Welt kam, erfuhr Elsa von dieser ihrer ersten Großmutterschaft durch einen Brief.

Maria hatte ihn an sie adressiert, doch Euchler, Elsas dritter Ehemann, riss ihn auf.

Du! Wir kriegen Zuwachs, bläkte er aus der Küche, als sie im Korridor ihre Schuhe auszog. Er hatte an diesem Tag Frühschicht gehabt, und sie kam nach Geschäftsschluss heim. Deine Kleene! Ist was unterwegs! Weihnachten kommt sie nicht. Dann ist es nämlich so weit.

Elsa schloss sich mit dem Brief im Bad ein.

Du wirst es ja schon vermutet haben, las sie, und in Elsas Gedächtnis stürzten Eindrücke ihrer letzten Begegnungen durcheinander.

Der Zopf, der noch im Sommer über einer mädchenhaften Taille baumelte. Ihr Stolz, dass die Zweiundzwanzigjährige wie siebzehn aussah. Das machte sie selbst jünger. Sie war sieben Jahre älter als der neue Bräutigam.

Ein paar Wochen später. Maria in P.! Das Gesicht war aufgequollen und ihr Haar ohne Glanz.

Bist du krank?, hatte Elsa gefragt und keine Antwort erhalten.

Kurz nach der Hochzeit war sie mit Euchler nach P. gefahren, wo Maria ein Studium aufnahm. Sie war stolz auf die Tochter. Die schlug einen Weg ein, von dem Elsa als Mädchen geträumt hatte: Maria ging zum Film.

Es war ihr Fest. Ihre Immatrikulation. Euchler konnte das Wort nicht mal aussprechen! Er wollte unbedingt eine Dampferpartie mit mir machen, dachte Elsa. Sie warf sich vor, das nicht abgelehnt zu haben. Du kannst mitkommen, hatte er zu Maria gesagt. Ich habe nichts dagegen, wenn du deine Mutter begleitest.

Maria sah ihn nicht einmal an.

Vielleicht hatte Maria sich aussprechen wollen. Weinte sie nicht neben ihrer Schulter in der Dunkelheit des Saals?

Wäre ich allein gefahren, sagte sie sich im vor Euchler verschlossenen Badezimmer, hätte sie sich mir anvertraut. Oder ich wäre selbst draufgekommen.

Mein Gott! Ihr Studium! Was sollte nun werden.

Nur ein Wort! Am Hochzeitsmorgen noch! Noch in der Tür zum Standesamt! Ein Wort, das mich ins Bild gesetzt hätte, dass du ein Kind kriegst, und ich hätte ihn nicht geheiratet.

Euchler schlug an die Badezimmertür.

Elsie! Was ist los? Komm raus! Mach kein Quatsch. Was ist denn dabei, wenn sie was Kleines kriegt?

Elsa drehte den Wasserhahn auf, kühlte ihr verschwollenes Gesicht.

Am Abend jenes für Elsa so unglücklichen Tages brachte die Großmutter ein Tischtuch zurück, aus dem sie zwei Rostflecke mit Kleesalz entfernt hatte. Sie fragte, ob Maria geschrieben habe. Sie fragte es immer. Elsa schüttelte den Kopf. Sags ihr nur! Euchler grinste. Ist doch ihre Enkelin. Sie muss doch wissen, dass sie Urgroßmutter wird.

Elsa kam es vor, als fühle sie den Schreck, der der Alten durch die Glieder fuhr. Sie spürte ihren Blick vorsichtig zu ihr kommen und konnte sie nicht ansehen, weil ihr die Tränen in der Kehle saßen und sie vor diesem Mann nicht weinen wollte.

Was seid ihr denn so stumm? sagte Euchler. Das ist doch ein Grund zum Feiern. Hast du nicht eine heimliche Flasche versteckt? Er schubste Elsa vertraulich.

Die Großmutter sagte: Elsa, sei gut zu deinem Kinde. Maria braucht jetzt alle Liebe.

Liebe.

Die Umarmung Anettes, wie das Foto von Ostern sie festhielt, war ein Augenblick, in dem Elsa über ein Glück staunte, das sie mit Maria nie erlebt hatte. Sie sehnte sich nach der Enkelin, deren ungebrochenem Vertrauen, den Augen, die noch jede Regung offen spiegelten. In den Ostertagen hatte Elsa Anette ganz für sich gehabt, als Maria, mit durchgedrücktem Kreuz und schnaufend schon, ihren schwangeren Leib trug.

4

Elisabeth hatte Spargel aufgetrieben. Sein Duft hing im Treppenhaus. Elsa fand ihre Schwestern geschäftig zwischen Zimmer und Küche durchs Schlafzimmer eilen. Elisabeth drückte ihr eine Kristallschale mit Schokoladenpudding in die Hände. Ein geheiligtes Stück vom Buffet der Mutter. Die Schälchen stehen in der Vitrine! Oben! rief sie ihr zu.

Elsa trug den Pudding, vorbei an den Ehebetten, nach hinten. Wohnzimmer nannte Elisabeth dieses Hinten, das der Tisch so gut wie ausfüllte. Sie hatte ihn mit dem geerbten Damast gedeckt. Und dem Porzellan beladen, das die Mutter nur an Feiertagen auflegte.

In der Ecke am Fenster der Nähtisch, den Elisabeth niemals benutzte, war vollgestellt mit nickenden Chinesen, künstlichen Blumen, porzellanenen Katzen und anderen Nippes. Überm Sofa schien der Hirsch im bronzevergoldeten Rahmen, der in der Weite des mütterlichen Wohnzimmers ein wenig auffälliges Dasein geführt hatte, über Enge zu klagen. Elsa wandte sich zur Vitrine, die das Zimmer mit schwarzem Holz verdüsterte. Hinter den Glasscheiben stand eine Armee wurmstichiger Weihnachtsmänner und Osterhasen aus bunt eingewickelter Schokolade. Einige waren darunter, die hatte Elsa noch vor dem Kriege der Schwester geschenkt. Sie hatte diese Sammlung, die über alle Notzeiten hin unangetastet geblieben war, nie ohne Befremden gesehen. Seit sie im vergangenen Jahr im Schlafzimmer der Mutter das Vertiko aufbrechen mussten, weil sein Schlüssel unauffindbar blieb, und sie es vollgestopft mit wurmigem Mehl, steinhartem Fondant, ranzigem Speck und anderen verdorbenen Lebensmitteln fanden, seit jenem Tage schauderte es sie, in dieser Vitrine einen Charakterzug Elisabeths Gestalt annehmen zu sehen, den sie von der Mutter geerbt haben musste.

Weiß und zart, mit grünen Spitzen, lagen Spargelstangen auf noch weißeren Tellern, übergossen mit hellgelber Butter, daneben Schnitzel, goldgelb paniert und so weich, dass auch falsche Zähne damit fertig wurden.

Die Kartoffeln sind wässrig! Du musst sie nach dem Abgießen dämpfen! Das war der Elsa verhasste Ton an Luise. Elsa sah Röte die pigmentlosen Stellen an Elisabeths Hals färben. Dein Spargel ist wunderbar, sagte sie. Er zergeht auf der Zunge wie Sahne. Das war Elsas Angebot an die Schwester, sich wie in Kinderzeit mit ihr gegen Luise zu verbünden. Elisabeth nahm den Ton auf.

Meine Nachbarin war Spargel stechen. Heute Morgen. Er ist ganz frisch.

Ich könnte ihn auf dem Markt kriegen, sagte Luise. Aber nicht billig. Denkt nicht, ich leiste mir welchen.

Ich krieg ihn auch nicht umsonst, sagte Elisabeth.

Elsa nahm einen Spargel an seinem Ende in den Mund und zog ihn schmatzend durch die Lippen. Luise blickte sie missbilligend an. Elsa schmiss einen aufsässigen Blick zurück. Wie gehts deiner Nachbarin, erkundigte sie sich bei Elisabeth mit vollem Munde.

Nächste Woche soll sie niederkommen. Elisabeth lachte. Sie wird ihr Kind noch in die Furche werfen. Dann muss sie aber ohne mich auskommen. Sie hatte ihr einmal Hebammendienste leisten müssen. Auf der Türschwelle. Bei einer Sturzgeburt. Elisabeth erinnerte sich mit Vergnügen jener Aufregung.

Und wie weit ist Maria? fragte sie nebenher.

Elsa hatte die Frage erwartet.

Noch nicht so weit, sagte sie.

Es kommt zu meinem Geburtstag! Elisabeths Augen glitzerten. Quietschend rutschte Luises Messer über den Teller als sie sagte: Jaja! Sie legt es dir auf den Geburtstagstisch! Die Rivalität der Frauen um Marias Gunst war alt.

Maria entzog sich ihnen in jeder Hinsicht. Diese Gewissheit war für Elsa Genugtuung. Aber in ihrer Brust meldete sich ein Gefühl, anders als jenes, das sie gestern beim Eintritt in Großmutters Küche überfallen hatte. Dieses schmerzliche Ziehen, diese Traurigkeit kam aus der Erfahrung, dass Maria auch ihr sich entzog und der Ahnung, dass ihre Hoffnungen auf Anette sich nicht erfüllen würden. Sie war vollauf damit beschäftigt, dieses Gefühl niederzukämpfen, während Luise redete.

Warum sächst du nix?, fragte Luise und blickte sie eindringlich an. Ich sächte, wiederholte sie, jetzt, wo Maria noch ein Kind bekommt, sollte sie es sich wegen Anette überlegen. Ich könnte sie adoptieren. Oder wenn Maria das nicht will, nähme ich sie auch so zu mir. Dann hätte ich wieder einen Lebensinhalt. Sie wird alles erben, wenn ich Ernst nachfolge. Elsa blickte sie sonderbar an. Unbeirrt sprach Luise weiter: Das Kind hätte doch ein viel schöneres Leben als hier! Bei mir kann es alles bekommen, was es braucht. Ich bin zu Hause und kann mich kümmern. Ich würde es auch was lernen lassen. Und du hättest ein Ziel. Du könntest jedes Jahr im Urlaub nach Dortmund kommen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Tango ohne Männer»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Tango ohne Männer» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Tango ohne Männer»

Обсуждение, отзывы о книге «Tango ohne Männer» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x