Christina Hupfer - Miro

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Das Mädchen Miro kann sich aus den Fängen einer Menschen verachtenden Organisation befreien und versucht nun, von Deutschland aus, nach Hause zu ihrer Familie in Bulgarien zu gelangen.
Wie soll das gehen, ohne Geld und ohne Papiere? Und ohne die Menschen, die sie auf ihrem Weg kennen und lieben lernt, zu gefährden?
Ihre brutalen Verfolger schrecken vor nichts zurück.
Eine fast ausweglose Situation. Eine aufregende Geschichte. Ein überraschendes Ende.

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Der Mann, den sie Chef nannten tobte so laut mit Karel, dass man es auch durch die gepolsterte Tür hätte hören können, wenn sie nicht nur angelehnt gewesen wäre.

„Und wie sieht jetzt aus? Schaff weg! Und schau, wer von Mädchen kann übernehmen. Provision du kannst vergessen!“

Befriedigt betrachtete sich Miroslava in dem kleinen Taschenspiegel während sie dem Gebrüll lauschte. Leuchtend rote Pusteln bedeckten ihr Gesicht und einige davon begannen bereits zu eitern. Sie hätte nie gedacht, dass sie einmal über diese Allergie, die sich vor langer Zeit beim Verzehr von Baba Doras Lieblingsgewürzpaste herausgestellt hatte, so froh sein würde. In diesem Zustand würden die feinen Herren sie nicht mal mit Handschuhen anfassen!

Ihre Hand tastete dankbar nach der kleinen Senfportion in ihrer Hosentasche. Die Beutelchen hatte sie bei ihrer gründlichen Suche im Kühlschrank auch noch gefunden. Sie waren nicht ganz so auffällig wie die dicke Tube, und sie würden hoffentlich bei niemandem einen Verdacht aufkommen lassen. Bald wäre sie vielleicht schon wieder auf dem Weg nach Hause. Sie würde nie wieder weg wollen. Nie, nie wieder! Und die Männer konnten ihr alle gestohlen bleiben, auch Marek. Es tat so weh. Ob er das gewusst hatte? Ob er sie wissentlich ausgeliefert hatte?

•••

Der alte Bus rumpelte durch die Nacht, und die Köpfe ihrer müden Leidensgenossen schwankten in seinem Rhythmus. Regen prasselte gegen die Scheiben, und der Wind blies ihn in Schlieren davon. Im Scheinwerferlicht des Gegenverkehrs erkannte sie abgeerntete Felder und Wiesen, die dunkle Silhouette eines Waldes, eines einzelnen Baums, und ab und zu blinkte ein freundliches Licht aus einem einsam stehenden Haus. Dann wurde es hell. Menschen unter nass glänzenden Schirmen eilten durch erleuchtete Strassen ohne die bunten Auslagen in den Schaufenstern zu beachten. Drängten sich in Hauseingängen oder verschwanden mit kräftigem Schütteln in einladenden Türen.

Ihre Wange lehnte am kühlen Glas, auf dem ihre Tränen, vermischt mit Zinksalbe, einen schmierigen Film hinterließen. Sie befühlte die juckenden Stellen und wünschte, die Senftherapie langsam beenden zu können. Aber bei der gestrigen unwürdigen abendlichen Untersuchung, um festzustellen, ob sie auch ja jeden Cent der erbettelten Beute abgeliefert hätten, hatte sie den anzüglichen Blick ihres Kolonnenführers aufgefangen, und es schauderte sie noch immer.

Es müsste doch reichen, dass sie sich bemühte, alles andere als attraktiv auszusehen. Ungewaschene lange Haare über dem wunden Gesicht, die Kleider wie aus dem Altkleidersack gezogen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass irgendjemand an so etwas Gefallen finden konnte.

Wie sollte sie dieser Hölle nur wieder entkommen? Sie hatten ihr unmissverständlich klargemacht, dass sie eine horrende Summe abzuarbeiten hätte. Der Flug, die Unterbringung, auch die in diesem hässlichen Schuppen, in den sie von nun an jeden Abend gebracht wurden, das Essen. Es wurde jeden Tag mehr. Sie hatte keine Papiere. Die lagerten zum Schutz vor der ‚schlimmen Stadt‘ noch immer im Safe in Berlin.

Als diese widerlichen Menschen festgestellt hatten, dass sie ihnen mit ihrem entstellten Gesicht kein Geld bringen würde, hatten sie sie kurzerhand Wladimir ausgehändigt. Der hatte gerade in dieser riesigen Stadt eine Truppe armer Teufel für seine Bettlerkolonne zusammengetrieben, die im Süden Deutschlands operieren sollte. In welcher Ecke der Welt hatten die eigentlich nicht ihre schmutzigen Finger? Ravensburg stand auf dem Ortsschild, an dem sie nun jeden Tag vorüber fuhren. Die Stadt der Spiele wäre das, hatte jemand zu ihr gesagt. Ha! Es war ein übles, chancenloses Spiel, das das Leben hier mit ihnen spielte. Tag für Tag mussten sie dieser unwürdigen ‚Arbeit‘ nachgehen, und wenn sie nicht genug ‚verdienten‘ mit Schlägen und Schlimmerem rechnen. Aber auch wenn jemand von ihnen ohne Ausweis flüchten und eventuell untertauchen könnte. Ihre Wärter würden sich an den Familien bitter rächen.

„Haben dich in Netz, kleiner Vögelchen. Musst mitsingen. Sonst wir holen vielleicht kleine Kind von Verwandte. Bringt viel Geld.“ Der faulige Atem des Mannes, dem sie nicht ausweichen konnte, ließ sie in Hoffnungslosigkeit erstarren. „Ist überhaupt gute Idee!“ Wenn sie Wladimir in seiner neuen billigen Trainingshose und der imitierten Lederjacke auch nur näher kommen sah, wurde ihr schlecht. Wie immer sie auch in schlaflosen Nächten hin und her überlegte: sie fand keinen Ausweg. Wie oft schon hatte sie in der öffentlichen Toilette gesessen und sich vorgestellt, einfach dort sitzen zu bleiben oder in eine andere Richtung davonzulaufen. Und doch zog es sie unbarmherzig immer wieder zurück. Sie zappelte im wahrsten Sinne des Wortes in einem Netz aus Drohungen, Verantwortungsgefühl und Scham.

Sie dachte an den Brief, den sie heute in die kleine Plastiktüte gesteckt und in einer Ritze der Mauer versteckt hatte. Mama, Papa, ich kann nicht mehr. In der kleinen Mauer um eine grüne Insel vor einem Einkaufszentrum, an der man sie seit einigen Tagen, Gott sei Dank, wieder zum Betteln ausgesetzt hatte. Der Mauer, in der in einer anderen Ritze das Geld steckte, das sie immer wieder heimlich von ihren Einnahmen abgezweigt hatte. Viel war es nicht, aber wenigstens eine kleine Hoffnung, und besser als Nichtstun. Genauso eine kleine Gegenwehr wie ihre recht guten Deutschkenntnisse. Die hatte sie instinktiv verschwiegen. Wehmütig dachte sie an Baba Dora. Wenn sie von ihren Eltern zum Helfen dort hin geschickt wurde — sie war ja nicht immer nur am Streunen — hatte sie mit ihr begeistert deren heimatliche Lieder gesungen. ‚Sah ein Knab ein Röslein stehn‘ beim Beeren pflücken. Das Lied von der Bachforelle beim Wäsche aufhängen. ‚Am Brunnen vor dem Tore‘ abends auf der Bank vor dem kleinen Haus. Sie hatte von ihr die Übersetzungen wortwörtlich gelernt und ab und zu in dem Kirchen-Gesangbuch der alten Frau geblättert, und sich gefreut, wenn sie ein Wort davon wiedererkannt hatte. Und Baba Dora hatte gegluckst vor Vergnügen wenn sie ihr auf Deutsch eine Gute Nacht und ‚So manchen süßen Traum’ gewünscht hatte. In der Schule hatte sie weitergelernt, und in ihrer kurzen Zeit im Reisebüro war ihr das sehr zugute gekommen. Für normale Unterhaltungen taugte das also durchaus, und in Gedanken übte sie, was sie der Polizei sagen würde. Sagen wollte!

Aber unter ihren Leidensgenossen im Bus saß einer der das auch versucht hatte. Wladimir hatte ihm vor kurzem ein Foto seines Kindes in die Hand gedrückt, aber erst nachdem er es ihnen allen mit einem bösen Leuchten in den Augen gezeigt hatte. Das Bild eines Kindes in einem Krankenhausbett. Nur ein trauriges Auge schaute den Betrachter an. Das andere war von einem dicken Verband bedeckt. Und sie wusste, sie würde es nicht wagen.

Nein, das Einzige wozu im Moment ihre Sprachkenntnisse dienten war dass sie sehr gut verstand, wenn sich die Leute abfällig über sie äußerten. Sie schämte sich so sehr, zog ihr Taschentuch heraus und schnaubte in den bereits durchweichten Stoff. Vielleicht kam morgen wieder der alte Mann vorbei, der sich nicht zu schade war, sich auf die Mauer neben sie zu setzen um sich mit ihr zu unterhalten. Es tat gut, einmal nicht als Einzige den verlegenen, missbilligenden, manchmal auch mitleidigen Blicken der vorbei hastenden, rechtschaffenen Bürgern dieser Stadt ausgesetzt zu sein. Vom Aussehen her passte er natürlich auch eher zu ihr. Seine strähnigen grauen Haare hatte schon lange kein Friseur mehr berührt. Dafür hielten sie guten Kontakt zu dem abgewetzten Kragen seiner zerschlissenen Steppjacke unter der sich ein geflickter Pullover über einem ansehnlichen Bauch spannte. Hose und Schuhe hatten auch schon ein intensives Leben hinter sich, und sie wollte gar nicht wissen, was sich in seinem gestopft vollen, abgenutzten Rucksack befand. Aber in seinem bärtigen Gesicht leuchteten ein Paar mitfühlende Augen, und sein Begleiter, ein braunschwarzer Hund mit wuscheligen Ohren, weißen Vorderpfoten und einem hinreißenden Lächeln, hatte ein gepflegtes seidiges Fell.

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