Christina Hupfer - Miro
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Wie soll das gehen, ohne Geld und ohne Papiere? Und ohne die Menschen, die sie auf ihrem Weg kennen und lieben lernt, zu gefährden?
Ihre brutalen Verfolger schrecken vor nichts zurück.
Eine fast ausweglose Situation. Eine aufregende Geschichte. Ein überraschendes Ende.
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Verschlossen.
Das einfache Schloss war kein Hindernis für ein Mädchen, das mit den Jungen aus dem bulgarischen Dörfchen Panjagurtschik groß geworden war. Das hoch über dem Bach mit ihren langen dünnen Beinen über schwankende Baumstämme balancieren konnte und kreischend steile Sandsteinufer hinunter rutschte, anstatt brav bei den Nachbarmädchen Elisaveta, Livia und deren Puppen zu sitzen. Das bei den wildesten Spielen vorn mit dabei gewesen war, und mit ihren verschrammten Knien und zerrissenen Hosen ihre armen Eltern immer wieder zur Verzweiflung gebracht hatte. Nicht mal die wiederholte Drohung, man würde sie demnächst zu dem finsteren Onkel Stanislavs zum Arbeiten schicken, hatte langfristig gewirkt.
„So musst du ihn biegen, den Draht“, hatte sie die Stimme des zwei Jahre älteren Marek noch immer im Ohr. „Dann einführen und mit Gefühl drehen. Mit Gefühl!“
Das, was bei den diversen Streifzügen durch die Schuppen ihres Dorfes geklappt, und ihnen ab und zu eine dicke Wurst, ein Glas Kirschen oder sonstige Leckereien beschert hatte, funktionierte noch immer. Der Draht, den sie aus einem der Gestecke gezogen hatte, war fest genug, und gleich darauf stand sie in dem kleinen Raum und konnte ihr Glück kaum fassen. Mit der gefundenen Jacke verdeckte sie das kleine Fenster, fand einen Knopf, drückte ihn, und helles Licht flutete über ein sauberes Waschbecken und die Toilettenschüssel hinter einer weiteren Tür. Und es war warm.
„Weißt du was“, murmelte sie viel später, schläfrig an den Türrahmen gelehnt. „Es ist das erste Mal seit einem halben Jahr, dass ich mich wieder einigermaßen sauber fühle. Ja, ich weiß, dass ich dieses Etablissement hier arg unter Wasser gesetzt habe. Die werden sich morgen früh wundern wo das viele Toilettenpapier geblieben ist. So was tolles, weiches, saugfähiges. Fast zu schade, es so zu verschwenden. Bei uns zuhause nehmen wir nur geschnittenes Zeitungspapier.“
Ihre Gedanken liefen zurück. In das Dorf ihrer Kindheit. Zu ihrem Vater, groß, kräftig und immer fröhlich, der alles reparieren konnte. Zu dem jeder kam, den jeder mochte, und auf den jeder hörte.
Zu ihrer Mutter, drall und weich mit ihrem ganz besonderen Duft. Die dicken schwarzbraunen Haare zu einer Krone geflochten, nie ohne eine blütenweiße Schürze, mit einem großen Herzen und ansteckendem Lachen.
Sie dachte an ihren älteren Bruder Niklas, der sie schon mal versohlt hatte, und der seine Erziehungsversuche nun bei seinem eigenen kleinen Mädchen ausprobierte. Bei ihrer aufgeweckten herzigen Nichte Jani. Sie hatte sie alle schon so lange nicht mehr gesehen.
Sie vermisste auch die Oma von Joji mit ihrem drolligen deutschen Akzent.
„Hast was ausgefressen, Slavenka?“, fragte die, wenn sie sich mal wieder zu ihr geflüchtet hatte. „Lass hören.“
Und von ihr ließ sie sich sogar gerne mal ins Gewissen reden: „Miroslava, das war aber gar nicht gut. Hättˋ ja auch zu gern gesehen wie der alte Stinkstiefel in der vollen Waschschüssel vor seiner Stufe gelandet ist. Aber stell dir vor, er hätt` sich dabei was gebrochen. Hättest dann für ihn und seine mageren Viecher sorgen wollen?“ Sie kicherte. „Für die Viecher würd`s ja noch gehen!“
Es konnte durchaus vorkommen, dass die alte Frau über ihre Streiche lachen musste, und die, während sie beide von den selbst gemachten Bonbons naschten, noch haarsträubendere Geschichten von sich selbst zum Besten gab.
Sie gehörte praktisch zur Familie. Seltsamerweise wollte sie damals nach dem Tod ihres Mannes nicht zurück nach Deutschland. Obwohl die dortige Verwandtschaft ihr gerne ein Plätzchen angeboten hätte. Auch nicht, nachdem ihr einziger Sohn nach Sofia gezogen war und sich nur noch selten in dieser Einöde blicken ließ. Sogar ihr Enkel war zu ihrem Kummer nur wenige Sommer lang zu Besuch gekommen.
Und so brachte Baba Dora, die außer einem enormen Wissen über Pflanzen und Kräuter auch über einen Schatz buntester Kittelschürzen verfügte, über denen ihr kurz geschorener Kopf auf einem dürren Hals wackelte, eben nun den Kindern ihrer Freunde alles bei, was sie wusste.
Zum Beispiel auch, wie man schmalen Grashalmen schrille Pfiffe entlockte.
Baba Dora war auch die einzige, die über Onkel Stanislavs Bescheid wusste. Den fiktiven grässlichen Onkel, der, als sie kleine Kinder waren, für Strafandrohungen herhalten musste, und der ihren Eltern als Ausrede diente, wenn sie sich vor Papas aufdringlicher Schwester aus dem Staub machen wollten.
Als sie etwas älter waren, hörte sie mit ihrem Bruder feixend zu wenn sich ihre Mutter am Telefon wand:
„Wie schön, dass du uns besuchen willst. Du kannst leider, leider nicht lange bleiben, weil wir wegfahren müssen. Wir haben dem lästigen Onkel Stanislavs versprochen, ihm bei der Kartoffelernte, oder beim Hausputz, oder bei sonst irgend was Unangenehmem zu helfen. Aber wenn du willst, kannst du gerne mitkommen.“
Um sich dann, nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte, strahlend umzudrehen:
„Sie bleibt nur zwei Tage. Sie hat selbst ganz wichtige, unaufschiebbare Termine!“
Miroslava hatte zum Entzücken der ganzen Familie sogar einmal eine Tasse getöpfert, auf der Stanislavs Name stand, und die nun einen Ehrenplatz auf dem Regal in der Küche einnahm. Sie erinnerte sich sehnsüchtig an lange helle Tage voller Gelächter, Spaß und dreckigen Füssen. An Marmeladenbrote, Kartoffelfeuer, Erntewagen, Tanz und Musik.
Wann hatte das alles aufgehört? Wann fing das Leben an, in die verkehrte Richtung zu laufen? Ging es damals los, als sie von der Lehrerin ausgewählt wurde, die Schule in der Hauptstadt Sofia mit der Sportförderung zu besuchen? Bodenturnen, Ballet und Tanz. Es war so toll, alles war neu, und sie fühlte sich den Daheimgebliebenen unendlich überlegen. Wenn sie in den Ferien wieder heimkam dauerte es immer länger, bis die alte Vertrautheit wieder aufkam.
Oder fing es erst an, als der Vater verunglückte und er seinen Beruf nicht mehr richtig ausüben konnte? Er war so unglücklich, weil sein Bein nicht heilen wollte. Dazu kam, dass ausgerechnet der reiche Tabakbauer, dessen Wagenrad ihm den Fuß zerschmettert hatte, nun auch die kleineren Arbeiten, die er im Sitzen hätte erledigen können, anderweitig vergab. Ihr Bruder Niklas war damals beim Militär und wollte Lehrer werden. Aber er hätte mit seinen zwei linken Händen sowieso nicht helfen können.
Wahrscheinlich aber begann es, als sie die Schule abbrechen musste. Keiner verriet zwar, wer die lange gerüschte Unterhose der grässlichen Geschichtslehrerin ausgestopft an die Wäscheleine gehängt hatte. Aber wegen dieser Kleinigkeit wurde ihr ganzer Schlafsaal dazu verdonnert, ohne Essen und gnadenlos früh ins Bett zu gehen. Die Alte verstand echt keinen Spaß. Es war dann aber auch nicht gerade ihr intelligentester Schachzug gewesen, spät in der Nacht den ganzen Berg Pfannkuchen, der zum Abkühlen vor der Küchentür stand, zu stibitzen und an alle zu verteilen. Eine Petze gab es immer, und das „extra“ Schulgeld für den Direktor konnten ihre Eltern nun wirklich nicht aufbringen.
Zurück im Dorf kam ihr alles so hinterwäldlerisch vor. So eng und einfältig. Sie half ihrem Vater in der Werkstatt, sie war immer schon die Geschicktere der Geschwister, aber die Gedanken an die große weite Welt da draußen, die sie magisch anzog, ließen sie nicht los. Sie war wütend auf die verkniffene Geschichtslehrerin. Wenn sie eine Schraube fest anziehen musste, drehte sie ihr in Gedanken den Hals um. Dachte sie beim Hämmern an die Fratze des öligen Direktors, drosch sie so auf die Sense ein, dass sie sich fast verformte. Und meist hätte sie am liebsten sich selbst geohrfeigt weil sie so dämlich gewesen war sich erwischen zu lassen.
So langsam ging es ihrem Vater wieder besser. Einer nach dem anderen kamen die Kunden kleinlaut wieder zurück. Die meisten konnten zwar nur mit Naturalien bezahlen: Gemüse, Eier, Pilze. Ab und zu ein Kaninchen. Aber es ging wieder aufwärts. Und irgendwann ergatterte sie einen Ausbildungsplatz in einem Reisebüro in der nächsten größeren Stadt. Sie war überglücklich.
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