Christina Hupfer - Miro

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Das Mädchen Miro kann sich aus den Fängen einer Menschen verachtenden Organisation befreien und versucht nun, von Deutschland aus, nach Hause zu ihrer Familie in Bulgarien zu gelangen.
Wie soll das gehen, ohne Geld und ohne Papiere? Und ohne die Menschen, die sie auf ihrem Weg kennen und lieben lernt, zu gefährden?
Ihre brutalen Verfolger schrecken vor nichts zurück.
Eine fast ausweglose Situation. Eine aufregende Geschichte. Ein überraschendes Ende.

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Einige Monate waren bereits vergangen, und immer noch kam es ihr vor, als hätte sie sich gerade erst in ihrer neuen Wohngemeinschaft eingerichtet, angefangen sich in ihrer Stelle zurechtzufinden und den Trubel der Stadt aufzusaugen. Als ihr Vater eines Tages in der Tür stand, freute sie sich riesig darauf, ihm ihre Mitbewohnerin vorzustellen, ihm ihre Arbeitsstelle zu zeigen und ihn dann durch die Stadt zu führen. Sie sprudelte über vor Begeisterung. Erst als sie merkte, dass er immer einsilbiger wurde, spürte sie, wie bedrückt er war. Und wie schwer es ihm fiel, sein Anliegen vorzubringen.

„Slavenka, deine Mutter ist schwer erkrankt. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Ich hab`s wirklich versucht. Aber alle Hausmittel versagen, und der Arzt, wenn er denn mal kommt, hat keine Ahnung, was ihr fehlt.“ Die Mutlosigkeit hatte tiefe Furchen in sein Gesicht gegraben.

„Habt ihr Baba Dora gefragt? Wenn jemand sämtliche Heilkräuter kennt, dann doch sie“, hatte sie verzagt gefragt. Und noch während er deprimiert und den Tränen nahe den Kopf schüttelte, band sie resigniert ihre modisch geschnittenen halblangen Haare zusammen, packte die schicken Kleider und die hübschen unbequemen Schuhe wieder in den vor knapp einem Jahr mit so großer Hoffnung gekauften Koffer und fasste ihren Vater bei der Hand.

Zuhause angekommen stopfte sie ihr Gepäck in den hintersten Winkel ihres Schranks und begrub all ihre Träume unter Bergen schmutziger Wäsche, Hektolitern stärkender Suppen und Kannen voll gesunden Tees. In den Nächten kämpfte sie gegen ihre Tränen, sah ihre Mutter immer schwächer, den Vater immer mutloser werden und schämte sich dafür, dass sie sich trotzdem aus der Umklammerung ihrer dankbaren Eltern fortsehnte. Ganz schlimm war es, wenn ihre Freunde, die es aus dem Dorf heraus geschafft hatten, zu Besuch kamen, sie bedauerten, und unter dem Aufheulen ihres neu erworbenen, stolz vorgeführten Fahrzeugs so schnell wie möglich wieder das Weite suchten.

3

Kurz nach Miroslavas zweiundzwanzigstem Geburtstag stolperte der alte Doktor über seine eigenen Füße. Er hatte die hochprozentige ‚Medizin‘, mit der er seinen Frust bekämpfte, überdosiert und musste für ein paar Wochen selbst das Bett hüten. Seine Vertretung, ein überarbeiteter junger Arzt, der noch nicht all seine Ideale verloren hatte, untersuchte die Mutter kopfschüttelnd und schickte sie zur Abklärung seines Verdachts ins Krankenhaus nach Plewen. Dort wurde eine fortgeschrittene Vergiftung durch irgendwelche körpereigenen Pilze festgestellt, und sie wurde unverzüglich dahingehend therapiert. Es war unglaublich, zu sehen wie die Mutter innerhalb kürzester Zeit wieder auflebte und sich straffte wie eine fast verdurstete Pflanze, deren Zellen sich wieder mit frischem Wasser vollsogen. Wie sie ihr Leben wieder in die Hand nahm und sich nun um ihre Tochter sorgte.

„Slavenka“, jetzt musst du endlich raus. Wir haben dich viel zu lange hier festgehalten.“

„Wo soll ich denn hin?“, fragte die verzagt. „Was soll ich überhaupt machen? Hab doch nichts gelernt. Die warten grade auf so ne alte Schachtel vom Land. Es gibt so viele hier, die keine Arbeit finden. Und von denen haben manche sogar noch eine gute Ausbildung. Vielleicht kann ich ja ins Ausland gehen wie Olga. Als Erntehelferin oder als Pflegekraft?“

„Aber, aber. Ich kenne meine Tochter nicht mehr. Mit so was hast du doch keine Zukunft. Du kannst immer noch was lernen. Mit deinem Talent für Sprachen dürftest du überhaupt keine Probleme haben. Du sprichst Bulgarisch, Rumänisch und Deutsch. Könntest deine Sprachkenntnisse ja noch etwas auffrischen. Deutsch kannst du ja sowieso ganz gut, aber Englisch ist, glaube ich, fast noch wichtiger. Du bist jung und hübsch. Den Vorteil musst du nutzen. Du hast so eine schöne, klare, helle Haut. Dazu deine tiefblauen Augen und das dichte dunkle Haar. Geh doch mal zu Lydja und lass es ein wenig in Form schneiden.“

Bei dem Gedanken an die Frisuren der alten Damen, die stolz ihre Köpfe reckten wenn sie mit blau getönten, frisch gewellten oder geflochtenen Haaren aus Lydjas „Salon“ stolzierten, verzog sie unwillkürlich das Gesicht.

Ihre Mutter lachte: „Gib ihr eine Chance. Sie studiert immer noch abends sehnsüchtig Magazine mit Frisurvorschlägen, die sie an ihren Klienten nicht ausprobieren kann. Ich weiß das.

Überhaupt kann ich dich mir gut am Schalter einer Bank oder so vorstellen. Und wenn du dann zu Besuch kommst, werden wir unverschämt mit dir angeben. Ja, so ist`s gut. Dein Lächeln hat noch gefehlt.

***

„Hallo, bist du das? Miroslava?“

Nicht nur der bewundernde Ausruf, sondern auch die Steine, die durch Mareks Motorrad beim Bremsen heftig aufspritzten, ließen sie abrupt anhalten. „Warst du in `ner Weibermühle?

„Nein, nur in der örtlichen Schönheitsfarm. Bei Lydja!“, lachte sie nach dem ersten Schrecken geschmeichelt. „Was führt dich seltenen Gast in diese Einöde? Bist du der Prinz, der Aschenbrödel endlich auf seinem Ross entführen will?“

„Wenn ich nicht den Stress hätte, dass sich schon zwei Schönheiten in der Stadt um mich streiten, würde ich mir das glatt überlegen!“, beantwortete er ihre nur zur Hälfte scherzhaft gemeinte Frage.

„Aber wenn du hier raus willst...“ Abschätzig betrachtete er die ärmlichen Katen links und rechts der mit Schlaglöchern übersäten Strasse und den zerlumpt gekleideten Mann, der sich mit seinem schäbigen Eselkarren gerade an seinem glänzenden Motorrad vorbei zwängen wollte und es mit offenem Mund bewunderte. Er zeigte ihnen dabei eine Zahnreihe, die noch üblere Lücken aufwies, als der verwitterte Straßenbelag vor ihnen, und führte ihr das allgegenwärtige Elend unbarmherzig vor Augen. „Ich habe letzte Woche Andrej getroffen. Kannst du dich noch an ihn erinnern? Er hat mir erzählt, dass er jemanden kennt, der über eine seriöse Agentur Aupair-Mädchen ins Ausland vermittelt. Das wär` doch was für dich. Du bist hier ja am Versauern. Wäre doch die Gelegenheit, eine fremde Sprache perfekt zu lernen. Ein Sprungbrett in tolle Jobs. Mit guten Sprachkenntnissen hast du überall viel bessere Chancen. Wenn du willst, kann ich für dich ja mal die Telefonnummer rausfinden.“

4

Wenige Wochen später saß sie — sie konnte es noch gar nicht richtig fassen — zitternd vor Anspannung im Flugzeug neben Karel und blickte hinunter auf die unheimlich schnell schrumpfende graue Stadt. Sah mit einem Kloß im Hals die kleinen Katen und die Dörfchen verschwinden. Der vertraute Fluss begleitete sie noch ein Stück weit durch immer winzigere Felder, dann durchbrach das Flugzeug die Wolkendecke, und die aufstrahlende Sonne schien mit ihr ihrem Ziel entgegenzufiebern.

Nicht mal die Frage ihres Begleiters, betont mit einem nach oben gerichteten, nicht gerade amüsierten Blick über einer gerümpften Nase: „Sag mal, hast du die ganze Jahresknoblauchwurstproduktion des Dorfs im Gepäck?“, konnte ihre freudige Erwartung dämpfen.

Es roch schon etwas kräftig aus dem Fach über ihnen, das musste sie zugeben, aber sie hätte es nicht fertiggebracht, auch nur eine einzige der gut gemeinten Gaben abzuweisen. Und so beherbergte ihr Handgepäck neben ein paar nahrhaften, von Sirup triefenden Baclavas und fettigen Banizas eben auch diese stark gewürzte Wurst, deren Duft durch die Flugzeugkabine waberte. Da halfen anscheinend auch nicht die Lagen dicker Plastikfolie und die selbst genähte handbestickte Weste von Baba Dora, in die sie eingewickelt war.

Es war alles so schnell gegangen. Sie schaute zu Karel hinüber. Abgesehen davon, dass er sie gerade hatte merken lassen, dass er den streng riechenden Reiseproviant nicht so angenehm fand, hatte er sich bisher rührend um sie gekümmert. Elisaveta, die den Absprung aus dem Dorf auch noch nicht geschafft hatte, hatte neidvoll gemeint: „So ein Mann, diese Figur, so elegant gekleidet und so charmant, so einer verirrt sich sicher nicht noch mal in unser Kaff. Und die helle Strähne in seinem dunklen Haar, damit sieht er doch göttlich aus. Pass nur auf, dass der dir nicht durch die Lappen geht!“

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