Wilhelm Kastberger - Zwischen Almsommer und Bauernherbst
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Bei den Schuhen war das ganz was anderes. Im Schuhdiskontladen EUKALYP in Bad Reichenhall war der Sagler Andi ohnehin der Vize Boss. Die Beratungen sowie die Auswahl bestimmter Berg- und Trachtenschuhe verliefen dort anstandslos.
Agnes war im Allgemeinen eine Hutverweigerin. Hingegen hatte sie Taschen im Überfluss und noch dazu in sämtlichen Variationen. Diesen Taschenreichtum verdankte sie ihrer besten Freundin Margaritha, die eine Expertin für Damenhandtaschen ist. Sie ist als Geschäftsführerin in einem Taschenerzeugungsbetrieb in Berlin tätig.
Die Hutgeschichte ist aber eine ganz andere. Grundsätzlich würden ihr niemals Kopfbedeckungen auf ihre Prachthaare kommen. Weil so ein Friseurbesuch ohnehin schon teuer genug ist und die Frisur ja buchstäblich darunter zu leiden hätte.
Das muss man verstehen und so als gegeben akzeptieren. Aber im Wald und auf den felsigen Hochplateaus mitten im Bergland herrschen eben andere Gesetze, als in einer Großstadt wie in Berlin vielleicht.
Hier in den Bergen ist es sehr oft notwendig, so ein stoffliches Zeugs, das sich Hut nennt und hin und wieder auch so ausschaut, sich auf das Haupt verpflanzen zu lassen. Irgendwie war es ja auch so eine Art von Tradition. Frauen mit Tracht und dann noch ohne Hut, wäre beinahe eine öffentliche Beleidigung.
Agnes hörte das gute Zureden von Resi und Gusti sehr wohl. Sie ließ sich aber von den beiden nur ein solches Unikum aufschwatzen. Nach Längerem hin und her entschied sie sich für einen typischen bayrischen Wilderer Hut. Und der passte ihr genauso, wie die Faust aufs Auge. Aber eines stand für Agnes von vorneherein fest: Diese Art von Kopfbedeckung würde sie ganz gewiss nicht nach Berlin mitnehmen. Das sagte sie unmissverständlich, noch dazu in einem feierlichen Ton zu den zwei begleitenden Frauen.
Gut. Zwei Jahre später brauchte sie ohnehin keinen Hut mehr.
Nach dem Tod von Agnes bemerkten Mürz Peda sowie Sagler Andi eine Veränderung im Leben ihres Jagdherrn. Er war jetzt viel öfter in seinem großzügig ausgebauten Jagdhaus mit integrierter Felsengarage und felsigen Lagerräumen. Seine Gäste kamen und gingen. Das Geschäft lief ungebrochen gut. Nur seine Gemütsverfassung ließ hin und wieder zu wünschen übrig.
Aufbrausend oder gar hektisch war er ganz bestimmt nicht und zu seine Mitarbeitern erst recht nicht. Aber er schien zu wissen, dass er seinen Lebensinhalt, ohne seiner Frau Agnes, neue Formen geben müsse, und zwar rasch.
Er hatte eine neue Familie in Berlin, nämlich seine Tochter Elita mit Schwiegersohn Dr. Reinhard Zingarelli und den kleinen Enkel Benjamin. Die besuchten ihn auch manches Mal in seinem Jagdhaus. Ganz verliebt war die Resi in den kleinen Buben. Sie hätte auch schon gerne einen Enkel gehabt, aber da war noch weit und breit bei ihren Söhnen keine Spur zu entdecken.
Nur mit der Jagd konnten sich weder Elita noch ihr Mann anfreunden. Dazu waren sie viel zu sehr tierlieb. Wenn die Familie Zingarelli im Berchtesgadener Land weilte, gab es für den Mürz Peda, aber auch für den Sagler Andi keine Nebenkosten einzutreiben.
Mürz Peda hatte im Revier ohnehin genügend zu tun und wenn nicht, dann genoss er die Freizeit oder arbeitete zuhause in seiner Werkstätte.
Der Sagler Andi nützte ebenfalls die ertraglose Zeit und blieb ein wenig länger in Firma, um seine Minusstunden abzubauen.
Es gab aber noch eine weitere Familie, die sich seit dem Tod von Agnes jedes Jahr ein oder gar zweimal hierher in die Berge verirrte. Es waren die nach Holland immigrierten Deutschen, und zwar: Brunhilde und ihr Ehemann Max Joachim Fichtlzauber mit ihren kleinen Sohn Heintje. Auch dieses Ehepaar verweigerte sich der Hohen Jagd .
Warum, das wusste auch der Mürz Peda nicht. Es gab bei Holländerdeutschen auch keine Nebenkosten zu verrechnen. Die Leute brachten, im Gegensatz zu den anderen, wenigstens essbare Geschenke mit. So ein Laib echt holländischer Käse zum Beispiel hatte schon mal seine fünf bis sechs Kilogramm und der sollte dann auch gerecht nach katholisch christlicher Manier aufgeteilt werden. Wie genau das letzte Mal die Verteilung abgelaufen war, das konnte hinterher niemand mehr mit Bestimmtheit angeben. Aber eines stand schon gleich danach fest: Die Gusti wird mit dieser Aufgabe nie mehr beauftragt werden.
Nur ob das immer ein lupenrein holländischer Käse gewesen ist, das wurde von der Resi arg in Zweifel gezogen. Sie wusste von Insidergerüchten aus der jüngsten Vergangenheit, dass die Flachgauer Bauern im Salzburgerischen sowie auch manche landwirtschaftlichen Unternehmungen im Chiemgau, Käsegranulate nach Holland exportierten. Derartige Transporte geschehen angeblich andauernd. Mit riesigen Sattelzügen, die mit Kesselaufbauten ausgestattet sind, werden die Granulate zu den Käsegenossenschaften nach Holland gekarrt.
Die Brunhilde, das wusste Resi aus Gesprächen mit ihr, ist so eine Chefin von einem dieser Käsegroßbetriebe.
Seit Dietwald Rothgleiber seinen Betrieb in jüngere Hände gelegt und damit auch die Verpflichtungen als Vorstandsvorsitzender der Rothgleiber-Gewerke abgelegt hatte, blieb er sehr oft sogar für eine längere Zeit, nicht mehr als nur ein bis zwei Wochen lang, in seinem Jagdrevier. Die gebirgige Schönheit um ihn wurde langsam zu seiner vertrauten Umgebung. Er war nicht mehr der Preuß, der sich hier heimlich eingeschmuggelt hatte, sondern er genoss auch bei der Dorfgemeinschaft beachtenswertes Ansehen. Dafür hatte schon der Mürz Peda Sorge getragen.
Auch für die Gebräuche interessierte sich der Jagdherr vermehrt. Ganz besonders scharf darauf war er, die Vorzüge des Schnupftabaks kennenzulernen. Hier in Bayern ist der Schmalzler, insbesondere bei Stammtischen in Wirtshäusern ein gerngesehenes Freizeitvergnügen. Der würzige Geschmack des Tabaks, mit wenig zusätzlichen Aromaten, hatte auch Dietwald Rothgleiber in einer launigen Gesellschaft fern seiner Jagdhütte ausprobieren müssen. Das darauffolgende Gelächter, das von den herumsitzenden Einheimischen losgebrochen ist, kann man sich ja bildlich vorstellen.
Nach diesem Intermezzo griff er lieber in die Rocktasche und holte seine Pfeife hervor. Das Pfeifenstopfen mit ausgesuchtem Tabak, im Anschluss dann das zwingend notwendige Anzünden, ist nicht so einfach, wie man es im ersten Moment vermutet würde. Dazu ist nämlich eine Geschicklichkeit erforderlich, die man erst nach jahrelanger Übung etappenweise erwerben kann. Da gehört das Schnupfen von Tabaken in eine der hintersten Kategorien im sportlichen Bewerbe des Tabakrauchens.
Obendrauf ist selbstverständlich die Ruhe und Gemütlichkeit, vielleicht bei einer Halbe Bier oder einer Tasse Kaffee, wünschenswert. In so einem Umfeld pflegte Dietwald Rothgleiber dann seine Pfeife zu rauchen.
Jährlich einmal, meist zur Jagdsaison im September oder anfangs Oktober, spendete Dietwald Rothgleiber, anlässlich einer Bauernherbst - Veranstaltung einen ansehnlichen Betrag zugunsten der örtlichen Jägerschaft sowie den Genossenschaften, die für die Wegeerhaltung verantwortlich sind. Mit dem Geld wurden bereits etliche Hochsitze neu errichtet aber auch hin und wieder Wege instand gesetzt, auf denen die Wanderer zu den zahlreichen Almen gesichert hin spazieren konnten.
Für den Sagler Andi war diese Spendenaktion ein weiteres Manöver gegen den Fiskus. Er erwarb sich dadurch auch große Verdienste.
Weil Spendengelder, die gezielt für das öffentliche Wohl und Interesse verwendet werden, allemal steuerlich einen Absetzbetrag darstellten. Und den nützte der schlaue Fuchs wie kein Zweiter. So erlitt Dietwald Rothgleiber brutto wie netto bei dieser Wohltat kaum finanzielle Einbußen.
Ende September 2014 war es wieder einmal soweit. Der Bauernherbst war eingeläutet und ein Besuch aus Holland stand unangemeldet vor der Jagdhaustür.
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