E.R. Greulich - Der anonyme Brief

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In diesem Roman hat E.R. Greulich das ereignisreiche Jahr 1913 im Leben Karl Liebknechts gestaltet. Durch sorgfältige Studien brachte der Autor auch wenig Bekanntes ans Licht und zeichnete einprägsame Charakterbilder.
Als er von Budapest zurückkehrt, findet er unter der eingegangenen Post einen umfangreichen Brief. Der Absender ist unleserlich, und das stimmt skeptisch. Anonyme Briefe bedeuten meist Klatsch und Tratsch. Aber dann liest er den Inhalt mit wachsender Erregung. Er ruft seine Frau: Schau dir das an, Sophie. Hier wird Krupp Spionage vorgeworfen, Bestechung von Beamten der Militärverwaltung. Wenn das stimmt, es wäre Dynamit inter den Sesseln einiger Herren!
Sophie warnt: Vorsicht, Karl! Womöglich will der Gegner dich in eine Falle locken. Du mußt sorgfältig prüfen, ob das Material echt ist.

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Die Tür öffnete sich, und Clara Zetkin trat ins Zimmer. Die bräunliche Herbheit ihres Gesichts erinnerte an die italienischen Vorfahren, ihre kleinen Fältchen, von einem harten Leben hineingestichelt, vergaß man vor den alles beherrschenden blauen Augen. Sie ging zu Rosa Luxemburg, die beiden Frauen umarmten sich wie Schwestern. Mit Charme entschuldigte sich Clara Zetkin für ihr Späterkommen, alle setzten sich an den Tisch.

Liebknecht nahm das Material aus der Aktentasche. "Außer Ihnen, Clara, sind alle Anwesenden von mir unterrichtet, um was es geht." Seine Fingerknöchel klopften auf den Hefter. "Derart brisante Details über einige Oberhelden der Alldeutschen weht einem der Wind vielleicht in fünfzig Jahren nicht mehr auf den Tisch. Über die Wichtigkeit des Materials dürfte Einigkeit herrschen. Es geht im Grunde nur darum, zu überlegen, was ratsamer ist: gleich damit zuschlagen oder vorsichtig prüfen, ob die Echtheit garantiert ist."

Rosa Luxemburg hatte den Hefter genommen, darin geblättert und gelesen. Ohne von den interessanten Details aufzublicken, sagte sie: "Ich gehe wohl nicht fehl in der Annahme, Karl, dass Sie dafür sind, gleich loszuschlagen."

"Es war mein erster Impuls", gestand Liebknecht. "Sie wissen um mein Vorhaben mit dem Buch 'Die Internationale des Rüstungskapitals'. Wer nur einigermaßen in dem Gebiet zu Hause ist, spürt bis in die Fingerspitzen, was da enthüllt wird, trägt den Stempel der Echtheit."

Sachlich wiederholte Rosa Luxemburg: "Ich gehe wohl auch nicht fehl, wenn ich annehme, dass Sophie Ihnen geraten hat, sich mit einigen Freunden zu beraten."

Liebknecht lachte jungenhaft. "So ist's, verehrte Freundin. Sie kennen mich, und Sie kennen Sophie sehr gut."

"Ich bin auf jeden Fall für überprüfen." Clara Zetkin sagte es mit ruhiger Bestimmtheit.

Liebknecht war verblüfft. Diese Anwandlung von Ängstlichkeit, wie er es empfand, hätte er bei Clara Zetkin am wenigsten erwartet. Temperamentvoll erwiderte er: "Wissen Sie, Clara, was das bedeuten kann? Eine glänzende Waffe unbenutzt lassen, bis sie verrostet ist. - Gestatten Sie, Rosa?" Er nahm den Hefter und schob ihn Clara Zetkin zu. "Schauen Sie hinein, und Sie werden Ihre eben geäußerte Meinung wahrscheinlich revidieren."

Gutmütig spöttelte Rosa Luxemburg: "Haben Sie uns hergebeten, Karl, um zu beraten, oder um uns von Ihrer Auffassung zu überzeugen?"

Liebknecht versuchte zu lächeln. "Verzeihen Sie, Rosa. Aber wer sich so intensiv mit den Machenschaften dieser - dieser europäischen Mörderfilialen befasst, bekommt ein Gespür für taugliche und untaugliche Waffen gegen das Gesindel."

"Ich kann Genossen Liebknecht verstehen." Wilhelm Pieck hob den Kopf, gemeinsam mit Clara Zetkin hatte er den Inhalt des Hefters durchgesehen. "Auch mir bereitet die Vorstellung Unbehagen, solche kostbaren Beweisstücke ungenutzt schmoren zu lassen."

"Falls es Beweisstücke sind", gab Mehring zu bedenken. Clara Zetkin hatte ihm den Hefter zugeschoben, und er begann sich ebenfalls den Inhalt anzusehen.

"Je echter sie ausschauen, desto sorgfältiger müssen wir sie prüfen."

Clara Zetkins eindringliche Worte klangen Liebknecht wie Verstocktheit. "Heißt also, das beste Pulver ins Arsenal, auf dass es dort verschimmele."

"Das ist besser als Pulver, das Dynamit ist. Ich bin für losschlagen. Noch dazu, da uns der Gegner selbst die Waffen liefert", unterstützte Pieck Karl Liebknecht.

"Und was geschieht", Rosa Luxemburg fragte es akzentuiert, "wenn dieser Gegner nachweist, das Ganze war eine gezielte Infamie?"

"Der Gegner wird auf jeden Fall abstreiten", widersprach Pieck, "darüber dürfte es doch in diesem Kreis keine Illusionen geben."

"Ein schwaches Argument, um auf eine hieb- und stichfeste Überprüfung zu verzichten. Es gibt ja nicht nur uns und unsere Gegner. Da sind die Partei, das Volk, die internationale Öffentlichkeit", erinnerte Clara Zetkin.

"Genau das", setzte Rosa Luxemburg den Gedankengang fort. "Wir können es uns nicht erlauben, dass bei der Affäre zum Schluss herauskommt, der exponierteste Sozialdemokrat auf diesem Gebiet, Genosse Liebknecht, manipuliere mit unseriösen Mitteln. Ich bin ebenfalls dafür, zu prüfen."

"Aber wie?" Liebknecht rief es fast verzweifelt. "Ich habe schon Sophie gefragt, ob ich etwa ein Inserat aufgeben soll, der verehrte Anonymus möge sich bitte ..."

"Überlegen Sie, Karl", unterbrach ihn Clara Zetkin, "wie viel fester und überzeugender Ihre Position ist, wenn Sie selbst genau wissen, dass jedes Detail in diesem Hefter stimmt."

"Ich bin gespannt, wie sich die Genossen eine Überprüfung vorstellen", provozierte Pieck, "denn ich befürchte, schon bald dürfte das großartige Material nicht mehr aktuell sein."

"Erstens bleibt derartiges Material so lange aktuell, wie Kriegsschürer versuchen Kriege anzuzetteln, zweitens muss die Überprüfung nicht Jahre dauern. Es kommt auf die Methode an." Mehring sagte es keineswegs gereizt. Das Ungestüm der beiden Jüngsten in diesem Kreis war ihm nicht unsympathisch.

"Wenn wir nur schon eine Methode hätten." Die Blicke Liebknechts trafen sich mit denen Wilhelm Piecks. Beide waren nicht unbedingt gegen eine Prüfung, sie befürchteten nur das Abschieben auf die berüchtigte lange Bank.

"Nehmen wir einmal an", Mehring legte den Finger an die Nase, eine Geste beim Nachdenken, die seine Freunde kannten, "wir wüssten bereits, das dort im Hefter ist kein Bluff. Was müsste dann geschehen?"

"Bei der erstbesten Gelegenheit vor den Reichstag damit." Wilhelm Pieck begeisterte sich an dem Gedanken.

"Bei der erstbesten?" Rosa Luxemburg bekam ein steiles Fältchen über der Nasenwurzel. "Ein guter Jäger schießt nicht, um zu schießen. Meines Wissens drückt er erst ab, wenn er das Objekt gut im Visier hat."

"Einverstanden", begütigte Mehring. "Aber mir geht es erst einmal um den Verfahrensweg. Bei solch eklatanten Delikten muss man doch wohl erst mit dem Material zum obersten Zuständigen des infrage kommenden Bereichs gehen. Das ist der Kriegsminister. Oder nicht, Genosse Liebknecht? In derlei Dingen sind Sie der Experte."

Gespannt hatte Liebknecht zugehört, er lehnte sich zurück, schaute gegen die Zimmerdecke und überlegte laut: "Es wäre wohl das Ordnungsgemäße und Klügste. Andernfalls könnte mir der ehrenwerte Josias von Heeringen den Vorwurf machen, ich wäre mit derart schwerwiegenden Anklagen vor das Hohe Haus getreten, ohne dass er das Material geprüft habe. Und dann würde - es wäre nicht das erste Mal - eine großartige Gelegenheit für unsere Agitation mit endlosen Debatten über Verfahrensfragen zugedeckt werden."

"Na also." Voller Genugtuung fuhr Mehring mit seinen hageren Händen durch den weißen Bart. "Was steht dem entgegen, Genosse Liebknecht, dass Sie mit diesem Material zum Kriegsminister gehen, gerade weil wir nicht wissen, ob es echt ist? Dann muss er es für uns prüfen."

Wilhelm Pieck lachte ungläubig, beinahe mitleidig. "Ausgerechnet der? Josias von Heeringen wird so lange prüfen, bis uns alle der grüne Rasen deckt."

Energisch schüttelte Liebknecht den Kopf. "So einfach ist es nun wieder nicht, Genosse Pieck. Schließlich käme ich ja nicht als Privatmann, sondern als Reichstagsabgeordneter. Der Kriegsminister weiß genau, welche Möglichkeiten mir zur Verfügung stehen, auf strenge Untersuchung zu drängen."

"Zugegeben." Pieck war noch immer nicht überzeugt. "Aber eine Krähe hackt der andern die Augen nicht aus. Je echter das Material, desto eifriger wird er seine Clique warnen. Und wenn dann wirklich die kaiserhörige, brave Kriminalpolizei anmarschieren sollte, ist alles so tief verbuddelt, dass niemand nichts beweisen kann."

Nachsinnend fixierte Liebknecht einen unsichtbaren Punkt. "Das ist der Pferdefuß, der mir Kopfzerbrechen macht. Sonst wäre der Vorschlag Genossen Mehrings annehmbar."

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