Helmut H. Schulz - Victoria

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Wer daran glaubt, dass Geschichte von Menschen gemacht wird, dem wird mit diesen nicht-chronologischen Streifzügen womöglich das zwiespältige Gefühl geboten, das uns beschleicht, wenn wir meinen, es hätte besser gemacht werden können. Diese vorletzte Kaiserin war eine bemerkenswert starke Frau, im Guten wie im bösen, eine große Hasserin, und eine der auffallendsten Persönlichkeiten unter den aussterbenden Monarchinnen. Bis in die letzten Stunden ihres sterbenden Gatten hinein blieb sie in jedem Zoll: Kaiserin Friedrich Wilhelm, Royal Princess Victoria. Und sie fühlte sich um den Glanz betrogen, denn hundert Tage Kaiserin sind etwas mager, angesichts einer so langen Wartezeit. Als das Ziel erreicht war, dauerte es nur etwas mehr als drei Monate, genau solange wie Friedrich als deutscher Kaiser auf dem Thron mehr dahinsiechte als regierte.

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Da die Psychoanalyse alle paar Jahre eine neue Moderichtung hervorbringt, um sich die Notwendigkeit ihrer Existenz zu bestätigen, so bedienen sich die von ihr faszinierten Historiker und reihen den Lord Melbourne unter die Sado-Masochisten ein. In seinen Briefen ist allerdings verdächtig oft von Peitsche und von Züchtigung die Rede. Nun setzte das Zeitalter ganz allgemein auf Körperstrafen; ausgepeitscht wurden außerehelich schwangere Mädchen, ausgepeitscht wurden schwarze Koloniesklaven, Matrosen und Soldaten, Strafen, die irgendein Court rechtens verhängte. Anders steht es schon mit dem Verdacht, das innige Verhältnis der jungen Königin zu ihrem Premier-Vater könne den Charakter sexueller Abhängigkeit getragen haben. Melbourne näherte sich seiner Monarchin, wenn einer zusah, stets mit dem größten Respekt, zugleich aber auch mit einer fürsorglichen Zärtlichkeit. Vielleicht sah er wirklich in dem unwissenden, ohne ihn hilflosen Ding, eine Art Tochter, wie sie in ihm den Vater suchte. Die beiden wechselten im Laufe der Zeit tausende Briefe zu allen möglichen Themen. Selbst ihre Ehe mit Albert, vielmehr ihr Jawort zu seiner Werbung machte sie von der Zustimmung Lord Melbournes abhängig, was sicherlich nicht bloß politisch motiviert war. Im Grunde hatte Victoria keinen Vertrauten, sieht man von Stockmar ab, der sporadisch auftrat. Mit ihrer Mutter wollte und konnte sie dergleichen kaum besprechen. Die Lehzen war heimgeschickt worden, und Victoria musste ihre Rolle im englischen Parlamentssystem erst noch spielen lernen.

Verglichen mit dem Reichtum der Adelsfamilien war die Königin arm, aber das sollte sich bald ändern. Victoria besaß einen angeborenen Sinn für alles Geschäftliche, Haushälterische, bis zur Kleinlichkeit. Sie konnte ihr Erstaunen über den unerhörten Reichtum, den sie gelegentlich auf den Besitztümern des Hochadels vorfand, nie verbergen; ein aufdringlicher Reichtum, gegen den sie sich wie eine arme Verwandte fühlte. Verstand sie, woher diese Anhäufung märchenhaften Besitzes kam? Sicher nicht. Rücksichtsloser und früher als auf dem Festland, war der englische Hochadel dazu übergegangen, sich neue Erwerbszweige zu erschließen. Tausende, wenn nicht hundertausende Pächter wurden ohne den Deckmantel eines Vorwandes vertrieben, füllten die Armenquartiere der großen Städte oder verließen England in Richtung Kolonien, um ebenfalls reich zu werden, so reich wie der grundherrliche Lord, dem der Flüchtling sein Elend verdankte, oder um ganz zu verderben. Der Vergleich mit den Zuständen im England der Revolution und der Cromwell Zeit; es hatte sich wenig verbessert, kaum etwas verändert. Und die herrschende Grundbesitzerklasse erschloss neue Quellen des Reichtums.

Lord Russell, einer der Nachfolger Melbournes im Amt, war Besitzer ganzer Straßenzüge im Elendsviertel East-London, in der noch um die Jahrhundertwende eine Armut herrschte, die auf dem Festland unvorstellbar war. Und während ihrer langen Regentschaft, selbst unter Victorias Nachfolger änderte sich an den Verhältnissen im Londoner Elendsviertel nichts, wie Jack London recherchierte. Was der herrschenden Klasse mittlerweile zugetraut wurde, belegt das Gerücht, ein Mitglied des Königshauses sei identisch mit dem Prostituiertenmörder, Jack the Ripper, einem Serienmörder in Whitechapel 1888. Der Amerikaner Jack London suchte die berüchtigten Viertel 1902 auf und teilte schauerliche Einzelheiten in seiner Reportage mit: The People of the Abyss, Menschen der Tiefe, Volk am Abgrund deutsch getitelt. Um das passende Zitat in der Reportage zu finden, genügt es, einen Finger zwischen die Seiten zu stecken. Vom Londoner Osten schreibt Jack London: Es gibt auf dieser Welt keinen traurigeren Anblick, als dieser fürchterliche Osten mit Whitechapel, Hoxton, Spitalfields, Bethnal Green und Wapping bis zu den Ostindiadockes ihn bietet. Hier ist die Farbe des Lebens grau und schmutzig braun. Alles ist hilflos, hoffnungslos, trostlos und schmutzig. Etwas wie Badeeinrichtungen kennt man nicht. Die Menschen selbst sind so schmutzig, dass jeder Versuch der Reinlichkeit als Komödie betrachtet werden müsste, wäre es nicht so schmerzlich und tragisch.

Nicht als ob deutsche oder französische Verhältnisse die Armen dieser Länder zu übertriebener Vaterlandsliebe hätten hinreißen können, aber es gab doch Unterschiede in der Denk- und Fühlweise zwischen dem Festlandeuropäer und dem Inselbriten. Für die Frage, weshalb gerade England, das Flaggschiff des Protestantismus, ein solches Elend hervorgebracht hat, ist die Erinnerung an zwei Daten von Nutzen; für die deutschen Klein- und Mittelstaaten die Augsburger Religionsformel, die im Westfälischen Frieden ausdrücklich in völkerrechtlichen Verträgen verankert wurde, und die Geburtsstunde der Englischen Staatskirche, das heißt, der von oben vollzogenen Trennung von Rom. Die Etablierung einer einheitlichen Staatskirche führte England auf einen besonderen Weg.

Gewöhnlich werden drei Reformatoren genannt, der Deutsche Luther, die Schweizer Zwingli und Calvin, bestenfalls noch Hus; in England wirkte Wiclif. In England ist das Ja oder Nein zur Reformation Sache des Staates gewesen und alle Konflikte mit der Krone führte das Parlament in religiöser Verkleidung. Ein Katholik war ein Staatsfeind, und die katholischen Iren sind es bis heute geblieben. Die Königin Victoria passte in das Schema, sie war Protestantin und sie war eine Tory. Deshalb richtete ihr Lord Melbourne 1838, am 28. Juni genau, eine Krönung aus, welche die ungeheure Summe von 200 Tsd. Pfund verschlang, eine Krönung, die unter dem Schirm dieser mächtigen Staatskirche stand und dem nicht minder tatendurstigen Parlament, und fortan widmete er sich der Aufgabe, der jugendlichen Queen die komplexen historischen Vorgänge fasslich aufbereitet zu erläutern.

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