Rainer V. Schulz - Meister Heinrich Gresbeck's Bericht von der Wiedertaufe in Münster

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Meister Heinrich Gresbeck's Bericht von der Wiedertaufe in Münster: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Verfasser ist ein Mann aus dem Volk, ungebildet, aber verständig, von lebhaftem Geist, ein aufmerksamer Beobachter. Sein Buch ist original, keine Spur von einer fremden nachbessernden Hand bemerkbar. Er schreibt, wie er sprechen würde, aber sein Stil ist sachgemäß und natürlich, anschaulich. Es zeigt sich die Lust, die ihm das Erzählen bereitet.
Er bietet uns den echten unverfälschten Bericht eines Augenzeugen über die Vorgänge in der Stadt während des Wiedertäuferreiches der 1530er Jahre. Da er ohne Aufzeichnungen, bloß aus dem Gedächtnis schreibt, muss er wider Willen die Zeitfolgen verletzen. Aber er zerstört sie auch mit vollem Bewusstsein, reiht aneinander was ihm einfällt, schaltet etwas anderes ein und kehrt dann ruhig zu der unvollendeten Begebenheit zurück.

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Unser Gott und unser Erhalter bewahre Ihren Glauben durch sein lauteres Wort unbefleckt bis zu seiner glorreichen Zukunft! Amen!

Wittenberg am Tage des Apostel Thomas 1532.

Dr. Martin Luther. Eigenhändig.

Als nun dieser Pfaffe sein Regiment in der Stadt ausgebaut hatte, kam die Wiedertaufe in Holland und Friesland auf, und sie begannen sich auch hier zu taufen; und sie versammelten sich, wie es die schwarzen Bauern tun. Diese selben Wiedertäufer in Holland und Friesland und in Münster nahmen es mit ihrem Glauben unbilliger, als es die schwarzen Bauern mit ihrem Glauben tun. Als nun die Wiedertaufe in Holland und Friesland stattfand, da haben die Holländer und Friesen vernommen, dass innerhalb Münsters in Westphalen ein solcher Predicant wäre, der die Stadt mit seinen Predigten in Zwietracht zwischen den Bürgern und der Geistlichkeit stürzt. Darauf sind die Friesischen und Holländischen Wiedertäufer nach Münster gekommen, und sind zu diesem Pfaffen ins Haus gegangen. Als sie in seinem Hause ankamen, da hat er ihnen den Frieden geboten, gleich wie die Predicanten tun sollten, wenn sie aus der Stadt Münster nach Soest, nach Warendorf, nach Coesfeld und nach Osenbrugk ziehen, um dort den Frieden zu bieten. Wenn diese Städte den Frieden nicht annehmen wollten, dann sollten diese Städte zur Stunde versinken. Darauf haben die Holländer und Friesen dem Pfaffen Stutenbernt ebenfalls den Frieden geboten. Diesen Frieden hat Stutenbernt angenommen und sie sind sich sehr schnell über die Wiedertaufe einig geworden.

Dann hat derselbe Pfaffe Stutenbernt Knipperdollingk mit seinen Gesellen zu sich gerufen, und sie haben sich heimlich untereinander getauft, so lange bis die Wiedertäufer begannen, stärker zu werden. Ab da tauften sie sich in der Stadt. Und alle Tage kamen Wiedertäufer aus anderen Landen in die Stadt, und sie wurden immer stärker. Dieser Pfaffe hatte die Taufe mit den ersten in der Stadt heimlich durchgeführt und auch heimlich in seinem Hause gepredigt, und hatte nun so viele aus dem Volke heimlich getauft, Männer, Frauen und Mädchen. So sind es in der Stadt derart viele Wiedertäufer geworden, dass sie begannen, öffentlich zu taufen, die sich taufen lassen wollten. Die Wiedertaufe entwickelte sich in der Stadt so, dass die Wiedertäufer mit ihren Predicanten und Propheten allein waren.

So hatten die Wiedertäufer ein freundliches Miteinander von Männern und Frauen; sie wollten mit den anderen Bürgern und Frauen nichts zu tun haben, weder Vater noch Mutter; mit niemandem wollten sie sprechen. Wenn sich die Männer auf der Straße trafen, so gaben sie sich die Hand, küssten sich auf den Mund und sagten: „lieber Bruder, Gottes Frieden sei mit dir.“ Der andere antwortete: „Amen.“ So hielten es die frommen Leute, die sich getauft haben untereinander. Die Wiedertäufer hielten sich alle für Brüder und Schwestern. So große Liebe wollten sie untereinander bewahren.

Damit hatte der Pfaffe die Herrschaft über die Stadt gehabt. Allerdings hätten die Bürgermeister und Räte gern gesehen, dass dieser Pfaffe die Stadt verlässt; aber der gemeine Mann war dagegen. Es sind dann manche in der Stadt geblieben und manche sind auch ausgezogen. Und die, die in der Stadt geblieben sind, haben an der Wiedertaufe keine Schuld gehabt, denn sie wurden zu der Taufe gezwungen, wer sich weigerte musste die Stadt verlassen. Von diesen schreibe ich auch nicht mehr. Einige haben versucht, die Predicanten aufzuhalten. Ein Teil von ihnen ist tot; ich hoffe, dass nicht alle tot sind.

So sind fortan die Propheten und Predicanten gekommen, die ich schon erwähnt habe, und haben in der ganzen Stadt gepredigt und haben den Jungfern in den Klöstern weisgemacht, die Köster würden versinken, wenn sie sich nicht taufen ließen. Deshalb ist ein Teil der Jungfern aus den Klöstern gegangen, um sich taufen zu lassen, und sie haben sich von falschen Propheten und Predicanten überreden lassen, so wie manche Menschen das oft tun. So haben die Predicanten so viel von den Klöstern gepredigt, dass sie versinken sollen, dass Gott so großen Zorn auf die Klöster hätte, dass sie versinken. Sie haben auf die Leute so mit ihren Predigten eingeredet, dass diese die Klöster und Kirchen betrachtet haben, um das große Mirakel zu sehen, wenn die Klöster und Kirchen versinken würden. Nun, die Klöster und Kirchen blieben stehen und versanken nicht. Da hatte ein jeder lange genug gesehen, und mochte wieder nach Hause gehen. Oh, was haben sie dem armen Volk weisgemacht! Und dies wusste noch nicht, dass die Kirchen niedergebrochen werden sollten, und dass sie noch großen Zwängen ausgesetzt sein würden.

So wurden die Wiedertäufer sehr stark in der Stadt, dass die anderen Bürger, die sich nicht taufen lassen wollten, die Stadt verließen.

Es gab in der Stadt auch einen anderen Predicanten, der stellte sich den Wiedertäufern entgegen. Dieser Predicant war ein Hesse und begann gegen die Wiedertäufer zu predigen; er hat den Leuten gesagt, was die Predicanten der Wiedertäufer vorhatten, und gleich, nachdem er es gesagt hatte, ist es auch geschehen. Auch hat der Hesse gepredigt, wer wieder von der Wiedertaufe loskommen wolle, der soll zu ihm kommen, er würde ihnen die Wiedertaufe nehmen. Dieses haben die anderen Predicanten erfahren; darauf haben sie ihn zur Stadt hinausgetrieben. Dieser ist jedoch noch einmal in die Stadt gekommen und hat nach Johan van Leyden begehrt. Der war zu dieser Zeit bereits zum König gekürt. Ich glaube, dass dieser Hesse vom Landgrafen in die Stadt geschickt worden ist, um einen Brief zu übergeben. Am Ende ist der Hesse wieder unverrichteter Dinge aus der Stadt gezogen.

3 Ein Angriff des Bischofs wird vereitelt

Als nun mein gnädiger Herr von Münster sah, dass sich die Wiedertäufer nicht raten lassen wollten – und fragten nach der Gnade des Bischofs nicht – da schickte mein gnädiger Herr nach Münster, und bat die Bürger, die sich nicht zu den Wiedertäufern bekannten, dass sie dem Bischof zwei Tore öffnen sollten: Das Unsere Lieben Frauen Tor und das Judenfelder Tor. Da sind dem Bischof die Tore geöffnet worden, damit er in die Stadt zwei- oder dreitausend Mann und ein Teil Reiter zu Pferde bekam. So tat mein gnädiger Herr um die Stadt zu retten. Als die Wiedertäufer das merkten, waren sie durcheinander; sie sangen und schrien und sprangen auf und nieder. Ein Teil lag im Dreck und einige haben den der Straße gegessen und haben ihren Vater angerufen und gesagt, was sie für ein großes Feuer in der Luft sehen. Dieses Feuer ist über die Landsknechte und Reiter gezogen, die mein gnädiger Herr von Münster in der Stadt hatte. Die Knechte und die Reiter hatten das Kirchspiel Unser Lieben Frauen besetzt. Durch die Stadt floss ein Wasser und trennte die beiden Lager. Über dieses Wasser führten Brücken, aber diese hatten sie eingerissen, so dass das Wasser zwischen ihnen nicht überwunden werden konnte.

Die Knechte und Reiter hatten Knipperdollingk und noch fünf oder sechs andere Bürger die Wiedertäufer waren, gefangen und in Unserer Lieben Frau Kirchturm festgesetzt. Knipperdollingk lag in dem Turm und rief gemeinsam mit den anderen: „O Vater, O Vater, Narren, Narren, strafe die Gottlosen.“ Als sie später noch mehr Reiter auf der Straße gehört haben, schwiegen sie still in dem Turm und riefen nicht mehr. Sie meinten, mein gnädiger Herr sei selber in die Stadt gekommen. Wäre mein gnädiger Herr tatsächlich selber in die Stadt gekommen, wäre diese gehalten worden.

Im Folgenden haben die Wiedertäufer mit den Obersten der Knechte und der Reiter verhandelt und vereinbart, dass sie in Freundschaft und Liebe scheiden wollten, mit der Gnade meines Herrn von Münster. So hat Tillebecke und ein anderer Teil des Rates von den Wiedertäufern getäuscht, so dass die Knechte und die Reiter wieder aus der Stadt abgezogen sind. Mein gnädiger Herr war hingegen nicht dabei. Hätten sie Tillebecke, Knipperdollingk, Kipenbroick und andere festgesetzt gelassen und wäre mein gnädiger Herr nach Münster gekommen, so will ich wohl glauben, dass sie sich in Frieden und Freundschaft getrennt hätten. Sobald die Knechte und Reiter die Stadt verlassen hatten, beeilten sich die Wiedertäufer zuerst die Stadttore zu schließen und die Stadt wieder einzunehmen. Das Feuer, das sie in der Luft gesehen haben wollten, war das Höllenfeuer. Darin sollten alle Landsknechte und Reiter verbrennen, wenn sie die Stadt nicht verlassen hätten. Die Wiedertäufer sagten, wären die Knechte noch eine halbe Uhr länger in der Stadt geblieben, sollten sie in dem Feuer verbrennen und in der Hölle versunken sein. Das erzählten sie dem gemeinen Volk in der Stadt. Mit dieser Klugheit und Behändigkeit gaben sie dem Bischof von Münster die Schuld und weil der Bischof noch nie ein Versprechen gehalten hat, wollten sie ihr Versprechen ebenfalls nicht halten. Es war also alles Betrug, was sie vereinbart hatten, namentlich Knipperdollingk und seine Gesellschaft.

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