Beate Morgenstern - Eine Frau schon in den Jahren und andere Mördergeschichten

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Eine Frau schon in den Jahren und andere Mördergeschichten: краткое содержание, описание и аннотация

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Üblicherweise beginnen Mördergeschichten mit der Tat, der Leser nimmt an den Ermittlungen teil und am Ende steht der Täter fest. Nicht so in den achtzehn Geschichten mit Mördern und ohne Polizei von Beate Morgenstern in dieser kleinen Sammlung. Hier erleben wir eine Entwicklung; die Tat steht am Ende.
Intelligent, überraschend, nie langweilig.

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Keine Spur von Norbert. Natürlich nicht. Dass er doch immer noch etwas erwartete! Dass er doch immer noch Hoffnungen hatte! Er fuhr in den üblichen Waldweg, stellte sein Auto ab, stieg aus und begann zu laufen. Sein Tempo gleichmäßig. Er hatte eine bestimmte Route. Manchmal schaffte er sie, ohne anzuhalten und eine Weile zu gehen, manchmal musste er Pausen einlegen. Er war ein recht guter Läufer, was man ihm sicher nicht zutraute. Ein trauriger Büromensch mit zwei linken Händen, so war sein Bild von sich. Man sah ihm nicht an, dass er weder immer ein Trauerkloß gewesen war, noch ungeschickt, noch ein schlapper Büromensch. Er lief sich in eine Freude, in ein Bewusstsein von eigenem Wert, von eigener Kraft hinein. Das leistete er sich möglichst einmal in der Woche. Nicht im nahen Stadtpark, sondern ganz allein hier draußen im Barnimschen Land. Er war eben für das Besondere. Noch immer lief er, schob die Pause hinaus, die er heute wohl einlegen müsste.

Seit einiger Zeit hörte er Schritte hinter sich. Ein anderer Läufer war wohl aus einem Nebenweg eingebogen. In ihm wuchs die Gewissheit: Norbert war es. Norbert, der ihn mit einem lässigen, guten Tag auch, junger Mann!, überholen wollte. Er zog sein Tempo an. Noch gönnte er Norbert den Triumph nicht. Der Freund konnte ihn ja rufen. Doch er rief nicht. So blieb es ein Wettlauf, ein Kräftemessen zwischen einem sechzigjährigen und einem zweiundvierzigjährigen Mann. Er dachte nicht mehr daran, was die Ärzte nach seinem letzten unerklärlichen Zusammenbruch vor eineinhalb Monaten gesagt hatten. Alle Gedanken aus ihm heraus bis auf den einen, der Freund hinter ihm. Er eine Laufmaschine, die prächtig funktionierte. Ja, merkwürdig, Kräfte wuchsen ihm zu. Immer schneller wurde er. Doch der Freund immer weiter hinter ihm. Irgendwo würden sie beide zusammenbrechend sich umarmen. Eh, lass mal gut sein, würde der Freund dann sagen. Mit einem Mal trat ihm ein Bild vor Augen. Ein übergroßer Baum, in ganzer Pracht von leuchtend gelben Blättchen, zwei gespalten. In dieses Bild mischte sich das einer nicht ganz jungen Frau mit weichen Gesichtszügen, das dunkle Kleid hochgeschlossen. Das muss ich dir erzählen, Norbert, sagte er. Ich bin angekommen. Er fühlte die Hand des Freundes an seinem Gesicht. Er lächelte. Er war wohl hingefallen. Zum Aufstehen war er zu müde. Doch dann stand er auf und begann zu fliegen. In diesen herrlichen Baum hinein auf die Frau zu, seine Großmutter.

Noch am selben Abend fand die Polizei auf der Waldstrecke den Körper eines Mannes, Mitte, Ende fünfzig, glatzköpfig, mittelgroß, athletisch kräftige Figur. Ein Lächeln im Gesicht. Ein Jogger hatte angerufen, seinen Namen allerdings nicht angegeben. Doch da man von einem natürlichen Tod ausging, maß man diesem Umstand keine weitere Bedeutung bei. Nach einigen Tagen wurde er in Zusammenhang mit einem Wagen gebracht, der nahe einer Bahnstation in einem Waldweg geparkt war. Anhand der Papiere wurde der Tote identifiziert und schließlich ein Bruder ausfindig gemacht, der die Identität bestätigte und den Freund des Toten benachrichtigte.

Freund und Bruder betraten die Wohnung. Sie sah aus wie für eine Abreise hergerichtet. Er war penibel darin, erklärte der Freund. Sieh mal, sagte der Bruder und deutete auf eine Wand: In drei Reihen untereinander ein Baum in wechselnder Jahreszeit und offenbar immer größer werdend. Unser Baum, sagte der Freund. Ich hab ihm etwas geben wollen, woran er sich halten kann.

So ein Tod im Laufen, das soll was Schönes sein, sagte der Bruder. Ich wollte, mir würde das passieren.

Man muss eben einen guten Freund haben!, sagte der andere und in seinen Augen, die sich zu leicht verengten, stand nichts als Trauer.

In Gott oder so!, sagte der Bruder verstehend. Er arbeitete neuerdings bei einer kirchlichen Behörde.

Nenn es, wie du es willst, sagte der Freund.

EIN DUFT VON ROSEN

Noch immer dieser Duft von Rosen!

Er rollte sich nach vorn ab, wieder zurück, mehrere Male hintereinander, legte die Beine gestreckt über sich, dass sie den Boden berührten. Seit Jahrzehnten immer die gleichen Übungen, die sowohl seinen Körper gelenkig hielten, wie seine Sinne vor dem Einschlafen beruhigten. Der Flur bot genügend Platz. Früher waren die Männer, die sich seine Frau einlud, manchmal im Dunklen über ihn gestolpert, über ihn, diesen kleinen schmalen Mann, der sich nackt diesen Bewegungen zuwendete, unbeirrt, was im Zimmer seiner Frau geschah. Er hatte nichts gegen die Männer, die seine Frau einlud. Sie gingen ja bloß auf das ein, was ihnen angeboten wurde. Auch seiner Frau nahm er es nicht übel. Sie sah zu gut aus. Sie war Opfer ihres Aussehens. Sie hatte keine Möglichkeit zu widerstehen, folgte blindlings dem, was ihr verheißen wurde, sah darin wahrscheinlich eine Anerkennung ihrer Person. So hatte er es sich nach und nach zusammengereimt. Denn sie war durchaus nicht sexbesessen. Heute Abend hatte er am Anfang ihrer Ehe gesagt, damit sie sich vorbereitete, freute. Doch sie hatte sich nie gefreut, obwohl er ihr einen ganzen Tag Gelegenheit dazu gegeben hatte. Was also trieb sie zu den Männern? Sie wollte Anerkennung! Etwas anderes konnte es nicht sein. Er hatte heulend, dem Zusammenbruch nahe, schließlich zurückgefunden in die Zeit vor ihr, in der er sich selbst genügt hatte. Niemals würde er wieder unter einem Menschen leiden, das hatte er sich geschworen. Er hatte sich entschieden, von den Menschen unabhängig zu werden. Man sagte, damals habe er sich verändert. Er schor sich seine lockigen Haare, reduzierte sein Gewicht. Ein ständiges leichtes Hungergefühl rechnete er sich als Genuss an. Sein Gesicht und Körper magerten ab. Leicht wollte er sein. So konnte er bei seinem täglichen Lauf in Geschwindigkeiten diesen einen Baum erklettern, den er sich ausgesucht hatte. Dieser andere Mensch, der nun für alle sichtbar zum Vorschein kam, war schon in ihm gewesen. Selbst in dieser kleinen Kinderbande, der er angehörte hatte, war er nie jemandes besonderer Freund gewesen. Durften die anderen nicht nach draußen, weil es zu kalt, zu nass war, dann war er eben allein in den nahen Wald am Rande der Kleinstadt gegangen und hatte sich dort stundenlang beschäftigt. Die Mutter hatte nichts dagegen unternehmen können. Er hatte gemacht, was er wollte. Mit anderen Menschen oder ohne sie. Eingebrochen war er in diesen Jahren, ohne jemanden zum Zeugen zu haben und ohne Gier auf die Dinge. Etwas zu besitzen, bedeutete ihm nichts. Er war in Häuser eingebrochen, um auszuprobieren, wie das Gefühl dabei sei, hatte etwas mitgehen lassen und dann auf den Müll getan. Da freute sich der Nächste, der kam. Damals gingen die Leute noch auf die Müllkute , suchten sie nach Brauchbarem ab. Damals, nach Kriegsende. Er hatte auch nie gedacht, dass die Leute sich grämten, wenn er ihnen etwas wegnahm. Vielleicht hätte er auf den Gedanken kommen sollen. Aber er kam nicht darauf. Weil Dinge ihm eben nichts bedeuteten. Waren die Menschen selbst schuld, wenn sie ihr Herz an Dinge hängten. In Hochschulzeiten hatte es ihn sommers wieder in die Wälder gezogen, die die Universitätsstadt umgaben. Wochenlang hauste er in einer selbst gezimmerten Unterkunft da draußen und hatte an ein Leben gedacht, in dem er frei herumziehen wollte. Dann hatte er seine Frau kennengelernt, war einmal unvorsichtig gewesen, hatte sich ganz auf sie eingelassen. Was hatte er in sie hineingesehen! Gedichte hatte er ihr geschenkt, die ihm in seinem Nachdenken um die Welt wichtig geworden waren. Ausgerechnet ihr Gedichte! Ihre hellen lang bewimperten Augen hatten ihn träumen lassen. Ahnungslos war er in die Falle getappt und fast daran krepiert, als sie sich mit einem Mal von ihm abwandte, ihn aus dem gemeinsamen Haus haben wollte, nicht mehr mit ihm gesprochen hatte und ihm auf jede Weise hatte fühlen lassen, wie unerwünscht er war. Er hatte sich als Gescheiterter angesehen, sich das Ende der Beziehung als eigenes Versagen angerechnet. Sein Gerechtigkeitssinn ließ allerdings nicht zu, dass sie ihn aus dem Haus trieb. Er hatte aller Feindseligkeit widerstanden. Stunde um Stunde, Tag um Tag! So hatte er gedacht. Daraus war ihm ein Gerüst erwachsen. Die Zukunft interessierte ihn nicht, genau so wenig wie die Vergangenheit.

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