Er sah SIE, wie SIE auf ihrem Bett saß, als das Licht in IHREM Schlafzimmer anging. Die verklebten Haare im Gesicht, das nasse, jetzt durchsichtige Shirt auf IHRER Haut. Die großen harten Nippel, die sich durch den Stoff drängten. Irgendwie schaffte SIE es verzweifelt mit einigen Mühen, das enganliegende Schlafshirt von IHREM Körper herunter zu zerren. Nackt, wie SIE dann war, zog SIE auch noch das komplette Bett ab und ging mit der Wäsche ins Badezimmer. Jetzt konnte er nur noch schemenhaft ahnen, wie SIE unter der Dusche stand und das Wasser genoss. So oft hatte er das schon getan und so oft hatte er einen so gewaltigen Ständer, wie auch in diesem Augenblick. Er wandte sich ab mit den leisen Worten » Zeit zu spielen « und machte sich auf den Weg.
Der Staatsanwalt Dr. Christian Brücker schaute fragend in die Gesichter der beiden leitenden Kriminalbeamten und wartete auf Antworten. » Also «, begann Sara Preuss. » Toter Nummer 1 ist Willi Serafin, nackt auf einem Spielplatz gefunden, mit einem Rohr im Hintern, in dem noch Spielfiguren von einem Halma Spiel steckten. Allem Anschein nach hat dieser Fall nichts mit den kommenden Opfern zu tun .« » Ist dies völlig auszuschließen ?«, tat der Staatsanwalt sein Interesse kund. « Völlig ausschließen kann man das nicht. Aber bisher haben wir keinerlei Berührungspunkte der Opfer und auch nichts im näheren Umfeld ermitteln können «, gab nun auch Ruben Weiss einen kleinen Kommentar ab. » Opfer Nummer 2, Sofia Kramer, 15 Jahre alt, blond, laut Obduktion durch einen Fall mit dem Gesicht in eine auf dem Boden liegende Harke zu Tode gekommen, einen Zettel im Mund, mit dem Wort „Ärgere “. Opfer Nummer 3, aber das war ein Unfall «, fuhr Sara Preuss fort und warf dabei Ruben Weiss einen Blick mit hochgezogenen Augenbrauen zu. Staatsanwalt Christian Brücker nahm es stillschweigend zur Kenntnis. So leicht entging ihm nichts. » Ist der in einen Teppich gewickelte Hund vom Vater von Opfer Nummer 2. Christoph Kramer «, fuhr Sara Preuss weiter fort. » Am Teppich befanden sich Blutreste von Sofia Kramer .« Sara Preuss machte eine kurze Pause, aber der Staatsanwalt schaute sie nur weiter an und blieb ruhig. » Sammy Rückert ist das vierte Opfer, knappe 18, erstickt mit einer Plastiktüte. Ebenfalls blond. Ebenfalls einen Zettel im Rachen mit dem Wort „DICH“. Beim letzten Opfer, Nummer 5, haben wir noch gar nichts. Wieder eine junge Frau, so 16 oder 17 Jahre alt. Blond. Sie passt ebenfalls ins Raster «, beendete Sara Preuss ihren Vortrag. » Ergo, haben Sie überhaupt nichts, außer vielleicht, dass der Vater von Sofia Kramer irgendwie involviert ist und dieser Serafin eventuell ein Pädophiler war. Die ominösen Hinweise " Ärgere" und " Dich" könnten auf einen Zusammenhang an eine in diesen Fall verwickelte Person hindeuten. Das ist nicht viel. Ich gebe Ihnen nun noch 48 Stunden, bevor ich eine SOKO unter meiner Leitung einrichte, die dann schneller und effizienter arbeiten wird, als Sie es bisher getan haben«, schloss Staatsanwalt Christian Brücker seine Ausführungen und verließ das Büro ohne einen Gruß mit schnellen energischen Schritten. Auch Polizeiobermeister Ali Schahin löste sich aus seiner Starre und verließ in die gleiche Richtung gehend den Ort. Die beiden Verbliebenen schauten sich nur an, bevor Ruben Weiss fragte: » Was war das denn jetzt? Sind wir Anfänger oder was denkt sich der Arsch? « » Da musst Du ihn ein wenig verstehen. Er ist sonst gar nichts so. Aber wir haben ja wirklich fast nichts. Trotzdem fand ich die Art und Weise auch nicht in Ordnung «, fasste Sara Preuss zusammen.
Leise schloss er die Autotür. Bis jetzt hatte wieder alles prima geklappt. Er liebte ein kleines bisschen Risiko, warum auch nicht. Er hatte seinen Spaß mit ihr gehabt. Sie hatte sich anfangs ein wenig geziert, aber er konnte sie schnell überreden. Ja, er war schon eine Granate. In jeder Hinsicht . IHR Gesicht vor Augen hatte er Spaß an dem, was er am zweitliebsten tat. Und wenn er erst sein Ziel erreicht hatte, würde er seine unstillbare Gier endlich befriedigen können. Noch einmal schaute er auf seine Hinterlassenschaft und war sichtlich zufrieden. Mit einem leichten Grinsen in seinen Mundwinkeln und einem kurzen Druck auf den Start-Button leuchteten die Instrumente auf. Eine kurze Umstellung auf „D“ und ein leichtes Säuseln des E-Motors brachte ihn vom Ort des Geschehens weg.
Sie waren diese Woche bereits zum fünften oder sechsten Mal hier unten. Immer kalt und immer wieder roch es penetrant nach Desinfektionsmitteln, gemischt mit Reinigungslösungen. Beide konnten sich immer noch nicht an den Geruch gewöhnen. Er hielt ihr die Türe auf und sie sahen sofort Prof. Dr. Siegward von Manntheuffel, der gerade ziemlich genüsslich auf einem Butterbrötchen herum kaute. » Ihr kommt viel zu früh «, rief er ihnen entgegen. Dabei spuckte er unbeabsichtigt ein paar nicht ganz gekaute Stücke Fleischwurst auf den Boden. » Oh, entschuldigt. Aber wenn mir der Schreck so in die Glieder fährt », versuchte er eine Ausrede. » Moin Manni «, kam unisono aus ihren Mündern. » Iss mal in Ruhe zu Ende, obwohl ich nicht verstehe, wie Du hier unten irgendetwas herunterbekommst «, bemerkte Ruben Weiss mit angewidertem Gesichtsausdruck. » Du weißt doch, wie er ist «, mischte sich Sara Preuss ein. » Ihm ist auch vor nichts fies. Das sieht man doch schon an der Berufswahl «, frotzelte Sara Preuss, obwohl ihr gar nicht so zumute war. In diesem Moment erschien in der Türe Polizeiobermeister Ali Schahin und schaute angewidert von der Leiche weg. » Schön, dass ich Sie hier finde «, begann er stockend. » Die Spurensicherung hat in einem Gebüsch am Allwetterbad diese Damenhandtasche sichergestellt. Die wollte ich ihnen nur schnell bringen«, endete er mit einem kleinen unsicheren Blick. Sara Preuss nahm ihm, die in einem verschlossenen Plastikbeutel befindliche Handtasche, die eigentlich nur ein zu großes Portemonnaie war, ab und bedankte sich kurz. Sofort darauf war Polizeiobermeister Ali Schahin verschwunden. » So, jetzt aber erst Du, Manni «, drängte sie auf seine Fortschritte. Der Professor holte kaum aus und begann sofort. » Sie ist vergewaltigt worden, sowohl vaginal, wie auch anal und oral. Keinerlei Spermaspuren, keine Spuren von Haaren oder DNA. Dafür jede Menge Chlor. Er hat sie förmlich getränkt in dem Zeug. In jede Öffnung hat er es rein gegossen. « Beide Zuhörer schüttelten betreten ihren Kopf . »Er weiß also, was er zu tun hat. Es sieht so aus, dass er, als er sie vergewaltigte, jedes Mal den Gürtel, also zweifelsfrei einen drei Zentimeter breiten Rinderledergürtel, zuzog, bis sie kaum mehr Luft hatte, um sie dann wieder atmen zu lassen. Das wiederholte er zigmal, bis er es absichtlich oder unabsichtlich übertrieb. Erst danach bekleidete er die Tote wieder und tackerte die gesamte Kleidung auf ihre Haut. Warum, das müsst Ihr ermitteln.« Sara Preuss hatte sich die obligatorischen Einmalhandschuhe übergestreift und öffnete den Plastikbeutel, den ihr Polizeiobermeister Schahin gebracht hatte. Einen kurzen Klack später hatte sie einen Personalausweis in der Hand. Sie schaute darauf, dann auf die Leiche, tat es wieder und sagte dann: »Raffaela Wende, siebzehn Jahre, einen Meter sechsundfünfzig, braune Augen, blonde Haare. Das ist sie wohl.« Keiner sagte mehr etwas, bevor Sara Preuss und Ruben Weiss mit einem kleinen Gruß Prof. Dr. Siegward von Manntheuffel verließen.
Читать дальше