Robert Odei - Gottes Zirkus

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Robert Odei stellt neun sehr unterschiedliche Kurzgeschichten vor. Der Leser trifft auf skurrile Charaktere wie depressive Priester, Lebemänner mit Gedächtnislücken, Bürgerkriegs- Deserteure oder geisteskranke Eigenbrötler.

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„Norden ist sauber, Sarge“, berichtete Jeb, der kleiner und breiter gebaut war als Tucker. Er hielt die feuervernarbten Hände am Sattelknauf. Rechts davon ragte der Kolben seines Revolvergewehres hervor.

„Süden ebenfalls“, meldete Gates.

Sergeant Tuckers matte Augen suchten indessen das lange Band grüner Vegetation ab, das sich entlang des Großen Flusses erstreckte. Minutenlang saß er regungslos im Sattel, bevor er sagte:

“Hier leben Menschen.”

Jeb und Gates folgten seinem Blick und entdeckten dieselben Zeichen wie er: mehrere Trampelpfade und ein kleines Feld mit Maispflanzen zwischen den Pinyon-Kiefern und den Creosote- Büschen. Nur einen Augenblick später regte sich etwas zwischen den Pflanzen. Ein einzelner mannshoher Strauch bewegte sich eine Winzigkeit gegen den Wind.

“Ihr wisst was zu tun ist”, sagte Tucker. “Setzt die Hüte ab und haltet die Hände still. Wir ziehen das durch wie gewohnt.”

Mehr Anweisungen musste er nicht geben. Es war nicht das erste Mal, dass die Männer während ihrer Reise auf Navajos oder Hopis trafen.

Die Pferde trugen sie näher an das versteckte Dorf heran. Gates wusste, dass die Indianer sich zeigen würden, bevor die drei Männer ihrem Dorf zu nahe kamen. Und Sekunden später trat ein Navajo- Junge zwischen den Büschen hervor, um sich ihnen in den Weg zu stellen.

Sie zügelten die Pferde, und Tucker sprach in seinem befehlsgewohnten Ton:

“Verstehst du mich?”

Aus einem nicht ganz nachvollziehbaren Grund beunruhigte Gates die Jugend des Navajos. Der Junge konnte keine fünfzehn Jahre auf dem Buckel haben. Es kostete ihn sichtbar Mühe, sich vor Tuckers Pferd aufzubauen, ohne vor Angst zu zittern. Sein rotbraunes, babyglattes Gesicht trug einen Ausdruck weinerlichen Stolzes, der ihn mädchenhaft wirken ließ. Offenbar war er keiner zivilisierten Sprache mächtig, da er weder auf Englisch noch auf Spanisch Antwort gab.

“Wir ziehen weiter, wenn ihr uns etwas Proviant gebt”, versuchte es Tucker ein letztes Mal in den beiden Sprachen, die er beherrschte, doch es war zwecklos. Der Navajo- Junge starrte das Pferd an, weil er sich kaum traute in Tuckers graue Augen zu blicken.

Vorsichtig lenkte Tucker seinen Fuchsfalben an dem Jungen vorbei. Jeb und Gates folgten ihm dichtauf. Sofort begann der Navajo- Junge neben Tucker herzulaufen und versuchte ein weiteres Mal, sich vor dem Pferd aufzubauen. Tucker musste den Schritt des Pferdes beschleunigen, um dem Jungen davonzukommen. Als der Junge begriff, dass er Tucker nicht würde aufhalten können, griff er nach Jebs Zügeln und zog daran. Ein solcher Griff konnte ein Pferd zum Straucheln bringen oder gar stürzen lassen, und das durfte Jeb auf keinen Fall zulassen. Seine plötzliche Panik unterdrückend, setzte er dem Navajo- Jungen einen Stiefel auf die Brust und stieß ihn in den Dreck.

Mit weit aufgerissenen Augen, starr vor Entrüstung, sah ihnen der Junge vom Boden aus zu, als sie stoisch weiterritten.

Nur kurze Zeit später gaben die Pinyon-Kiefern den Blick auf das Indianerdorf frei. Die drei Männer ritten auf einen annähernd runden Platz, der von vier Hogans, den Lehmhütten der Navajos, umgeben war. Sechs weitere Navajos hatten sich hier versammelt und warteten auf Tucker, Jeb und Gates. Der Auffälligste unter ihnen war der Medizinmann, ein reich mit Holzperlen geschmückter Mann, der so unnachgiebig wirkte wie ein knorriger Baum. Sein rindenartiges Gesicht zeigte kein erkennbares Gefühl, doch die Hand, die an dem Amulett um seinen Hals spielte, verriet seine Nervosität. Hinter dem Medizinmann standen fünf erwachsene Navajo- Männer, keine Krieger, sondern schmale, kräftige Bauern, die Felder bestellten, um zu überleben. Anders als bei ihrem Medizinmann, stand ihnen die Wut offen ins Gesicht geschrieben.

Der Navajo- Junge, der sich inzwischen aufgerappelt hatte, lief zu den Männern und sprach eindringlich auf sie ein. Dabei deutete er auf Tucker und seine beiden Gefährten.

“Spricht einer von euch meine Sprache?”, wollte Tucker wissen.

Der Junge antwortete ihm in seiner Navajo- Sprache, die Tucker nicht verstehen musste, um die Flüche darin zu erkennen.

“Das reicht jetzt”, sagte Gates. “Nehmen wir uns was zu Essen und verschwinden von hier.”

Inzwischen sprach der Medizinmann, ebenfalls auf Navajo, doch diesmal verstanden Tucker und seine Männer ein Wort. Es lautete: Dinetah .

“Dein Land also?”, fragte Gates, dem das Spielchen langsam gegen den Strich ging. Tucker deutete ihm, still zu sein.

Gates erkannte die Flüche des Navajo- Jungen, der in Gesellschaft seiner Sippe zunehmend mutiger wurde. Einer der Navajo- Männer musste ihn an den Schultern zurückhalten, damit er keinen Staub nach Tucker treten konnte.

“Wir tun Folgendes”, verkündete Tucker, und scherte sich nicht darum, ob ihn die Indianer verstanden. “Jeb, du reitest zum Fluss und füllst die Feldflaschen auf. Gates, du packst einige der Fladenbrote ein, die du an der Feuerstelle entdecken wirst. Zudem wirst du nach dem Fisch Ausschau halten, den ich riechen kann.”

“Verstanden”, meldeten beide Männer. Jeb nahm alle Feldflaschen von den Sätteln und entfernte sich langsam Richtung Fluss. Die Navajos schenkten ihm keine Beachtung. Vielmehr beobachteten sie Gates, der vom Pferd stieg und begann, kreuz und quer durch das Dorf zu laufen. Tucker blieb vor dem Medizinmann stehen, einerseits als Warnung und andererseits als eine Art Pfand, damit die Indianer das Gefühl hatten, wenigstens etwas Kontrolle über die Situation zu behalten.

“Halte dich von ihren Hütten fern”, warnte Tucker den plündernden Gates. Mit großer Sicherheit warteten die Frauen der Navajo in den Hogans darauf, dass die Weißen Männer wieder verschwanden. Ein falscher Schritt von Gates konnte die angespannte Situation eskalieren lassen.

Schließlich kam Gates mit vollen Händen zurück und wickelte die Fladenbrote und den Fisch in Tücher, die er in den Satteltaschen verstaute.

“Ich hoffe, du hast unseren Freunden was dagelassen?”

“Sicher”, sagte Gates. “Hab nur die Hälfte genommen.”

Jeb ließ sich Zeit. Die Navajos wurden zunehmend unruhiger und schickten den Jungen in einen der Hogans, da er nicht aufhören konnte, Tucker zu beschimpfen. Als Jeb endlich mit den Feldflaschen zurückkehrte, reihte er sich, ohne ein Wort zu sagen, neben Tucker ein. Er warf Gates die Feldflasche zu, ohne ihm in die Augen zu sehen. Trotzdem erkannte Gates die eigenartige Blässe in Jebs Gesicht.

“Wir sind keine Diebe”, verkündete Tucker. Er griff langsam in die Brusttasche seines braunen Hemdes und zog eine Papierschachtel hervor, die er den Indianern hochhielt. “Wir teilen die Errungenschaften der Zivilisation mit euch. Das sind Zündhölzer. Damit könnt ihr Feuer machen.”

Als keiner der Navajo- Männer auf Tuckers Angebot reagierte, warf er die Packung Zündhölzer vor die Füße des Medizinmannes. Niemand bückte sich, um sie aufzuheben.

“So viel zur indianischer Gastfreundschaft”, höhnte Gates.

“Sarge, wir sollten gehen”, drängte Jeb. Tucker sah ihn an und erblickte einen nervösen Mann, dessen Augen nicht zur Ruhe kamen. Das beunruhigte Tucker, der Jeb selten nervös erlebt hatte.

Ohne ein weiteres Wort lenkte Tucker sein Pferd aus dem Dorf hinaus, vorbei an Kiefern und Wacholdersträuchern. Gates bildete die Nachhut und achtete darauf, dass ihnen niemand folgte.

Sie ritten wortlos dahin, folgten dem Flusslauf und tranken aus ihren Feldflaschen, bis sie genügend Abstand zum Navajo- Dorf erreichten. Schließlich fragte Tucker:

“Was hast du gesehen?”

Jeb ritt näher an Tuckers Fuchsfalben heran, bis sich die Knie der beiden Männer berührten. Das war ein Zeichen, das besagte, dass die Dinge ernst waren, aber nicht bedrohlich.

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