Claudia Gürtler
Zirkus Zauberhaft
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Inhaltsverzeichnis
Titel Claudia Gürtler Zirkus Zauberhaft Dieses ebook wurde erstellt bei
Ursus kann fliegen Ursus kann fliegen Wenn du springst, fällst du; wenn es aber Hände gibt, die dich auffangen, überwindest du alles, die Schwerkraft, das Böse, die Angst. Als er ganz klein war, ja, da konnte er es! Als Ursus drei, vier und fünf Jahre alt war, konnte er fliegen. Ganz leicht ging das. An kühlen Tagen und bei blassblauem Himmel war es besonders einfach. War es Traum? War es Wirklichkeit? Es war beides, ganz bestimmt war es beides, aber was kümmerte es ihn! Er konnte fliegen! Das allein zählte. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl hob den Jungen hoch und trug ihn hinauf bis fast zu den Wolken. Und wenn er wieder Erde oder Gras unter den blossen Füssen spürte, hüpfte er leichtfüssig durch den Tag und strahlte übers ganze Gesicht.
Gregor im Jahr des ersten Geschenks
Maika und das Kästchen
Gregor und das Kästchen
Gregor liest eine Botschaft
Maika und ein Junge als Geschenk
Gregor spielt
Gregor macht eine Entdeckung
Gregor träumt
Früher konnte Ursus fliegen
Gregor und der Oktoberschnee
Ein Geschenk zum sechzehnten Geburtstag
Gregor unter dem Apfelbaum
Maika oder alles Schwere ist leicht
Hasel, Birke und das ganze Glück auf Erden
Gregor findet das Glück auf der Strasse
Gregor macht keinen Luftsprung
Gregors erster Zirkusbesuch und Notturnos grosser Auftritt
Nonno Louis und ein müder alter Zirkus
Louis, Louise und ein Geschenk aus Holz
Kurz und Hager bekommen einen Auftrag
Gregor oder das Glück ist ein Föhnsturm
Seile, Pflöcke, Ketten, Stangen und viel Tuch – Maika und Ettorino stellen ein Zelt auf
Kurz und Hager wollen grosse Ermittler werden
Willkommen Arthur! Nonno Louis verschenkt seine Handschuhe
Ein Zauberer und ein neuer Name für den Zirkus
Unverhofftes Glück für Kurz und Hager
Notturno hat Geheimnisse
Kurz und Hager erstatten zum ersten Mal Bericht
Wie die Zeit vergeht!
Géraldine hat Geheimnisse
Kurz und Hager erstatten zum zweiten Mal Bericht
Zaubermittel gegen Wutanfälle
Der Geruch nach Holz
Gregor rechnet
Verlernt Nonno Louis das Zaubern?
Kurz und Hager erstatten zum dritten Mal Bericht
Géradine träumt
Géraldine und die verlorene Leichtigkeit
Wer fliegt mit Ursus?
Pjotr und Aljoscha – ein Mann und ein Bär wollen bleiben
Tanz, Aljoscha, tanz!
Mehr Tiere für den Zirkus Zauberhaft
Sereno und die Wiesentiere
Ein riesiger Stolperstein – Wilhelm der Grosse
Géraldine und Gregor und ein schwieriges Gespräch
Pjotr und Aljoscha treten zum ersten Mal auf
Ein Montag voller Missgeschicke
Fuoco will bleiben – und Pate werden
Eine grosse Überraschung für den Zirkus Zauberhaft
Ursus, Zirkuskind
Kurz und Hager erstatten zum vierten Mal Bericht
Ursus wird verwöhnt
Kein Wort von Pjotr
Kurz und Hager erstatten zum fünften Mal Bericht
Ursus und ein Geschenk aus Holz
Fliegen macht frei
Géraldine und das Jahr, das einen Tag zu wenig hatte.
Ursus freut sich auf seinen sechsten Geburtstag
„Wenn du springst, fällst du …“
Ursus verlernt das Fliegen
Sie fehlt uns, sie fehlt uns
Ursus wünscht sich ein Tier
Gregor möchte die Zeit zurückdrehen
Ein Bär und ein Junge, schwer wie ein Bär
Gregor möchte Ursus umarmen
Aljoscha dreht durch
Der Bär muss weg!
Fuoco und viele kleine Flammen
Ursus, vom Wald in die Arme genommen
Ärgern und sich ärgern lassen – Pjotr wird wütend
Vitus, Aljoscha und noch mehr Ärger
Kurz und Hager erstatten zum fünften Mal Bericht
Herbst über dem Zirkus Zauberhaft
Ein Tier für Ursus
Nonna Louise und der Trost des Waldes
Pjotr und Ursus und eine kostbare Leihgabe
Sichtbare und unsichtbare Ketten
Ursus, Aljoscha und ein Hut voller Münzen
Ursus und Aljoscha – Gespräche im Wald
Ursus und Aljoscha und allerlei Ketten
Unterdessen im Zirkus Zauberhaft: auf der Suche nach Ursus
Eine Suche gestaltet sich schwierig
Ursus und der Klang einer Drehorgel
Ein Bär und ein Junge
Ursus und Marie
Fliegen und aufgefangen werden
Hände, die dich halten
Ursus und Marie und ein grosses Geheimnis
Aljoscha, Diego und Marco
Unterdessen im Zirkus Zauberhaft
Kurz und Hager erstatten zum fünften Mal Bericht
Ursus und Marie und ein langer Winter
Ein Bär im Programm des Zirkus Bellrami
Wo ist Aljoscha?
Unterdessen im Zirkus Zauberhaft: Pjotr kehrt zurück
Kurz und Hager haben nichts zu sagen
Aljoscha findet, was er sucht
Ursus träumt
… Wenn du aber Hände hast …
Ein Bär, ein Junge und ein Mädchen kommen nach Hause
Alltag im Zirkus Zauberhaft
Die Pyramide oder sechs Brüder und ein Mädchen
Ursus kann fliegen
Ein Tusch für Gregor und Ursus
Kurz und Hager und das Ende einer Mission
Geschenke aus alter Zeit
Der Zirkus Zauberhaft feiert Erfolge
Ursus erzählt noch eine Geschichte
Ein grosses Geschenk für Ursus
Impressum neobooks
Wenn du springst, fällst du; wenn es aber Hände gibt, die dich auffangen, überwindest du alles, die Schwerkraft, das Böse, die Angst.
Als er ganz klein war, ja, da konnte er es! Als Ursus drei, vier und fünf Jahre alt war, konnte er fliegen. Ganz leicht ging das. An kühlen Tagen und bei blassblauem Himmel war es besonders einfach.
War es Traum? War es Wirklichkeit? Es war beides, ganz bestimmt war es beides, aber was kümmerte es ihn!
Er konnte fliegen! Das allein zählte. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl hob den Jungen hoch und trug ihn hinauf bis fast zu den Wolken. Und wenn er wieder Erde oder Gras unter den blossen Füssen spürte, hüpfte er leichtfüssig durch den Tag und strahlte übers ganze Gesicht.
Gregor im Jahr des ersten Geschenks
Murten, 3. November 1912
Auch Gregor flog im Traum, und als er sechs wurde, gab er zu, dass er vom Zirkus träumte. Er flüsterte, als er sich zum ersten Mal den Besuch einer Zirkusvorstellung wünschte. Er ahnte, dass sein Wunsch im Hause Schröder nicht gut ankommen würde. Und er hatte Recht.
Träume sind gut und schön.
„Aber sie müssen irgendwo hinführen“, sagte Herr Schröder.
„Wohin denn?“, fragte Gregor.
Er dachte daran, wie einfach es war, zu fliegen, wenn der Himmel kühl und blassblau war, aber das behielt er für sich.
„Zu etwas Sinnvollem wie Erfolg, Anerkennung und gutem Verdienst“, erklärte Herr Schröder. „Vielleicht sogar zum Nobelpreis.“
Frau Schröder strich ihrem Jungen übers dunkle Haar, aber ihre Stimme klang fest und bestimmt.
„Für Träume, die nirgendwo hinführen ist kein Platz im Hause Schröder. Das weisst du, nicht wahr, mein Junge? Also warum träumst du nicht davon, ein berühmter Physiker zu werden oder ein …“
Gregor hörte nicht länger zu. Er kämpfte gegen die dunkle Wut an, die manchmal in ihm brodelte.
Niemand, dachte er trotzig, niemand konnte ihn am Träumen hindern. Auch nicht am Fliegen!
Gregor hatte Anfang November Geburtstag, und als er neun wurde, begann die Zeit der Geschenke. Die Kälte, die durchs halb offene Fenster drang, weckte ihn früh. Auf dem Fenstersims lag im allerersten Schnee des Winters eine kleine rote Schachtel. Das Geburtstagsgeschenk, das sie enthielt, liess Gregors Herz höherschlagen. Ein strammer Turner in weisser Hose und blauem Hemd mit goldenen Sternen war’s. Er hatte die winzigen Hände fest um eine Stange gelegt, und wenn Gregor eine kleine Kurbel drehte, drehte auch er sich, erst langsam, dann immer schneller, bis das Weiss der Hose und das Blau des Hemdes zu einem hellblauen Wirbel verschmolzen.
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