Friedrich Gerstäcker - Im Eckfenster

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Wieder etwas ganz anderes von Friedrich Gerstäcker: Ein Kriminalroman. Der Schauplatz wurde durch die Forschung mit der Stadt Braunschweig identifiziert. Das Besondere ist aber auch, dass es hier einen Ermittler gibt, der nicht zur Polizei gehört. Friedrich Gerstäcker hat als einer der ersten deutschen Autoren die Figur des Notar Püsters zum Detektiv gemacht und führt uns mit seinem Kriminalroman nicht nur einen spannenden Fall vor Augen, sondern bietet zugleich ein interessantes Bild der damaligen Zeit. Lesenswert!

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Die erste Etage dieses Eckhauses bewohnte, wie schon erwähnt, ein Notar, der unten in der Bärengasse, wo sich der Eingang zu den oberen Stockwerken befand, ein einfaches Porzellanschild mit der Inschrift hatte: „Püster, Advokat und Notar“.

Selbst der Vorname fehlte, keine Andeutung war dabei gegeben, ob der Mann Doktor sei oder nicht, oder sonst einen anderen Titel führte, und doch wusste man in ganz Rhodenburg schon längere Zeit, dass dieser einfache Püster ein ganz vortrefflicher Advokat sei, der die schwierigsten und verwickelsten Fälle mit einem fast wunderbaren Scharfsinn durchschaute und eigentlich keinen einzigen Prozess verlor. Das Geheimnis lag freilich darin, dass er nicht jede Klagesache annahm und manches, trotz aller Aussicht auf größeren Gewinn, von der Hand wies, sobald er selber fühlte, dass die Sache faul sei. Was er aber annahm, führte er auch durch, und der geschäftliche Verkehr in seinem Comptoir, so abgesondert er sich sonst von der eigentlichen Gesellschaft hielt, war deshalb ein nicht geringer.

In einem der größeren Zimmer, die nach der Bärengasse hinaus lagen, befand sich das Comptoir, oder vielmehr die Schreiberstube, denn sechs junge Leute, unglückliche Menschen, denen der liebe Gott weiter nichts als eine gute Handschrift gegeben, und die jetzt um wenige Taler Gehalt das ganze Jahr lang geisttötende Eingaben abschreiben mussten, hatten dort mit wenig Licht und viel Arbeit ihre tägliche Beschäftigung, während der Notar selbst das Eckfenster wie das daranstoßende größere Gemach zu seinem Privatcomptoir gemacht hatte und nur mit einem einzigen seiner Leute, einem kleinen, verwachsenen Menschen arbeitete.

Sonst besorgte ihm eine alte Köchin die Wirtschaft, und ein junges Ding von dreizehn oder vierzehn Jahren, die der Notar als Waise zu sich genommen, hatte wenig mehr zu tun, als die Etage rein zu halten, und besuchte dabei noch immer die Schule. Sie schlief mit der Köchin in einer Kammer nach der Bärengasse hinaus.

Püster saß in seinem Zimmer am Privatpult und hatte einige offene, eben gebrachte Briefe vor sich liegen, von denen zwei seine besondere Aufmerksamkeit zu fesseln schienen. Er nahm wenigstens bald den einen, bald den anderen vor und las sie mehrere Male wieder durch. Jetzt stand er auf und trat in sein Eckfenster, von dem aus er, heute aber mit ganz anderen Dingen beschäftigt, den Blick, mehr wie in alter Gewohnheit, bald da, bald dorthin über die im Augenbereich liegenden Häuser schweifen ließ.

Das Comptoir selbst war ein sehr einfach und nur geschäftsmäßig eingerichtetes Arbeitszimmer mit hohen, von Aktenstücken gefüllten Regalen, einer kleinen juristischen Bibliothek an den Wänden und ganz einfachen, nur lackierten Möbeln, zwischen denen sich aber doch ein paar bequeme Lehnstühle, jedenfalls für Klienten, befanden.

Hübsch gelegen war es übrigens, besonders in der Aussicht, denn das große, die abgestumpfte Spitze des Hauses bildende Eckfenster bot einen prächtigen Blick nach allen Seiten und war mit einem grünen, jetzt zurückgeschlagenen Vorhang versehen, der aber niedergelassen werden konnte und dann den ganzen Erker wie ein kleines Gemach abschloss.

Da öffnete sich die Tür, und sein Faktotum, der kleine, verwachsene Mensch, der nur sehr einfach Mux genannt wurde, trat herein.

Mux war eine ganz eigentümliche Erscheinung, mit einem Gesicht, in das man hätte stundenlang hineinschauen können, ohne zu ergründen, was darin lag. Es spielte eigentlich fortwährend durch jeden Ausdruck und legte sich dabei oft so in Falten, dass man die kleine, kaum vier Fuß hohe Gestalt mit den hoch aufgezogenen, unregelmäßigen Schultern und den unverhältnismäßig langen Armen manchmal geneigt war, für einen Mann in den Vierzigern zu halten, während er dann wieder das reine Kindergesicht zeigte, als ob er dem Knabenalter kaum entwachsen wäre. Nur das klare, dunkle Auge funkelte unter einem Paar wirklich schön geschnittener Brauen immer gleich klug und aufmerksam hervor.

Der Notar wandte sich gegen ihn.

„Nun“, sagte er. „Wie war’s? Hast du etwas erfahren?“

Mux zuckte mit den Achseln, das heißt, er hob sie ein klein wenig höher, als sie überhaupt gewachsen waren.

„Nicht viel, Herr Notar“, erwiderte er. „Der Herr aus Amerika erinnert sich allerdings, einen Mann namens Rehberg in Amerika, und zwar in Cincinnati gekannt zu haben, was aber aus ihm geworden sei, könne er nicht wissen. Dort drüben wechselten die Menschen ja so rasch durcheinander, und wenn einer nur an Bord eines Dampfschiffes gehe, so sei er so gut wie verschwunden, denn eine Kontrolle finde natürlich nicht statt.“

„Von der Frau weiß er nichts?“

„Nein, nicht einmal, ob jener Rehberg verheiratet gewesen sei oder nicht. Es ist übrigens ein komischer Kauz und mischt eine solche Menge von englischen Wörtern ein, dass man, wenn man nicht wenigstens ein klein wenig Englisch kann, gar nicht versteht, was er sagt.“

„Und du verstehst Englisch, Mux?“ fragte ihn der Notar etwas erstaunt.

„Nicht viel“, antwortete der Bucklige und errötete dabei wie ein Mädchen.

„Hm, und wo hast du das gelernt?“

„Ich treibe es abends.“

Der Notar erwiderte nichts darauf, seine Gedanken flogen schon wieder nach anderer Richtung hin.

„Ja“, sagte er, fast weniger zu Mux, als mit sich selber redend. „Dann werde i c h der armen Frau wohl keinen besonderen Trost schicken können. Was wäre sie imstande, zu tun, was irgend ein anderer? Dein Amerikaner hat Recht, Mux, wer sich dort drüben verborgen halten will, der kann es leicht genug. Was kann’s helfen, es ist eben ein armes, betrogenes Wesen mehr in der Welt. Sonst nichts vorgefallen, Mux?“

„Doch! Gestern Nacht ist der junge Baron Solberg aus Amerika oder Afrika, Gott weiß, woher – sie erzählen darüber die tollsten Geschichten in der Stadt – zurückgekommen und hat seine Eltern überrascht.“

„Der Hans Solberg?“ fragte der Notar erstaunt. „Alle Wetter, wo hat sich der Junge so lange herumgetrieben? Aber was hast du denn Mux, du siehst ja so merkwürdig blass aus, fehlt dir was?“

„Nein, Herr Notar“, sagte der Bucklige ruhig. „Vor ein paar Minuten wurde mir nur so sonderbar zumute, es ist aber jetzt schon wieder vorüber.“

„Hast du etwa nichts gefrühstückt?“

„Doch, ich weiß nicht, was es war, ich habe es zuweilen.“

„Hm, der Hans Solberg“, fuhr Püster nachdenklich fort. „Wird eine Umwälzung in der Familie hervorbringen, und ich bin neugierig, was aus ihm geworden ist. War sonst ein ganz tüchtiger, aufgeweckter Junge. Kennst du die Familie, Mux?“

War der kleine, bucklige Bursche früher bleich geworden, so veränderte er seine Farbe jetzt umso rascher, er war blutrot geworden, aber sagte mit vollkommen ruhiger Stimme: „Ich war nie dort im Hause.“

Püsters Blick haftete auf ihm, aber er machte keine Bemerkung, und anscheinend auf einen anderen Gegenstand überspringend, der aber doch nur in der Reihenkette seiner Gedanken lag, fragte er: „Apropos, Mux, hast du dich bei der Näherin nach meinen Hemden erkundigt?“

„Ja, Herr Notar.“

„Wie geht es ihr?“

Der kleine Mann schüttelte mit dem Kopf. „Wohl nicht besonders, dem armen Ding. Sie hatte ganz rote Augen, und kein Wunder, denn als ich die Nacht einmal aus dem Fenster sah, brannte da oben noch Licht in ihrem Zimmer. Sie muss die ganze Nacht durchgearbeitete haben.“

„Lumpenvolk“, brummte der Notar vor sich hin. „Du hast sie doch nicht getrieben?“

„Fällt mir nicht ein, die treibt sich schon selber.“

Püster trat ans Fenster und sah nachdenkend auf die Straße hinaus. „Die Frau Mäusebrod hat heute noch nicht nach mir geschickt?“ fragte er dann endlich.

„Nein, Herr Notar.“

Die Straße herauf kamen die beiden Fräulein von Klingenbruch und fegten das Trottoir mit ihren seidenen Schleppen.

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