Friedrich Gerstäcker - Im Eckfenster

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Wieder etwas ganz anderes von Friedrich Gerstäcker: Ein Kriminalroman. Der Schauplatz wurde durch die Forschung mit der Stadt Braunschweig identifiziert. Das Besondere ist aber auch, dass es hier einen Ermittler gibt, der nicht zur Polizei gehört. Friedrich Gerstäcker hat als einer der ersten deutschen Autoren die Figur des Notar Püsters zum Detektiv gemacht und führt uns mit seinem Kriminalroman nicht nur einen spannenden Fall vor Augen, sondern bietet zugleich ein interessantes Bild der damaligen Zeit. Lesenswert!

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„Es ist gut, Mux, es wird wohl gleich Essenszeit sein, du kannst gehen“, und er wandte den Kopf gar nicht mehr um, sondern hielt den Blick fest auf die beiden jungen Damen geheftet.

Kurz vorher, ehe sie ihr Haus betraten, begegnete ihnen der junge Mann mit dem schwarzen Samtrock wieder. Püster kannte ihn recht gut, es war der junge Maler von Heidewald, ein nicht besonders talentvoller und dabei blutarmer Mensch, der die beiden jungen Damen auf das Ehrfurchtsvollste grüßte. Er hatte das schon fünfmal an diesem Morgen getan, denn er war ihnen überall nachgegangen und manchmal in wahrhaft fieberhafter Eile durch schmale Seitenstraßen gerannt, um ihnen nur immer wieder erneut zu begegnen.

Die jungen Damen betraten das Haus, der Herr in dem Samtrock kehrte aber unmittelbar danach wieder um, ging jedoch sehr langsam und nahm seine Brieftasche heraus, als ob er sich etwas notieren oder nachsehen wolle. Plötzlich blieb er stehen und drehte den Kopf herum, als ob er nicht sicher wäre, dass er beobachtet würde. Jetzt bückte er sich und hob etwas, das neben ihm am Boden lag, auf. Der Notar hatte noch ausgezeichnete Augen, war ihm der Bleistift aus der Hand gefallen? Nein, das, was er aufhob, glich eher einem zusammengewickelten Streifen Papier, sollte einer der jungen Damen – es war doch nicht gut denkbar.

Der junge Maler warf aber keinen Blick auf das Gefundene, er schob es in die Westentasche, es konnte der Bleistift nicht sein, und schritt dann wieder langsam die Straße zurück, der Richtung zu, von der er zuletzt gekommen war.

Püster hatte das Fenster aufgemacht und ihm fast unwillkürlich nachgesehen, als er links von sich etwas räuspern hörte. Er wandte den Kopf dorthin und bemerkte in dem Eckhaus links über der Bärengasse drüben, aber in der zweiten Etage, den Theaterdirektor Sußmeier, der in seinem rotseidenen Schlafrock, einen ebenso grellfarbigen Fez mit blauer Quaste auf, und eine lange, türkische Pfeife haltend, aus dem Fenster sah und den Rauch in die frische Morgenluft hinausblies.

Jedenfalls musste er den Notar an seinem Fenster bemerkt haben, denn als der ihm nur den Kopf zubog, grüßte er gnädig, indem er die bis fast zur ersten Etage niederhängende Pfeife aus dem Munde nahm und die große Bernsteinspitze so huld- und würdevoll gegen ihn neigte, als ob er hätte sagen wollen: „Lebe weiter, elender Sterblicher, ich erhalte dir noch meine Gnade.“

Püster schüttelte leise und unmerkbar mit dem Kopf und brummte für sich: „Es ist doch eigentlich merkwürdig, wie viel wirklich verrückte Menschen in der Welt herumlaufen, ohne dass man einen festen Halt an ihnen bekommen und sie einsperren lassen könnte. Der Kerl da drüben ist doch augenscheinlich rein toll, aber er hat noch niemand gebissen oder Menschen auf der Straße angefallen, und der Staat kann ihm deshalb nichts anhaben. Eigentümliche Sache das, um das Gehirn eines Menschen, und eine wunderbare Einrichtung von der Natur, dass es kein Arzt revidieren und kontrollieren kann, gäbe auch sonst wahrscheinlich eine heillose Verwirrung im Staats- wie im Familienleben!“

Der Direktor im Fenster da drüben stand auf, zog die Pfeife vorsichtig ins Zimmer hinein und trat zurück. Dadurch aber bekam Püster für einen Moment den größeren Teil der Gestalt zu sehen.

„Verdammt will ich sein“, rief er halblaut aus, „wenn der verfluchte Kerl nicht einen persischen Dolch in seiner Schlafrockquaste stecken hat! Dass Leute ihren Orden am Schlafrock tragen, davon habe ich schon gehört, aber einen Dolch – es ist doch zu toll!“

In dem Augenblick klopfte es an seine Tür, und als er sich danach umdrehte, trat einer seiner Schreiber herein und meldete:

„Herr Notar, der Herr Semmlein, der Apotheker von gegenüber, ist unten und möchte Sie gern einmal auf einen Augenblick sprechen.“

„Lassen Sie ihn hereinkommen.“

Der Schreiber verschwand wieder, und nach einigen Minuten klopfte es herzhaft an.

„Herein...“

„Morgen, Herr Püster!“ sagte Herr Semmlein, eine kleine, breitschultrige Gestalt, aber mit einer etwas lispelnden Stimme, indem er, sein Morgenkäppchen in der Hand, mit dem er nur so über die Straße gekommen war, in die Tür trat. „Haben Sie einen Augenblick Zeit?“

„Für Sie immer, Herr Nachbar, womit kann ich Ihnen dienen?“

„Hm“, lispelte Semmlein. „Ich – möchte Sie in etwas um Rat fragen, ist aber eine verdammt kitzlige Geschichte.“

„Kitzlige Geschichte?“ lachte der Notar, indem er auf einen Stuhl zeigte. „Wieso, Herr Nachbar? Aber bitte, nehmen Sie Platz!“

„Ja, sehn Sie“, erwiderte Herr Semmlein und leistete der Einladung Folge. „Kennen Sie meinen Nachbar über der Gasse drüben – Nr. 16, von hier schräg gegenüber -, den Herrn von Schaller, der erst vor kurzer Zeit dort eingezogen ist? Er wohnt meinswegen da drüben eine Treppe hoch.“

„Nicht näher, nur vom Ansehen, Herr Nachbar.“

„Halten Sie ihn für gut?“

„Ich sage Ihnen ja, dass ich den Herrn nur von Ansehen kenne.“

„Hm ja – na, dann wissen Sie meinswegen auch nichts.“

„Aber weshalb fragen Sie danach? Will er etwa Geld bei Ihnen borgen?“

„Geld bei mir? Ne!“ lachte der Hofapotheker und drückte sein gesticktes Morgenkäppchen zu dem geringst möglichen Kubikinhalt zusammen. „Aber sehen Sie, da schickt mir ein Schwager von mir, der Apotheker Reuter in Berlin, der meinswegen eine Schwester meiner Frau geheiratet hat, eine Rechnung für den Herrn Baron, die ich hier einkassieren oder einklagen soll, und das ist mir höchst fatal. Der Herr Baron kauft ebenfalls bei mir, und ich weiß selber nun nicht recht, wie ich eigentlich mit ihm stehe.“

„Hat er denn so viel Krankheit im Hause?“

„Na nu, ne“, sagte Herr Semmlein, indem er versuchte, sein Käppchen vollständig entzwei zu drehen. „Außer einer Schachtel Pillen zum Abführen ist von Medizinen noch gar nichts vorgefallen, aber vier Dutzend Selterswasser und meinswegen ein Dutzend Magenbitter, wie Pfefferminzplätzchen und Morsellen scheint er viel zu brauchen – auch manchmal gebrannte Mandeln. So viel macht das ja auch nicht, und es ist mir nur um die spätere Kundschaft. Bei meinem Schwager stehen aber meinswegen hunderteinundachtzig Taler zweiundzwanzig Groschen und sieben Pfennig – auch meistenteils für so Kram -, und jetzt weiß ich nicht recht, wie man die Sache am besten anfinge.“

„Hunderteinundachtzig Taler ist freilich schon eine bedeutende Summe, aber haben Sie denn den Herrn von Schaller schon gefragt, ob er die Rechnung anerkennt und sich weigert, zu bezahlen?“

„Gott bewahre, noch nicht!“

„Nun, sehen Sie mal, es könnte ja doch möglich sein, dass er die Sache früher, in dem Gewirr des Umzuges, einfach vergessen hat.“

„Hm“, lächelte Herr Semmlein verlegen. „Ist mir eigentlich nicht recht wahrscheinlich, und ich habe bei den Herren Adeligen schon meinswegen ein ganz hübsches Sümmchen sitzen lassen, wobei ich ihrem Gedächtnis doch immer dann und wann zur Hilfe kam. Mein häusliches Kriegsministerium meinte übrigens auch, ich sollte doch erst einmal höflich anfragen.“

„Nun, versteht sich von selbst“, sagte der Notar. „Das ist doch das Einfachste und Natürlichste. Weigert er dann die Zahlung oder hält er den Termin, den er Ihnen vielleicht stellen könnte, nicht ein, nun gut, dann müssen wir uns vor allen Dingen von Ihrem Schwager eine Vollmacht kommen lassen, und wenn Sie es dann noch wollen, verfolgen wir den Rechtsweg.“

„Sehr schön“, nickte der Hofapotheker vor sich hin, „sehr schön, wenn ich nur erst meinswegen drüben gewesen wäre. Es ist eine verzweifelte Geschichte, und ich mahne überhaupt so ungern jemand. Nur meine Mietsleute. Wenn die nicht pünktlich zahlen, sitze ich ihnen wie ein Wetter auf dem Halse!“

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