Christiane Schünemann - Schreiben mit allen Sinnen

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Das Unbewusste teilt sich in Worten, Bildern und Gefühlen mit, die für das Schreiben genutzt werden können. Auch andere Faktoren bereichern den Schreibprozess. Eine Anleitung. – Das Taschenbuch erschien 2010 unter dem Titel «Wie Schriftsteller in der Seele fischen»: «Das Buch nimmt einen tief gefangen und vermittelt viele Anregungen zu wesenhaftem Schreiben.» Maja Rehbein, info3 – «Es gibt selten einen Text in der weiten Ratgeberliteratur des Schreibens, der gleichzeitig so poetisch tiefsinnig wie praktisch daherkommt.» Frank Kaufmann, TextArt – Magazin für Kreatives Schreiben

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In William Styrons Roman wird eine polnische Frau im Konzentrationslager Auschwitz gezwungen, eines ihrer beiden Kinder zu opfern, um das andere zu retten. Manchmal frage ich mich, ob Menschlichkeit ein Schimpfwort ist.

Nach dem Erfolg von Sophies Entscheidung bekam William Styron die dunkle Seite der Nacht zu spüren. Im Frühjahr 1985 fingen seine Depressionen an. William Styron fühlte sich verwundbar und desorientiert. Er schlief schlecht. Schlimmer noch, er träumte nicht mehr. Nach sieben oder acht Monaten erholte sich William Styron langsam. Er konnte wieder durchschlafen. Und er hatte einen stundenlangen atemberaubenden Traum. Schweißgebadet kämpfte er gegen Ungeheuer und imaginäre Feinde. Er fuhr in einer riesigen Achterbahn, aus der er nicht aussteigen konnte, und wurde von skurrilen Gestalten angesprungen. Es war, als würde sein Unbewusstes mit einem Mal all die Träume ausschütten, die es ihm so lange vorenthalten hatte. Nach dieser Nacht fühlte er sich wohl. Er war überzeugt davon, dass der Traum ihn gesund gemacht hatte.

Der populärste Traum, der je einen Schriftsteller inspiriert hat, ist wohl der von Robert Louis Stevenson. Seine Frau Fanny hörte seinen Angstschrei und rüttelte ihn wach. Darüber war er verärgert, denn er »träumte gerade eine herrliche Schauergeschichte zusammen.« Sofort begann er, Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde zu schreiben. Drei Tage lang schrieb er ohne Pause. Die gestrenge Fanny fand die Geschichte harmlos, weil er die allegorische Seite vernachlässigt hatte. Dabei hätte sie ein Meisterwerk werden können! Stevenson war verletzt, gab aber seiner Frau Recht und warf das Manuskript zum Entsetzen der Anwesenden in den Kamin. In noch einmal drei Tagen schrieb er die neue Fassung, zehntausend Wörter pro Tag. (Zum Vergleich: Stephen King schreibt etwa zweitausend Wörter.) Fanny war mit dem Manuskript zufrieden und Stevenson schickte es 1886 an den Londoner Verlag Longmans Green. Seitdem ist »Dr. Jekyll und Mr. Hyde« zu einem Synonym für eine gespaltene Persönlichkeit geworden. Kein anderer Stoff wurde so oft verfilmt oder adaptiert wie diese Geschichte über das Gute und das Böse im Menschen.

Das Wort Zufall bedeutet: Es fällt einem zu. Man könnte meinen, Stevenson fiel der Traum wie ein unerwartetes Geschenk zu, aber der Traum traf einen vorbereiteten Geist. Jahrelang war Stevenson auf der Suche nach einer Geschichte über die zweiseitige Natur des Menschen gewesen. Einige Jahre zuvor hatte er mit William Ernest Henley das Drama Deacon Brodie geschrieben. (Henley war Stevensons Vorbild für den einbeinigen Seeräuber John Silver – auch ein zweiseitiger Charakter – im Roman Die Schatzinsel . Henley hatte in der Kindheit Tuberkulose gehabt, weshalb man ihm einen Fuß absägte. In den zwanzig Monaten, die er danach in einem Sanatorium verbrachte, begann er zu schreiben.)

Jener Brodie hatte im achtzehnten Jahrhundert in Edinburgh gelebt. Am Tag war er ein Kunsttischler, in der Nacht ein Krimineller. Angeblich soll er den Galgen, an dem sein Leben endete, selbst entworfen haben.

Der kleine Robert Louis muss von dieser finsteren Gestalt gehört haben, denn in seinem Zimmer stand ein kostbares Schränkchen made by Brodie. Stevenson hatte damals unter Albträumen gelitten. Schuld daran war vielleicht dieses Schränkchen. Der Geist Brodies muss noch in der Schublade gesteckt haben.

Stevensons Schauernovelle war auch durch Dostojewskijs Roman Verbrechen und Strafe beeinflusst worden. Stevenson hatte ihn in einer französischen Übersetzung gelesen: » Raskolnikoff ist ganz sicher das phantastischste Buch, das ich in den letzten Jahren gelesen habe.« In Verbrechen und Strafe (Neuübersetzung von Swetlana Geier) ermordet der arme Student Raskolnikow eine alte Wucherin und deren Schwester. Unwertes Leben, wie er findet. Er raubt die Schwestern aus. Der Doppelmord gelingt, die Schuld jedoch zermürbt Raskolnikow.

Wie schon erwähnt, litt Stevenson als Kind und auch als junger Erwachsener unter Albträumen. Er begann, sich vor dem Einschlafen Geschichten auszudenken. Dies tat er zu seinem Vergnügen und um die nächtlichen Qualen zu mildern. Dadurch wurden seine Träume weniger erdrückend, behielten aber ihre Kraft. Er begann, sein Traumvermögen zu vermarkten.

In A Chapter about dreams (Ein Kapitel über Träume) bekannte sich Stevenson zu seinen Traumhelfern, die er seine »brownies« nannte. Sowohl der Träumende als auch die Traumhelfer beherrschten die schriftstellerischen Werkzeuge. Das mitunter leere Bankkonto des Träumenden immer im Auge behaltend, erzählten die brownies Stevenson Nacht für Nacht Geschichten, sogar in Fortsetzungen, bei denen sie den Träumenden bis zuletzt im Ungewissen ließen, wohin sie ihn führten. Wenn Stevenson dann am Tag die Geschichten aufschrieb und überarbeitete, so hatte er auch dann das Gefühl, die brownies halfen ihm. Stevenson meinte, wenn er den Gewinn aus den Unternehmungen mit den brownies gerecht hätte verteilen müssen, so wäre sein Anteil nur klein ausgefallen.

Der Kinderbuchautor Paul Maar kriegt die Ideen für seine Bücher morgens nach dem Aufwachen. »Und da bin ich froh, dass ich da meistens alleine bin, denn da hüpfe ich dann aus dem Bett und setze mich im Pyjama an den Computer und schreibe erst einmal zwei Stunden, damit ich diese Ideen nicht verliere, und anschließend gehe ich erst unter die Dusche und dann frühstücke ich. Also, die Ideen, die kommen einfach. Ich habe manchmal das Gefühl, ich träume schon fast eine Geschichte. Und wenn ich aufwache, erinnere ich mich an den Traum«, sagt Paul Maar in der Hörfunksendung Mikado.

In Paris – ein Fest fürs Leben schreibt Hemingway: »Ich hatte bereits gelernt, nie den Brunnen meines Schreibens zu leeren, sondern immer aufzuhören, wenn in dem tiefen Teil des Brunnens noch etwas darin war, und ihn sich nachts von den Quellen, die ihn speisten, auffüllen zu lassen.«

Michael Ende hatte 1986 einen Brief an Jürgen vom Scheidt geschrieben, den er in Auszügen auf seiner Internetseite veröffentlicht hat: »... alle meine Bücher, sogar schon der Jim Knopf, enthalten Bilder und Ideen, die aus Träumen stammen. Ich habe es mir seit Jahrzehnten zur Gewohnheit gemacht, immer ein Notizbuch und einen Schreibstift in Reichweite meines Kopfendes zu haben. Man kann sich regelrecht im Träumen üben, vor allem auch darin, nach einem interessanten Traumbild kurz zu erwachen und sich ein paar Worte zu notieren.«

Um Ihr Traumerinnerungsvermögen zu steigern, empfiehlt Sylvia Browne, sie ist ein in Amerika bekanntes Medium, die folgende Übung.

*

Übung: Träume fangen

Stellen Sie den morgendlichen Wecker fünfzehn Minuten früher als gewohnt und dösen Sie in dieser Zeit einfach. (Sie erinnern sich: Fünfzehn Minuten dauert eine REM-Phase, unsere Haupttraumzeit.) Da Sie danach aufstehen, behalten Sie Ihren Traum. Ihr Unbewusstes stellt sich nach ein bis zwei Wochen darauf ein, dass Ihr Kurzwellenradio in dieser Zeit auf Empfang geschaltet ist. Schreiben Sie Ihren Traum auf, bevor er sich im Alltag verflüchtigt. Stichpunkte genügen erst einmal.

*

Von allen Traumarten ist der luzide Traum, auch Klartraum genannt, der brisanteste. Der Träumende ist sich des Träumens bewusst und kann den Trauminhalt verändern. Dafür muss man lange üben. Man stellt sich täglich mehrmals die Frage: Träume ich, oder wache ich? (»Dreiäuglein, wachst du? Zweiäuglein, schläfst du?«) Eines Nachts kann man diese Frage beantworten.

In luziden Träumen kann man sich seinen Dämonen stellen und angestaute Wut entladen. Kennen Sie auch jemanden, den Sie des Nächtens mal so richtig verhauen möchten?

Auch kann man Geschichten weiterspinnen. Ist es jedoch sinnvoll, auch die Traumwelt kontrollieren zu wollen? Könnten wichtige Botschaften verloren gehen?

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