E. Schreiber - Mutters Erbe

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Packe fünf Leben in eines. Menge diesem eine Brise Liebe und Verständnis bei, einen Teelöffel Leidenschaft und eine Hand voll Kraft. Und zum Schluss einen Schuss Übersinnlichkeit für den schief gewordenen Blick, der die Dinge wieder gerade rückt. Und sollte das Leben dann noch immer nicht schmecken, hast du eine wichtige Zutat vergessen. Womöglich hast du das Leben ja geschüttelt, nicht gerührt.

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Ich spüre einen unbändigen Drang in mir, mich noch einmal, ein letztes Mal meiner gesamten Geschichte zu stellen und bitte Hellena mir dabei zu helfen, alle Akten aus meiner Vergangenheit zusammen zu sammeln. Hellena kennt sich ja aus in solchen Sachen. Sie war lange Jahre beim Jugendamt tätig und später im Heim, in dem ich wohnte. Aber ich sehe schon, dass es schwierig werden wird, meine Akte zu beschaffen, denn der Großteil ist bereits von den Behörden entsorgt, eingeschräddert worden. Ich finde das ja ´ne Riesenschweinerei, dass die so was machen. Ich meine, es ist meine Geschichte. Meine allein. Und es fällt niemandem eine Perle aus der Krone, die ganzen Papiere mir zu überlassen, damit ich mich meiner Geschichte professionell stellen kann. Aber nein, sie muss ja verschräddert werden, wahrscheinlich deshalb, um so ihr Versagen an mir und alle möglichen Beweise dafür zu vernichten. Hellena hat allerdings vor vielen Jahren dafür gesorgt, dass meine Unterlagen und Aufzeichnungen, zumindest die, die wir ganz persönlich in langen Recherchen mühsam zusammengeschrieben haben, erhalten geblieben sind. Und das hilft mir ungemein. Ich erzähle Baldrian von meinem Plan und sie stimmt mir zu, dass es ´ne wunderbare Idee wäre, meine Geschichte noch einmal aufzurollen, nicht zuletzt, weil sich scheinbar Ronda und Mutter irgendwie zusammengetan haben, energetisch meine ich. Und die zwei wieder auseinander zu kriegen, das wird ´ne Riesenherausforderung werden. Es fällt mir nämlich seit geraumer Zeit schon mächtig auf, wann immer etwas Wichtiges in meinem Leben passiert, sozusagen das Schicksal wieder bei mir zuschlägt, dass sich bei mir automatisch auch Ronda mit auf den Plan stellt. Und zum Henker noch mal, ich kriege dann immer derart starke Sehnsucht nach Ronda, dass es mir beinahe den Atem nimmt. So intensiv wie ich ihre Abwesenheit spüre. Und jetzt, wo sich die vermeintlich tote Alberta in mein Leben schleicht, habe ich Ronda wieder am Hals. Und das schnürt mir nicht bloß mein Herz, sondern auch die Kehle zu. Ronda war mir ein Bild all meiner Verluste und all meiner Gewinne im Leben. Ronda war mein neues Bild, anstelle der abgetrennten, verschollenen alten. Daher war Ronda die personifizierte Übertragung. Daher stellt sie sich jetzt mitten ins Bild. Ronda steht wohl auch als Bild für meine Mutter Alberta. Für die verloren Gegangene. Für die Unerreichbare. Aber noch ist irgendwie alles im Wanken, nichts ist klar. Und daher kümmere ich mich jetzt vorerst noch mal um das, was klar vorhanden und aufgeschrieben ist. Um meine Geschichte.

Und tatsächlich kann ich mehr an Geschichte zusammentragen als mir lieb ist, und bin ganz gespannt auf die Einzelheiten, die mich zu dem haben werden lassen, der ich heute bin. So bringe ich in meiner nächsten Sitzung bei Baldrian meine Geschichte mit. Meine ganze Geschichte. Und mir ist klar, dass diese, meine Geschichte zu erzählen, wohl einige Sitzungen bei Baldrian brauchen wird. Denn Baldrian ist meine Spezialagentin, was Klarheit in unklare Geschichten zu bringen angeht. Ich bringe Baldrian also meine Geschichte in Form von Tagebüchern und Mitschriften ganzer Monatsstränge mit. Und es ist viel, was ich da an Papierkram anschleppe. Und Baldrian? Ja Baldrian freut sich. Jetzt kriegt sie mal ordentlich zu tun mit mir, und dadurch kriege ich wieder mit mir zu tun. Das ist ja auch der Grund, weshalb ich bei meiner Therapeutin sitze. Ich will wissen, wer ich bin, und was ich noch alles verloren habe im Laufe meines Lebens, das zu finden jetzt an der Zeit ist.

ISA 1

Man kann Missbrauch

nur mit Dingen betreiben,

die gut sind.

Montaigne

„Leg den verdammten Hörer auf und komm endlich heim“, schrie meine Mutter lauthals lallend ins Telefon, während mein Zeuger am anderen Ende der Leitung den Bierkrug mit einem satten Platschgeräusch auf den Tresen knallte.

Ihre Füße taten ihr weh, nach dem Marsch vom Schnapsfass nach Hause.

Das Schnapsfass lag nicht unweit von ihrer kargen Behausung entfernt, in einem heruntergekommenen Bezirk in Wien, und genau dort hatte sie, so wie in den letzten Tagen auch, nicht nur ihre letzten paar Schillinge, sondern auch meinen Vater im Suff liegen gelassen.

Aus der Küche hallte ein lautes Stöhnen. Ein Schmerzensschrei durchfuhr mich wie ein Blitz, der soeben eingeschlagen hatte. Da lag ich nun. Ein Frischling sozusagen, nackt und ärmlich, und ich fror jämmerlich, während ich so auf dem kalten Fliesenboden meine ersten Atemzüge machte. Mutter kniete über mir auf allen Vieren und übergoss mich mit einer Flut wilder, abartiger Gerüche, die aus ihrem Mund kamen. Gott, war mir schwindelig.

„Wenn das die Welt war, in der ich in Zukunft leben sollte“, überlegte ich, „dann wollte ich doch besser wieder rein, da wo ich rausgekommen bin.“ Aber ich überlegte es mir schnell anders. „Hier war´s zwar kalt und grell, und Gott behüte mich vor diesen abscheulichen Gerüchen, die von oben an mir herunter strömten, aber da drin“, dann wurde mir plötzlich noch schwindeliger, „da drinnen in dieser Enge, da kippte ich in regelmäßigen Abständen um, zumindest immer dann, wenn der Nachschub aus dem Schnapsfass kam.“

Wenig später wurde mir noch kälter. Es war so arschkalt, dass ich glaubte „Hey Isa, grad ausgeschlüpft und schon wieder zum Abgang bereit.“ Doch es kam noch schlimmer. „Verdammt“, kam es mir in den Sinn. Fluchen schien schon jetzt einer meiner Stärken gewesen zu sein, „In der Schwindelarena war´s wenigstens warm, und ich konnte im Wasser darin irgendwie atmen, aber das jetzt!“ Oh, ich fror und schluckte die eisige Flüssigkeit und ich wusste, dass in der Wanne mein erstes und letztes Stündchen auf Erden geschlagen hatte.

„Mutter“, schrie ich, „Hey, wo um alles in der Welt bist du hin verschwunden, ich ersaufe hier noch in der Wanne. Und hey, weil ich grad dabei bin, kannst du mal das Fenster im Bad schließen? Oder hast du vergessen, dass wir Januar haben?“

Ich weiß nicht, wie viel Zeit verstrichen war, seit jenem bemerkenswerten Tag. Ich weiß aber, dass die Tage danach sehr öde waren. Was weiß ich, wo ich hier gelandet bin, Mutter hatte mich hierher gebracht. Zu der kalten wie erfrorenen Frau, die mich nicht mochte. Und nach einigen Tagen dachte Mutter wohl, dass es besser wäre, mich fortzubringen. Weg, nur weg von dem alten mürrischen Besen, den ich so gar nicht leiden konnte, und der Oma hieß. Fort von ihr, aus der noch kälteren, armseligen Wohnung, irgendwo anders hin, wo es vielleicht wärmer war. Doch da wo ich war, war niemand. Nicht mal Mutter war da. Die Kälte holte mich wieder ein und ich dachte nur: „Verdammt Isa, du bist nicht geschaffen für diese Eiseskälte, nicht geschaffen dafür, allein zu sein.“ Ich fühlte mich so allein, dass ich Schmerzen bekam. Oh, mein ganzer Körper schmerzte und wieder glaubte ich: „Isa, das letzte Mal hattest du Glück, aber dieses Mal ist es fünf Minuten vor zwölf, was das Sterben angeht. Es sei denn, halb am Leben und halb tot zu sein ist für diese Welt Normalzustand, an den ich mich körperlich erst gewöhnen muss.“

Ich erwachte sehr viel später mit einer Windel unten rum, aus der so allerlei glitschiges Zeug kam.

Es war ekelig. Aber wenigstens warm. „Na, das ist ja schon mal was“, überlegte ich und bemerkte, dass meine Ärmchen gewachsen waren. Ich begutachtete meine Finger. So genau habe ich die ja noch nie gesehen, so wurstig und groß, wie die sind. Viel größer, als ich sie in Erinnerung behalten habe.

Das Zimmer, in dem ich mich wiederfand, war nackt und kalt.

Die Glasscheiben rundherum störten mich. Die Leute, die daran vorüber gingen, habe ich noch nie zuvor gesehen und sie glotzten zu mir herein, als wäre ich ein außerirdischer Besucher oder ein Affe im Zoo.

Ich wusste nicht, wo ich war. Und die Frau, die ich Mutter nannte, war auch verschwunden. Sie war nicht da. Sie war nie da. Auch nicht die nächsten Monate. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, weil mich hier nur so selten jemand hörte. Doch ich lernte schnell, dass das hier, da wo ich war, nicht so recht funktionierte. Irgendwann bekam ich dann Besuch von einer rundlichen, sehr netten Frau um die fünfzig. Gott, wie ich sie liebte! Immer, wenn sie mich besuchte, wechselte sie das warme glitschige Schwabbelding, das meinen Hintern versteckte und gab mir Leckereien, die wie Sahne auf meiner Zunge zerflossen. Ich glaube, das was sie mir gab, nannte sich Zuckermilch. „Du hast mich wohl sehr lieb?“, fragte ich sie immer dann, wenn sie mich aus dem Stahlbett holte und mit mir einige Runden im weißen Zimmer drehte. Ich glaube aber nicht, dass sie verstand, was ich sagte. Dabei schaukelte sie mich ein wenig und sprach eigenartige Sachen zu mir, so wie „Du arme Kleine, was wird wohl aus dir werden, so ganz allein. Ich wünschte, ich könnte dich behalten. Doch alles, was ich tun kann, ist dich wieder gesund zu pflegen, mein Würmchen.“

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