E. Schreiber - Mutters Erbe

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Packe fünf Leben in eines. Menge diesem eine Brise Liebe und Verständnis bei, einen Teelöffel Leidenschaft und eine Hand voll Kraft. Und zum Schluss einen Schuss Übersinnlichkeit für den schief gewordenen Blick, der die Dinge wieder gerade rückt. Und sollte das Leben dann noch immer nicht schmecken, hast du eine wichtige Zutat vergessen. Womöglich hast du das Leben ja geschüttelt, nicht gerührt.

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„Frau Isa“, fragt sie gelassen nach. „Sie meinen, dass es ein Albtraum war? Wieso?“

„Na ja, ich denke mal so ganz salopp, dass es wohl jedermanns und jederfraus Albtraum wäre, feucht im Schritt aufzuwachen und zu bemerken, dass alles, was so toll war in den letzten Stunden, nicht real ist und Wunschdenken bleibt. Für mich ist so etwas ein Albtraum. Ein ganz ausgefuchster noch dazu. Mich so in Erregung zu versetzen. Also, das kann auch nur in Zusammenhang mit Ronda passieren.“

Meine neue Therapeutin, Frau Bertrand, ist eine ganz nette Person, finde ich. Ich fand sie über meine Freundin Hellena, oder zumindest, nachdem ich sie bereits nach speziellen Kriterien ausgesucht hab, hab ich meine neue Wahl Hellena mitgeteilt. Und Hellena sagte nur, dass sie bereits vor Jahren bei ihr in einer Ausbildung stand, sie immer schon als erste Wahl gesehen hätte, mir damals allerdings nicht vorgreifen wollte, in der Wahl Ronda zu nehmen. Als Therapeutin, meine ich. Und so hab ich jetzt eine neue Therapeutin. Und ich habe auch schon einen neuen Namen für sie. Schon nach der ersten Stunde war sie meine Frau Baldrian. Die, die mich runterholt, wenn ich zu arg am Gas stehe. Die, die mich beruhigt, wenn ich durch emotionales Dickicht robbe. Wenn ich drauf und dran bin, den nächsten Therapeuten abzugrasen. Sie ist die, die es schafft, dass ich bleibe, dass ich nicht abdrifte. Die meine analytischen Fähigkeiten mit einbaut, aber auch meine Fähigkeiten übersinnlich wahrnimmt. Der neue Name gibt mir Sicherheit, denn wenn ich keinen Namen hätte, wäre das ein Warnsignal, dem ich Beachtung schenken müsste. So aber glaube ich zu fühlen, dass es gut gehen wird mit ihr und mir.

Frau Baldrian in meinen feucht-fröhlichen Ronda Traum einzuweihen, ist meine Art, sie mit mir als Lesbe herauszufordern. Ich muss wissen, wie sie tickt, wo sie steht in ihrer Orientierung. Und ja, die Baldrian tickt hetero. Wie ich´s mir schon gedacht habe. Und das finde ich gut. Grundsätzlich ist es ja egal wie sie tickt. Aber ich habe großen Anspruch darauf, dass sie einfach nur stabil tickt, egal von welcher Seite ausgehend und zu welcher Seite auch hin pendelnd. Stabilität ist das Zauberwort. Etwas, das mir irgendwie immer gefehlt hat im Leben. Baldrian hat allerdings sehr viel Erfahrung mit der Liebe, egal welches Geschlecht. Und ich denke mal, dass ihr guter Ruf unter den Lesben nicht daher rührt, zu wenig einfühlsam und erfahren zu sein. Und ich seh´ schon, dass ich bei Baldrian richtig gelandet bin. Goldrichtig. Ohne großes Aufsehen und Tamtam. Ich habe als lesbische Klientin das Recht zu wissen, wie es sich darstellt mit der sexuellen Orientierung und Einstellung meiner Therapeutin, will ich nicht noch mal dasselbe erleben wie mit Ronda, meiner Ex-Therapeutin. Will nie wieder eine derart überforderte Therapeutin haben, in der mir ständige Übertragungen und Gegenübertragungen den letzten Nerv rauben.

Ein bisschen erschreckt hab ich Baldrian wohl, mit meiner Offenheit. Scheint doch etwas eher Selteneres zu sein, Klienten mit so losem Mundwerk und offener Seele wie meine. Doch ich merke auch schon, dass sie Herausforderungen zu nehmen weiß. Baldrian ist Trauma-Therapeutin. Genau das, was ich brauche. Und das Ronda-Thema zwischen uns beiden ins fließen zu bringen, es aus mir herauszuschälen, wird wahrlich eine Herausforderung werden. Und Baldrian wird ihr gerecht werden, dieser Aufgabe. Ich weiß das. Ich spüre so was. Daher bin ich so offen. Ganz und gar frei gebe ich mich beim Erzählen. Ich muss das tun. Ich muss sie als allererstes mit dem konfrontieren, mit dem ich Ronda zu aller Letzt konfrontiert habe. Mit mir und einem Thema, das sie nie, niemals in ihrer stabilen Funktion mir gegenüber brechen darf. Also antworte ich erstmals schamlos und ehrlich: „Ich kann Ronda immer noch spüren“, erkläre ich und zeige ihr mein jetzt scheinbar ordentliches Unbehagen. Baldrian hakt sofort nach. „Was ist es, was sie gerade fühlen, Frau Isa?“ Oh Mann, die Frau ist gut! Die sieht wohl alles. Aber eigenartig ist es schon, mit Frau Isa angesprochen zu werden. Ronda und ich haben uns ja geduzt. Doch bei Baldrian möchte ich das nicht. Es würde nie, niemals passen.

„Mein Körper brennt vor Verlangen nach Ronda. Und ich hoffe inständig, dass sich dieses Begehren bald verflüchtigen wird. Denn mit nassem Schritt den ganzen Tag durch die Gegend zu laufen, finde ich nicht besonders lustig“, sag` ich. „Gleichzeitig will ich einfach nur in ihren Armen liegen, wie ein Kind in den Armen seiner Mutter liegt. Behütet und geliebt. Ich hab das Gefühl, mit Ronda etwas von globalem Ausmaß verloren zu haben. Und danach sehne ich mich. Ich sehne mich so sehr danach, dass es kaum auszuhalten ist. Ich mag diese Sehnsucht nicht. Sie tut weh. Ich verstehe sie nicht. Sie ist für nichts gut, außer, dass ich mich sehne und das so sehr, dass ich Schmerzen habe, in jedem Muskel meines Körpers. Überall spüre ich Verspannungen. Ekelhafte, schmerzverzerrende Verkrampfungen. Und da soll noch mal einer sagen, erotische Träume wären klasse. Solange man sie mit der geträumten Person auch real nachspielen kann, ist ja auch alles gut. Ich kann aber mit Ronda nichts nachspielen. Ronda ist das Spiel. Ronda ist der Schmerz. Ronda ist der Verlust. Und durch den muss ich durch. Ronda ist für mich die personifizierte Sehnsucht, das Elixier der Einsamkeit. Die Abstinenz in Reinkultur. Und ganz ehrlich?“ Jetzt rücke ich ein wenig nervös auf meinem behaglichen Lederstuhl umher, denn auf einer Therapeuten-Couch, wie die bei Ronda, auf der aber Baldrian Platz genommen hat, werde ich mich nie wieder niederlassen. Seit Ronda meide ich jegliche Art von Couch. „Ganz ehrlich?“, wiederhole ich mich.

„Ich hasse Ronda dafür, solche Träume zu haben, und ich wünsche mir, dass Ronda sie auch hat. Solche Träume mit mir, denn dann wüsste ich wenigstens, dass auch sie darunter leidet. Das würde ich ausgleichende Gerechtigkeit nennen. Und ich hasse nichts mehr als Ungerechtigkeit.“

Frau Baldrian hat einen riesengroßen Praxisraum. Und ich erinnere mich an die kleinen und mittelgroßen Probleme, die man so mitschleppt im Leben. An Rondas mittelgroßen Raum, der meinen Problemen nicht den Platz einräumen konnte, den sie benötigten. Und jetzt befinde ich mich zum ersten Mal seit langer Zeit tatsächlich in einem Raum mit den Maßen, der mir für mich und meine Themen, die da anstehen, angemessen scheint. Meine Probleme passen wunderbar hinein in Baldrians Praxis, in die ich Ronda gleich mitgenommen habe.

Die Praxis ist hell und freundlich, Klangschalen und lustige Körbchen, die Beziehungskisten heißen, stehen aufgereiht auf einem Tischchen, nahe dem Fenster gelegen. Die gesamte rechte Wandseite säumt ein hölzernes Wandregal, das vollgefüllt ist mit alten, teuren Büchern, die eine Menge Wissen vermitteln, und fein säuberlich nach Thema und Autor geordnet sind. Oh, ich mag belesene Menschen. Und vor allem mag ich solche, auf die Verlass ist, die Ordnung halten. Sie strahlen Verlässlichkeit und Klarheit aus. Baldrian scheint ein Mensch zu sein, auf den ich mich verlassen darf. Ja, genauso sollte eine Therapeutin auch sein. Ich würde es bemerken, wenn sie ihre Bücher plötzlich anders anordnen würde, und ich kann ständige Wechsel nicht leiden. Baldrian hat ordentlich was auf dem Kasten. Das muss sie wohl, denn Baldrian strahlt eine Ruhe und Mitte aus, die mir unheimlich gut tut. Bei Baldrian muss ich nie, niemals, zumindest ist es bisher noch nicht geschehen, aufpassen, was da an Gefühlswellen daher schwappen könnte, hinein in mich. Baldrian hat nichts zu verbergen. Keine Ungereimtheiten, die sie irgendwie auf mich projiziert. Letztes Mal wollte ich wissen, wie sie mit möglichen Gefühlsungereimtheiten mir gegenüber umgehen würde. Ob sie mich einweihen würde, wenn sie welche hätte. Und ihre Antwort, die nicht lange auf sich warten ließ, war: „Ich weiß, Frau Isa, dass es wahrscheinlich kaum etwas gibt, dass sie mit ihren ausgeprägten Sinnen nicht gleich wahrnehmen würden. Und ja, natürlich müsste ich dann mit ihnen darüber sprechen, um zu sehen, was es ist und ob es gelöst werden kann. Ihnen gegenüber müsste ich die Sache thematisieren. Und ja, Frau Isa, das sollte man nicht bei jedem Klienten tun, aber bei ihnen ist so etwas ein Grundbaustein, eine Art Regel, an die man sich als ihr Therapeut unbedingt halten sollte, will man ihr Vertrauen nicht verlieren.“ Baldrian hat die einzig richtige Antwort gegeben, die man einer Frau wie mir nur geben kann. Die man mir geben muss, damit ich sicher bin. Und ich bin zufrieden damit. Baldrian zeigt mir dadurch, dass sie sich mir nicht überlegen fühlt und fühlen muss. Denn Baldrian und ich stehen uns gleichberechtigt auf Augenhöhe gegenüber. Auch, wenn Fachleute gerne etwas anderes berichten, nämlich, dass es keine Augenhöhe geben kann zwischen Klient und Therapeut, so täuschen sie sich gewaltig, denn so was gibt es und sollte es überall in den Therapiepraxen geben. Das allein wäre menschlich, alles andere ist verzichtbar. Und genau diese Art der Kommunikation tut mir gut. Heilt mich, weil ich es ja nie hatte, dieses jemandem bezahlte, mir in Funktion, ganz auf Augenhöhe Stehende. Das allein gibt mir Sicherheit, denn wenn mir Baldrian auf Augenhöhe begegnet, ist sie authentisch. Sie muss sich nicht verstellen. Genauso war es auch anfangs zwischen Ronda und mir. Wir begegneten uns zwar als Therapeutin und Klientin, aber immer auf Augenhöhe. Bis, ja, bis sich authentisch sein ins Nichts verflüchtigt hatte. Baldrian hat sich eindeutig voll und ganz unter Kontrolle. Kennt sich und weiß eindeutig, sich in allem zu geben, wie sie eben ist. Authentisch echt. Und das macht mir Mut. Baldrian ist eindeutig klar im Kopf und rein in der Seele. Und das wird sicher auch an ihrer enormen Lebenserfahrung liegen, denke ich mal. Denn Baldrian geht mittlerweile auf die Sechzig zu. So ein verdammtes Glück aber auch, nach einer Windsbraut, wie ich sie durch Ronda erlebt habe, endlich auf eine normal tickende, keine Dachschaden bedingte, homophobe Therapeutin gelangt zu sein. Ich muss also irgendetwas richtig gemacht haben in meinem Leben, um einem Menschen zu begegnen, der mir diese Sicherheit vermitteln kann. Aber vor allem, der mir das Gefühl gibt, nicht absonderlich und schuld zu sein, an den Miseren des Lebens.

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